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Organisation in der Hotellerie

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<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

(Aufbauorganisation von Hotels)<br />

Marc Sölter<br />

dr-schnaggels2000.surf<strong>in</strong>o.<strong>in</strong>fo<br />

dr_schnaggels2000@yahoo.de<br />

1


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Jedes Hotel, egal ob Privat- o<strong>der</strong> Kettenhotel ist nach bestimmten<br />

Ordnungsgesichtspunkten aufgebaut. Die dazu e<strong>in</strong>zusetzende gestalt-<br />

ende Tätigkeit heißt organisieren. Das Ergebnis des Organisierens wird<br />

<strong>Organisation</strong> genannt.<br />

<strong>Organisation</strong> als<br />

Vorgang d.h. das<br />

Organisieren<br />

Der Begriff<br />

<strong>Organisation</strong><br />

bedeutet<br />

<strong>Organisation</strong> als<br />

Ergebnis, d.h.<br />

die <strong>Organisation</strong><br />

<strong>Organisation</strong><br />

als soziales<br />

Gebilde<br />

(Jam<strong>in</strong>/Schaetz<strong>in</strong>g: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1984)<br />

2


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Def<strong>in</strong>itionen:<br />

Unter <strong>Organisation</strong> kann allgeme<strong>in</strong>en die planvolle Zuordnung<br />

von menschlicher Arbeit und Betriebsmitteln zur Erstellung<br />

von Leistungen verstanden werden. (Kaspar: Management im Tourismus 1995)<br />

Ganzheitliches Gestalten von Beziehungen zwischen<br />

Aufgabe, Menschen, Sachmitteln und Informationen <strong>in</strong><br />

sozialen Systemen.<br />

(Leitbild <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Organisation</strong> 1996)<br />

3


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Die Leistungserstellung im Hotel erfolgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel arbeitsteilig und<br />

erfor<strong>der</strong>t deshalb die Zusammenarbeit aller im Hotel tätigen Menschen.<br />

Die Zusammenarbeit des Hotelpersonals und ggf. externen Personals<br />

(z.B. externer Controller) muss geregelt und koord<strong>in</strong>iert werden. Das<br />

Ziel <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> ist also <strong>der</strong> reibungslose Ablauf des alltäglichen<br />

Betriebsgeschehens, erhöhte Wirtschaftlichkeit und die Steigerung <strong>der</strong><br />

Arbeitsleistung durch Arbeitsteilung.<br />

Die gesamten organisatorischen Maßnahmen werden <strong>in</strong> größeren<br />

Unternehmen, z.B. <strong>in</strong> Hotelketten, <strong>in</strong> so genannten <strong>Organisation</strong>srichtl<strong>in</strong>ien<br />

(<strong>Organisation</strong>shandbüchern) zusammengefasst und dadurch<br />

dem e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter zugänglich gemacht<br />

(Dettmer: <strong>Organisation</strong>/ Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />

4


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

� Ziel <strong>der</strong> Unternehmensorganisation: Dem Hotelunternehmen<br />

e<strong>in</strong>e Struktur geben, damit dieses effizient und vor allem<br />

rentabel arbeiten kann.<br />

� Bestandteile:<br />

� <strong>Organisation</strong><br />

� Disposition<br />

� Improvisation<br />

5


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Die Struktur e<strong>in</strong>er Hotelunternehmung entsteht durch die Festlegung<br />

von verb<strong>in</strong>dlichen Regelungen, für <strong>der</strong>en Festlegung die Führungskraft<br />

verantwortlich ist.<br />

Durch Regelungen wird z.B. festgelegt:<br />

� welche Aufgabe <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Mitarbeiter im Prozess <strong>der</strong><br />

Leistungserstellung hat.<br />

� welche Verantwortung und Kompetenzen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Mitarbeiter<br />

hat<br />

� wie <strong>der</strong> Mitarbeiter mit se<strong>in</strong>en Kollegen zusammenarbeitet<br />

� die Über- und Unterstellungsverhältnisse<br />

6


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Die betriebliche <strong>Organisation</strong> (Ablauf- und Aufbauorganisation) kennt<br />

drei Ebenen:<br />

<strong>Organisation</strong><br />

Dauerhaft geregelte Arbeitsabläufe für regelmäßig auftretende<br />

Situationen (Bsp. Check In, Reklamationsbehandlung)<br />

Disposition<br />

Bereits berücksichtige, jedoch nicht dauerhaft geregelte<br />

E<strong>in</strong>zelmaßnahmen (Bsp. Verhalten im Brandfall)<br />

Improvisation<br />

Vorläufige Regelungen für ungewöhnliche o<strong>der</strong> unerwartete<br />

Fälle = Bisher im betrieblichen Ablauf nicht geregelt<br />

7


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Ziel des Organisierens:<br />

� Bestreben <strong>der</strong> Hotelleitung dispositives Handel durch<br />

generelle Regelungen zu ersetzen<br />

� Versuchen aus Improvisationen Dispositionen und<br />

<strong>Organisation</strong>splanungen abzuleiten<br />

Je besser die <strong>Organisation</strong>sstruktur, desto reibungsloser<br />

funktioniert das Hotel<br />

(Merl: Vorlesung Unternehmensführung FH München)<br />

8


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Elemente <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>:<br />

(Degenhardt: Unternehmensführung <strong>in</strong> Tourismusbetrieben – Studienbrief AFW Bad Harzburg)<br />

9


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Die Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> besteht dar<strong>in</strong>,<br />

� die Menschen und die Mittel (Sachmittel) zur Produktions- und<br />

Leistungserstellung e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> möglichst zweckmäßig zuzuordnen,<br />

� die Produktionsfaktoren zu <strong>Organisation</strong>se<strong>in</strong>heiten zusammenzufassen<br />

und diese <strong>in</strong> den Gesamtaufbau des Unternehmens<br />

e<strong>in</strong>zufügen,<br />

� aufgrund verschiedener Regelungen Systeme zu schaffen, die<br />

Arbeitsabläufe planen, steuern und zeitlich überwachen.<br />

(Dettmer: Betriebswirtschaftslehre für das Gastgewerbe 1999)<br />

10


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Drei Dimensionen von <strong>Organisation</strong>:<br />

� <strong>Organisation</strong> als Tätigkeit, Arbeit, Aufgabe (Aktion)<br />

� <strong>Organisation</strong> als Regelung, Anweisung, Vorschrift (Vorgabe)<br />

� <strong>Organisation</strong> als Ergebnis dieser Tätigkeit (Unternehmensstruktur)<br />

11


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Aufbauorganisation<br />

horizontal Vertikal<br />

Funktionaler<br />

Aufbau<br />

L<strong>in</strong>iensystem<br />

Stabl<strong>in</strong>iensystem<br />

<strong>Organisation</strong><br />

Ablauforganisation<br />

zeitlich gestoppt<br />

Arbeitsstudie<br />

(Darstellung nach Reith: Betriebswirtschaftslehre und gastgewerbliche Betriebslehre 1990)<br />

12


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

<strong>Organisation</strong> ist e<strong>in</strong>e Führungsaufgabe und umfasst den Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

auf Dauer ausgerichteten Ordnung. Die Ordnung bezieht sich zum<br />

e<strong>in</strong>en auf den Aufbau des Hotelunternehmens und zum zweiten auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Abläufe<br />

Die <strong>Organisation</strong> unterscheidet deshalb:<br />

� Aufbauorganisation (= statistische <strong>Organisation</strong>), welche die<br />

Aufgaben und Ziele beziehungsweise das „Tätigse<strong>in</strong>-Sollen“ regelt,<br />

und die<br />

� Ablauforganisation (= dynamische <strong>Organisation</strong>), die das<br />

„Handeln“ und somit die Tätigkeiten <strong>in</strong> zeitlicher und räumlicher<br />

