•ZKN 06-12.indd - Zahnärztekammer Niedersachsen
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PRESSE & MEDIEN<br />
leuchten lässt, oder eine<br />
Tauschaktion für alte Zahnbürsten<br />
gehörten ebenfalls<br />
zum Angebot. »Wir wollen<br />
Ängste abbauen und zeigen,<br />
wie wir arbeiten«, sagt Michel<br />
Lehmensiek (24), Sprecher<br />
der Studenten im siebten<br />
Semester, die den Tag<br />
organisiert hatten. Vielen sei<br />
unbekannt, dass sich in der<br />
Zahnklinik jeder wie bei einem<br />
niedergelassenen Mediziner<br />
behandeln lassen könne,<br />
sagt Assistenzarzt Gregot<br />
Rüdiger (35). Damit können<br />
die Patienten zugleich etwas<br />
für die Ausbildung des Nachwuchses<br />
tun: in den »Studentenkursen«<br />
behandeln<br />
Studierende unter Aufsicht<br />
ausgebildeter Ärzte.<br />
HANNOVERSCHE ALLGEMEINE<br />
ZEITUNG, 23.10.20<strong>06</strong><br />
»Wer sich hier<br />
noch niederlässt,<br />
ist wahnsinnig«<br />
Ein Augenarzt aus<br />
Weiden fühlt sich in<br />
Deutschland gegängelt<br />
und siedelt nach Großbritannien<br />
um<br />
Der Weidener Augenart Adolf<br />
Pöllmann hat vom deutschen<br />
Gesundheitssystem die Nase<br />
voll. Wochenweise arbeitet<br />
er bereits in einer Klinik auf<br />
der britischen Insel Isle of<br />
Man. Ende 2007 will der 53-<br />
Jährige Deutschland ganz<br />
verlassen und nur noch tageweise<br />
nach Weiden zurückkommen,<br />
um dort Privatpatienten<br />
zu behandeln.<br />
SZ: Was macht Sie so wütend,<br />
dass Sie am liebsten<br />
gleich gehen würden?<br />
Pöllmann: Mich ärgert<br />
vor allem die Gängelei, die<br />
ausufernde Bürokratie im<br />
Gesundheitswesen. Wir Ärzte<br />
werden zunehmend daran<br />
766 · ZKN MITTEILUNGEN · 12 | 20<strong>06</strong><br />
gehindert, Patienten so zu<br />
behandeln, wie wir es gerne<br />
tun würden.<br />
SZ: Das britische Gesundheitswesen<br />
gilt hier nicht gerade<br />
als Vorbild.<br />
Pöllmann: Richtig. Wegen<br />
der langen Wartezeiten ist es<br />
für die Patienten manchmal<br />
schlechter als in Bayern,<br />
aber für Ärzte ist es drüben<br />
wesentlich besser.<br />
SZ: Laut einer Studie<br />
klagen 76,7 Prozent der Ärzte<br />
in Bayern über zuviel Verwaltungsarbeit,<br />
von den ins Ausland<br />
gegangenen Kollegen<br />
nur 23,3 Prozent. Deckt sich<br />
das mit Ihren Erfahrungen?<br />
Pöllmann: Zweifellos, die<br />
Verwaltungsarbeit im Ausland<br />
ist absolut null. Wenn<br />
ich dort nach Hause gehe,<br />
habe ich Feierabend. In Weiden<br />
setze ich mich zu Hause<br />
ins Büro und muss täglich<br />
mindestens zwei Stunden<br />
Papierkram erledigen.<br />
SZ: Wie profitieren Ihre<br />
Patienten dort von Ihrem<br />
Zugewinn an Zeit?<br />
Pöllmann: Ich habe pro<br />
Patient mindestens dreimal<br />
so viel Zeit wie in Bayern. Ich<br />
kann intensiver zuhören und<br />
erfahre auf diese Weise viel<br />
über die Krankheit. Vor allem<br />
aber hat der Patient noch<br />
eher das Gefühl, dass er als<br />
Mensch behandelt wird.<br />
Zudem: Das Arbeitsklima ist<br />
drüben besser. Die Leute<br />
gehen ganz anders miteinander<br />
um.<br />
SZ: Lohnt sich der Sprung<br />
auf die Insel auch finanziell?<br />
Pöllmann: In einer Woche<br />
verdiene ich als angestellter<br />
Arzt so viel wie mit meinem<br />
sechsköpfigen Praxisteam in<br />
