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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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104 4 Nachhaltige Transformation der Energiesysteme<br />

Ziel: Vermeidung nicht nachhaltiger Entwicklungen<br />

Abbildung 4.1-1<br />

Zusammenhang von<br />

Leitplanken, Maßnahmen<br />

und zukünftiger<br />

Systementwicklung.<br />

Die Abbildung zeigt<br />

Ist-Zustand<br />

mögliche Zustände eines<br />

Systems bezüglich seiner<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>, aufgetragen<br />

über der Zeit. Der<br />

momentane Zustand eines<br />

Systems relativ <strong>zur</strong><br />

Grenzbereich Leitplanke (Ist-Zustand)<br />

kann <strong>im</strong> grünen Bereich<br />

Leitplanke<br />

liegen („nachhaltiger<br />

Bereich“ nach bestem<br />

derzeitigen Kenntnisstand),<br />

oder <strong>im</strong> roten „nicht<br />

Ist-Zustand<br />

nicht nachhaltiger Bereich<br />

nachhaltiger Bereich“. Wenn<br />

sich ein System <strong>im</strong> nicht<br />

nachhaltigen Bereich<br />

befindet, muss es durch<br />

geeignete Maßnahmen so<br />

gesteuert werden, dass es<br />

„durch“ die Leitplanke in<br />

Ziel: Herausführen aus dem nicht nachhaltigen Bereich den nachhaltigen Bereich<br />

hinein kommt. Von dieser<br />

Seite aus ist die Leitplanke<br />

also durchlässig. Befindet sich ein System <strong>im</strong> nachhaltigen Bereich, gibt es zunächst keine weiteren Vorgaben. Das System kann<br />

sich <strong>im</strong> freien Spiel der Kräfte entwickeln. Erst wenn das System sich von der nachhaltigen Seite aus auf Kollisionskurs mit<br />

einer Leitplanke befindet, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verletzung der Leitplanke zu verhindern. Von dieser<br />

Seite aus ist die Leitplanke also undurchlässig. Da die Leitplanken sich durch künftigen Wissensfortschritt verändern können,<br />

ist das Einhalten der derzeitigen Leitplanken kein hinreichendes, sondern nur ein notwendiges Kriterium für <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

Quelle: <strong>WBGU</strong><br />

Maßnahme<br />

Maßnahme<br />

3. Dann werden die Leitplanken vorgestellt und das<br />

ausgewählte Szenario einer Leitplankenprüfung<br />

unterzogen (Kap. 4.3). Dabei zeigen sich<br />

best<strong>im</strong>mte Probleme dieses Szenarios. Insbesondere<br />

verletzt es die Kl<strong>im</strong>aleitplanke (Kap. 4.3.1.2),<br />

ebenso wie alle anderen <strong>im</strong> ersten Schritt untersuchten<br />

Grundszenarien.<br />

4. Daraufhin wird das ausgewählte Szenario so<br />

modifiziert, dass es die Leitplanken einhält. Das<br />

Ergebnis ist ein exemplarischer Transformationspfad<br />

(Kap. 4.4).<br />

5. Schließlich erfolgen S<strong>im</strong>ulationen mit einem<br />

anderen, neu entwickelten Modellkonzept, um<br />

den exemplarischen Pfad zu untermauern. Dazu<br />

werden unter Vorgabe der Kl<strong>im</strong>aleitplanke kosteneffektive<br />

Pfade best<strong>im</strong>mt und Handlungsspielräume<br />

bei Vorgabe verschiedener Leitplanken<br />

ausgelotet. Anhand dieser zusätzlichen Analysen<br />

werden die Eigenschaften des exemplarischen<br />

Transformationspfads diskutiert (Kap. 4.5).<br />

4.2<br />

Energieszenarien für das 21. Jahrhundert<br />

Aus den vielen verfügbaren Energieszenarien wählt<br />

der <strong>WBGU</strong> die IPCC-Szenarien als Grundlage für<br />

Maßnahme<br />

Maßnahme<br />

seine Analyse aus. Der Fokus auf das Kl<strong>im</strong>aproblem<br />

entspricht den Prioritäten des Beirats. Die IPCC-<br />

Szenarien zeichnen sich dadurch aus, dass sie von der<br />

internationalen Wissenschaftlergemeinschaft anerkannt<br />

sind und auf konsistenten Annahmen über die<br />

Antriebskräfte von Treibhausgasemissionen beruhen.<br />

4.2.1<br />

SRES-Szenarien als Ausgangsbasis<br />

Die Analyse möglicher langfristiger Entwicklungen<br />

des Energiesystems stützt sich auf verschiedene vom<br />

IPCC (2000b, 2001c) entwickelte Szenariogruppen:<br />

Die <strong>im</strong> IPCC-Sonderbericht entwickelten Emissionsszenarien<br />

ohne kl<strong>im</strong>apolitische Maßnahmen<br />

(<strong>im</strong> Folgenden „SRES-Szenarien“ genannt; Special<br />

Report on Emission Scenarios, SRES; IPCC, 2000b)<br />

dienen als Referenzszenarien für die darauf aufbauenden<br />

IPCC-Kl<strong>im</strong>aschutzszenarien („Post-SRES-<br />

Szenarien“; IPCC, 2001c). Die SRES-Szenarien<br />

zeigen die große Bandbreite plausibler zukünftiger<br />

Entwicklungen, die verursacht wird durch die Unsicherheit<br />

über die Antriebskräfte, ihrer Wechselwirkungen<br />

sowie der Mechanismen, die in verschiedenen<br />

Modellen nachgebildet werden (IPCC, 2000b).

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