Stoffwechselerkrankungen - Wiener Gebietskrankenkasse
Stoffwechselerkrankungen - Wiener Gebietskrankenkasse Stoffwechselerkrankungen - Wiener Gebietskrankenkasse
www.wgkk.at Stoffwechselerkrankungen Bedarfsgerechte Ernährung Ein kleiner Ernährungsleitfaden Diät- und ernährungsmedizinischer Beratungsdienst der Wiener Gebietskrankenkasse
- Seite 2 und 3: Herausgeber und Druck: Wiener Gebie
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www.wgkk.at<br />
<strong>Stoffwechselerkrankungen</strong><br />
Bedarfsgerechte Ernährung<br />
Ein kleiner Ernährungsleitfaden<br />
Diät- und ernährungsmedizinischer Beratungsdienst<br />
der <strong>Wiener</strong> <strong>Gebietskrankenkasse</strong>
Herausgeber und Druck:<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Gebietskrankenkasse</strong><br />
1100 Wien, <strong>Wiener</strong>bergstraße 15–19<br />
Redaktion & Gestaltung:<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bilder:<br />
Matton Images (Titelbild), Bilderbox und WGKK<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Diätologinnen der WGKK und des Hanusch-Krankenhaus der<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Gebietskrankenkasse</strong><br />
Stand:<br />
1. Auflage, 2012<br />
Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher<br />
Zustimmung der WGKK gestattet.<br />
Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz siehe<br />
www.wgkk.at => Impressum<br />
2<br />
IMPRESSUM<br />
1041/60. 19.09.2012
INHALTSVERZEICHNIS<br />
IMPRESSUM 2<br />
EINLEITUNG 4<br />
WIE ESSEN WIR? 5<br />
ALLGEMEINE RICHTLINIEN 6<br />
LEBENSMITTEL 10<br />
ZUBEREITUNGSTIPPS 16<br />
TAGESPLAN 18<br />
SCHWERPUNKTE 20<br />
ERNÄHRUNGSPYRAMIDE 22<br />
KONTAKTE 23<br />
3
4<br />
EINLEITUNG<br />
Falsche Ernährungsgewohnheiten führen häufig<br />
zu sogenannten Zivilisationskrankheiten<br />
wie Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck<br />
(Hypertonie), Fettstoffwechselstörungen<br />
(erhöhtes Cholesterin, erhöhte Triglyceride),<br />
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Gicht<br />
(erhöhte Harnsäure).<br />
Durch bewusste Änderung des Essverhaltens<br />
kann jeder von uns ernährungsabhängige<br />
Gesundheitsstörungen vermeiden bzw. deren<br />
Verlauf günstig beeinflussen. Neben der Anpassung<br />
der Ernährungsgewohnheiten an die<br />
Bedürfnisse des Organismus sind aber auch<br />
Faktoren wie Lebensalter, Körpergewicht,<br />
berufliche und sportliche Tätigkeit sowie<br />
Lebensgewohnheiten zu berücksichtigen.<br />
Sich richtig zu ernähren bedeutet, sich<br />
bewusst zu ernähren.<br />
„Der Mund ist das Tor zur Gesundheit –<br />
jeden Tag aufs Neue“<br />
(altes chinesisches Sprichwort)
WIE ESSEN WIR?<br />
Wir essen zu viel<br />
Die Arbeits- und Lebensbedingungen haben<br />
sich geändert. Der Energieverbrauch ist in<br />
den letzten Jahrzehnten gesunken. Es gilt<br />
auch die Energiezufuhr anzupassen. Vor allem<br />
abends, am Wochenende und feiertags wird<br />
zuviel gegessen.<br />
Wir essen zu fett<br />
Häufig konsumieren wir jede Menge Fett,<br />