H<strong>in</strong>sicht regelt.<br />

(Kaspar: Management im Tourismus 1995)<br />

13


Aufbauorganisation<br />

Unter <strong>der</strong> Aufbauorganisation e<strong>in</strong>er Unternehmens ist die hier-<br />

archische Ordnung <strong>der</strong> organisatorischen Aktionse<strong>in</strong>heiten zu<br />

verstehen (W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> Hänssler: Management <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> und Gastronomie 4. Aufl. 2000)<br />

Das Festlegen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sstrukturen, des Aufbaus, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em <strong>Organisation</strong>splan wird als Aufbauorganisation bezeichnet;<br />

hier gilt es demnach, Personen und Sachmittel, die zur Verrichtung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Aufgaben im Unternehmen bestimmt s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><br />

<strong>Organisation</strong>se<strong>in</strong>heiten zusammenzufassen. (Dettmer: <strong>Organisation</strong> /Datenverarbeitung<br />

für das Gastgewerbe 1998)<br />

Die Aufbauorganisation befasst sich mit <strong>der</strong> Strukturierung und<br />

Standardisierung von Prozessen, also mit <strong>der</strong> rationellen Gestaltung<br />

von materiellen und <strong>in</strong>formationellen Abläufen.<br />

14<br />

(Schwan<strong>in</strong>ger: Organisatorische Gestaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1979)


Aufbauorganisation<br />

Durch die Aufbauorganisation werden die Aufgaben <strong>der</strong> Abteilungen<br />

e<strong>in</strong>es gastgewerblichen Betriebs festgelegt und <strong>in</strong> Teilaufgaben ge-<br />

glie<strong>der</strong>t. Je nach Art und Größe des Betriebes kann die <strong>Organisation</strong>s-<br />

struktur sehr weit verzweigt se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> eng gefasst se<strong>in</strong>.<br />

(Lentz/Fritz: Gastgewerbliche Berufe – <strong>Organisation</strong> und Market<strong>in</strong>g 1994)<br />

Als statische <strong>Organisation</strong> regelt die Aufbauorganisation die Aufgaben<br />

des Hotels und schafft im Hotel bestimmte Strukturen sowie e<strong>in</strong>e hier-<br />

archische Ordnung. Institutionell angelegt erfolgt mit <strong>der</strong> Aufbau-<br />

organisation die Glie<strong>der</strong>ung des Hotels <strong>in</strong> arbeitsteilige E<strong>in</strong>heiten und<br />

<strong>der</strong>en Koord<strong>in</strong>ation<br />

(Henschel: Hotelmanagement 2001)<br />

15


Aufbauorganisation<br />

Gegenstand <strong>der</strong> Aufbauorganisation s<strong>in</strong>d folgende Regelungen:<br />

� die Zusammenfassung von Aufgaben und Übertragung auf Stellen<br />

(Stellenbildung)<br />

� Bereitstellung von Informationen<br />

� E<strong>in</strong>satz von Sachmitteln<br />

� E<strong>in</strong>richtung von Kommunikationswegen<br />

� E<strong>in</strong>richtung von Leistungsbeziehungen<br />

� E<strong>in</strong>satz von organisatorischen Hilfsmitteln<br />

(Pa<strong>der</strong>lak: Arbeitsblätter Market<strong>in</strong>g Fachstufe 2)<br />

16


Aufbauorganisation<br />

Die wichtigste Aufgabe <strong>der</strong> Aufbauorganisation ist die Verteilung <strong>der</strong><br />

Leistungsaufgaben auf die im Hotel beschäftigen Personen. Diese<br />

Ordnung <strong>der</strong> Zuständigkeiten nennt man Kompetenzen. Die<br />

jeweilige Größe des Unternehmens bed<strong>in</strong>gt, dass die Aufgaben auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter verteilt werden müssen. Die haben dann<br />

die Teilaufgaben zu erfüllen (= Arbeitsteilung). Aufgabe <strong>der</strong> Auf-<br />

bauorganisation ist es, dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeiter<br />

darüber <strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d, was sie zu tun haben und wie sie es tun<br />

sollen. Daher wird Verantwortung für Menschen, Material und E<strong>in</strong>-<br />

richtungen auf an<strong>der</strong>e Mitarbeiter (Stellen) übertragen. Unter e<strong>in</strong>er<br />

Stelle versteht man die (zur Stelle) zusammengefassten E<strong>in</strong>zelauf-<br />

gaben mit Dauercharakter.<br />

(Schaetz<strong>in</strong>g/Jam<strong>in</strong>: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1984)<br />

17


Aufbauorganisation<br />

Elemente <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>:<br />

� Aufgabe<br />

� statisch: bestimmte Soll-Leistung<br />

� dynamische: E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Aktivitäten, um die Soll-Leistung zu<br />

erbr<strong>in</strong>gen<br />

� Stelle<br />

� Die Stelle, sie setzt sich aus verschiedenen Teilaufgaben<br />

zusammen und ist die kle<strong>in</strong>ste organisatorische E<strong>in</strong>heit.<br />

� Verb<strong>in</strong>dungswege zwischen den Stellen<br />

� Transport-, Informations- und Kommunikationswege<br />

18


Aufbauorganisation<br />

Die Stelle:<br />

E<strong>in</strong>e Stelle ist die kle<strong>in</strong>ste organisatorische E<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> man<br />

Aufgaben, Kompetenz und Verantwortung zuordnen kann<br />

Kompetenzen = Befugnisse des Aufgabenträgers, um Handlungen und<br />

Maßnahmen vornehmen bzw. ausführen zu können.<br />

Verantwortung = Verpflichtung des Aufgabenträgers zur Erfüllung<br />

e<strong>in</strong>er Aufgabe für die er persönliche Rechenschaft ablegen muss.<br />

Die Bereichsaufgaben, -kompetenzen und –verantwortlichkeiten<br />

werden auf Stellengruppen und Stellen als kle<strong>in</strong>ste formale<br />

Strukture<strong>in</strong>heiten verteilt<br />

(Schwan<strong>in</strong>ger: Organisatorische Gestaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1979)<br />

19


Aufbauorganisation<br />

Gesamtaufgabe des Hotels<br />

Teilaufgabe Teilaufgabe Teilaufgabe Teilaufgabe Teilaufgabe<br />

(z.B. Front Office Manager)<br />

Aufgabenanalyse<br />

Aufgabensynthese<br />

Stellenbildung<br />

(z.B. Hoteldiener)<br />

Stellenzusammenfassung<br />

Abteilung<br />

(z.B. Room Division) Abteilung (z.B. F&B – Abteilung)<br />

Abteilungszusammenfassung<br />

Gesamtstruktur des Hotelunternehmens<br />

(z.B. F&B-Manager)<br />

20<br />

(eigene Darstellung)


Aufbauorganisation<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Aufbauorganisation ist die Aufspaltung <strong>der</strong> Gesamt-<br />

aufgabe e<strong>in</strong>es Hotelunternehmens, <strong>in</strong> so viele Teilaufgaben, dass e<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>nvolle arbeitsteilige Glie<strong>der</strong>ung und Ordnung entsteht.<br />

� Die 1. Aufgabe ist also die Aufgabenanalyse,<br />

� die zweite Aufgabe besteht dar<strong>in</strong> die Teilaufgaben zusammenzufassen<br />

