Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU
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(4)<br />
Rodung<br />
CO 2 (3,5)<br />
CO (0,5)<br />
Kohlenstoffhaltige<br />
Aerosole (< 0,1)<br />
Holzkohlebildung<br />
(< 0,1)<br />
Photosynthese<br />
(110)<br />
Autotrophe<br />
Atmung (50)<br />
Vegetation [460–650]<br />
Boden [1.500–2.000]<br />
DOC-Export<br />
(0,4)<br />
Bodenkohlenstoffvorräte die Anstrengungen zum<br />
Schutz der Atmosphäre zunichte machen. Eine Möglichkeit<br />
<strong>zur</strong> Förderung der Kohlenstoffspeicherung<br />
bietet ein verändertes Management land- und forstwirtschaftlich<br />
genutzter Ökosysteme, das auf Kohlenstoffspeicherung<br />
ausgelegt ist. Forstliche Maßnahmen<br />
umfassen beispielsweise die Vermeidung<br />
von Kahlschlag sowie eine naturnahe Bewirtschaftungsweise.<br />
In der Landwirtschaft bestehen jedoch<br />
hohe Unsicherheiten sowohl über die geeigneten<br />
Flächen als auch über die Höhe und Dauerhaftigkeit<br />
der erzielbaren Speicherung. Ein verändertes<br />
Management landwirtschaftlicher Böden (z. B. veränderte<br />
Pflügetechniken) könnte mit verstärkten<br />
Lachgasemissionen und einem höheren Düngereinsatz<br />
verbunden sein und damit zu einer Freisetzung<br />
von Kohlendioxid führen (Freibauer et al., 2002).<br />
Kohlenstoffspeicherung in marinen<br />
Ökosystemen<br />
Einzellige Algen in den <strong>Welt</strong>meeren (Phytoplankton)<br />
sind etwa für die Hälfte der globalen Kohlenstofffixierung<br />
durch Photosynthese verantwortlich.<br />
In einigen Meeresgebieten ist das Wachstum des<br />
Phytoplanktons durch Mangel des Mikronährstoffs<br />
Eisen stark eingeschränkt, z. B. <strong>im</strong> subarktischen<br />
Nordostpazifik, <strong>im</strong> äquatornahen Pazifik und <strong>im</strong><br />
Südlichen Ozean. Verschiedene Ozeandüngungs-<br />
Atmosphäre<br />
[730] (Zunahme pro Jahr: 3,2)<br />
Heterotrophe<br />
Atmung (55)<br />
Landaufnahme<br />
(1,9)<br />
Landnutzungsänderung<br />
(1,7)<br />
Austausch<br />
Ozean -<br />
Atmosphäre<br />
(90)<br />
Ozean<br />
[39.000]<br />
Kohlenstoffspeicherung („Sequestrierung“) 3.6<br />
Ozeanische<br />
Aufnahme (1,9)<br />
Verbrennung fossiler<br />
Energieträger<br />
Abbildung 3.6-1<br />
Globale Kohlenstoffvorräte und -flüsse in der Vegetation, dem Boden, den Ozeanen und der Atmosphäre. Alle Werte in Gt<br />
Kohlenstoff (Vorräte: eckige Klammern) bzw. Gt Kohlenstoff pro Jahr (Flüsse: runde Klammern und kursiv).<br />
Quelle: verändert nach Ciais et al., 2003.<br />
(6.3)<br />
exper<strong>im</strong>ente haben nachgewiesen, dass durch die<br />
Zugabe von Eisen lokal und kurzfristig eine Algenblüte<br />
ausgelöst werden kann (Martin et al., 1994;<br />
Boyd et al., 2000).<br />
Watson et al. (2000) gehen bei der Abschätzung<br />
der Speicherdauer davon aus, dass stetig Eisen zugeführt<br />
werden müsste, um einen dauerhaften Entzug<br />
von CO 2 aus der Atmosphäre zu erzielen. Falls das<br />
zusätzliche Phytoplankton nicht absinken, sondern<br />
in oberflächennahen Gewässern verbleiben würde,<br />
käme der Kohlenstoff innerhalb eines Jahres in die<br />
Atmosphäre <strong>zur</strong>ück. Trotz der großen Unsicherheiten<br />
existieren bereits kommerzielle Projekte (Markels<br />
und Barber, 2001).<br />
Das globale Potenzial der biologischen marinen<br />
CO 2 -Sequestrierung ist auf die Ozeangebiete mit<br />
Defiziten an Mikronährstoffen begrenzt, wie etwa <strong>im</strong><br />
Südlichen Ozean. Da <strong>im</strong> Südlichen Ozean Tiefenwasser<br />
gebildet wird, das die Auftriebsgebiete in den<br />
Tropen speist, könnte dort ein nährstoffärmeres Auftriebswasser<br />
zu Einbußen in der Pr<strong>im</strong>ärproduktion<br />
führen. Damit wäre die Eisendüngung in der<br />
Gesamtbilanz ein Nullsummenspiel. Durch Eisendüngung<br />
sind zudem schwerwiegende Folgen für die<br />
marinen Ökosysteme zu erwarten (Chisholm et al.,<br />
2001): Reduktion der Artenvielfalt und -zusammensetzung<br />
in den Phytoplanktongesellschaften,<br />
Zunahme Toxin produzierender Cyanobakterien<br />
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