ohne es zu merken. Besonders unterschätzt<br />
wird das versteckte Fett in Wurst, Fleisch,<br />
Käse und in frittierten Speisen. Wir verwenden<br />
außerdem zu viel Fett beim Kochen. Fett<br />
macht fett und ist in den meisten Fällen<br />
Ursache für unerwünschte Gewichtszunahme,<br />
Herz- und Kreislauferkrankungen usw.<br />
Wir essen das Falsche<br />
Süßigkeiten und reichlich Weißmehlprodukte,<br />
Naschen zwischendurch, ungünstige<br />
Getränke wie Limonaden und Alkohol tragen<br />
zu einer einseitigen und damit auch<br />
ungesunden Ernährungsweise bei.<br />
Wir salzen zu stark<br />
Den Lebensmitteln wird bei der Verarbeitung<br />
viel Salz zugesetzt (Wurst, Käse, Fertigprodukte,<br />
Konserven ...). Durch das beliebte<br />
Nachsalzen wird der Salzgehalt der Speisen<br />
noch weiter erhöht. Unser Geschmackssinn<br />
stumpft zunehmend ab. So kann erhöhter<br />
Salzkonsum den Blutdruck ansteigen lassen<br />
und bei Übergewicht das Abnehmen behindern.<br />
5
6<br />
ALLGEMEINE RICHTLINIEN<br />
Eine ausgewogene Mischkost<br />
Empfohlen wird eine ausgewogene Mischkost,<br />
die sich bei allen <strong>Stoffwechselerkrankungen</strong><br />
positiv auswirkt.<br />
Um die Symptome der einzelnen Krankheiten<br />
zu bessern und Spätschäden zu vermeiden,<br />
sollte die Kost konsequent und dauerhaft umgestellt<br />
werden.<br />
Natürlich dürfen Sie sich auch weiterhin an<br />
„gutem Essen“ erfreuen. Mit einigen guten<br />
Ideen zur Rezeptabwandlung und Menügestaltung<br />
fällt es sicherlich leicht, eine<br />
schmackhafte und vielseitige Kost mit „günstigen“<br />
Nahrungsmitteln zusammenzustellen.<br />
Weniger Medikamente. Erst wenn eine genau<br />
eingehaltene Diät allein nicht ausreicht,<br />
ist die zusätzliche Verabreichung von Medikamenten<br />
angezeigt.<br />
Bewegung ist wichtig! Flottes Gehen,<br />
Schwimmen, Radfahren und Wandern helfen<br />
mit, Ihren Gesundheitszustand zu verbessern.
ALLGEMEINE RICHTLINIEN<br />
Ernährungstherapie-Richtlinien<br />
Empfehlung 1<br />
Mehrere Mahlzeiten einhalten und<br />
vielseitig essen<br />
Bei langen Pausen zwischen den Mahlzeiten<br />
kommt es zu Leistungstiefs. Wer stundenlang<br />
nichts isst, bekommt leicht Heißhunger und<br />
isst bei der nächsten Mahlzeit übermäßig viel.<br />
Essen Sie von möglichst vielen verschiedenen<br />
Lebensmitteln, aber jeweils kleine Portionen.<br />
Um fit und gesund zu bleiben, brauchen Sie<br />
sämtliche Bestandteile, aus denen unsere<br />
Nahrungsmittel bestehen, wie Eiweiß, Fett,<br />
Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente, Ballaststoffe und natürlich<br />
Wasser.<br />
Empfehlung 2<br />
Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel,<br />
tierische Fette reduzieren<br />
Die Gesamtfettmenge sollte unbedingt eingeschränkt<br />
werden nach der Formel: „normalisierte“<br />
Tagesfettmenge in Gramm = Körpergröße<br />
in cm minus 100.<br />
z.B.: 170 cm – 100 = 70 g Fett/Tag!<br />
Das bedeutet in der Praxis maximal:<br />
