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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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144 4 Nachhaltige Transformation der Energiesysteme<br />

Konsum- und<br />

Einkommensverluste [%]<br />

lyse, welcher Spielraum diese Vorgabe dem von<br />

MIND definierten ökonomischen System für die<br />

Extraktion fossiler Ressourcen und den damit verbundenen<br />

Emissionen noch belässt. Fragen in diesem<br />

Kontext lassen sich durch den Fensteransatz (Tolerable<br />

Windows Approach: <strong>WBGU</strong>, 1995; Toth et al.,<br />

1997; Petschel-Held et al., 1999; Bruckner et al., 1999)<br />

beantworten. Der Fensteransatz stellt ein Verfahren<br />

<strong>zur</strong> Best<strong>im</strong>mung von Emissionskorridoren bereit<br />

(Le<strong>im</strong>bach und Bruckner, 2001). Emissionskorridore<br />

stellen die Menge aller Emissionswerte in der Zeit<br />

dar, die von einem mit den Leitplanken verträglichen<br />

Emissionspfad angenommen werden können. Im<br />

Rahmen des Fensteransatzes erfolgt keine Opt<strong>im</strong>ierung<br />

des ökonomischen Systems, so dass neben der<br />

Kl<strong>im</strong>aleitplanke noch sozioökonomische Leitplan-<br />

CO2 emittiert [Gt C/a]<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

2000<br />

0<br />

2000<br />

a<br />

14<br />

a b<br />

12<br />

ken eingeführt werden, um den Raum zulässiger<br />

Emissionszukünfte (Kap. 4.3) sinnvoll zu begrenzen.<br />

Hierfür wurde eine Untergrenze für das Wachstum<br />

des durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsums gefordert,<br />

um dem Entwicklungsanspruch der Entwicklungsländer<br />

Rechnung zu tragen. Zudem wurde eine<br />

zu starke Verknappung des Produktionsfaktors<br />

Energie ausgeschlossen.<br />

Abbildung 4.5-4 zeigt leitplankenverträgliche<br />

Korridore für die Emissionen und die Ressourcenextraktion.<br />

Der Unterschied in den Korridoren ergibt<br />

sich vor allem aus der Sequestrierung eines Teils der<br />

energiebedingten CO 2-Emissionen. Zusätzlich führen<br />

landnutzungbedingte Emissionen zu einem weiteren<br />

Unterschied. Innerhalb der Korridore werden<br />

jeweils die kosteneffektiven Pfade gezeigt<br />

2020 2040 2060 2080 2100<br />

0<br />

2000 2020 2040 2060 2080 2100<br />

Jahr Jahr<br />

Abbildung 4.5-4<br />

Korridore für (a) CO 2 -Emissionen mit Berücksichtigung der CO 2 -Speicherung sowie (b) Ressourcenextraktion. Die Korridore<br />

wurden unter Vorgabe des Kl<strong>im</strong>afensters und sozioökonomischer Leitplanken berechnet. Außerhalb der Korridore befindet<br />

sich der nicht nachhaltige Bereich. Allerdings sind nicht alle Pfade innerhalb der Korridore unbedingt nachhaltig. So verletzt<br />

ein Pfad, der ständig an der Obergrenze des Korridors verläuft, das Kl<strong>im</strong>afenster. Die Einhaltung des Korridors stellt eine<br />

notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Einhaltung der Leitplanken dar.<br />

Quelle: Edenhofer et al., 2002<br />

BIP [1.000 Mrd. US-$]<br />

Einkommen<br />

50<br />

BAU<br />

Konsum<br />

0<br />

UmBAU<br />

2020 2040 2060 2080 2100 2000 2020 2040 2060 2080 2100<br />

Jahr Jahr<br />

Abbildung 4.5-3<br />

(a) Prozentuale Verluste an Konsum und Einkommen für das UmBAU Szenario <strong>im</strong> Vergleich zum BAU Szenario: Einkommen<br />

(rot), Konsum (schwarz). (b) Entwicklung des globalen BIP <strong>im</strong> BAU (rot) und UmBAU-Fall (schwarz).<br />

Quelle: Edenhofer et al., 2002<br />

CO2 extrahiert [Gt C/a]<br />

10<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

b

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