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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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CO2-Emissionen [Gt C/a]<br />

Temperaturänderungsrate [°C/Dekade]<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

relativ hohen Investitionsquote initialisiert, weil<br />

diese mit den in diesem Report genannten Kapitalkosten<br />

annähernd konsistent ist.<br />

Unabhängig von diesen Unsicherheiten zeigen die<br />

MIND-Rechnungen, dass <strong>im</strong> Business-as-usual-Fall<br />

in erneuerbare Energien erst investiert wird, wenn<br />

die fossilen Ressourcen versiegen. Im UmBAU-Fall<br />

kommt es frühzeitig zu einer Verhaltensänderung<br />

der Investoren; die Kl<strong>im</strong>aleitplanke kann ohne<br />

schwerwiegende volkswirtschaftliche Verluste eingehalten<br />

und die Transformation der globalen Energiesysteme<br />

wesentlich beschleunigt werden. Mit Beginn<br />

der Umbauphase entstehen zwar leichte Konsumund<br />

Einkommensverluste (weniger als 4% Veränderung),<br />

aber nach Abschluss der Umbauphase (nach<br />

2100) aufgrund steigender Skalenerträge sogar<br />

Wohlfahrtsgewinne (Abb. 4.5-3a). Die zugrunde liegenden<br />

Lernkurven müssen dabei historische Raten<br />

nicht übersteigen. Dabei wurden über den relevan-<br />

Diskussion des exemplarischen Pfads 4.5<br />

0<br />

0<br />

2000 2020 2040 2060 2080 2100 2000 2020 2040 2060 2080 2100<br />

Jahr Jahr<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

a<br />

c<br />

Kl<strong>im</strong>afenster<br />

Energieeinsatz<br />

Landnutzungsänderung<br />

BAU-Pfad<br />

UmBAU-Pfad<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Temperaturänderung [°C]<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Kohlenstoffspeicherung<br />

Energieeinsatz<br />

Landnutzungsänderung<br />

Abbildung 4.5-2<br />

CO 2 -Emissionen <strong>im</strong> MIND-Modell für den Fall (a) BAU- und (b) UmBAU. Im UmBAU-Fall sind zusätzlich die durch<br />

Speicherung vermiedenen CO 2 -Emissionen dargestellt. Abbildung (c) zeigt Kl<strong>im</strong>afenster und Temperaturentwicklung für die<br />

Jahre 2000–2100 für die beiden Szenarien (BAU rot, UmBAU schwarz). Da MIND ein Opt<strong>im</strong>ierungsmodell ist, verläuft <strong>im</strong><br />

UmBAU-Fall die Temperaturentwicklung in Teilen direkt entlang der Grenze des Kl<strong>im</strong>afensters. Es wurde eine<br />

Kl<strong>im</strong>asensitivität von 2,5 °C Erwärmung bei Verdopplung der vorindustriellen CO 2 -Konzentration angenommen. Die<br />

tatsächlichen Emissionen sind durch die Summe aus roter und hellroter Fläche gegeben. Die extrahierten Ressourcen werden<br />

durch die Summe aus schwarzer und hellroter Fläche gekennzeichnet. Da für MIND das Startjahr 1995 ist, weichen bereits <strong>im</strong><br />

Jahr 2000 die Werte für UmBAU und BAU voneinander ab, weil die Investoren <strong>im</strong> UmBAU-Szenario für ihre Entscheidungen<br />

die Kl<strong>im</strong>aleitplanke bereits zu berücksichtigen haben.<br />

Quelle: Edenhofer et al., 2002<br />

b<br />

ten Zeitraum (2000–2100) für die erneuerbaren<br />

Energien aggregierte Lernkurven mit konstanter<br />

Lernrate angenommen. Dies beinhaltet auch die<br />

Annahme, dass neue Technologien auf den Markt<br />

kommen, deren Durchschnittskosten durch „learning<br />

by doing“ gesenkt werden können. Sensitivitätsanalysen<br />

zeigen aber, dass sich die Ergebnisse auch<br />

bei Lernkurven mit abnehmender Lernrate qualitativ<br />

nicht ändern. Ein Umbau <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> ist<br />

ohne große volkswirtschaftliche Verluste möglich,<br />

wenn der erneuerbare Energiesektor seine historisch<br />

erzielten Lernraten fortschreiben kann (Abb. 4.5-<br />

3b).<br />

Zulässige Emissionskorridore<br />

Im Rahmen des Szenariokalküls werden, wie in<br />

Kapitel 4.1 beschrieben, nicht nur kosteneffektive<br />

Pfade hinsichtlich der Einhaltung einer Kl<strong>im</strong>aleitplanke<br />

untersucht, sondern es erfolgt auch eine Ana-<br />

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