l 2 Esslöffel Kochfett (Öl) = ca. 20 g<br />
l 2 Kaffeelöffel Streichfett = ca. 20 g<br />
l Achtung! Verstecktes Fett = ca. 30 g<br />
Fettgehalt gegenüber<br />
100 g Schweinskotelett fett 25 g Fett 100 g Schweinsschnitzel mager 2 g Fett<br />
100 g Extrawurst 20 g Fett 100 g Schinkenwurst 5 g Fett<br />
100 g Emmentaler 45 % F.i.Tr. 30 g Fett 100 g Tilsiter 30 % F.i.Tr.1 6 g Fett<br />
100 g Topfen 40 % F.i.Tr. 11 g Fett 100 g Topfen mager 0,3 g Fett<br />
7
8<br />
ALLGEMEINE RICHTLINIEN<br />
l Geizen Sie mit Fett, achten Sie auf den<br />
Fettgehalt der Lebensmittel<br />
l Sparen Sie an Streich- und Kochfett<br />
l Benutzen Sie beim Braten beschichtete<br />
Pfannen, dünsten Sie Gemüse mit wenig<br />
Flüssigkeit; Bratfolie, Römertopf, Griller<br />
verwenden<br />
l Lieber „stauben“ als einbrennen<br />
Empfehlung 3<br />
Öfter Getreide- und Gemüsegerichte essen<br />
– Fleischportion klein halten<br />
l Höchstens 1 x pro Tag eine Portion<br />
(ca. 15 dag) von Fleisch, Fisch, Geflügel,<br />
oder (ca. 5 bis 10 dag) Fleisch- und Fischwaren<br />
oder Wurst bzw.<br />
l ca. 3x die Woche eine fleischlose Hauptmahlzeit<br />
Empfehlung 4<br />
Mehr ballaststoffreiche Lebensmittel<br />
essen!<br />
l Vollkornbrot<br />
l Gemüse<br />
l Salate<br />
l Obst<br />
sollen reichlich verwendet werden.<br />
Empfehlung 5<br />
Rasch aufschließbare Kohlenhydrate<br />
einschränken!<br />
l Zucker, Honig, Marmelade<br />
l Weißmehl und daraus hergestellte Speisen<br />
l Getrocknete und kandierte Früchte<br />
l Gezuckerte Limonaden
ALLGEMEINE RICHTLINIEN<br />
Empfehlung 6<br />
Täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit!<br />
l Wasser und Mineralwasser<br />
l Tee<br />
l Limonaden mit Süßstoff-verdünnt<br />
l Stark verdünnte Fruchtsäfte<br />
Empfehlung 7<br />
Verzicht auf Alkohol!<br />
Empfehlung 8<br />
Bewegen Sie sich viel – regelmäßige<br />
körperliche Tätigkeit ist wichtig!<br />
Essen ist Genuss, Essen ist Freude,<br />
Essen ist Vielfalt – Essen ist Verantwortung<br />
für sich selbst!<br />
Aus den allgemeinen Richtlinien ergeben sich<br />
zwei Nahrungsmittelgruppen, die unterschiedlichen<br />
Einfluss auf unseren Stoffwechsel<br />
haben:<br />
l Günstig Lebensmittel, die den<br />
Richtlinien der Ernährungstherapie<br />
entsprechen und<br />
deshalb zum regelmäßigen<br />
Verzehr geeignet sind<br />
l Ungünstig Lebensmittel, die wegen des<br />
negativen Einflusses auf<br />
Körpergewicht und Stoffwechsel<br />
gemieden werden<br />
sollen<br />
9
10<br />
LEBENSMITTEL<br />
Die im folgenden Lebensmittelplan angeführten Gewichtsgrößen<br />
sollen Ihnen Richtlinien für die wünschenswerte<br />
Portionsgröße geben. Sie brauchen<br />
die Nahrungsmittel nicht wiegen.<br />
Lebensmittelauswahl<br />
Brot – Nährmittel – Beilagen – Mehlspeisen<br />
Günstig:<br />
Pro Tag bis zu 5 Schnitten<br />
Brot je 4 dag – ca. 1 cm<br />
dick vom „Kilowecken<br />
Brot“ oder 3 Stück<br />
Gebäck<br />
(z.B.: Schwarzbrot,<br />
Pumpernickel, Vollkornbrot,<br />
Dreikornbrot,<br />
Simonsbrot, Grahamgebäck,<br />