<strong>in</strong>dem Stellen gebildet werden = Aufgabensynthese<br />

Die Teilaufgaben weisen e<strong>in</strong>en wie<strong>der</strong>holenden Charakter auf, und<br />

können deshalb als langfristige, wie<strong>der</strong>kehrende Leistungen<br />

bezeichnet werden, die zu ihrer Erfüllung, dauerhafte Regelungen<br />

benötigen.<br />

21


Aufgabenanalyse<br />

Bei <strong>der</strong> Aufgabenanalyse wird die Gesamtaufgabe des Hotels (unter-<br />

schiedlichen Leistungen des Hotels) <strong>in</strong> Teilaufgaben geglie<strong>der</strong>t und<br />

auf e<strong>in</strong>zelne Stellen zugewiesen.<br />

� Verpflegung / Bewirtung Teilschritte<br />

� E<strong>in</strong>kauf von Lebensmitteln, Lagerung, Speisenproduktion….<br />

� Beherbergung Teilschritte<br />

� Check Inn, Service, Zimmerre<strong>in</strong>igung<br />

Diese Zerglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aufgaben kann hierarchisch se<strong>in</strong>, d.h., aus<br />

Oberaufgaben höheren Ranges werden immer kle<strong>in</strong>ere, nie<strong>der</strong>e<br />

Teilaufgaben abgeleitet. Auf diese Art erhält man e<strong>in</strong>en Überblick über<br />

die im Unternehmen ablaufenden Prozesse und Arbeitsschritte.<br />

(Z<strong>in</strong>gel: Grundgedanken <strong>der</strong> Unternehmensorganisation – www.z<strong>in</strong>gel.de)<br />

22


Ziele <strong>der</strong> Aufgabenanalyse<br />

� die vollständige Erfassung aller Teilaufgaben, weil sonst e<strong>in</strong>e<br />

Dienst-nach-Vorschrift-Mentalität ausbrechen kann („das steht aber<br />

nicht <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Stellenbeschreibung“).<br />

� die systematische Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Teilaufgaben nach<br />

obergeordneten Differenzierungskriterien. Dies erlaubt die Ableitung<br />

von <strong>Organisation</strong>sstrategien und die Def<strong>in</strong>ition von Organigrammen.<br />

� die übersichtliche Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Plan, dem<br />

Aufgaben-Strukturblatt.<br />

� schließlich die Erleichterung und Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>der</strong><br />

Kommunikation und Arbeitsteilung, was e<strong>in</strong> wesentliches<br />

strategisches Führungs<strong>in</strong>strument ist.<br />

(Z<strong>in</strong>gel: Grundgedanken <strong>der</strong> Unternehmensorganisation – www.z<strong>in</strong>gel.de)<br />

23


Aufgabenanalyse<br />

Die Teilaufgaben können nach folgenden Kriterien - welche auch als<br />

Bestimmungselemente <strong>der</strong> Aufgaben bezeichnet werden - nach<br />

folgenden Gesichtspunkten geglie<strong>der</strong>t werden:<br />

� nach <strong>der</strong> Verrichtung, d.h., die Glie<strong>der</strong>ung erfolgt nach den<br />

Funktionen, z.B. Service, Housekeep<strong>in</strong>g und Küche (= Produktion)<br />

� nach dem Objekt, d.h., die Abteilungsbildung wird an den<br />

Arbeitsgegenständen orientiert, z.B. Leistungen, Marktsegmente<br />

und Zielgruppen – Leistungen können z.B. Beherbergungs- und<br />

Verpflegungsleistungen aber auch die Mitarbeiter (Aufgabenträger)<br />

e<strong>in</strong>es Hotels se<strong>in</strong>.<br />

� nach Phasen des betrieblichen Leistungserstellungsprozess:<br />

Unterteilt <strong>in</strong> Zielsetzung, Planung, Realisation und Kontrolle<br />

� nach Rang: Entscheidungs- o<strong>der</strong> Ausführungsaufgaben<br />

� nach Zweckbestimmung: Neben- o<strong>der</strong> Hauptaufgaben<br />

(vgl. Dettmer: BWL für das Gastgewerbe und Braune Ausbildungsprogramm Hotelfachmann)<br />

24


Aufgabenanalyse<br />

Beispiele für verschiedene Bestimmungselemente <strong>der</strong> Aufgaben:<br />

Der Front Office Manager (Rang) gibt dem Rezeptionist (Rang) die<br />

Anweisung die Prospektanfragen schriftlich mit <strong>der</strong> Schreibmasch<strong>in</strong>e<br />

(Objekt) zu beantworten (Verrichtung, Tätigkeit, Phase)<br />

Der F&B-Manager (Rang) gibt dem Chef de range (Rang) die Anweisung<br />

den Gast (Objekt) an den Tisch zu führen (Phase, Verrichtung)<br />

25


Aufgabenanalyse<br />

Wurde die Gesamtaufgabe e<strong>in</strong>es Hotelunternehmens <strong>in</strong> Teilaufgaben<br />

zerlegt, so lassen sich zum e<strong>in</strong>en:<br />

� Hauptaufgaben: Beherbergung, Verpflegung, Verwaltung<br />

� Teilaufgaben: Rezeption, Etage, F&B, F<strong>in</strong>anzen, Personal<br />

� Elementaraufgaben: Check In, Getränke- und Speisenzubereitung,<br />

Tisch e<strong>in</strong>decken<br />

unterscheiden.<br />

26


Aufgabenanalyse<br />

( - Ergebnisdokumentation -)<br />

(Degenhardt: Unternehmensführung <strong>in</strong> Tourismusbetrieben – Studienbrief AFW Bad Harzburg)<br />

27


Aufgabensynthese<br />

Die Aufgabensynthese ordnet die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufgabenanalyse<br />

gefundenen Teilaufgaben konkreten, vorhandenen o<strong>der</strong><br />

noch zu suchenden Stellen<strong>in</strong>habern zu. Sie ist also <strong>der</strong><br />

Schritt <strong>der</strong> Stellenbildung.<br />

28


Ziele <strong>der</strong> Aufgabensynthese<br />

� die vollständige Zuordnung aller Teilaufgaben auf Stellen<strong>in</strong>haber,<br />

� die Abbildung des Aufgabenranges <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hierarchie <strong>der</strong><br />

Stellen<strong>in</strong>haber,<br />

� die Formalisierung <strong>der</strong> Stellenbildung durch e<strong>in</strong> formales<br />

Planungsverfahren,<br />

� die Erleichterung <strong>der</strong> Bildung von Stellenbeschreibungen, die sich<br />

aus <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Zuordnungen <strong>der</strong> Aufgaben auf Stellen<br />

ergeben,<br />

� die Ermöglichung von Zeit- und Mengenstudien, die sich aus <strong>der</strong><br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Aufgabenzuordnungen pro Aufgabe ergeben,<br />

� die Vollständigkeitskontrolle, ob irgendwelche Aufgaben o<strong>der</strong><br />

Zuordnungen vergessen wurden, und ke<strong>in</strong>er sich später zuständig<br />

sehen würde,<br />

� die Formalisierung von Funktionsbeziehungen durch<br />

� schaffen „klarer Verhältnisse<br />

(Z<strong>in</strong>gel: Grundgedanken <strong>der</strong> Unternehmensorganisation – www.z<strong>in</strong>gel.de)<br />

29


Das Funktionsdiagramm<br />

Im e<strong>in</strong>em Funktionsdiagramm werden die zu erledigenden Aufgaben<br />

geglie<strong>der</strong>t und transparent dargestellt. Der eigentliche Prozess wird<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Aufgaben unterteilt und im nächstem Schritt den aus-<br />

führenden Personen zugeordnet. Die Darstellung im Funktions-<br />

diagramm (<strong>Organisation</strong>sdiagramm) erfolgt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Matrix. Es<br />

zeigt für alle Stellen o<strong>der</strong> z.B. nur für e<strong>in</strong>e Gruppen von zusammen-<br />

arbeiteten Stellen, für welche Aufgabe jede Stelle zuständig ist und<br />

welche Funktion die Stelle dabei erfüllen muss.<br />

30


Das Funktionsdiagramm<br />

(Merl: Vorlesung Unternehmensführung FH-München)<br />

31


Das Funktionsdiagramm<br />

� Dient <strong>der</strong> Darstellung von Aufgabenbeziehungen und zeigt die<br />

funktionalen Zusammenhänge zwischen den Aufgabenträger<strong>in</strong>nen<br />

und -träger im Rahmen e<strong>in</strong>er arbeitsteiligen Aufgabenerfüllung auf.<br />

