"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1
"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1
"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1
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Grußwort<br />
Das Fallschirmjägerbalaillon 252 feiert in diesem Jahr die Erinnerung an das vor 250 Jahren<br />
aufgesLeUte Jäger-Bataillon <strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Warten burg, für dessen Traditionsverband es 1967<br />
die Patenschaft übernommen hat. Ich heiße dazu alle seine Gäste herzlich willkommen Llnd<br />
wUnsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserer schönen Stadt.<br />
Das Jubiläum der Jäger-Tradition fällt in eine Zeit, in der die Entwicklung im Gefolge der<br />
Wiedervereinigung Deutschlands für die Bundeswehr zu Umstrukturierungen und neuen Aufgabensteilungen<br />
geführt hat. Das Fallsehirmjägerbataillon 252 ulld die Stadt N agold haben in<br />
dieser Situation mit der Begründung der " Nagolcler Gespräche zur Sieherheilspo,litik" breitere<br />
Kreise der Bevölkerung dazu angeregt. sich an der Diskussion über Fragcn der äußeren Sicherheit<br />
in unserer Demokratie zu beteiligen. Wir wollcn auch künftig im Gespräch mit den in unserer<br />
Stadt stationierten Soldaten bLeiben.<br />
Wer heute nach l'iagolcl kommt, stellt sehr rasch fest, daß er sich in einer Stadt des Gewerbes<br />
befindet. Dennoch zieht die reizvolle landschaftliche Lage 3m Zusammenfluß <strong>von</strong> Nagold und<br />
Waldach und inmitten großer Waldungen mehr denn je die Bcwcher an, ist doch die Stadt der<br />
Ausgangspunkt für zahlreiche erholsame Spaziergänge und Wanderungen. Ich bin deshalb<br />
sicher: Unsere Giiste aus nah und fern können sich hier wohl fühl en. Nagold wird Sie gastfreu ndlich<br />
empfangen I<br />
Dr. Prewo<br />
Oberbürgermeister
Das Jägerbataillon "<strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Wartenburg" (<strong>Ostpreußisches</strong>) <strong>Nr</strong>. 1<br />
1812liickte das Jägerbataillon mit dem <strong>von</strong> Napoleon geforderten preußischen Hilfskorps gegen<br />
Rußland ins Feld. Auch hier standen sie wieder unter dem Befehl <strong>von</strong> <strong>Yorck</strong>, der am 30. 12. 1812<br />
als Führer des preußischen Hilfskorps eigenmächtig mit eiern russischen General <strong>von</strong> Diebitsch<br />
bei Tau roggen die historische Konvention abschloß. Dieser eigenmächtige Entschluß <strong>Yorck</strong>s<br />
leitete den Freiheitskampf gegw Napoleon ein.<br />
Fürelie ostpreußischen Jäger gab es nach dem Rückzug aus Rußland keine Ruhe. Groß-Görschen,<br />
Baulzen, Katzbach, Wanenburg unel Möckern bezeichnen den Ruhmespfael eies Bataillons<br />
während der Befreiungskriege.<br />
Am l5. Juni 1815 wurde eiern Bataillon durch Friedrich Wilhelm III. eine Fahne verliehen. Im<br />
gleichen Jahr bezog das ostpreußische Jägerbataillon in Königsberg seine erste Garnison in<br />
Ostpreußen.<br />
Nach den Befreiungskriegen folgte für das Bataillon eine Zeit der Ruhe. Während des polnischen<br />
Aufstandes im Jahre 1863 wurde es vorübergchend im Raum Ortelsburg-Johannesburg als<br />
Grenzschutz eingesetzt. Am Deutschen Krieg zwischen Österreich und Preußen nahm das<br />
Bataillon im Rahmen der 1. Infanterie-Division teil. Bei Trautcnau und später beim Sturm auf<br />
Chulm, dem Brennpunkt der Schlacht <strong>von</strong> Königsgrätz, bewiesen die Jäger, daß der alte<br />
"<strong>Yorck</strong>sche Geist" in ·ihnen nicht verstorben war. Im Feldzug J870171 gegen Frankreich war das<br />
Bataillon wiederum im Verband der I. Infanterie-Division eingesetzt. Bei Colombey erhielt es<br />
am 14. August seine Feuertaufe.<br />