Kornweckerl,<br />
Vollkorntoastbrot,<br />
Knäckebrot ...)<br />
Kartoffeln, Vollkornreis,<br />
Vollkornteigwaren,<br />
Vollkornmehl für<br />
Nockerln/Knödel<br />
Günstig:<br />
Pro Tag ca. 2 bis 3<br />
Portionen (eine Portion ist<br />
eine „Handvoll“):<br />
Äpfel, Birnen, Pfirsiche,<br />
Marillen, Grapefruits,<br />
Mandarinen, Bananen,<br />
Wassermelonen, Kiwis ...<br />
Beerenfrüchte wie<br />
Erdbeeren, Himbeeren,<br />
Ribisel rot und<br />
schwarz, Brombeeren,<br />
Heidelbeeren ...<br />
Obst<br />
Ungünstig:<br />
Weißmehl und damit<br />
gebundene Suppen,<br />
Soßen oder<br />
Gemüsespeisen<br />
Stärkemehle<br />
(Puddingpulver, Maizena)<br />
Weißbrot, Semmeln,<br />
Knabbergebäck,<br />
süße Mehlspeisen<br />
allgemein,<br />
Diabetikermehlspeisen<br />
Ungünstig:<br />
Überreifes Obst<br />
allgemein!<br />
Kandierte und<br />
getrocknete Früchte<br />
Feigen, Datteln<br />
Mandeln und Nüsse – in<br />
größeren Mengen<br />
Gezuckerte Kompotte
LEBENSMITTEL<br />
Günstig:<br />
Große Gemüseportionen!<br />
Alle Arten von Gemüse<br />
und Salat wie Broccoli,<br />
Karotten, Kohl, Kohlrabi,<br />
Kraut, Champignons,<br />
Kürbis, Fisolen,<br />
Paradeiser, Karfiol,<br />
Spargel, Kohlsprossen,<br />
Gurken, Blattsalat ...<br />
Auch Hülsenfrüchte wie<br />
Linsen, Bohnen, Erbsen,<br />
Sojabohnen<br />
Günstig:<br />
Pro Tag:<br />
bis zu 1/4 l Vollmilch<br />
günstiger:<br />
Magermilch bis 1/2 l oder<br />
Buttermilch bis 1/2 l<br />
1 Becher Joghurt 3,6 %<br />
Fett oder bis zu 2 Becher<br />
Joghurt 1 % Fett<br />
Magertopfen bis 20 %<br />
Fett i.Tr., Hüttenkäse,<br />
Schnittkäse bis 35 %<br />
Fett i. Tr. wie Bierkäse,<br />
Quargel, österreichischer<br />
Stangenkäse, Tilsiter,<br />
Schmelzkäse bis max.<br />
20 % Fett i.Tr.<br />
Gemüse und Salate<br />
Milch- und Milchprodukte<br />
Ungünstig:<br />
keine<br />
Ungünstig:<br />
Mehr als 1/4 l Vollmilch,<br />
Sauermilch,<br />
Sauerrahm, Creme<br />
fraîche, Kaffeeobers,<br />
Schlagobers,<br />
Kondensmilch<br />
Gezuckerte<br />
Früchtejoghurts,<br />
Topfencremen<br />
und Milchmixgetränke<br />
Topfen über 20 %<br />
Fett i. Tr., Gervais,<br />
Käsesorten über 45 %<br />
Fett i. Tr.<br />
11
Günstig:<br />
Portionsgröße:<br />
15 dag – roh<br />
10 dag – gegart<br />
Magere Fleisch- und<br />
Geflügelteile vom<br />
Schwein, Rind, Kalb,<br />
Kaninchen, Lamm, Huhn,<br />
Truthahn, Wildgeflügel,<br />
Wild<br />
Achtung! Sichtbares<br />
Fett entfernen!<br />
Günstig:<br />
Portionsgröße: 5 bis 10<br />
dag<br />
Magere Wurstsorten<br />
wie Rindersaftschinken,<br />
Schinkenwurst, Krakauer,<br />
magere Geflügel- oder<br />
Putenwurst<br />
Verschiedene gekochte<br />
und rohe Schinkensorten,<br />
Toastblock<br />
Magerer Schweinsbraten,<br />
Teilsames, Rindfleisch,<br />
Roastbeef, Zunge<br />
Selbstgemachte Sulz mit<br />
mageren Wurst- oder<br />
Fleischsorten, Schinkenaspik,<br />
Putengelee<br />
Wurst- oder Fleischsalate<br />
mit oben genannten<br />
Sorten<br />
12<br />
LEBENSMITTEL<br />
Fleisch<br />
Fleischwaren<br />