� Matrixdarstellung von <strong>der</strong><br />

� Arbeitsteilung <strong>in</strong>nerhalb des Hotels,<br />

� den wechselseitigen Beziehungen zwischen den<br />

Aufgabenträger<strong>in</strong>nen und -trägern bei <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong><br />

verschiedenen Aufgaben<br />

� <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teilaufgaben<br />

� <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> häufig Komb<strong>in</strong>ation von Rang und Verrichtung<br />

/ Tätigkeiten<br />

32


Vorteile:<br />

Das Funktionsdiagramm<br />

� För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es stellenübergreifenden Verständnisses<br />

� Rationelle Gestaltung von Prozessen, so dass Doppelarbeiten<br />

vermieden werden können<br />

� Niedriger Än<strong>der</strong>ungsaufwand<br />

� Knappe und kurze Darstellungsform<br />

Nachteile:<br />

� Schwierigkeit <strong>der</strong> Aufstellung e<strong>in</strong>er Aufgabenglie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> geeigneter<br />

Detaillierung<br />

� Differenzierung <strong>der</strong> Normal- und Son<strong>der</strong>fälle nur mit zusätzlichen<br />

Listen möglich<br />

� Mehrfachunterstellung, Kommunikations- und Anfor<strong>der</strong>ungsbild<br />

können nicht wie<strong>der</strong>gegeben werden<br />

� Symbolik ist erläuterungsbedürftig<br />

33


Stellenbildung<br />

Die Stelle ist das Grundelement <strong>der</strong> Aufbauorganisation. Sie bestimmt<br />

die Aufgaben, die Kompetenz und die Verantwortung <strong>der</strong> Stellen-<br />

<strong>in</strong>haber<br />

Stelle<br />

Aufgaben Kompetenz Verantwortung<br />

(Braune: Ausbildungsleitfaden Hotelfachmann 4. Aufl. 1999)<br />

34


Stellenbildung<br />

Elemente e<strong>in</strong>er Stelle:<br />

Aufgabe: „die dauerhafte wirksame Verpflichtung, bestimmte<br />

Tätigkeiten auszuführen, um e<strong>in</strong>def<strong>in</strong>iertes Ziel zu erreichen<br />

(Erbr<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>er Soll-Leistung).“ (Vahs 2001, S.47)<br />

Kompetenz: Befugnis e<strong>in</strong>er Person, aufgrund ihrer fachlichen<br />

Fähigkeiten und Zuständigkeiten Entscheidungen zu treffen.<br />

Verantwortungs<strong>in</strong>halte legen den vertikalen Aufbau des Hotels<br />

fest wer muss für was und wen „geradestehen”<br />

35


Stellenbildung<br />

Grundsätzlich unterscheidet man:<br />

� Ausführungsstellen (Realisationsstellen), die bestimmte<br />

Teilaufgaben ausführen<br />

� Entscheidungsstellen, die Entscheidungen treffen und dafür<br />

Verantwortung tragen (Instanzen). Diese Stellen können<br />

S<strong>in</strong>gular<strong>in</strong>stanzen o<strong>der</strong> Plural<strong>in</strong>stanzen se<strong>in</strong><br />

� Stabsstellen, die Entscheidungsstellen zuarbeiten<br />

(vornehmliche Informationsbeschaffung und –auswertung), aber<br />

ke<strong>in</strong>e eigene Entscheidungsbefugnis haben.<br />

36


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

Rangaspekt<br />

Leitungsstellen Ausführungsstellen<br />

S<strong>in</strong>gular<strong>in</strong>stanz<br />

Plural<strong>in</strong>stanz<br />

Realisations<br />

-stellen<br />

Stabsstellen<br />

Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

Verrichtungsorientierte<br />

Stellen<br />

Aufgabenaspekt<br />

objektorientierte<br />

Stellen<br />

(Pa<strong>der</strong>lak: Arbeitsblätter Market<strong>in</strong>g Fachstufe 2)<br />

37


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

Werden mehrere Stellen zusammengefasst, so entsteht e<strong>in</strong>e<br />

Abteilung. Die Befugnis Anordnungen zu geben und Entscheidungen<br />

zu treffen, hat die Instanz.<br />

Der Begriff „Instanz“ kann unterglie<strong>der</strong>t werden <strong>in</strong>:<br />

Kollegial- und Direktorial- bzw. Individual<strong>in</strong>stanz, je nachdem,<br />

ob e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelperson o<strong>der</strong> mehrere Personen vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

nach Ebenen, wobei man die oberste Ebene (Unternehmensleistung)<br />

als top management, die mittlere Ebene als middle management und die<br />

untere Ebene (die untere Leitung) als lower management bezeichent.<br />

(Jam<strong>in</strong>/Schaetz<strong>in</strong>g: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1984)<br />

38


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

(- Instanzen nach Ebenen -)<br />

(Schaetz<strong>in</strong>g: Operational Management <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1978)<br />

39


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

(- Instanzen nach Ebenen -)<br />

Entscheidungsstellen (Instanzen) gibt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hotel auf mehreren<br />

Ebenen <strong>der</strong> Hierarchie:<br />

1. Die obere Leistungsebene (top management) Dieses Instanz<br />

ist für die Geschäftsführung und das strategische Management<br />

<strong>der</strong> Hotelunternehmung verantwortlich<br />

2. Die mittlere Leistungsebene (middle management) Auf<br />

dieser Ebene befassen sich Abteilungsleiter / Bereichsleiter (z.B.<br />

F&B – Manager) mit <strong>der</strong> Leitung von funktionalen Bereichen <strong>der</strong><br />

Hotelunternehmung bzw. an<strong>der</strong>en Untere<strong>in</strong>heiten des Hotels.<br />

3. Die untere Leistungsebene (lower management) Diese<br />

Leistungsebene umfasst alle Stellen unterhalb <strong>der</strong> Abteilungsleiterebne.<br />

Diese Instanzen befassen sich mit dem operativen<br />

Alltagsmanagement e<strong>in</strong>es Hotels bzw. leiten sie die unmittelbaren<br />

betrieblichen Prozesse.<br />

40


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

Arten <strong>der</strong> Stellenbildung:<br />

1. Stellenbildung nach dem Rangaspekt<br />

• Leitungsstellen: mit Fremdenentscheidungs-, Anordnungs- und<br />

Fremdverantwortungsrechten. Diese Instanzen dürfen verb<strong>in</strong>dliche<br />

Anweisungen geben, und tragen dafür auch die Verantwortung<br />

S<strong>in</strong>gular<strong>in</strong>stanzen = Direktorialsystem<br />

Plural<strong>in</strong>stanzen = Kollegialsystem<br />

• Ausführungsstellen: Diese Stellen dürfen normalerweise ke<strong>in</strong>e<br />

verb<strong>in</strong>dlichen Anweisungen geben = Realisierungsstellen & Stabsstellen<br />

(Ausnahme z.B. Stabstelle Controll<strong>in</strong>g mit Weisungsbefugnis)<br />

41


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

Arten <strong>der</strong> Stellenbildung:<br />

2 . Aufgabenorientierte Stellenbildung<br />

� Verrichtungsorientiert: Die Stellen s<strong>in</strong>d geglie<strong>der</strong>t nach den<br />

