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GESUNDHEITSPOLITIK<br />

»der Himmel nach oben offen« sei. Vielmehr<br />

müsse bei einer Erhöhung der<br />

Ausgaben im Gesundheitsbereich auch<br />

gesagt werden, wo das Geld herkommen<br />

solle. Ferner sagte, dass die Ärzteschaft<br />

in einen konstruktiven Dialog<br />

mit der Politik treten müsse. »Die unterschiedlichen<br />

Auffassungen in einzelnen<br />

Punkten dürfen nicht dazu führen,<br />

dass das solidarischste aller Sozialversicherungssysteme<br />

in Frage gestellt<br />

wird.« Es sei prinzipiell nicht zu schaffen,<br />

alle Interessengruppen im Gesundheitswesen<br />

zu hundert Prozent zufrieden<br />

zu stellen. Heftige Kritik an dieser<br />

Auffassung äußerte FDP-Chef Guido<br />

Westerwelle: »Die Linke und die Grünen<br />

sagen wenigstens offen, dass sie eine<br />

Bürgerversicherung wollen«, wirft<br />

er der SPD Irreführung vor. Wenn die<br />

Regierung ihre Pläne umsetze, würden<br />

nicht nur die Ärzte darunter leiden. »Als<br />

erste leiden die Patienten, die kranken<br />

736 · ZKN MITTEILUNGEN · 12 | 20<strong>06</strong><br />

und schwächsten Menschen«, betonte<br />

der Vorsitzende der Liberalen. Der Weg<br />

in die Staatsmedizin und in die Planwirtschaft<br />

sei vorgezeichnet. »Das ist<br />

mir zu viel DDR«, monierte Westerwelle.<br />

Zu befürchten sei, dass es künftig ein<br />

»Gesundheitssystem nach Kassenlage«<br />

geben werde. Nötig seien jedoch mehr<br />

Freiheit, Transparenz und Wettbewerb<br />

im System. Zur Entwicklung des Honorarsystems<br />

betonte er: Wenn die Pläne<br />

zur Reform – statt auf die Ärzteschaft –<br />

ähnlich auch auf die Anwaltschaft<br />

übertragen würden, gäbe es einen Aufschrei<br />

im Bundestag, vor allem aufgrund<br />

seiner Zusammensetzung aus<br />

so vielen Juristen.<br />

Resolution<br />

Abschließend wurde eine Resolution<br />

verabschiedet. Tenor: Die große Koalition<br />

ist im Begriff, die leistungsfähigen<br />

Strukturen ärztlicher Versorgung zu zer-<br />

schlagen. Diese Warnung wurde in der<br />

Resolution festgehalten. Das Vertrauen<br />

der Patienten in die Medizin werde mit<br />

der Reform nachhaltig zerstört und die<br />

Beschäftigten im Gesundheitswesen<br />

auf Dauer demotiviert, sollte sie ohne<br />

Änderung umgesetzt werden.<br />

In der Resolution wird auch die Einrichtung<br />

eines Gesundheitsrates gefordert:<br />

»Durch die Einrichtung eines Bundesgesundheitsrates,<br />

der im vorpolitischen<br />

Raum sachgerecht und transparent<br />

politische Entscheidungen für das<br />

Gesundheitswesen vorbereitet, könnten<br />

Prioritäten unter ärztlichen, ethischen,medizinisch-gesundheitswissenschaftlichen<br />

sowie sozialen Kriterien<br />

entwickelt und dann mit allen betroffenen<br />

Gruppen öffentlich diskutiert werden.<br />

In ein solches Gremium sollten neben<br />

Ärzten und Wissenschaftlern auch<br />

Patientenvertreter berufen werden«,<br />

heißt es im Text. bw, FVDZ intern ●

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