Ungünstig:<br />
Alle fetten Fleischsorten<br />
und durchzogenes<br />
Fleisch<br />
z.B.: Schopfbraten,<br />
Bauchfleisch, Beinfleisch,<br />
fettes Geflügel wie Ente,<br />
Gans, fette Geflügelhaut<br />
Innereien wie Bries, Hirn,<br />
Nieren, Lunge, Herz,<br />
Leber<br />
Ungünstig:<br />
Speck, durchzogenes<br />
Fleisch<br />
Fette Wurstsorten wie<br />
Salami, Kantwurst,<br />
Extrawurst, Polnische,<br />
Blut- und Leberwurst,<br />
Käsewurst, <strong>Wiener</strong>,<br />
Cabanossi, Burenwurst,<br />
Leberkäse, Leber- und<br />
Fleischpasteten<br />
Handelsübliche Wurst-<br />
und Fleischsalate
LEBENSMITTEL<br />
Günstig:<br />
Portionsgröße:<br />
ca. 15 bis 20 dag<br />
Forelle, Hecht, Zander,<br />
Rotbarsch, Scholle,<br />
Dorsch, Seezunge,<br />
Lachs, Hering,<br />
Makrelen, Thunfisch<br />
Fischkonserven ohne Öl<br />
Günstig:<br />
2 bis 3 Eidotter pro<br />
Woche, Eiklar ist frei<br />
verwendbar<br />
Günstig:<br />
Pro Tag max. 4 dag:<br />
• = 2 Esslöffel Öl<br />
(vorwiegend Raps-,<br />
Oliven-, abwechselnd<br />
mit Sonnenblumen-,<br />
Maiskeim-, Distel-<br />
oder Kürbiskernöl<br />
verwenden)<br />
• = 2 Kaffeelöffel Sonnenblumen-<br />
oder Diätmargarine<br />
oder Butter<br />
Fisch<br />
Eier<br />
Fette und Öle<br />
Ungünstig:<br />
Fette Fische wie Aal,<br />
Bückling, Schillerlocken<br />
Schalentiere, Muscheln<br />
Ungünstig:<br />
Mayonnaise, fette<br />
Eierspeisen,<br />
Salatdressing mit<br />
Mayonnaise<br />
Ungünstig:<br />
Schmalz, Grammeln,<br />
Speck, Rindertalg,<br />
Gänseschmalz,<br />
Kokosfett, Frittierfette<br />
13
Günstig:<br />
Fettarme Gemüsebrühe,<br />
Gemüsesuppen,<br />
Getreidesuppen,<br />
Gemüsebrühwürfel<br />
Günstig:<br />
Alle Gewürze und<br />
Gewürzkräuter, Kren,<br />
Knoblauch, Zwiebel<br />
Mäßig Salz verwenden!<br />
Senf, Ketchup in kleinen<br />
Mengen<br />
Günstig:<br />
Süßstoffe bei Bedarf<br />
14<br />
LEBENSMITTEL<br />
Suppen<br />
Gewürze und Kräuter<br />
Süßigkeiten<br />
Ungünstig:<br />
Einmachsuppen mit<br />
Weißmehl gebunden,<br />
Cremesuppen mit Obers,<br />
fette Rindsuppen,<br />
handelsübliche Suppen<br />
in Dosen,<br />
Packerlsuppen<br />
Ungünstig:<br />
Handelsübliche<br />
Gewürzsoßen und<br />
Dessertsoßen<br />
Ungünstig:<br />
Zucker, Honig,<br />
Marmelade, Marzipan,<br />
Schokolade, Speiseeis,<br />
Bonbons<br />
Kuchen, Torten, Kekse<br />
Diabetikerzucker
LEBENSMITTEL<br />
Günstig:<br />
Pro Tag ca. zwei Liter!<br />
Leitungswasser, Mineral-<br />
und Tafelwasser, alle<br />
selbst zubereiteten<br />
Kräuter- oder Früchtetees<br />
ohne Zucker<br />
Obstsäfte ohne Zucker<br />
– verdünnt: ein Teil Saft<br />
mit drei Teilen Wasser,<br />
Gemüsesäfte<br />
Light-Limonaden<br />
Kaffee ohne Zucker mit<br />
Magermilch<br />
Getränke<br />
Ungünstig:<br />
Gezuckerte Obstsäfte,<br />
handelsübliche<br />
gezuckerte Limonaden,<br />
Fruchtsirup<br />
Alle alkoholischen<br />
Getränke (Wein, Bier,<br />
Schnaps), Apfelmost,<br />
Traubenmost<br />
15
16<br />
ZUBEREITUNGSTIPPS<br />
Gemüse<br />