Phasen <strong>der</strong> Aufgabenanalyse: (Entscheidungsvorbereitung,<br />

Entscheidung, Realisation, Kontrolle)<br />

� Objektorientiert: Die Stellen werden nach den Objekten (Region,<br />

Kunden, Produkt, Raumorientiert geglie<strong>der</strong>t<br />

Arten <strong>der</strong> Stabsstellen:<br />

� Generalisierte Stabsstellen: allgeme<strong>in</strong>e Aufgaben<br />

(Direktionsassistent Hotel)<br />

� Adjutantive Stabsstellen: persönliche Aufgaben<br />

� Spezialisierte Stabsstellen: Spezialisten e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Fachgebietes z.B. Hotel-Controller<br />

42


Aspekte <strong>der</strong> Stellenbildung<br />

Bei <strong>der</strong> Stellenbildung muss berücksichtigt werden:<br />

� Der Umfang <strong>der</strong> Aufgabe,<br />

� die Komplexität <strong>der</strong> Aufgabe<br />

� <strong>Organisation</strong>sziele<br />

� Zweckmäßigkeit<br />

� Wirtschaftlichkeit<br />

� Stabilität<br />

43


Stellenbeschreibung<br />

Welche Aufgaben von e<strong>in</strong>er Stelle verrichtet werden soll, ist aus dem<br />

<strong>Organisation</strong>splan nicht erkennbar. Deshalb ist e<strong>in</strong> zusätzliches Hilfs-<br />

mittel erfor<strong>der</strong>lich. Die Stellenbeschreibung be<strong>in</strong>halten sämtliche<br />

notwenigen Informationen die die Stelle betreffen. Sie be<strong>in</strong>haltet die<br />

Aufgaben, Kompetenzen und die Verantwortung des Stellen<strong>in</strong>habers.<br />

E<strong>in</strong>e Stellenbeschreibung be<strong>in</strong>haltet zudem:<br />

� Stellenbezeichnung und Ziel <strong>der</strong> Stelle<br />

� die Über- und Unterstellungsverhältnisse<br />

� sämtliche Aufgaben und evtl. Nebenaufgaben des Stellen<strong>in</strong>habers<br />

� die Stellenvertretung<br />

� Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungsbereich des Stelle<br />

44


Stellenbeschreibung<br />

45<br />

(Kaspar: Management im Tourismus 1995)


Auszug Stellenbeschreibung<br />

46<br />

(Hopfenbeck / Zimmer: Umweltorientiertes Tourismusmanagement 1993)


Vorteile <strong>der</strong> Stellenbeschreibung<br />

Vorteile:<br />

� Die Struktur des Hotels wird sichtbar<br />

� Vermeidung von Kompetenzstreitigkeiten<br />

� die Aufgaben und Kompetenzen s<strong>in</strong>d klar festgelegt<br />

� Vorgesetzte kennen den Aufgabenbereich des Mitarbeiters<br />

� fachliche Leistungsbeurteilung wird erleichtert<br />

� <strong>der</strong> Mitarbeiter kann sich se<strong>in</strong>er Verantwortung nicht entziehen<br />

� Orientierungsmittel für neu e<strong>in</strong>gestellte Mitarbeiter<br />

� Grundlage für Lohn- und Gehaltsstufen<br />

47


Nachteile <strong>der</strong> Stellenbeschreibung<br />

Nachteile:<br />

� Fehlende Flexibilität<br />

� Kosten und Zeitaufwand für Erstellung und Än<strong>der</strong>ungen<br />

� Anpassungsbedarf<br />

� Gefahr des „Dienst nach Vorschrift“<br />

� Stellenbeschreibungen müssen stets aktualisiert werden da sie<br />

sonst nicht den tatsächlichen Stand entsprechen<br />

48


Zentralisation / Dezentralisation<br />

Am Ende <strong>der</strong> Aufbauorganisation wird darüber entschieden ob die<br />

Unternehmensleitung (Hotelleitung) die betrieblichen Entscheidungen<br />

selbstständig trifft (Zentralisation), o<strong>der</strong> sich untergeordneter Stellen<br />

bedient (Dezentralisation)<br />

Beispiel:<br />

Werden die Dienstpläne von <strong>der</strong> Hotelleitung selbst geschrieben o<strong>der</strong><br />

werden diese von e<strong>in</strong>em Abteilungsleiter geschrieben.<br />

Werden die Restaurantgäste nur vom Restaurantleiter abkassiert o<strong>der</strong><br />

dürfen auch die Servicekräfte kassieren?<br />

49


Aufbauorganisation<br />

(- <strong>Organisation</strong>smittel -)<br />

Die Aufbaubeziehungen e<strong>in</strong>er Hotelunternehmung können unterschied-<br />

lich dokumentiert werden. Zu den wichtigsten Darstellungsformen<br />

zählen:<br />

� Organigramm<br />

� Stellenbeschreibung<br />

� Funktionendiagramm<br />

� Stellenbesetzungsplan<br />

50


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Zeit s<strong>in</strong>d die <strong>Organisation</strong>sstrukturen (vor allem<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Individualhotellerie) bei vielen Betrieben <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> relativ<br />

schwach ausgeprägt. Dem Aufbau e<strong>in</strong>er funktionsfähigen <strong>Organisation</strong><br />

stehen bisher folgende Gründe entgegen:<br />

� Es fehlt an e<strong>in</strong>er klaren Abgrenzung von Funktionsbereichen<br />

� die Zuweisung von Aufgaben <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Funktionsbereiches an<br />

die Stellen<strong>in</strong>haber ist unzulänglich,<br />

� die Beziehungen <strong>der</strong> Über- und Unterstellungsverhältnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Betriebhierarchie s<strong>in</strong>d nicht klar genug geregelt,<br />

� das Verhältnis von Kompetenz und Verantwortung ist<br />

unbefriedigend gelöst.<br />

(vgl. Tietz: Handbuch <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft 1980)<br />

51


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Hotels s<strong>in</strong>d gezwungen ökonomisch zu arbeiten. Die lässt darauf<br />

schließen, dass sich die Tätigkeit <strong>der</strong> Mitarbeiter im Hotel auf die<br />

Erfüllung <strong>der</strong> ihnen zugewiesenen Aufgaben und Arbeiten beschränkt.<br />

E<strong>in</strong>e Delegation <strong>der</strong> Aufgaben und Übertragung <strong>der</strong> Verantwortung<br />

wird meist nicht verfolgt. Die Delegation beschränkt sich nicht auf die<br />

Aufgabe und Verantwortung, son<strong>der</strong>n be<strong>in</strong>haltet auch die Vermittlung<br />

von arbeitsmethodischen Grundsätzen. Die Bereitschaft zur Delegation<br />

be<strong>in</strong>haltet auch die Bereitschaft Fehler und <strong>der</strong>en Existenz zu aktzep-<br />

tieren (Buer: Gestaltung von ganzheitlichen Managementsystemen im Hotel 1997)<br />

Die Führung, Kompetenz und Verantwortung wird <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Hotellerie</strong> meist nur ungern delegiert.<br />

52


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

In vielen Hotelbetrieben ist e<strong>in</strong>e sog. funktionsorientierte <strong>Organisation</strong>-<br />

struktur weit verbreitet. Die <strong>Organisation</strong> erfolgt nach funktionalen<br />

Gesichtspunkten, hierbei kann <strong>der</strong> Hotelbetrieb z.B. <strong>in</strong> vier Hauptbe-<br />

reiche geglie<strong>der</strong>t werden:<br />

1. Beherbergung (Beherbergungsfunktion)<br />

2. Verpflegung (Bewirtungs- und Verpflegungsfunktion)<br />

3. Verwaltung (kaufmännische Steuerung des Hotels)<br />

4. Hilfse<strong>in</strong>richtungen<br />

(vgl. hierzu Walterspiel: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre des Hotels 1969)<br />

