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jette joop - Wmf

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STEPHAN<br />

SCHÄFER<br />

Was ist für Sie guter und was schlechter<br />

Geschmack?<br />

Stephan Schäfer: Ich finde, es gibt keinen guten<br />

und schlechten Geschmack. Das Ziel ist nicht,<br />

die perfekte Wohnung einzurichten, sondern eine,<br />

die die Persönlichkeit abbildet, die mit Liebe und<br />

Leidenschaft gestaltet ist. Viele machen noch<br />

immer den Fehler, repräsentieren zu wollen.<br />

Dabei macht es am Ende der Schuss Persönlichkeit<br />

aus. Und der darf ruhig entspannt sein. Altes<br />

mit Neuem kombinieren, Designermöbel mit<br />

Erbstücken, Preiswertes mit teuren Klassikern.<br />

Das Ziel einer gelungen Einrichtung ist nicht<br />

der perfekte, sondern der persönliche Stil.<br />

Was beobachten sie an Trends?<br />

Stephan Schäfer: Im Haus und in der Wohnung<br />

wachsen die Bereiche immer mehr zusammen.<br />

Die Küche ist offen zum Ess- und Wohnraum. Bad,<br />

Ankleidebereich und Schlafzimmer verschmelzen.<br />

Outdoor und Indoor gehen ineinander über.<br />

Insgesamt wird das Wohnen lässiger, spielerischer,<br />

internationaler. In der Küche trifft man sich, redet<br />

miteinander, kocht dabei, es entsteht dadurch<br />

auch eine neue Tischkultur.<br />

Was bedeutet das im internationalen Kontext?<br />

Stephan Schäfer: Generell ist zu beobachten,<br />

dass auch im Wohnbereich die Welt zusammenwächst.<br />

Die Wohnstile gleichen sich immer mehr<br />

an. Das Internet bringt uns die Welt nach Hause.<br />

Auf Reisen bekommt man in Restaurants und<br />

Hotels Ideen, die zu Hause umgesetzt werden.<br />

Die Deutschen bleiben – abgesehen von den<br />

Skandinaviern - dabei weiter Vorreiter, was den<br />

Stellenwert von Wohnung und Garten angeht.<br />

Im internationalen Vergleich geben sie immer noch<br />

pro Kopf das meiste Geld für das Wohnen aus.<br />

In vielen deutschen Wohnungen findet man<br />

tolle Designmöbel, aber in der Küche wird oft<br />

Nullachtfünfzehn Kochgeschirr und Besteck<br />

benutzt. Beobachten Sie das auch?<br />

Stephan Schäfer: Das sehe ich leider ähnlich.<br />

Einerseits gibt es ein großes Interesse am Kochen,<br />

andererseits fehlt es oft an gut gestaltetem,<br />

qualitativ hochwertigem Geschirr und Besteck.<br />

Dabei ist ein liebevoll gedeckter Tisch mit<br />

schönen Gläsern, schönen Messern und Gabeln,<br />

Stoff-Servietten etwas Wunderbares. Das muss<br />

überhaupt nichts Altbackenes oder Gestriges<br />

haben, die neue Generation muss das Thema einfach<br />

für sich neu erfinden. Ein schönes Besteck<br />

ist etwas fürs Leben. >><br />

Als Chefredakteur von Schöner Wohnen<br />

und Essen & Trinken beschäftigt sich<br />

Stephan Schäfer mit den schönsten<br />

Themen des Lebens und hilft den Lesern<br />

durch ganz praktische Tipps und Inspiration<br />

zu größerem Lebensgenuss.<br />

As the chief editor of Schöner Wohnen<br />

and Essen & Trinken, Stephan Schäfer<br />

works with the most beautiful topics in<br />

life and helps readers achieve a greater<br />

enjoyment of life through very practical<br />

tips and inspiration.<br />

WMFMAGAZINE2012 | 43

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