Am 27. Januar 1889 wurde dem Ostpreußischen Jägerbataillon <strong>Nr</strong>. 1 der Name "JägerbaLaillon<br />
<strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Warten burg (<strong>Ostpreußisches</strong>) NI'. I" verliehen. 1890 rückte das <strong>Yorck</strong>jägerbatailIon<br />
in seine letzte und nun endgültige Garnison Ortelsburg ein, die bis 1945 Friedensstandort<br />
blieb.<br />
Am 15. Juni 1891 wurde dem Jägerbataillon mit SLifLUngstag 15. Juni 1744 die Fahne mit<br />
Säkular-Fahnen band verliehen, mit der Inschrift: "En'ichtet 1744 F 11 1891 W 11". 1901 erhielt<br />
es eine neue, diesmal grüne Fahne.<br />
Zur Uniform der Jäger: Röcke bis 1810 hellgrün, <strong>von</strong> da bis 1914 dunkelgrün, Hose bis 1800<br />
gelbe lederne, dann einige Jalu'e weiße, darauf graue und schließlich bis 1914 schwarze. Von<br />
1914-1919 Rock und Hose gleichfarbig graugrün. Als Kopfbedeckung wurden seit 1854 - 1917<br />
Tschakos get.ragen. Im 1. Weltkrieg kämpfte das <strong>Yorck</strong>jägerbataillon zunächst in OSlpreußen. Im<br />
entscheidenden Vorgefecht der Tannenbergschlacht vom 26. 08. - 30. 08. 1914, bewährten und<br />
opferten ,ich die <strong>Yorck</strong>jäger am 23. 08. 1914 in der Schlacht um Orlau-Lahna. Sie verloren 17<br />
Offiziere, danmter eden Kommandeur, ulld 254 Oberjäger und Jäger an Toten. Es kämpften hier<br />
bei Orlau-Lahna die <strong>Yorck</strong>jäger gegen das russische InfRgt 29 <strong>von</strong> Diebitseh. Beide Tlllppenteile<br />
trugen die Namen der Generale voo <strong>Yorck</strong> und Diebitsch, die 102 Jahre vorher am 30.12.<br />
18 I 2 die Konvention <strong>von</strong> Tauroggen geschlossen hatten. Die Fahne des Regiments <strong>von</strong> Diebitsch<br />
fiel dabei in die Hand des Jägerbataillons.<br />
9
Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />
1960<br />
Am 1. Juli 1960 wird das Fallschirrnjägerbataillon 252 in Clausthal-Zellerfeld aufgestellt. Es ist<br />
in eine Stabs- und Versorgungskompanie, 2 Fallschinnjägcrkompanien und eine schwere Mörserkompanie<br />
gegliedert. Im selben Jahr erfolgt der 1. Fallschirmsprungdienst in Rotenkirchen aus<br />
einem Hubschrauber. (H-34)<br />
1961<br />
Bau der Mauer in Berlin, am 13. August.<br />
Das Bataillon, ca. 12 km <strong>von</strong> der Zonengrenze entfernt, wird alarmiert, Gefechtsmunition wird<br />
bis an die Züge veltcilt. Ende September bezieht Fallschirmjägerbataillon 252 die Eisbergkaserne.<br />
Nagold ist nun der neue Standolt. 98 Wohnungen für Soldatenfamilien stehen vor der Fertigstellung.<br />
1962<br />
Erste deutsch-französische Luftlandegefechtsübung COLIBRI f in Frankreich.<br />
Offizielle Schlüsselübergabe der Kaserne am 3. Juni, durch den Befehlshaber im Wehrbereich V,<br />
Generalmajor Reinhardt.<br />
1963<br />
Erster Truppenübungsplatzaufenthalt im Ausland.<br />
Vom 5.-17. Mai verlegt das BataiBon im Eisenbahntransport nach Caylus/Südfrankreich.<br />
1964<br />
Fallschirmjägerbatai1I0n 252 wird für 6 Monate versuchsweise umgegliedert in Stabskompanie,<br />
3 Fallschirmjägerkompanien, einer schweren Kompanie (MörserILGS) und einer Versorgungskompanie.<br />
Die ersten KRAKA Kraftkarren werden dem Bataillon zugeführt. Im September findet<br />
zum ersten Mal ein "Tag der offenen Tür" mit 20.000 Gästen statt.<br />
1965<br />
Der Inspekteur des Heeres übergibt dem Bataillon die Truppenfahne in Münster/Westfalen.<br />
1966<br />
Auf dem Truppenübungsplatz in BITCHElFrankreich wird zum ersten Mal mit der schweren<br />
Panzerfaust geschossen. Im Rahmen eines Betreuungstages besuchen Soldaten des Bataillons<br />
Befestigungsanlagen der MAGINOT-Linie.<br />
1967<br />
