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Dr. Jörg-Dietrich Hoppe<br />

Dr. Maximilian Zollner<br />

Dr. Frank Montgomery<br />

Wolfgang Zöller<br />

Guido Westerwelle<br />

Die Sprecher der Fraktionen<br />

Die Vorsitzende der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen, Renate<br />

Künast, bekräftigte ihre Kritik am »Merkel-Murks«<br />

der großen Koalition, allem<br />

vorweg natürlich die Pläne für die Gesundheitsreform.<br />

Um die bestehenden<br />

Probleme des Gesundheitswesens zu<br />

lösen, gibt es ihrer Ansicht nach nur eine<br />

Möglichkeit: »Die beste Lösung wäre,<br />

wenn die große Koalition noch vor<br />

dem Ende ihrer Regierungszeit 2009<br />

aufhören würde.« Mit dem Referentenentwurf<br />

zur Gesundheitsreform<br />

habe die Regierung ein Desaster angerichtet,<br />

von dem unklar sei, wer es je beseitigen<br />

solle. »Die Bundesregierung<br />

ist wortbrüchig geworden«, kritisierte<br />

Künast, weder die Budgetierung werde<br />

FOTOS: ZKN-ARCHIV<br />

aufgehoben noch komme es wie versprochen<br />

zu höheren Ärztehonoraren.<br />

»Ärzte müssen für ihre Leistung entsprechend<br />

bezahlt werden«, forderte<br />

die Vorsitzende der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen. Besondere<br />

Kritik übte Künast an der offenbar unzureichendenKommunikationsfähigkeit<br />

der großen Koalition: »Man trifft<br />

sich, bevor man ins Kabinett geht« und<br />

spreche miteinander, berichtete sie aus<br />

eigener Erfahrung. Der Gesprächsverlust,<br />

der unter anderem zum Boykott<br />

der Verbände im Gesundheitswesen<br />

bei der Anhörung im Gesundheitsministerium<br />

geführt habe, sei mittlerweile<br />

nahezu charakteristisch für die<br />

große Koalition. »Dieses Ding kann<br />

nicht zwei Jahre halten«, prophezeite<br />

Künast der Reform. Wenn die große Koalition<br />

nicht endlich aufhöre zu regieren,<br />

würden die Probleme auch nicht<br />

gelöst. Auch das »Monster Gesundheitsfonds«<br />

wird ihren Worten nach<br />

nicht ausreichen, um das Gesundheitswesen<br />

nachhaltig zu fi nanzieren. Lösung<br />

des Problems könnte Künast zufolge<br />

eine solidarische Bürgerversicherung<br />

sein, die nicht ein Staatssystem<br />

fördere, sondern »eine hohe Form der<br />

Solidarität« darstelle.<br />

Der stellvertretende Vorsitzende der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang<br />

Zöller, hat die geplante Gesundheitsreform<br />

verteidigt. »Wir sind nicht<br />

beratungsresistent«, erklärte er und<br />

bedauerte die vorangegangene Kritik<br />

des Bundesärztekammer-Präsidenten.<br />

Kein Verständnis zeigte Zöller für die<br />

Kritik am geplanten Bundesverband,<br />

der die bisherigen Spitzenverbände der<br />

Krankenkassen künftig ersetzen soll.<br />

»Der Wettbewerb auf Landesebene<br />

wird somit gestärkt«, beteuerte Zöller.<br />

Zudem schaffe die Reform unter anderem<br />

die Möglichkeit der Kostenerstattung<br />

und ermögliche den Kassen, Verträge<br />

mit Arztgruppen zu schließen.<br />

»Der Patient steht somit wieder im Mittelpunkt«,<br />

betonte er, schließlich würden<br />

»Patienten derzeit nach Budgets<br />

behandelt«. Abschließend hob Zöller<br />

noch einmal die Vorteile der geplanten<br />

Reform hervor: Endlich werde erreicht,<br />

dass die Gesundheitskosten nicht mehr<br />

E-Card<br />

KV Bremen kündigt Vertrag über<br />

Modellprojekt<br />

Die Vertreterversammlung der KV Bremen<br />

(KVHB) hat auf Vorschlag des Vorstandes<br />

einstimmig beschlossen, den Vertrag mit<br />

der Bremer Initiative Telematik (B.I.T.) GmbH zu<br />

kündigen und aus dem Modellprojekt zur elektronischen<br />

Gesundheitskarte auszusteigen. »Aus<br />

Sicht der KVHB steht nach der aktuell vorliegenden<br />

Kosten-Nutzen-Analyse die Einführung der<br />

elektronischen Gesundheitskarte in keinem Verhältnis<br />

zu dem tatsächlichen Ertrag des Projektes«,<br />

teilte die KV heute mit.<br />

Für die Ärzteschaft brächten die zu testenden<br />

Anwendungen der Karte weder einen medizinischen<br />

noch wirtschaftlichen Nutzen. »Weder das<br />

Patientenfach noch die elektronische Patientenakte,<br />

die aus Sicht der Ärzteschaft sinnvolle Anwendungen<br />

wären, sind Bestandteil des Tests<br />

noch in dem Konzept näher spezifi ziert«, moniert<br />

die KV in einer Erklärung.<br />

Die jetzt verfügbare Musterlösung zeige im Moment<br />

eindrucksvoll, »dass der Umgang mit der<br />

eGK umständlich bis gar nicht funktioniert«. Zu<br />

erwarten stehe in jedem Fall ein bürokratischer<br />

Mehraufwand, der in ganz erheblichem Maße von<br />

den am Test beteiligten Ärzten geleistet werden<br />

müsse. »Sie ist damit keine Muster – sondern eine<br />

Pseudolösung.«<br />

Die KV verweist weiter auf den vorliegenden<br />

Gesetzentwurf der Großen Koalition zur Gesundheitsreform<br />

und die damit verbundene Fortschreibung<br />

der Budgetierung. Damit werde die chronische<br />

Unterfi nanzierung des Gesundheitswesens<br />

zementiert. »Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen<br />

ist eine Beteiligung der KVHB<br />

am Modellprojekt nicht mehr zu verantworten«,<br />

resümiert die KV und weist darauf hin, dass auch<br />

die Ärztekammer Bremens sowie der Apothekerverein<br />

ihre Teilnahme an dem Projekt beendeten.<br />

www.facharzt.de, 3.11.20<strong>06</strong> ●<br />

an die Arbeitskosten gekoppelt seien.<br />

Zudem stärke sie die Eigenverantwortung<br />

der Patienten und verlagere das<br />

Morbiditätsrisiko weg von den Ärzten<br />

hin zur Versicherungswirtschaft. »Die<br />

Budgetierung ist weg«, wandte er sich<br />

an die Anwesenden und appellierte, die<br />

kommende Zeit zu nutzen, um sachlich<br />

zu diskutieren. Er wurde heftig ausgebuht.<br />

Ebenso wie die stellvertretende<br />

Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

Elke Ferner. Sie lobte »die erste Reform<br />

ohne Leistungskürzungen«, die<br />

derzeit von der Großen Koalition vorbereitet<br />

werde. Unter den Protestrufen<br />

der anwesenden Delegierten und der<br />

Zuschauer erklärte sie weiter, dass kein<br />

Arzt davon ausgehen könne, dass mit<br />

einer Euro-Gebührenordnung plötzlich<br />

12 | 20<strong>06</strong> · ZKN MITTEILUNGEN · 735

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