53


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Beherbergung Verpflegung<br />

Verwaltung Hilfsabteilungen<br />

Rezeption<br />

Portierloge<br />

Hotelzimmer<br />

Aufenthaltsräume<br />

Hausdame<br />

Küche<br />

Keller<br />

Frühstückszimmer<br />

Restaurant<br />

Sonstige Räume<br />

Etagenservice<br />

Bar<br />

Hotelleitung<br />

Sekretariat<br />

Buchhaltung<br />

Rechnungswesen<br />

E<strong>in</strong>kauf<br />

Telefonzentrale<br />

Garage<br />

Wäscherei<br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

Technische Zentrale<br />

Betriebshandwerker<br />

(Tietz: Handbuch <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft 1980)<br />

Dieses Organigramm ist zwar nicht mehr zeitgemäß, zeigt aber trotzdem<br />

das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> funktionsorientierten <strong>Organisation</strong>sstruktur.<br />

54


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Der grundlegende Aufbau e<strong>in</strong>er Hotel-Unternehmung glie<strong>der</strong>t sich<br />

entsprechend <strong>der</strong> angebotenen Leistungen nach <strong>der</strong> Objektglie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Beherbergungs- und e<strong>in</strong>en Verpflegungsbereich sowie <strong>in</strong> Hilfs-<br />

abteilungen für die Erbr<strong>in</strong>gung von Nebenleistungen.<br />

(Henselek: Hotelmanagement – Planung und Kontrolle 1999)<br />

Glie<strong>der</strong>t man den Aufbau <strong>der</strong> Hotel-Unternehmung nach den angebot-<br />

enen Leistungen, so umfasst <strong>der</strong> Aufbau immer m<strong>in</strong>destens drei Be-<br />

beiche:<br />

1. Beherbergungsbereich<br />

2. Bewirtungs- / Verpflegungsbereich<br />

3. Hilfsabteilungen<br />

55


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

(- Grundlegen<strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>es Hotels - )<br />

(<strong>in</strong> Anlehnung an Jam<strong>in</strong> / Schaetz<strong>in</strong>g / Spitschka: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> 1979)<br />

56


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

Die Glie<strong>der</strong>ung und Zusammenhänge von Bereichen e<strong>in</strong>es Hotel-<br />

betriebs lassen sich am besten, anhand e<strong>in</strong>es Organigramms dar-<br />

Stellen.<br />

Das Organigramm ist e<strong>in</strong>e graphische Darstellung <strong>der</strong><br />

Aufbauorganisation. Aus ihm s<strong>in</strong>d organisatorische E<strong>in</strong>-<br />

heiten sowie <strong>der</strong>en Aufgabenverteilung und Kommuni-<br />

kationsbeziehungen ersichtlich<br />

Jedes Leistungssystem stellt e<strong>in</strong> hierarchisches Gefüge dar, <strong>in</strong> dem die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Stellen unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Weisungsbefugnis mit-<br />

e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d. Die Rangverhältnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Stellen<br />

lassen sich als Über-, Unter- und Gleichordnungsverhältnisse aus-<br />

drücken. Mehrere Grundformen dieser Hierarchie. 57<br />

Vgl. Wöhe BWL 17. Aufl.)


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

Organigramm:<br />

In <strong>der</strong> Regel, kann man aus e<strong>in</strong>em Organigramm folgende Informati-<br />

onen entnehmen:<br />

� Bezeichnung <strong>der</strong> Stellen (z.B. Hausdame)<br />

� Art <strong>der</strong> Stelle (z.B. Leitungsstelle Direktor)<br />

� Über- und Unterstellungsverhältnisse<br />

� Personelle Besetzung <strong>der</strong> Stelle (Name des Stellen<strong>in</strong>habers)<br />

� Verkehrswege<br />

� Abteilungsbildung (F&B, Housekeep<strong>in</strong>g, Verwaltung…)<br />

� Anzahl <strong>der</strong> Führungsebenen<br />

58


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

Der heutige Stand <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>slehre kennt verschiedene Formen<br />

von <strong>Organisation</strong>s- / Leistungssystemen. Die wichtigsten für die<br />

<strong>Hotellerie</strong> s<strong>in</strong>d:<br />

� E<strong>in</strong>l<strong>in</strong>iensystem<br />

� Stabl<strong>in</strong>iensystem (E<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Mehrl<strong>in</strong>iensystem mit Stäben)<br />

� Mehrl<strong>in</strong>iensystem (Funktionssystem)<br />

� Sparten- o<strong>der</strong> Divisionsorganisation<br />

� Matrixsystem / Matrixorganisation<br />

59


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - E<strong>in</strong>l<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

Empfangsleiter<br />

(mittlere Leitung)<br />

Vorteile dieses Systems:<br />

Wirtschaftsleiter<br />

(mittlere Leitung)<br />

Direktor<br />

(oberste Leitung)<br />

Hausdame<br />

(mittlere Leitung)<br />

- E<strong>in</strong>fache und übersichtliche Beschaffenheit <strong>der</strong> Aufbauorganisation<br />

- Kurze Anordnungs- und Kommunikationswege<br />

Kfm. Leiter<br />

(mittlere Leitung)<br />

- klare Abgrenzung <strong>der</strong> Kompetenzen, da nur e<strong>in</strong> Vorgesetzter pro Abteilung<br />

- Ziele und Aufgaben werden von oben nach unten vorgegeben<br />

(eigene Darstellung)<br />

60


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - E<strong>in</strong>l<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

Nachteile dieses Systems:<br />

Nachteilig kann sich auswirken, dass es mehrere Hierarchiestufen und<br />

damit längere Dienstwege gibt. Fällt e<strong>in</strong> Mitarbeiter aus, ist das System<br />

relativ schwerfällig und starr. Es s<strong>in</strong>d nur bed<strong>in</strong>gt schnelle Reaktionen<br />

auf Verän<strong>der</strong>ungen möglich. Das L<strong>in</strong>iensystem ist e<strong>in</strong> klassisches und<br />

bevorzugtes System <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und mittleren Hotels (Henschel: Hotelmanagement 2001)<br />

� schwerfällige Kommunikation – Der Dienstweg muss von oben nach<br />

unten aber ebenso von unten nach oben e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />

� Die Geschicke des Hotelunternehmens hängen nahezu ausschließlich<br />

von den Qualitäten und Können <strong>der</strong> Leitungspersönlichkeiten<br />

ab.<br />

61


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Stabl<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

(eigene Darstellung)<br />

Die Merkmale des Stabl<strong>in</strong>iensystem s<strong>in</strong>d die gleichen wie beim E<strong>in</strong>l<strong>in</strong>iensystem,<br />

nur werden hier zur Unterstützung/Beratung <strong>der</strong> Führungsspitze bzw. <strong>der</strong><br />

Bereichsleiter Stäbe mit Fachkompetenz (z.B. Controll<strong>in</strong>g) e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Stabsstellen haben ke<strong>in</strong>e Entscheidungsbefugnis o<strong>der</strong> Anordnungsbefugnis<br />

(Dettmer: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />

62


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Stabl<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

Vorteile des Systems:<br />

� Verbesserung des Systems durch H<strong>in</strong>zugew<strong>in</strong>n an Fachwissen,<br />

Information und Beratungen durch die Stäbe<br />

� Spezialwissen kann besser genutzt werden und die Instanz wird<br />

entlastet<br />

� die Verantwortungsbereiche s<strong>in</strong>d klar getrennt<br />

Nachteile des Systems:<br />

� Fehlende Weisungsbefugnis kann Unstimmigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ie<br />

verursachen<br />

� hohe Kosten führen zur Beschränkung des Stabl<strong>in</strong>iensystems auf die<br />