– Kochen, dünsten, braten (Wurzelwerk,<br />
Melanzani, Zucchini)<br />
– Grillen (Tomaten)<br />
– Binden, mit Vollkornmehl und wenig Rahm<br />
Wenn Sie Gemüsespeisen eindicken wollen,<br />
können Sie auch vom fertig gedünsteten<br />
Gemüse einen kleinen Teil wegnehmen und<br />
mixen, mit einem Esslöffel Joghurt verrühren<br />
und dem übrigen Gemüse wieder beifügen.<br />
Fleisch und Fisch<br />
Nicht in Fett ausbacken (panieren, Pariser<br />
Art).<br />
Wenn Sie Fleischsäfte eindicken wollen, dünsten<br />
Sie Wurzelwerk mit dem Fleisch mit,<br />
nach dem Garen Gemüse wegnehmen,<br />
mixen, mit dem Bratensaft aufgießen – und in<br />
diese Soße das Fleisch wieder einlegen.<br />
Süßen<br />
Verwenden Sie Süßstoffe anstelle des Zuckers.<br />
Alle derzeit im Handel befindlichen<br />
Sorten sind bei normalen Verbrauch ungefähr-
ZUBEREITUNGSTIPPS<br />
lich (10 „Tabletten“ pro Tag = Süßkraft von ca.<br />
20 Stück Würfelzucker).<br />
Diabetikerzucker wie Fruchtzucker oder<br />
Sorbit sollen nicht verwendet werden. Sie<br />
enthalten die gleiche Energiemenge wie<br />
normaler Zucker, bringen also zum Abnehmen<br />
keine Vorteile. In größeren Mengen wirken sie<br />
abführend und sind auch bei erhöhten<br />
Triglyceridwerten ungünstig.<br />
Besser ist es, bei Mehlspeisrezepturen den<br />
Haushaltszucker um ein Drittel oder bis zur<br />
Hälfte zu reduzieren und auch Fett einzu-<br />
sparen.<br />
Von Diabetikerwaren ist wegen des hohen<br />
Fettanteils abzuraten.<br />
Gewürze<br />
Gewürze machen die Speisen schmackhaft,<br />
bekömmlich und regen die Verdauung an.<br />
Mehr würzen, weniger salzen! Versuchen<br />
Sie auch einmal südländische Küchenkräuter<br />
wie Basilikum, Oregano, Thymian, Rosmarin<br />
– frisch oder getrocknet!<br />
Auch mit Zwiebel,<br />
Knoblauch,<br />
Zitrone, Essig<br />
oder durch Anrösten<br />
kann viel Salz<br />
gespart und viel<br />
Geschmack<br />
erzielt werden.<br />
17
18<br />
TAGESPLAN<br />
Frühstück<br />
l Tee oder Kaffee (ohne Zucker, ev. mit<br />
Süßstoff)<br />
l Zwei Scheiben dunkles Brot oder Gebäck<br />
(Grahamweckerl, Kornspitz ...)<br />
belegt mit:<br />
– z.B.: Schmelzkäse oder Schnittkäse bis<br />
35 % Fett i. Tr. oder Hüttenkäse oder<br />
Topfenaufstrich mager, dazu Paprika,<br />
Paradeiser, Radieschen ...<br />
– oder gelegentlich zuckerreduzierte<br />
Marmelade<br />
Gabelfrühstück<br />
l 1 Portion Obst oder<br />
l 1 Becher Magerjoghurt oder Buttermilch<br />
Mittagessen<br />
l Fettarme Suppe mit wenig Einlage oder<br />
Gemüsesuppe<br />
l Fleisch oder Geflügel: 3 x pro Woche<br />
Fisch: 1 bis 2 x pro Woche fettarm<br />
zubereitet – gedünstet, gebraten, gegrillt,<br />
gekocht ...<br />
Eine große Portion Gemüse und/oder Salat<br />
l Beilage z.B.:<br />
Vier mittlere Erdäpfel oder<br />
ein Schöpfer Reis (Vollkorn) oder<br />
ein Schöpfer Teigwaren (Vollkorn) oder<br />
ein Schöpfer Nockerln (Vollkorn) oder<br />
ein Knödel oder<br />
Beilage zur Hauptspeise machen<br />
(z.B.: Spaghetti mit Tomatensoße, Schinkenfleckerln,<br />
Krautfleckerln ...)
