•ZKN 06-12.indd - Zahnärztekammer Niedersachsen
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GESUNDHEITSPOLITIK<br />
zweitens, die niedersächsische Kollegenschaft<br />
ist seit Jahren von ZfN und<br />
DAZ regelrecht verschaukelt worden,<br />
um die Integrität des Schirbort-Vorstands<br />
zu erschüttern.<br />
Jetzt sitzen die Protagonisten dieser<br />
Schmutz-Kampagne selbst im KZVN-<br />
Chefsessel, was immerhin den Schluss<br />
zulässt, dass von dem Dreck, den sie<br />
jahrelang auf Schirbort und seinen<br />
Vorstand geworfen haben, doch was<br />
hängengeblieben ist.<br />
Einen Trost hat aber das Ganze:<br />
durch die Ablehnung des obigen Antrags,<br />
auf Auszahlung des angeblich<br />
gebunkerten Geldes, hat die ZfN-Fraktion<br />
indirekt und unfreiwillig selbst für<br />
eine Richtigstellung gesorgt und ihre<br />
frühere Behauptung ad absurdum geführt.<br />
Dr. Julius Beischer,<br />
Fraktionsvorsitzender der FVDZ –<br />
Fraktion in der Vertreterversammlung der KZVN<br />
●<br />
Verleihung der Ehrennadel der<br />
Deutschen Zahnärzteschaft in<br />
Gold an Dr. med. Dr. med. dent.<br />
Henning Borchers (1.v.l.),<br />
Dr. med. dent. Joachim Lüddecke<br />
(2.v.l.), Dr. med. dent Karl Horst<br />
Schirbort 4.v.l.) durch Dr. Dr.<br />
Jürgen Weitkamp (3.v.l.)<br />
im Kaisersaal Erfurt.<br />
Unten: Dr. Karl Horst<br />
Schirbort bei der<br />
Dankesrede<br />
750 · ZKN MITTEILUNGEN · 12 | 20<strong>06</strong><br />
Bundeszahnärztekammer und Deutsche Gesellschaft<br />
für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Deutscher Zahnärztetag 20<strong>06</strong><br />
Können des Zahnarztes ist nicht durch<br />
Paragraphen zu ersetzen<br />
Die Verteidigung der Freiberuflichkeit<br />
und Selbstverwaltung gegen staatlichen<br />
Dirigismus verbunden mit echter<br />
Wettbewerbssteigerung auf dem Gesundheitsmarkt<br />
sowie Schaffung einer<br />
patientengerechten, wissenschaftlich<br />
gestützten Leistungsbeschreibung<br />
waren die politischen Kernforderungen<br />
des Deutschen Zahnärztetages<br />
20<strong>06</strong> in Erfurt.<br />
Der zum Deutschen Zahnärztetag<br />
veranstaltete wissenschaftliche<br />
Kongress<br />
widmet sich der »Entscheidungsfindung<br />
in der Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde« und wurde<br />
von der Deutschen Gesellschaft für<br />
Parodontologie (DGP) sowie der Landeszahnärztekammer<br />
Thüringen organisiert.<br />
Die deutschen Zahnärzte wehren<br />
sich gegen die schleichende<br />
Staats-Übernahme<br />
sämtlicher Weichenstellungen<br />
im Gesundheitsmarkt.<br />
Die in den aktuellen<br />
Gesetzesvorhaben<br />
»Gesetz zur Stärkung des<br />
Wettbewerbs in der GesetzlichenKrankenversicherung<br />
(GKV)«, Versicherungsvertragsgesetz<br />
und<br />
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
ablesbare<br />
Tendenz bedeutet eine<br />
weiter zentralisierte Verwaltungswirtschaft.Diese<br />
wird dem vom primär<br />
humanen Anliegen des<br />
Heilens geprägten Gesundheitswesen<br />
nicht<br />
mehr gerecht. Kennzeichnend<br />
für einen freien Beruf<br />
ist die Verantwortung<br />
des Zahnarztes gegenüber<br />
seinem Patienten. Dabei<br />
kommt es auf das eigene<br />
Können und Wissen,<br />
die persönliche Kreativität<br />
und Erfahrung sowie<br />
die Unabhängigkeit in der<br />
Entscheidungsfindung an.<br />
FOTOS: BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER<br />
Diese Eigenschaften können im Sinne<br />
der Patienten nicht durch Paragraphen<br />
ersetzt werden.<br />
Die Liberalisierung des Berufsrechts<br />
begrüßen die deutschen Zahnärzte, sie<br />
vermissen aber den weiter ausbleibenden<br />
Wettbewerb unter den Krankenkassen.<br />
Den mit der Einführung des Basistarifs<br />
in der Privaten Krankenversicherung<br />
(PKV) vollzogenen Bruch der<br />
beiden Systeme GKV und PKV lehnen<br />
sie als überflüssig auch hinsichtlich des<br />
Sicherstellungsauftrages ab. Dagegen<br />
sei eine an den Erkenntnissen einer<br />
präventionsorientierten Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde orientierte Leistungsbeschreibung<br />
und Honorarordnung<br />
im Sinne der Patienten dringend<br />
erforderlich.<br />
Unter Berücksichtigung wissenschaftlich<br />
evidenter Wechselwirkungen<br />
zwischen Erkrankungen des Mundraums<br />
und denen des Gesamtorganismus<br />
kommt der zahnmedizinischen<br />
Prävention eine immer größere Bedeutung<br />
zu. Gestützt auf die positiven Ergebnisse<br />
der IV. Deutschen Mundgesundheitsstudie,<br />
die eine Verbesserung<br />
der allgemeinen Mundgesundheit<br />
ausweist, mahnen die Zahnärzte<br />
eine stärkere Einbindung ihrer Fachkenntnisse<br />
bei der Gesetzesgestaltung<br />
im Gesundheitswesen an.<br />
Da genetische, soziale, verhaltensbedingte,<br />
umweltbedingte oder durch<br />
andere Krankheiten verursachte Risikofaktoren<br />
zu Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten<br />
und in Ihrer Wechselbeziehung<br />
zum Gesamtorganismus ursächlich<br />
zu allgemeinen Erkrankungen<br />
führen können, muss deren angemessene<br />
Versorgung auch weiter Bestandteil<br />
eines allgemeinen Versicherungsschutzes<br />
mit Festzuschüssen und Kostenerstattung<br />
werden. Der gegenüber<br />
der Medizin häufig wesentlich größeren<br />
Auswahl an wissenschaftlich fundierten<br />
Therapiemöglichkeiten bei<br />
gleicher Diagnose muss dabei entsprechend<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Jette Krämer<br />
Abt. Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Bundeszahnärztekammer ●