Weiden in der gleichen Zeit.<br />
SZ: Was raten Sie jungen<br />
Menschen die den Arztberuf<br />
ergreifen wollen?<br />
Pöllmann: Sie sollten<br />
sich in Deutschland ausbilden<br />
lassen, dann aber ins<br />
Ausland gehen. Die deutsche<br />
Ausbildung ist zwar härter,<br />
aber umfangreicher. In Bayern<br />
würde ich auf gar keinen<br />
Fall mehr eine Praxis aufmachen.<br />
Ich halte jeden für<br />
einen Wahnsinnigen, der sich<br />
hier noch niederlässt.<br />
SZ: Wenn Medizinstudenten<br />
hier eine hervorragende<br />
Ausbildung erhalten, sollten<br />
sie dann nicht auch etwas für<br />
Land tun, das ihnen das ermöglicht?<br />
Pöllmann: Ich habe mein<br />
Studium vielfach an Steuern<br />
zurückgezahlt. Ich habe da<br />
kein schlechtes Gewissen.<br />
Ich würde ja auch ganz gerne<br />
hier weiterarbeiten, wenn die<br />
Konditionen besser wären.<br />
SZ: Was ist daran so<br />
schlimm, in Bayern Kassenarzt<br />
zu sein?<br />
Pöllmann: Die Gängelung<br />
seitens der kassenärztlichen<br />
Vereinigung. Ein Beispiel:<br />
Ich ziehe zurzeit mit meiner<br />
Praxis um. Obwohl die Räumlichkeiten<br />
nur 300 Meter von<br />
der alten entfernt liegen,<br />
brauche ich dazu eine Genehmigung.<br />
SZ: Können Sie denn<br />
Ihren Patienten noch die<br />
Ihrer Meinung nach notwendigen<br />
Medikamente verordnen?<br />
Pöllmann: Ich bin vor<br />
einem Jahr nahezu in jedem<br />
Quartal mit etwa 2000 Euro<br />
abgestraft worden, weil ich<br />
mein Medikamentenbudget<br />
überschritten hatte.<br />
SZ: Sie haben aber wohl<br />
keine Lust, den Kampf aufzunehmen?<br />
Pöllmann: Nein, das<br />
brauche ich jetzt nicht mehr<br />
– ich gehe!<br />
Interview: Dietrich Mittler<br />
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG,<br />
13.10.20<strong>06</strong><br />
Islam-Dialog<br />
Der Göttinger Islamforscher<br />
und heftige Kritiker des<br />
Islam, Professor Dr. Bassam<br />
Tibi, hat scharfe Kritik am<br />
Islam-Dialog von Bundesinnenminister<br />
Wolfgang<br />
Schäuble geübt. Wenn<br />
Schäuble ein »deutscher<br />
Islam« vorschwebe, laufe<br />
dieses auf eine Gleichstellung<br />
des Islam mit den<br />
christlichen Kirchen hinaus.<br />
Muslime würden eine verfassungsrechtliche<br />
Vertretung<br />
bekommen, könnten Kirchensteuer<br />
erheben und in<br />
öffentlichen Gremien sitzen,<br />
sagte Tibi den Stuttgarter<br />
Nachrichten. Die Vertreter<br />
des Islam würden folglich<br />
wirtschaftlich und politisch<br />
ungeheuer viel Macht bekommen,<br />
und nur Macht<br />
verstünden sie als Integration,<br />
um ihren Einfluss in<br />
Deutschland zu vergrößern.<br />
Das alles hätte Schäuble<br />
nicht verstanden, meint Tibi,<br />
weil er keine kompetenten<br />
Berater habe und die Folgen<br />
seines Handelns nicht durchschaue.<br />
Tibi ist selbst Moslem<br />
und beabsichtigt wegen<br />
der zunehmenden Schwäche,<br />
sich gegenüber dem aggressiven<br />
Islam zu behaupten,<br />
Deutschland zu verlassen<br />
und in die USA auszuwandern.<br />
RUNDBLICK, 13.10.20<strong>06</strong><br />
Sicherheitsleck<br />
in der MHH<br />
Daten von 18.533<br />
Patienten kamen per<br />
Post<br />
Ein mysteriöser Brief an die<br />
HWZ-Redaktion wirbelte in<br />
den letzten Tagen in der Region<br />
viel Staub auf. Der gepolsterte<br />
DIN-A5-Umschlag