•ZKN 06-12.indd - Zahnärztekammer Niedersachsen
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kurz & bündig<br />
Grundrechtekomitee<br />
initiiert Unterschriftenaktion<br />
gegen E-Card<br />
Das Komitee für Grundrechte und<br />
Demokratie sieht mit dem Gebrauch<br />
der elektronischen Gesundheitskarte<br />
(E-Card) große Gefahren<br />
verbunden. Deswegen will es nun<br />
mit einer Unterschriftenaktion unter<br />
dem Motto »Wir sagen nein!« gegen<br />
die Einführung der Karte vorgehen.<br />
Hauptkritikpunkte sind die Sicherheit<br />
und der Umgang mit den Patientendaten.<br />
Nicht der Patient werde den<br />
Umgang mit seinen Daten kontrollieren,<br />
sondern er werde kontrolliert, befürchtet<br />
das Komitee. Die Kosten dafür<br />
müssten die Bürger tragen. Anstatt das<br />
schon jetzt schwierige und ungleiche<br />
Verhältnis zwischen Patienten und<br />
Heilberuflern zu verbessern, höhle die<br />
Karte es vollends aus, argumentiert das<br />
Grundrechtekomitee weiter.<br />
Mit ihrer Unterschrift fordern teilnehmende<br />
Bürger den Stopp des Projektes<br />
und erklären, dass sie ihre persönlichen<br />
Gesundheitsdaten nicht in<br />
einem zentralen Netz speichern lassen<br />
werden. Das Grundrechtekomitee wird<br />
die Unterschriften eigenen Angaben<br />
zufolge sammeln und dem Bundesgesundheitsministerium<br />
übergeben. Die<br />
Spitzenorganisationen des deutschen<br />
Gesundheitswesens und die Presse sollen<br />
über die Zahl der Unterschriften informiert<br />
werden.<br />
www.facharzt.de, 6.11.20<strong>06</strong><br />
BMG schreibt millionenschwere<br />
PR-Kampagne zur<br />
Reform aus<br />
Das Bundesgesundheitsministerium<br />
(BMG) will die geplante<br />
Gesundheitsreform und die Einführung<br />
der E-Card im kommenden<br />
Jahr offenbar aggressiv bewerben: Derzeit<br />
ist auf der Internetseite des Ministeriums<br />
eine EU-weite Ausschreibung<br />
über eine PR-Kampagne zum GKV-<br />
Wettbewerbsstärkungsgesetz zu finden.<br />
»Hierzu gehört auch die mit dem<br />
Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />
732 · ZKN MITTEILUNGEN · 12 | 20<strong>06</strong><br />
beschlossene schrittweise Einführung<br />
der elektronischen Gesundheitskarte«,<br />
heißt es in der Ausschreibung. Der<br />
Wert des Auftrages wird in den Unterlagen<br />
zur Ausschreibung mit 1,8 Millionen<br />
Euro angegeben.<br />
www.facharzt.de, 1.11.20<strong>06</strong><br />
Polnische Ärzte lockt es in den<br />
Westen<br />
Mehr als 5000 Ärzte sind seit<br />
dem Beitritt Polens zur EU aus<br />
dem Land ausgewandert oder<br />
im Begriff, das Land zu verlassen. Dies<br />
führte zunehmend zu einem Mangel<br />
an Fachärzten in Polen. Seit Mai 2004<br />
hätten sich fünf Prozent der Ärzte und<br />
Pflegekräfte ihre Qualifikation für eine<br />
Arbeit im Ausland bescheinigen lassen,<br />
teilte das polnische Gesundheitsministerium<br />
mit. Besonders groß sei der<br />
Trend in den westpolnischen Grenzgebieten.<br />
So beantragten in Gorzow Wielkopolski<br />
15,8 Prozent der Ärzte im Ausland,<br />
im nordwestpolnischen Stettin<br />
(Szczecin) fast jeder Zehnte (9,5 Prozent).<br />