Erstmals findet ein Sprungbiwak in Mengen statt. Bis zu 15 Fallschirmsprünge können in einer<br />
Woche bei Tag und Nacht <strong>von</strong> jedem Soldaten absolviert werden.<br />
Im November übernimmt das Bataillon die Tradition der "YORCKSCHEN JÄGER":<br />
Seitdem zielt eine grüne Elchschaufel das Bataillonswappen.<br />
1968<br />
Die Kaserne bekommt den Namen "EISBERGKASERNE". Es erfolgt der Katastropheneinsatz<br />
der Ausbildungskompanie 3/9 in Pforzheim, nachdem ein Wirbelsturm die Hausdächer eines<br />
ganzen Stadtviertels abgedeckt hat.<br />
13
Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />
1969<br />
Erneuter Katastropheneinsatz, diesmal in Nagold. Durch die Explosion <strong>von</strong> Kesseln der Ankerbrauerei<br />
werden im Stadtzentrum mehrere Menschen verletzt.<br />
Das Bataillon nimmt an der NATO-Parade auf dem Nürburgring teil. Es marschiert in ger Rotten<br />
mit angelegten Schirmen.<br />
1970<br />
Nach einer anstrengenden Marschübung mit Überwinden der Donau in der Nacht erreicht das<br />
Bataillon den Truppenübungsplatz HOHENFELS. um dort die Gefechtsübung "SCHWARZER<br />
SPERBER 70" abzuschließen. DieSkihütle "PRINZ EUGEN" bei Mitteltal wird dem Fallschirmjägerbawillon<br />
252 aIs Ausbildungszentnlm für den Skizug 1. Luftlandedivision übergeben.<br />
1971<br />
Am 1. Oktober erfolgt eine Umgliederung. Die schwere Kompanie scheidet aus dem Bataillon<br />
aus und wird selbständige Kompanie der Brigade, mit der Bezeichnung "Luptlandemörserkompanie<br />
250". Die I. Kompanie erhält einen Feldkanonenzug mit 9 Fe!dkanonen 20 mm.<br />
1972<br />
Der Traditionsraum des Bataillons wird feierlich eingeweiht. Er dokumentiel1 die Entstehung<br />
des Jägerbataillons "<strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Wanenburg" . <strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Warten burg unterzeichnete<br />
1812/13, gegen den Willen des preußischen Königs, die Allianz gegen Napoleon 1.<br />
1973<br />
Die Wehrpflicht wird <strong>von</strong> 18 auf 15 Monate verkürzt.<br />
Im Rahmen der Marsc hübung "SCHNELLER FAHRSTUHL" verlegt das Bataillon nach Alarmiemng<br />
auf den Tmppenübungsplatz Hohenfels. Das Biwak, das das Bataillon eingerichtet hat,<br />
wird nach 3 Tagen Dauerregen abgebrochen, weil das Bataillon im Schlamm versinkt.<br />
1974<br />
Der Soldatenfriedhof in Maleme auf Kreta wird eingeweiht. Eine Abordnung des Bataillons<br />
nimmt daran teil, weil 33 Jahre zuvor deutsc he Fallsc hirmjäger über Kreta abgespmngen sind.<br />
Der Soldatenfriedhof liegt südlich der Stralk CHANIA-KASTELLI, mitten im ehemaligen<br />
Kampfgebiet des Sturmregimentes. Von dort blickt man auf die heiß umkämpfte Ebene und das<br />
Mittelmeer.<br />
1975<br />
Zum ersten Mal richtet das Bataillon einen Sommer-Biathlon-Wettkampf der Skizüge mehrerer<br />
Divisionen aus. Der Skizug der 1. Luftlandedivision schneidet erfolgreich ab.<br />
1976<br />
Das Waffensystem "MILAN" wird eingeFüllft.ln den drei Fallschirmjägerkompanien wirdje ein<br />
FaJJschirmpanzerabwehrzug aufgestellt. Das Offizier- und Unteroffi zierheim wird seiner Besti<br />
mmung übergeben und erhä'lt den Namen "<strong>Yorck</strong>-Jäger-Heim" .<br />
Die Patenschaftsübernahme mit der 3. Canadian Mechanized Commando aus Söllingen eltolgt<br />
am 4./5. November.<br />
14
Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />
1977<br />
Der am I. Oktober durchgeführte "Tag der Garnison" fällt sprichwörtlich ins Wasser. Die<br />
Zuschauer bleiben au s.<br />
1978<br />
Das Bataillon verlegt auf den Truppenübungsplatz Stetten a. k. M. Winterkampfausbildung mit<br />
Bau <strong>von</strong> Schneehöhlen und Iglus wird durchgeführt. Eine Grippewelle erfaßtdabei das Bataillon<br />
