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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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84 3 Technologien und nachhaltige Potenziale<br />

Normierte Leistungsabgabe<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

0 12 24 36 48 60 72<br />

Tages- und Jahreszeit ein der Nachfrage möglichst<br />

entsprechendes Energieangebot zu realisieren. Die<br />

Transportierbarkeit elektrischer Energie eröffnet die<br />

Möglichkeit, auch weit auseinanderliegende Regionen<br />

mit zeitlich verschobenen Energieproduktionsund<br />

-verbrauchsmustern zu verbinden.<br />

Um unterschiedliche regionale Versorgungsstrategien<br />

zu identifizieren, ist es sinnvoll, zwischen der<br />

großräumigen globalen Vernetzung von Regionen<br />

und der feinmaschigen Vernetzung für die örtliche<br />

Bevölkerung zu unterscheiden: Es ist denkbar, dass<br />

große Strommengen in Gebieten produziert werden<br />

können, die auf lange Sicht kein eigenes feinmaschiges<br />

Netz aufweisen werden. Die Energie könnte von<br />

dort ohne all zu große Verluste in hoch industrialisierte<br />

Zentren transportiert werden. Be<strong>im</strong> Transport<br />

von Solarstrom durch Hochspannungsgleichstromübertragung<br />

von Nordafrika nach Mitteleuropa über<br />

Leistung<br />

Moskau Berlin Lissabon<br />

Stunden<br />

Zwischenspeicher<br />

00:00 06:00 12:00<br />

Uhrzeit MEZ<br />

18:00 00:00<br />

Abbildung 3.4-2<br />

Solarenergieangebot in Europa als Funktion der Tageszeit<br />

und des Ortes. Bei solarthermischen Kraftwerken kann die<br />

tägliche Betriebsdauer durch thermische Zwischenspeicher<br />

verlängert werden.<br />

Quelle: Quaschning, 2000<br />

100 Systeme<br />

1 System<br />

Abbildung 3.4-1<br />

Ausgleich der Fluktuation<br />

bei der Photovoltaikstromerzeugung<br />

durch<br />

Vernetzung vieler Anlagen.<br />

Vergleich zwischen einer<br />

stark schwankenden<br />

Einzelanlage und dem<br />

Mittelwert von 100 räumlich<br />

getrennten Anlagen gleicher<br />

Leistung.<br />

Quelle: Wiemken et al., 2001<br />

eine Strecke von ca. 3.300 km würden z. B. Übertragungsverluste<br />

von etwa 10% auftreten. Letztlich sind<br />

sogar trans- und interkontinentale Vernetzungen bis<br />

hin zu einem „Global Link“ insbesondere bei Durchbrüchen<br />

in der technologischen Entwicklung (z. B.<br />

Supraleitung) denkbar.<br />

Steuerung der Stromnachfrage,<br />

Lastmanagement<br />

Mit geeigneten Anreizen und Technologien lässt sich<br />

die Lastkurve an die vorhandene Angebotsstruktur<br />

anpassen (Kap. 3.4.3.1). Durch solche Maßnahmen<br />

würden sich bei einem steigenden Anteil regenerativer<br />

Quellen die Übertragungsverluste und der<br />

Bedarf an Speichern reduzieren lassen. Die Potenziale<br />

sind derzeit schwer einzuschätzen, dürften aber<br />

mindestens bei etwa 20% des Strombedarfs <strong>im</strong> Winter<br />

und etwa 10% <strong>im</strong> Sommer bzw. 10% des Haushaltsstrombedarfs<br />

liegen. Sie lassen sich vor allem<br />

durch lastabhängige Tarife erreichen, die auf der Ver-<br />

Strahlungsstärke <strong>im</strong> Monatsmittel<br />

Kapstadt<br />

Algier<br />

Berlin<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Monat<br />

Abbildung 3.4-3<br />

Jahresgänge der Bestrahlungsstärke der Sonne auf der Nordund<br />

Südhalbkugel für Algier, Berlin und Kapstadt.<br />

Quelle: Quaschning, 2000

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