Groß- und Kettenhotellerie – für Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetriebe zu teuer<br />

63


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Mehrl<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

Das Mehrl<strong>in</strong>iensystem (= funktionales System) ist e<strong>in</strong>e weiterent-<br />

wickelte Form des E<strong>in</strong>l<strong>in</strong>ienorganisation. Das Mehrl<strong>in</strong>iensystem ist<br />

e<strong>in</strong>e auf verschiedene Aufgaben (Funktionen) bezogene <strong>Organisation</strong>s-<br />

form. Innerhalb jedes Funktionsbereiches (z.B. Personalplanung und<br />

- verwaltung) gibt es weitere funktionale Unterteilungen (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pers-<br />

onalplanung z.B. Personalbeschaffungs- und –e<strong>in</strong>satzplanung) Es<br />

liegt auf <strong>der</strong> Hand, dass zwischen funktional unterteilten Arbeitsbe-<br />

reichen Interdependenzen bestehen. Daher ist e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ation zu<br />

e<strong>in</strong>em funktionalen Ganzen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

(Dettmer: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />

64


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Mehrl<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

Küchenchef<br />

F & B-Manager<br />

Restaurantleiter<br />

(Funktion als F&B Controller)<br />

Saucier Entremetier Gardemanager Chef de range Room Service Chef de range<br />

Bei diesem System werden Aufgaben zu Funktionen (F&B Controll<strong>in</strong>g) zusammengefasst,<br />

die von Spezialisten wahrgenommen werden. So können Spezialwissen<br />

und Fähigkeiten <strong>der</strong> Mitarbeiter gezielter genutzt und bestmöglich e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden (Henschel: Hotelmanagement 20001)<br />

(eigene Darstellung)<br />

65


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Mehrl<strong>in</strong>ienorganisation - )<br />

Vorteile des Systems:<br />

� Spezialisten erteilen Weisungen<br />

� <strong>der</strong> Dienstweg ist kurz und beweglich<br />

� es f<strong>in</strong>det nicht nur e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>-Mann-Kontrolle statt<br />

� schnelle Kommunikation durch kurze Wege<br />

Nachteile des Systems:<br />

� Gefahr von Weisungs- und Kompetenzüberschreitungen<br />

� aufwändige Koord<strong>in</strong>ationsprobleme<br />

� mögliche Konkurrenz <strong>der</strong> Vorgesetzten um e<strong>in</strong>en Mitarbeiter<br />

� Problematik <strong>der</strong> Fehler- und Schuldzuweisung<br />

(Dettmer: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />

66


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Sparten- o<strong>der</strong> Divisionsorganisation - )<br />

In <strong>der</strong> Praxis ist es vielfach so, dass Betriebe soweit <strong>in</strong> verselbstst-<br />

ändige Teilbereiche aufgelöst werden, dass sich ihr Beitrag zum<br />

Gesamtergebnis des Betriebes ermitteln lässt. In diesen Fällen wird<br />

auch die Gew<strong>in</strong>nverantwortung an den Spartenleiter delegiert.<br />

(Wöhe: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Betriebswirtschaftslehre 17. Auflage)<br />

Die Sparten bzw. Divisionsbildung kann nach unterschiedlichen<br />

Aspekten erfolgen, z.B. nach Leistungen, Produkten, Marken,<br />

Kategorien, Märkten, Regionen usw.. Durch die Sparten- bzw.<br />

Divisionsorganisation kann e<strong>in</strong>e bessere H<strong>in</strong>wendung zum Produkt<br />

erfolgen und die Unternehmensleistung entlastet werden.<br />

(Henschel: Hotelmanagement 2001)<br />

67


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Sparten- o<strong>der</strong> Divisionsorganisation - )<br />

Vorteile <strong>der</strong> Divisonalisierung<br />

� durch Konzentration <strong>der</strong> Geschäftsbereiche auf<br />

e<strong>in</strong>zelne Verantwortungsbereiche bessere<br />

Anpassung an Marktverhältnisse möglich<br />

� Erfolgsentwicklung wird transparenter, da<br />

getrennte Verantwortungsbereiche – Gew<strong>in</strong>ne<br />

werden klar zurechenbar<br />

� Vorstand wird durch Delegation von Verant-<br />

wortung an die Geschäftsbereiche vom Alltagsgeschäft<br />

entlastet.<br />

� durch Delegation von Verantwortung wird<br />

höhere Leistungsmotivation erzielt.<br />

� <strong>Organisation</strong> wird effizienter – Kommunikations-<br />

wege werden verkürzt.<br />

Nachteile <strong>der</strong> Divisonalisierung<br />

� höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an das Management<br />

� Eigen<strong>in</strong>teresse <strong>der</strong> Bereichsleiter – diese<br />

handeln nicht im Interesse des<br />

Gesamtunternehmens (= Ressortegoismus)<br />

� Marktmacht des Unternehmens als Ganzes, z.B.<br />

auf dem E<strong>in</strong>kaufmarkt, geht verloren.<br />

� mit <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Führungspositionen wächst die<br />

Gefahr, dass Informationen für das Top-<br />

Management verschleiert werden.<br />

� Top-Management verliert Gesamtüberblick<br />

(Verwaltungswasserköpfe)<br />

(Dettmer: <strong>Organisation</strong> und Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />

68


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Sparten- o<strong>der</strong> Divisionsorganisation - )<br />

Beherbergung<br />

(Sparte A)<br />

E<strong>in</strong>kauf<br />

Leistungserstellung<br />

Absatz<br />

Hotelleitung<br />

Hilfsabteilungen<br />

(Sparte B)<br />

E<strong>in</strong>kauf<br />

Leistungserstellung<br />

Absatz<br />

Verpflegung<br />

(Sparte C)<br />

E<strong>in</strong>kauf<br />

Leistungserstellung<br />

Absatz<br />

(eigene Darstellung)<br />

69


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Matrixorganisation - )<br />

Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>e mehrdimensionale <strong>Organisation</strong>sform,<br />

bei <strong>der</strong> sich objektorientierte und funktionsorientierte <strong>Organisation</strong>s-<br />

strukturen überlagern. Dazu werden unterhalb <strong>der</strong> Unternehmens-<br />

leitung vertikale, objektorientierte Strukturen geschaffen. Diese<br />

Objekte können Leistungen, Märkte, Betriebstypen u.ä. (z.B. Stadt-<br />

hotels, Geschäftshotels, Ferienhotels) se<strong>in</strong>. (Hentschel: Hotelmanagement 2001)<br />

Bei <strong>der</strong> Matrixorganisation werden Glie<strong>der</strong>ungsmerkmale zweidi-<br />

mensional verknüpft = Komb<strong>in</strong>ation des Funktions- und Objektpr<strong>in</strong>zips<br />

70


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Matrixorganisation - )<br />

Vorteile <strong>der</strong> Matrixorganisation<br />

� direkte Kommunikations- und Weisungswege<br />

� hohes Spezialwissen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Matrixstellen<br />

� flache Hierarchie<br />

� Matrixorganisation als e<strong>in</strong>fache Möglichkeit <strong>der</strong> Teamarbeit<br />

Nachteile <strong>der</strong> Matrixorganisation<br />

� großer Führungskräftebedarf<br />

� Kompetenzstreitigkeiten<br />

� Gefahr von Bürokratisierung an den Schnittstellen<br />

� hohe Kooperationsnotwendigkeit zwischen den Stellen<br />

notwendig<br />

71


<strong>Organisation</strong>ssysteme<br />

( - Matrixorganisation - )<br />

Hotelleitung<br />

(Zentrales)<br />

Market<strong>in</strong>g<br />

(Zentraler)<br />

Verkauf<br />

Zentrale<br />

Beschaffung<br />

Stadthotels Geschäftshotels Ferienhotels<br />

Market<strong>in</strong>g Market<strong>in</strong>g Market<strong>in</strong>g<br />