TAGESPLAN<br />
Jause<br />
l wie Gabelfrühstück<br />
Abendessen<br />
l 2 bis 3 Scheiben dunkles Brot oder<br />
Gebäck<br />
Belag:<br />
– z.B.: Schinken, Putenwurst, kalter<br />
Braten, Fleisch in Aspik, Thunfisch bzw.<br />
auch davon selbst gefertigte Salate oder<br />
Aufstriche aus Topfen mit Kräutern,<br />
Quargel, Gemüse, Kren ... oder<br />
Käse bis 35 % Fett i. Tr. in empfohlenen<br />
Portionsgrößen<br />
dazu: Paradeiser, Paprika, Radieschen,<br />
Gurke ...<br />
Getränke<br />
l Täglich zwei Liter Leitungs-, Mineral- oder<br />
Tafelwasser, selbstgemachte Zitronenlimonade,<br />
ev. Light-Limonade, Kräutertee,<br />
Früchtetee ev. mit Süßstoff<br />
19
20<br />
SCHWERPUNKTE<br />
Bei Übergewicht achten Sie besonders auf:<br />
l Fettgehalt der Nahrungsmittel und Speisen<br />
(eine Fett- und Kalorientabelle leistet hier<br />
hilfreiche Dienste)<br />
l Ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit geeigneten<br />
Getränken<br />
l Bewegung<br />
Bei Diabetes mellitus (ohne Insulinbehandlung)<br />
gilt im Besonderen:<br />
l Normalgewicht halten bzw. anstreben<br />
(Richtlinien wie bei Übergewicht)<br />
l Einhaltung der Mahlzeitenverteilung, d.h.<br />
mehrere bedarfsgerechte Mahlzeiten über<br />
den Tag verteilt<br />
l Ballaststoffzufuhr durch die Verwendung<br />
von Vollkornprodukten erhöhen und<br />
reichlich Gemüse, Salat und täglich Obst<br />
verwenden<br />
l Bewegung<br />
Bei Bluthochdruck liegt der Schwerpunkt auf:<br />
l Abbau bestehenden Übergewichtes<br />
l Einsparung von Kochsalz und im Besonderen<br />
industriell gefertigter Produkte und<br />
Speisen<br />
l Günstiger wirkt sich auf Grund des hohen<br />
Kaliumgehaltes der Verzehr von reichlich<br />
Obst, Gemüse und Vollkornprodukten aus<br />
l Verzicht auf Alkohol<br />
Bei Fettstoffwechselstörungen gilt für:<br />
l Hypercholesterinämie<br />
– Reduktion der tierischen Fette
SCHWERPUNKTE<br />
– Verwendung hochwertiger pflanzlicher<br />
Fette<br />
– Senkung der Cholesterinzufuhr (Eidotter,<br />
Innereien)<br />
– Hoher Ballaststoffanteil (siehe Empfehlungen<br />
3 und 4)<br />
– 2 x pro Woche eine Fischmahlzeit<br />
l Hypertriglyceridämie<br />
– Gesamtfettmenge beachten<br />
– Keine rasch aufschließbaren Kohlenhydrate<br />
(siehe Empfehlung 5)<br />
– Verzicht auf Alkohol<br />
Bei Gicht oder erhöhter Harnsäure steht im<br />
Mittelpunkt:<br />
l Einschränkung besonders harnsäurereicher<br />
Lebensmittel (Innereien, Fleischextrakte,<br />
Hülsenfrüchte, Sojaprodukte)<br />
l Hohe Flüssigkeitszufuhr<br />
l Verzicht auf Alkohol<br />
l Bewegung<br />
Stellen Sie nicht nur die speziellen Probleme<br />
Ihrer Stoffwechselerkrankung ins Zentrum<br />
Ihrer Bemühungen, sondern versuchen Sie,<br />
Ihre Ernährungsgewohnheiten schrittweise,<br />
dafür jedoch langfristig umzustellen. Nur eine<br />
gesunde und bewusste Dauerernährung und<br />
Lebensweise unterstützt Ihren Stoffwechsel<br />
auf sinnvolle Weise.<br />
