"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1
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Standortverwaltung Calw - Außenstelle Nagold-<br />
Die Wehrverwaltung des Bundes, neben den Streitkräften die zweite Säule der Bundeswehr,<br />
wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen. Während vor 1945 die Versorgung der Truppe<br />
stets durch das Militär selbst erfolgte, sollten die modernen Streitkräfte <strong>von</strong> Verwaltungsaufgaben<br />
entlastet werden.<br />
Die Eimichtung und der Auftrag der Wehrverwaltung des Bundes ist in unserer Verfassung<br />
festgelegt. Artikel 87b des Grundgesetzes bestimmt u.a.: "Die Bundeswehrverwaltung wi.rd in<br />
bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau geführt. Sie dient den Aufgaben<br />
des Personalwesens und der unmittelbaren Deckung des Sachbedarfs der Streitkräfte ... " Die<br />
Gliederung der Wehrverwaltung ist dreistufig. Sie beginnt beim Bundesministerium der Verteidigung<br />
als Oberste B!l ndesbehörde und reicht über dic Wehrbereichs verwaltungen als MitteIbehörden<br />
w den Standortverwaltungen und .Kreiswelll"crsatzämtern als Ortbehörden.<br />
Die Wehrverwaltung des Bundes ist seit 1960 in Nagold präsent. In diesem Jahr wurde die dama'ls<br />
selbständige Standortverwaltung Nagold eingerichtet, die am I. April 1969 in eine Außenstelle<br />
der Standortverwaltung Calw umgewandelt wurde. Die Außenstelle Nagold betreut neben der<br />
Eisbergkaserne, der Heimat des Traditionsverbandes der "<strong>Yorck</strong>'schen Jäger, die Hohenberg-Kaserne<br />
in Horb, Depotanlagen in Sulz am Neckar und Empfingen sowie mehrere kleinere Liegenschaften in<br />
den Landkreisen Calw, Freudenstadt und Rottweil. Ein Schwerpunkt dieser Betreuung ist die<br />
Bereitstellung und Instandha!tung der Kasernen und sonstigen Liegenschaften sowie deren<br />
Versorgung mit Energie. Weitere Aufgaben sind die Versorgung der Soldaten mit Verpflegung<br />
und Bekleidung. Ferner stellt die Standortverwaltung den Truppenteilen Liegenschaftsmaterial<br />
wie Spinde, Betten, Tische usw. zur Verfügung, beschafft Material aller Alt, sorgt für die<br />
sachgerechte und umweltschonende Entsorgung verschiedenster Abfälle und schließt Verträge<br />
mit einheimischen Firmen, um die fachmännische Instandsetzung <strong>von</strong> Fahrzeugen und Geräten<br />
zu gewährleisten.<br />
Durch diese Aufträge fließen jährlich mehrere Mil!ionen DM aus dem Bundeshaushalt in die<br />
Kassen der heimischen WIrtschaft. Dadurch und durch die Kaufkraft, die <strong>von</strong> den Gehaltszahlungen<br />
an Soldaten und zi vile Mitarbeiter ausgeht, ist die Bundeswehr ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />
für die Region.<br />
Die Stationierung <strong>von</strong> Truppenteilen bringt für eine Gamisonsstaclt zusätzliche Aufgaben. So<br />
benötigen die Soldaten mit ihren Familien zusätzliche Schul- lind Kindergartenplätze; Kirchen,<br />
Straßen lind Freizeiteimichtungen müssen dem steigenden Bedarf angepaßt werden. Die Gemeinden<br />
sind oft nicht in der Lage, die dafür notwendigen Finanzmittel aufzubringen. Der<br />
Bundesminister der Verteidigung unterstützt deshalb die betroffenen Städte bzw. Trägerverbände<br />
mit Zuschüssen. Allein für den Standort Nagold wurden dafür mehrere Millionen DM zur<br />
Verfüf'!l]g gestellt.<br />
Dieter Schmid<br />
Regierungsamtmann<br />
Leiter Außenstelle Nagold<br />
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