Verkauf Verkauf Verkauf<br />

E<strong>in</strong>kauf E<strong>in</strong>kauf E<strong>in</strong>kauf<br />

(eigene Darstellung)<br />

72


<strong>Organisation</strong> e<strong>in</strong>es Kle<strong>in</strong>hotels<br />

In kle<strong>in</strong>en Hotelbetrieben werden viele Führungsaufgaben meist nur<br />

von e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> zwei Personen (geschäftsführendes Ehepaar)<br />

wahrgenommen. So kann es z.B. durchaus vorkommen das <strong>der</strong><br />

Geschäftsführer des Hotels zugleich auch Küchenchef ist, und die<br />

Hotelküche leitet.<br />

Häufig ist jedoch auch diese <strong>Organisation</strong>sstruktur vorzuf<strong>in</strong>den:<br />

Der gesamte Betrieb wird von e<strong>in</strong>em geschäftsführenden Ehepaar ge-<br />

leitet, die oft auch Eigentümer des Hotels s<strong>in</strong>d. Der Ehemann leitet die<br />

Küche und das Restaurant; und die Frau ist Zuständig für den<br />

Empfangsbereich<br />

73


<strong>Organisation</strong> e<strong>in</strong>es Kle<strong>in</strong>hotels<br />

Restaurant Küche Rezeption<br />

Service<br />

Büffet / Bar<br />

Geschäftsführendes<br />

Ehepaar<br />

Mann Frau<br />

Koch<br />

Küchenhilfe<br />

Empfang<br />

Reservierung<br />

(eigene Darstellung)<br />

74


<strong>Organisation</strong> e<strong>in</strong>es<br />

mittelgroßen Hotelbetrieb<br />

Bei e<strong>in</strong>em mittelgroßen Hotelbetrieb (100 Betten) unterscheidet sich die<br />

<strong>Organisation</strong> deutlich von e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>hotel. Bei dieser Betriebsgröße<br />

handelt es sich sowohl um vom Inhaber geführte Hotels, als auch um<br />

so genannte Managementhotels (Investor/Betreiber). Die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Abteilungen werden bei dieser Größe nicht mehr vom Geschäftsführer<br />

selbst geleitet – diese Aufgabe wird von Abteilungsleitern übernommen.<br />

Die <strong>Organisation</strong>sstruktur von kle<strong>in</strong>eren o<strong>der</strong> mittleren Hotels<br />

kann von Fall zu Fall unterschiedlich aussehen. Sie hängt von den<br />

Eigentumsverhältnissen, den Führungs- und beson<strong>der</strong>en<br />

Gegebenheiten des e<strong>in</strong>zelnen Hauses ab.<br />

(Hänssler: Allgeme<strong>in</strong>e Tourismuslehre – Das Hotel- und Gaststättengewerbe / Studienbrief AKAD Hochschule 2002)<br />

75


<strong>Organisation</strong> e<strong>in</strong>es<br />

mittelgroßen Hotelbetrieb<br />

Hotelleitung<br />

Empfangschef Restaurantleiter Hausdame Küchenchef Technikleiter<br />

Rezeption<br />

Reservierung<br />

Kasse<br />

Chef de range<br />

Commis de range<br />

Commis<br />

Zimmermädchen<br />

Wäscherei<br />

Näherei<br />

Saucier<br />

Entremetier<br />

Gardemanager<br />

Elektriker<br />

Haustechniker<br />

Maler<br />

(eigene Darstellung)<br />

76


Küchenchef Restaurantleitung<br />

Saucier<br />

Entremetier<br />

Gardemanager<br />

Poissoner<br />

Rotisseur<br />

Tournant<br />

Boucher<br />

<strong>Organisation</strong> e<strong>in</strong>es Großhotels<br />

Food & Beverage-<br />

Manager<br />

chef de<br />

range<br />

demi chef<br />

de ranger<br />

commis<br />

de range<br />

Bankettleitung<br />

Steward<strong>in</strong>gleitung<br />

DIREKTION<br />

Room Division<br />

Manager<br />

Front Office-<br />

Manager<br />

Steward Reception<br />

Reservierung<br />

Portier<br />

Kasse<br />

Verwaltungs-<br />

Direktor<br />

Hausdame Verkauf Personal E<strong>in</strong>kauf<br />

Etagenhausdame<br />

Zimmerfrauen<br />

Wäscherei<br />

Näherei<br />

F<strong>in</strong>anz- und<br />

Rechnungswesen<br />

(Hänssler: Allgeme<strong>in</strong>e Tourismuslehre – Das Hotel- und Gaststättengewerbe / Studienbrief AKAD Hochschule 2002)<br />

77


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

Bei <strong>der</strong> Betriebsorganisation <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> unterscheidet man<br />

zwischen zwei großen Systemen.<br />

Europäisches System<br />

Es wurde im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t von Cäsar Ritz <strong>in</strong> Paris für die <strong>in</strong>dividuelle<br />

Betreuung von Gästen entwickelt und später von vielen ähnlichen Betrieben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ganzen Welt übernommen. Es ist jedoch sehr personal<br />

<strong>in</strong>tensiv.<br />

Amerikanisches System<br />

Es wird vor allem <strong>in</strong> den Hotelketten verwendet, beispielsweise Holiday<br />

Corporation, Intercont<strong>in</strong>ental, Marriott, Hilton International etc. Aber<br />

auch Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetriebe übernehmen zum Teil dieses System.<br />

78<br />

(Freismuth/Sator/Sator: Hotel- und Rezeptionstechnik 2. Aufl. 2000)


Das europäische System<br />

(Dries 2001)<br />

79


Das amerikanische System<br />

(W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> Hänssler: Management <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> und Gastronomie) 4. Aufl. 2000<br />

80


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

(- Zukunft -)<br />

Unter dem Zwang Personalkosten zu senken, werden klassische Struk-<br />

turen <strong>der</strong> Aufbauorganisation zunehmend h<strong>in</strong>terfragt. Es wird die<br />

<strong>Organisation</strong> gestrafft, <strong>in</strong>dem Aufgaben verän<strong>der</strong>t und Hierarchie-<br />

stufen abgebaut werden. Dazu werden im Rahmen von Lean-<br />

Management z.B.<br />

� für Mitarbeiter Aufgaben erweitert,<br />

� Mitarbeitern mehr Kompetenz und Verantwortung übertragen,<br />

� Verantwortungsbereiche erweitert,<br />

� Anfor<strong>der</strong>ungsprofile an die Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter verän<strong>der</strong>t,<br />

� Abteilungen zusammengefasst.<br />

(Henschel: Hotelmanagement 2001)<br />

81


<strong>Organisation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong><br />

(- Zukunft -)<br />

Empfangschef Hausdame F&B Manager Verkaufsleiter<br />

Empfang mit<br />

Hotelkasse,<br />

Telefon und Portier<br />

Verwaltungsleiter<br />

Housekeep<strong>in</strong>g<br />

und Wäscherei Werkstatt<br />

Direktor<br />

Personalleiter<br />

Küche Service<br />

Steward<strong>in</strong>g<br />

Verkauf und<br />

Reservierung<br />

(eigene Darstellung nach W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> Hänssler: Management <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> und Gastronomie 2000)<br />

82


Zusammenfassung<br />

(- Aufbauorganisation - )<br />

(Schreyögg, 2004)<br />

83

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