•ZKN 06-12.indd - Zahnärztekammer Niedersachsen
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PRESSE & MEDIEN<br />
zungen vornehmen, so<br />
Dr. Ulrich Keck. »Es geht<br />
darum, dass das Land Geld<br />
sparen will und um nichts<br />
anderes.«<br />
MEDIENBÜRO SIEMER,<br />
16.11.20<strong>06</strong><br />
Gericht stoppt<br />
Versteigerung von<br />
Zahnarztleistungen<br />
Internetportal verstößt<br />
gegen Berufsrecht<br />
Das Internetportal »2tezahnarztmeinung.de«<br />
stellt<br />
einen Verstoß gegen das<br />
zahnärztliche Berufsrecht<br />
dar. Das Landgericht München<br />
I gab gestern einer Klage<br />
der beiden Vorsitzenden<br />
der Kassenzahnärztlichen<br />
Vereinigung Bayerns (KZVB),<br />
Dr. Janusz Rat und Dr. Martin<br />
Reißig, statt.<br />
»Die Versteigerung von<br />
zahnärztlichen Leistungen<br />
im Internet ist nicht mit der<br />
Berufsordnung der Zahnärzte<br />
vereinbar«, stellte das<br />
Gericht in der mündlichen<br />
Verhandlung fest und schloss<br />
sich damit der Auffassung<br />
der KZVB-Führung an.<br />
Die beiden Vorsitzenden<br />
sehen in dem Internetportal<br />
eines Düsseldorfer Geschäftsmanns<br />
eine Aufforderung<br />
zum unlauteren Wettbewerb.<br />
»Zahnärzte werden<br />
dazu verleitet, nicht kostendeckende<br />
Einstandspreise<br />
anzubieten, um den Patienten<br />
in die Praxis zu locken«,<br />
so Rat. Zahnärztliche Leistungen<br />
würden nicht ohne<br />
Grund nach einer Gebührenordnung<br />
abgerechnet. Preisdumping<br />
könne zu Lasten der<br />
Qualität und damit letztlich<br />
zu Lasten des Patienten gehen.<br />
Dr. Janusz Rat verwies<br />
darauf, dass die KZVB den<br />
768 · ZKN MITTEILUNGEN · 12 | 20<strong>06</strong><br />
Wunsch der Patienten nach<br />
einer zweiten Meinung<br />
durchaus respektiere. Diese<br />
müsse aber seriös und fachlich<br />
fundiert sein. Die KZVB<br />
biete deshalb seit kurzem<br />
selbst eine unabhängige<br />
Zahnarzt-Zweitmeinung an.<br />
Dabei beurteile ein erfahrener<br />
Zahnarzt den Gebisszustand<br />
des Patienten.<br />
Zahnärzte hingegen, die<br />
sich an der Internetplattform<br />
beteiligten, hätten den Patienten<br />
vorher nicht gesehen<br />
und lediglich auf Grundlage<br />
eines Heil- und Kostenplanes<br />
– also nur nach Aktenlage –<br />
ein Angebot abgegeben.<br />
»Ich bin erleichtert, dass<br />
dieses unseriöse Geschäftsmodell<br />
verboten wurde«,<br />
resümiert Rat. Ärztliche<br />
Leistungen dürften nicht zum<br />
Gegenstand von Internetauktionen<br />
werden. Krankenkassen,<br />
die ihre Versicherten an<br />
einen solchen Internetanbieter<br />
vermitteln, erwiesen ihnen<br />
damit einen Bärendienst.<br />
Die zahnärztliche Versorgung<br />
eines Patienten sei keine Ware.<br />
Das Urteil ist noch nicht<br />
rechtskräftig. Der Betreiber<br />
des Portals kann in Berufung<br />
gehen.<br />
KASSENZAHNÄRZTLICHE<br />
VEREINIGUNG BAYERNS,<br />
PRESSEINFORMATION,<br />
16.11.20<strong>06</strong><br />
Privatsprechstunde<br />
nicht zu beanstanden<br />
Bekanntlich hatte Gesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt<br />
(SPD) Ärzte davor gewarnt,<br />
Privatversicherte bei der<br />
Terminvergabe zu bevorzugen,<br />
weil dies gegen die vertragsärztlichen<br />
Pflichten verstoße.<br />
