jette joop - Wmf

JOHANN
LAFER
Schon als Kind träumte Johann Lafer davon,
kochen zu lernen. Heute gehört der Sterne-
Koch zu den profiliertesten auf seinem
Gebiet. Mit seinen Büchern und Fernseh-
Auftritten schult er auf charmant-österreichische
Art den deutschen Geschmack.
Für WMF hat Johann Lafer eine ganze Reihe
von Produkten entwickelt wie zum Beispiel
den Dampfgarer WMF Vitalis.
Herr Lafer, hatten Sie als Kind ein Lieblingsgericht?
Johann Lafer: Ja, es war das echte Wiener
Schnitzel und das ist es auch noch heute!
Sie sind auf dem Bauernhof groß geworden.
Was bedeutet das für Ihren Umgang mit Essen?
Johann Lafer: Meine Kindheit auf dem Bauernhof
hat mein Verhältnis zu Lebensmitteln grundsätzlich
geprägt. Wer weiß, wie viel Arbeit und
Aufwand dahinter stecken um gute Produkte zu
erzeugen, zollt denselben den größten Respekt.
Kann man genießen lernen?
Johann Lafer: Ja, das kann man! Am besten
man fängt als Kind schon damit an. Ich halte es
für äußerst wichtig, dass Eltern ihre Kinder lehren,
welchen Wert gute Lebensmittel haben und wie
sie echten Geschmack kennenlernen. Im besten
Fall lassen Eltern die Kids mitkochen. Sehr wichtig
ist auch das gemeinsame Genießen am schön
gedeckten Tisch. Das fördert die Kommunikation
und die Gemeinschaft.
Die italienische Küche gehört zu den beliebtesten
weltweit. Zu Recht?
Johann Lafer: Der Ursprung der europäischen
Küche kam über Kleinasien nach Italien, von
dort brachte Katharina de Medici, die Freude
am gemeinsamen Tafeln und die Beachtung der
Zubereitung nach Frankreich. Ich denke, dass
die Südeuropäer die größeren Genießer sind.
Sie achten mehr auf ihre Küche als aufs Auto.
Zudem ist die italienische Küche eine relativ
einfache Küche, die mit wenig Aufwand gute
Ergebnisse erzielt.
Sie haben für WMF eine ganze Reihe von
Produkten entwickelt. Was ist Ihr Anteil und
Ihre Intention hinter diesen Produkten?
Johann Lafer: Mein Grundsatz lautet: Nur das,
was ich mit Freude selbst verwende, empfehle
ich auch gerne weiter. Das heißt, wenn man gut
kochen will, muss auch das Handwerkzeug
stimmen. Vieles, was auch der Hausfrau oder
dem Hobbykoch die Arbeit erleichtern könnte,
fällt mir beim Kochen ein. Dann spreche ich mit
den WMF-Produktentwicklern und wir testen
es aus. Bei allen Produkten wird die Alltagstauglichkeit
von mir und meinem Team getestet.
Wenn jemand nicht wirklich erfahren ist im
Kochen, sich aber gut ernähren möchte, was
empfehlen Sie dieser Person zu kochen und
welches Produkt von WMF macht es leicht?
Johann Lafer: Alles fängt mit einfachen, aber
frisch gekochten Speisen an. Man sollte sich
nicht zu viel zumuten und gleich „Gourmetküche“
kochen wollen. Zum Beispiel kann man im WMF
Vitalis ganz viele Gerichte ohne große Vorkenntnisse
perfekt zubereiten.
Sie haben darüber hinaus einen Lehrauftrag
für Kulinaristik, Esskultur und Kochkunst.
Warum reicht es für einen Koch nicht mehr
aus, einfach nur gut kochen zu lernen?
Johann Lafer: Es geht bei dem Lehrauftrag
nicht darum Köchen das Kochen beizubringen,
sondern angehenden Oecotropholgen zu zeigen,
wie sie die gesunden Lebensmittel, deren
Nährwerte und Aufgaben sie bestens kennen,
schonend und schmackhaft zubereiten können.
Wie interpretieren Sie den WMF-Satz
„Das Leben schmeckt schön“?
Johann Lafer: Im Leben hat das meiste mit
Geschmack zu tun. Wenn wir uns bewusst ernähren,
Respekt vor Lebensmitteln haben und mit
Liebe kochen, dann schmeckt das Leben schön!
Even as a child, Johann Lafer dreamt of
learning to cook. Today, this award-winning
chef is one of the most distinguished in
his field. In his books and television
appearances he teaches about German
flavours in his charming, Austrian way.
Johann Lafer has developed a whole range
of products for WMF, including the WMF
Vitalis steaming system.
Mr Lafer, did you have a favourite meal
as a child?
Johann Lafer: Yes, it was real Wiener schnitzel
and it still is today!
You grew up on a farm. How has that affected
your approach to food?
Johann Lafer: My childhood on the farm had
a great impact on my relationship with food.
Anyone who knows how much work and effort
goes in to creating good produce will treat it with
the greatest respect.
Can you learn to enjoy food?
Johann Lafer: Yes, you can! Ideally this begins
in childhood. I believe it is extremely important
that parents teach their children the value of good
food and how to recognise real flavours from a
very young age. The best case scenario would be
parents letting their kids cook with them. Another
important element is enjoying food together at a
beautifully laid table. This promotes communication
and companionship.
Italian cuisine is one of the most popular
styles worldwide. Is this rightly so?
Johann Lafer: The beginnings of European cuisine
came through Asia Minor to Italy, from where
Catherine de Medici brought the concepts of
enjoying dining together and paying attention
to preparation to France. I would say that
southern Europeans are the greatest epicures.
They are more interested in cooking than cars.
In addition, Italian cuisine is relatively simple
and offers good results with little effort.
You have developed a whole range of products
for WMF. What input and intentions did you
have for these products?
Johann Lafer: My basic principle is that I will only
happily recommend things which I enjoy using
myself. In other words, if you want to cook well
you need the right tools. Many items which make
work easier for housewives or amateur cooks also
appear in my own cooking. I then speak to the
WMF product developers and we test it out.
Each product’s suitability for daily use has been
tested by me and my team.
If someone has no real cookery experience but
wants to eat well, what would you recommend
that they cook and which WMF product would
make it easy?
Johann Lafer: Everything begins with simple
but freshly cooked dishes. You shouldn’t expect
too much of yourself and try to cook “gourmet
dishes” right from the outset. For example, you
can prepare a wide range of dishes perfectly in
the WMF Vitalis without a great deal of prior
knowledge.
You are also a lecturer in culinary studies,
food culture and the art of cooking.
Why is it no longer enough for a chef to
simply learn to cook well?
Johann Lafer: The lectureship is not about
teaching chefs to cook, but instead about
showing prospective nutritionists how to prepare
foods, of whose nutritional values and roles they
are already well aware, in a tasty way.
How do you interpret the WMF slogan
“life tastes great”?
Johann Lafer: In life, most things come back
to taste. If we are conscious of our diet, show
respect for our food and cook with love, then
life tastes great!
WMFMAGAZINE2012 | 11