Wenn Sie bei Ihrem Vorhaben zur Änderung<br />
der bisherigen Essgewohnheiten Unterstützung<br />
suchen oder nähere Informationen zum<br />
Thema Ernährung und Stoffwechsel benötigen,<br />
wenden Sie sich an die Ernährungsmedizinischen<br />
Beratungsstellen der Gesundheitseinrichtungen<br />
der WGKK!<br />
21
22<br />
ERNÄHRUNGSPYRAMIDE<br />
Die österreichische<br />
Ernährungspyramide<br />
Die 7 Stufen zur Gesundheit<br />
Alkoholfreie<br />
Getränke<br />
Täglich<br />
mindestens<br />
1,5 Liter<br />
Wasser und<br />
alkoholfreie<br />
bzw.<br />
energiearme<br />
Getränke.<br />
Gemüse,<br />
Hülsenfrüchte<br />
und<br />
Obst<br />
Täglich<br />
3 Portionen<br />
Gemüse<br />
und/oder<br />
Hülsenfrüchte<br />
und<br />
2 Portionen<br />
Obst<br />
Getreide<br />
und<br />
Erdäpfel<br />
Täglich<br />
4 Portionen<br />
Getreide, Brot,<br />
Nudeln, Reis<br />
oder Erdäpfel<br />
(5 Portionen<br />
für sportlich<br />
Aktive und<br />
Kinder),<br />
vorzugsweise<br />
Vollkorn.<br />
Milch und<br />
Milchprodukte<br />
Täglich<br />
3 Portionen<br />
Milchprodukte<br />
(fettärmere<br />
Varianten<br />
bevorzugen).<br />
Fisch,<br />
Fleisch,<br />
Wurst und<br />
Eier<br />
Wöchentlich<br />
1–2 Portionen<br />
Fisch.<br />
Pro Woche<br />
maximal<br />
3 Portionen<br />
mageres<br />
Fleisch oder<br />
magere Wurst.<br />
Pro Woche<br />
maximal<br />
3 Eier.<br />
Fette und<br />
Öle<br />
Täglich<br />
1–2 Esslöffel<br />
pflanzliche<br />
Öle, Nüsse<br />
oder Samen.<br />
Streich-, Back-<br />
und Bratfette<br />
und fettreiche<br />
Milchprodukte<br />
sparsam.<br />
Fettes,<br />
Süßes<br />
und<br />
Salziges<br />
Selten<br />
fett-,<br />
zucker- und<br />
salzreiche<br />
Lebensmittel<br />
und<br />
energiereiche<br />
Getränke.
WGKK-STANDORTE<br />
Ernährungsmedizinische<br />
Beratungsstellen<br />
Standort<br />
ALLE KASSEN<br />
Gesundheitszentrum<br />
Wien-Mitte<br />
3., Strohgasse 28<br />
Gesundheitszentrum<br />
Wien-Mariahilf<br />
7., Mariahilfer<br />
Straße 85–87<br />
Gesundheitszentrum<br />
Wien-Süd<br />
10., <strong>Wiener</strong>berg-<br />
straße 13<br />
Gesundheitszentrum<br />
Wien-Nord<br />
21., Karl-Aschen-<br />
brenner-Gasse 3<br />
Hanusch-<br />
Krankenhaus<br />
14., Heinrich-Collin-<br />
Straße 30<br />
Barrierefreier Zugang<br />
Treppenlift<br />
Telefon<br />
Auskunft und<br />
Terminvereinbarung:<br />
+43 1 601 22-40310<br />
Auskunft und<br />
Terminvereinbarung:<br />
+43 1 601 22-40740<br />
oder 40601<br />
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Terminvereinbarung:<br />
+43 1 601 22-4210<br />
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Auskunft und<br />
Anmeldung:<br />
+43 1 910 21-85119<br />
oder 84281<br />
BITTE NICHT<br />
VERGESSEN!<br />
LICHTBILD<br />
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Bitte Ihre e-card, Lichtbildausweis<br />
und allenfalls Überweisung, Verordnung oder Zuweisung<br />
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