Sie hatte Geldbußen<br />
bis zu 10.000 Euro angedroht.<br />
Demgegenüber hatte noch<br />
im Juli 2005 der Staatssekretär<br />
im BMG, Dr. Klaus Theo<br />
Schröder, in einem Brief an<br />
die Berliner Gesundheitssenatorin<br />
Dr. Heide Knaake-<br />
Werner zum Thema »Privatsprechstunde«<br />
eindeutig<br />
festgestellt: »Der Vertragsarzt<br />
verstößt nicht gegen<br />
seine vertragsärztlichen<br />
Pflichten, wenn er in seiner<br />
Eigenschaft als Privatarzt<br />
außerdem zusätzliche<br />
Sprechstunden ausschließlich<br />
für Privatpatienten vorhält«.<br />
Schröder hatte außerdem<br />
klargestellt, dass der<br />
Vertragsarzt unabhängig<br />
davon, ob er nebenbei noch<br />
als Privatarzt tätig ist, seine<br />
Sprechstunden für Versicherte<br />
so zeitumfänglich einrichten<br />
muss, »dass diese<br />
entsprechend ihrem Behandlungsbedarf<br />
(z. B. Notfall,<br />
Akut- oder Vorsorge) zeitnah<br />
behandelt werden können.«<br />
Quelle: frf, änd<br />
FVDZ FREI FAX, 20.11.20<strong>06</strong><br />
Initiative der<br />
EU-Kommission:<br />
Chance für den<br />
Gesundheitsmarkt!<br />
Brüssel (27. November 20<strong>06</strong>).<br />
Die aktuelle Initiative der<br />
Europäischen Kommission,<br />
den Gesundheits-Dienstleistungsbereich<br />
gesondert zu<br />
regeln, war heute Gegenstand<br />
des »6. Europäischen<br />
Forums für Freie Zahnmedizin«<br />
in Brüssel. Das von sieben<br />
europäischen zahnärztlichen<br />
Verbänden unter der<br />
Schirmherrschaft des Europa-Abgeordneten<br />
Dr. Andreas<br />
Schwab veranstaltete<br />
Forum wurde wie in den Vorjahren<br />
vom Freien Verband<br />
Deutscher Zahnärzte organisiert.<br />
Unter der Headline:<br />
»Die zukünftige EU-Gesetzgebung<br />
zu Gesundheitsdienstleistungen<br />
– Nationale<br />
Grenzen oder offene Märkte?«<br />
wurde mit Vertretern<br />
der Europäischen Institutionen,<br />
Vertretern der Finnischen<br />
Ratspräsidentschaft,<br />
Rechtsexperten und Verbraucherschützern<br />
das Pro und<br />
Kontra der Kommissionsinitiative<br />
erörtert. In einem<br />
Statement machte der für<br />
die Europaarbeit zuständige<br />
stellvertretende Bundesvorsitzende<br />
des Freien Verbandes,<br />
Dr. Ernst-Jürgen Otterbach,<br />
deutlich, dass die Kommissionsinitiative<br />
die Chance<br />
beinhalte, den europäischen<br />
Gesundheitsmarkt nachhaltig<br />
zu beleben. Ziel müsse es<br />
sein, alle der europäischen<br />
Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheitzuwiderlaufenden<br />
Hemmnisse bei der<br />
Inanspruchnahme und Erbringung<br />
von Gesundheitsdienstleistungen<br />
sowohl für<br />
Ärzte, Zahnärzte als auch<br />
Patienten zu beseitigen.<br />
Dringend erforderlich sei es,<br />
so Otterbach, »endlich die<br />
vom Europäischen Gerichtshof<br />
in eindrucksvollen Urteilen<br />
längst bestätigte europäische<br />
Dienstleistungsfreiheit<br />
im Gesundheitsbereich zu<br />
kodifizieren«. Transparente<br />
und klare europaweit geltende<br />
Regelungen, die eine<br />
Abschottung der nationalen<br />
Gesundheitssysteme vor einem<br />
europäischen Gesundheitsmarkt<br />
ausschließen,<br />
seien längst überfällig und<br />
im Sinne der europäischen<br />
Bürgerinnen und Bürger.<br />
FVDZ NEWSLETTER, 27.11.20<strong>06</strong>