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BERUFSSTÄNDISCHES<br />

Buchstaben füllen kann und dafür<br />

noch einen akademischen Titel trotz<br />

Überprüfung durch Hochschullehrer<br />

zugesprochen bekommt, bescheinigt<br />

auch den Gutachtern innerhalb dieser<br />

Promotion keine wissenschaftliche Reputation.<br />

Ein Zahntechniker ist sicherlich kein<br />

Fachmann auf dem Gebiet der Zahnmedizin,<br />

allenfalls auf dem Gebiet der<br />

Zahntechnik und das erst auch dann,<br />

wenn er seine Qualifikation als Meister<br />

abgelegt hat.<br />

Die Kenntnisse des Autors im Bereich<br />

der Zahnmedizin sind eher dürftig<br />

bis ungenügend. Dass er es geschafft<br />

hat, allen Gutachtern vorzugaukeln,<br />

dass er Experte in dem Bereich<br />

sei, ist sein größter Verdienst dabei.<br />

Es ist nicht die erste Dissertation, die<br />

wir einer eingehenden Prüfung unterzogen<br />

haben. Es ist allerdings die erste,<br />

die aufgrund der durchgängigen Fehler<br />

und Unrichtigkeiten von uns als unwürdig<br />

für ein Promotionsverfahren<br />

angesehen wird. Wir möchten niemanden<br />

im Einzelnen mit unserer über 20seitigen<br />

Liste von Ungereimtheiten<br />

und Fehlern in dieser Arbeit strapazieren,<br />

sondern wollen nur wenige, aber<br />

markante Fehler herausgreifen, um zu<br />

zeigen, dass bei unschwer durchzuführender<br />

sorgfältiger Prüfung der dort<br />

angegebenen Sachverhalte durch<br />

ebenfalls hinsichtlich des Gesundheitswesens<br />

offenbar unkundige Gutachter<br />

die Stümperei des Autors in der Argumentation<br />

hätte auffallen müssen.<br />

Einige prägnante Passagen<br />

der Arbeit:<br />

Falsch ist schon der gedanklich auf<br />

Richtigkeit eigentlich unschwer zu prüfende<br />

Satz des Autors »Um im zahnmedizinischen<br />

Bereich Verbrechen begehen<br />

zu wollen, muss man zunächst ein<br />

Zahnmedizinstudium absolvieren.« (S.<br />

222) Diese Aussage hat der Autor selber<br />

u. a. mit dem Hinweis auf Zahntechniker<br />

und Legierungsmanipulationen<br />

schon auf S. 71 f ad absurdum getrieben.<br />

Vielfach stützt der Autor seine Ansichten<br />

auf Aussagen einzelner Zahnärzte,<br />

Zahntechniker oder Patienten,<br />

752 · ZKN MITTEILUNGEN · 12 | 20<strong>06</strong><br />

die nicht nachprüfbar, möglicherweise<br />

sogar reine Spekulation oder erfunden<br />

sind (u. a. Ss. 149, 175, 180, 195, 196, 198,<br />

208, 211, 213, 216, 269, 303) und sicher<br />

nicht für eine wissenschaftliche Arbeit<br />

als nachweisbare Quelle dienen können.<br />

Es ist schon erstaunlich, dass der Autor<br />

bisher der einzige ist, der die Kostenexplosion<br />

im Gesundheitswesen als<br />

Folge krimineller Handlungen sieht (S.<br />

179), obwohl sich mit den Problemen<br />

des deutschen Gesundheitswesens<br />

ganz andere Experten auseinandergesetzt<br />

und die wesentlichen Ursachen<br />

gesucht haben. Sollte die Ansicht des<br />

Autors sich durchsetzen (können), wäre<br />

das sicherlich der Meilenstein in der<br />

Gesundheitspolitik.<br />

Es erscheint grotesk, dass jemand,<br />

der in einer engen Sparte der Zahnmedizin,<br />

nämlich der Zahntechnik, tätig<br />

ist/war, meint, »dass insbesondere<br />

Zahntechniker über besondere Einblicke<br />

in Bezug auf die Qualität zahnärztlicher<br />

Leistungen.... verfügen« (S. 180 f).<br />

Hier zeigt sich die Hybris des Autors<br />

ganz besonders, dass er als Zahntechniker<br />

die gesamte Zahnmedizin überblicken<br />

will.<br />

Mit den Ausführungen zum Honorarsystem<br />

offenbart der Autor weiterhin<br />

seine umfassende Unkenntnis der<br />

Zahnmedizin, da er nicht zu unterscheiden<br />

weiß – und somit auch nicht<br />

unterscheidet – zwischen dem BEMA-Z<br />

als gesetzlicher Abrechnungsgrundlage<br />

für GKV-Patienten und der GOZ und<br />

seinen Regeln als gesetzlicher Grundlage<br />

für die Abrechnung von Selbstzahlern.<br />

BEMA-Z und GOZ haben eine völlig<br />

unterschiedliche gesetzliche Systematik.<br />

Nur im Rahmen der GOZ wird<br />

ein Steigerungsfaktor angesetzt für<br />

die Gebührenhöhe. Das ist im BEMA-Z<br />

nicht möglich und somit auch nicht<br />

vorgesehen.<br />

Der Satz auf S. 178 »Auch für die Privatpatienten<br />

wird dieser Bewertungssatz<br />

zugrunde gelegt, nur erhöht sich<br />

hier die Honorierung in der Regel um<br />

das 2,3 fache.« Ist ein weiterer Nachweis<br />

des vollständigen Unwissens<br />

beim Autor (letztlich auch bei den Gutachtern),<br />

allerdings auch der fehlenden<br />

Falsch ist schon der<br />

gedanklich auf Richtigkeit<br />

eigentlich unschwer zu<br />

prüfende Satz des Autors<br />

»Um im zahnmedizinischen<br />

Bereich Verbrechen<br />

begehen zu wollen,<br />

muss man zunächst ein<br />

Zahnmedizinstudium<br />

absolvieren.«

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