06.12.2012 Aufrufe

jette joop - Wmf

jette joop - Wmf

jette joop - Wmf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wen hätten Sie gerne mal als Tischpartner<br />

und worüber würden Sie reden?<br />

Stephan Schäfer: Den Schriftsteller Philip Roth.<br />

Er schreibt so wunderschöne Bücher, dass man<br />

sich fragt, wer als Mensch dahintersteckt.<br />

In Krisenzeiten wird die Wohnung zum<br />

sicheren Rückzugsort. Inwiefern reflektieren<br />

Wohntrends diese Entwicklung?<br />

Stephan Schäfer: Es gab ja vor einigen Jahren<br />

dieses große Schlagwort Cocooning. Wir interpretieren<br />

das eher als ein Gefühl von Coming<br />

Home, ein Ort, an dem wir ganz bei uns sind.<br />

Und der wird in Zeiten, in denen die Welt<br />

draußen unübersichtlicher wird, umso wichtiger.<br />

Das Zuhause erlebt gerade eine Aufwertung.<br />

Es gibt eine Rückbesinnung auf Werte. Man lädt<br />

wieder mehr Freunde zum Essen ein. Während in<br />

der 80er Jahren Wohnungen eher clean, cool und<br />

sachlich eingerichtet waren, sieht man heute eher<br />

das Gegenteil. Die Wohnung muss dem Menschen<br />

schmeicheln, wärmen, charmanter sein.<br />

44 |<br />

WMFMAGAZINE2012<br />

Sie zeigen in Schöner Wohnen toll einge-<br />

richtete Wohnungen. Bringt das die Leser<br />

nicht unter Zugzwang zu denken, dass sie<br />

ganz schnell in den eigenen vier Wänden<br />

etwas ändern müssen?<br />

Stephan Schäfer: Mit Schöner Wohnen ist es<br />

wie mit dem Leben, eine Mischung aus Wunsch<br />

und Wirklichkeit. Wir wollen exzellente Wohnberatung<br />

geben, konkrete Tipps, wie man seine<br />

Träume verwirklichen kann. Es geht nicht<br />

darum, alles eins zu eins umzusetzen, sondern<br />

eine Idee zu bekommen, wie man sich in seine<br />

Wunschwohnung hineinträumen und dann<br />

auch reinwachsen kann.<br />

Was verbinden Sie mit der Marke WMF?<br />

Stephan Schäfer: Vier Dinge: Gutes Design,<br />

hohe Qualität, was zum Beispiel für unsere Leser<br />

besonders wichtig ist. Darüber hinaus steht die<br />

Marke für Innovation. Das Unternehmen schafft<br />

es immer wieder, Themen neu zu erfinden und<br />

prägt damit maßgeblich die Tischkultur und den<br />

guten Geschmack. Außerdem ist WMF eine große<br />

deutsche Marke.<br />

Wie entwickelt man eigentlich Stilgefühl?<br />

Stephan Schäfer: Stil entwickelt man am besten<br />

durch abgucken – learning by looking sozusagen.<br />

Man sollte genau in Hotels, Restaurants und bei<br />

Freunden hinschauen, was einem gefällt. Auch mal<br />

eine Seite aus einer Zeitschrift herausreißen und<br />

das Ganze dann selber machen und für sich interpretieren.<br />

Wichtig ist, dass man dabei entspannt<br />

bleibt und nicht verkrampft.<br />

Wie interpretieren Sie den WMF-Satz<br />

„Das Leben schmeckt schön“?<br />

Stephan Schäfer: Er steht für mich sinnbildlich<br />

für Lebensfreude und Genuss. Und ich bin mir<br />

sicher: je mehr man von beidem hat, desto<br />

reicher ist das eigene Leben.<br />

What is good taste and what is bad taste<br />

for you?<br />

Stephan Schäfer: I do not think there is any good<br />

or bad taste. The goal is not to set up the perfect<br />

apartment, but rather one that reflects your<br />

personality and that is designed with love and<br />

passion. Many people still make the mistake of<br />

wanting to represent. At the end of the day,<br />

it accounts for your personality. And that may be<br />

calm and relaxed. Combining the old with the new,<br />

designer furniture with heirlooms, cheap furniture<br />

with expensive classics. The goal of a successful<br />

arrangement is not perfect style, but rather<br />

personal style.<br />

What are you noticing in terms of trends?<br />

Stephan Schäfer: In houses and apartments the<br />

living spaces are becoming more and more<br />

open-plan. The kitchen opens out into the living<br />

room-dining room. The bathroom, dressing room<br />

and bathroom are also one large space. Indoor<br />

spaces meet outdoor spaces. Overall housing<br />

designs are becoming more casual, playful and<br />

more international. The kitchen is a place to get<br />

together, to talk whilst cooking – a new table<br />

culture is emerging because of this.<br />

What does that mean in an international<br />

context?<br />

Stephan Schäfer: It is generally the case that<br />

the world is growing together in our living areas.<br />

Housing styles are becoming more and more<br />

similar. The internet brings the world into our<br />

homes. People get ideas from restaurants and<br />

hotels when travelling and then implement them<br />

in their homes. Apart from the Scandinavians,<br />

the Germans remain the pioneers when it comes<br />

to the importance placed on home and garden.<br />

Compared internationally, they spend the most<br />

money per capita on their homes.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!