Vor allem den Krankenhäusern<br />
mache der Mangel an Fachärzten zu<br />
schaffen. So denkt die Klinikleitung im<br />
pommerschen Kwidzyu (Marienwerder)<br />
an die Schließung der Kinderabteilung,<br />
nachdem die Hälfte der Ärzte<br />
ausgewandert ist. Im nordpolnischen<br />
Slupsk (Stolp) werden verzweifelt Onkologen<br />
gesucht, in Niederschlesien<br />
sind 26 Prozent der in Polen schlecht<br />
bezahlten Narkoseärzte abgewandert.<br />
niedersächsisches ärzteblatt, 9/20<strong>06</strong><br />
Ist James Bond auch in Ihrer<br />
Firma?<br />
Geheimdienstexperte Udo Ulfkotte<br />
schrieb jetzt in AKTIV. Er<br />
hat Rechtswissenschaften und<br />
Politik studiert, war von 1986 bis Ende<br />
2003 Redakteur der »Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung« und schrieb mehrere<br />
Bücher über Geheimdienste und Islamismus.<br />
Seit 1999 lehrt er an der Uni<br />
Lüneburg »Sicherheitsmanagement«.<br />
In seinem Beitrag »Wenn Bond in die<br />
Firma kommt« enthüllt Ulfkotte, dass<br />
selbst der »Tag der offenen Tür« von<br />
Spionen allzu wörtlich genommen<br />
wird: »Da wurden in den Büros Post<br />
und Faxe fotografiert, Einbauunterlagen<br />
und vertrauliche Firmenunterlagen<br />
verschwanden spurlos. Die Gunst<br />
der Stunde nutzen und Unternehmen<br />
ausspähen, ist nicht schwer.« Auch<br />
Werkstudenten wissen oft, ihre Einkünfte<br />
auf illegale Weise aufzupäppeln.<br />
»Die Schäden«, so Ulfkotte, »gehen<br />
in die Milliarden«. Geradezu abenteuerlich<br />
sei, was es heute für Otto Normalverbraucher<br />
alles im Internet zu<br />
kaufen gibt. Wer Beispielweise »spy<br />
shop« in eine Suchmaschine eingibt,<br />
erhält Links zu Millionen Seiten, auf denen<br />
alles für die Spionage zu erwerben<br />
ist. Wie sensibilisiert sind Sie bei diesem<br />
Thema? AKTIV Wirtschaftszeitung, 3/20<strong>06</strong><br />
NIW: Es gibt zu wenig hochqualifizierte<br />
Arbeitsplätze<br />
Eine umfassende Bestandsaufnahme<br />
der Bildungs- und Qualifikationsstrukturen<br />
in <strong>Niedersachsen</strong><br />
hat das Niedersächsische Institut für<br />
Wirtschaftsforschung (NIW) am 2. November<br />
20<strong>06</strong> vorgelegt. Danach besteht<br />
die dringende Notwendigkeit, erheblich<br />
mehr für die Ausbildung und<br />
Weiterqualifizierung zu tun, weil die<br />
künftige wirtschaftliche Entwicklung<br />
davon maßgeblich bestimmt werde.<br />
Das Institut warnt vor einem zunehmenden<br />
Fachkräftemangel, weil die demographische<br />
Herausforderung schon<br />
heute sehr präsent sei und die Anteile<br />
älterer und mittlerer Jahrgänge an den<br />
Erwerbstätigen seit Jahren deutlich<br />
steigen. Dem zunehmenden Ersatzbedarf,<br />
speziell bei qualifizierten und<br />
hochqualifizierten Kräften, stünden<br />
schon heute absehbare Verknappungen<br />
beim qualifizierten Nachwuchs gegenüber,<br />
die sich von Jahr zu Jahr weiter<br />
verschärften. In <strong>Niedersachsen</strong> würden<br />
auf breiter Front relativ wenige<br />
hochqualifizierte Arbeitskräfte mit akademischem<br />
Abschluss eingesetzt, die<br />
Arbeitsplätze im Lande seien in besonderem<br />
Maß auf mittlere Qualifikatio-