und läßt die Außendienststärke rapide absinken.<br />
Tm September erfolgt die Teilnahme an der Großübung des Hceres "BLAUE DONAU", bei der<br />
das Bataillon durch den Bundespräsidenten W. Scheel bcsucht wird.<br />
1979<br />
Das Bataillon marschiert zu Fuß in 3 Tagen vom Truppenübungsplatz Münsingen nach Nagold.<br />
Marschleistung 93 km.<br />
1980<br />
Das Fallschinnjägerbataillon 252 nimmt am Appell in Baden-Baden an läßlich des Anuittsbesuches<br />
des Generalinspekteurs der Bundeswehr beim Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte<br />
in Deutschland teil.<br />
Zum 20jährigen Bestehen des Bataillons wird ein "Tag dcr Gamison" durchgcführt. Der Höhepunkt<br />
ist der "Große Zapfenstreich" in Kleb.<br />
[981<br />
Zum 19. Male wird die deutsch-französische Luftlandegefechtsübung "COLIBRI" durchgeführt.<br />
Diesmal im Raum Caylus/Südwestfrankreich.<br />
[982<br />
Das Fallschirmjägerbataillon 252 wird entsprechend der Heeresstl1lktur 4 umgegliedert. Gliederung:<br />
1 Stabs- und Versorgungskompanie 2 Fallschirmjägerkompanien und 2 Fatlschirmpanzcrabwehrkompanien.<br />
Die Ausbildungskompanie 250 wird aufgelöst. Das Fal'lschiJmjägerbatailion 253<br />
wird im Standort Nagold aufgestellt. Patenschaftsübernahllle zwischen der Stabs-Nersorgungskompanie<br />
und der Stadt Haiterbach.<br />
1983<br />
Die entwickelten Nachtsichtgeräte für PARSTOW (Panzerabwehrraketensystem ANITAS Army<br />
NavalTarget Acquistion System) werden durch das Bataillon erprobt.<br />
In der Heeresübung "WEHRHAFTE LÖWEN" soll das verstärkte Bataillon nach Dämmerung<br />
ein Obi
---<br />
Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />
Am 14. September übergibt OTL Muhl das Bataillon in einem feierlichen Appell an Major<br />
Kaestn er.<br />
Das Bataillon nimmt mit Teilen vom 16.09.-25.09. an der Stabrahmenübung WACKERER<br />
SCHWABE teil. Dabei stell! das Bataillon im Rahmen der 4. pzGrenDiv die Zelle Luftbeweglichkeit.<br />
1993<br />
Im September 1993 nimmt das Bataillon ohne 4. Kompan ie, verstärkt durch 5./Fallsclünnpanzerabwehrbataillon<br />
283 und je ein Zug Luftlandepionierkompanie 260 und Luftlandemörserkompanie<br />
250 an der internationalen AMF-Übung "ACTION EX PRESS '93" in Dänemark teil.<br />
Das Bataillon erlegt in einem kombinierten Luft-, Land- und Bahntransport nach Seeland.<br />
Wührend der Gefechtsphase erfüllt das Bataillon im Rahmen der AMF-Brigade (L) seine<br />
Aufgaben als Reserve der Brigade.<br />
Beim Challenge-Cup der Brigade, ei nem Lauf-, Hindernisbahn- und Schießwettbewerb, erringt<br />
das Bataillon <strong>von</strong> 15 Mannschaften der Kampfbataillonc die Plütze 3, 4 und 6.<br />
Das Bataillon stellt zur Unterstützung der Brigade für die deutsch-fra nzösische Übung "COLl<br />
BRI XXX" im Raum Toulollse die 4. und 5. Kompanie ab. Die Übung findet zum 30. Mal statt,<br />
das Bataillon hat schon bei der 1. Übung tcilgen ommen.<br />
Ende Oktober stcllt das Bataillon die 3. Kompanie zu einer internati onalen Gefechtsü bun g ab.<br />
Die Kompanie nimmt unter Führung eines französischen Bataillons an der Gefechtsiibung<br />
"ARDENTE '93" teil.<br />
Im Rahmen der Luftlandebrigade 25 unterstützt das Bataillon mit der4. Kompanie die UNOSOM<br />
lI-Ausbi ldung in Hammelburg, mit dem Ziel, das 2. Ko ntingent für Somalia vorzubereiten.<br />
Am 01.10. übergibt das Bataillon den AMF-Auftrag an die Luftlandebrigade 26. Zum se lben<br />
Zeitpunkt erhält das Bataillon einen fleucn Auftrag, Im Rahmen der Sehwarzwaldbri gade wird<br />
es ein Teil der Kri senreaktionskräfte.<br />
1994<br />
Im März 1994 ve rlegt das gesamte Bataillon l'ür 14 Tageauf den Truppenübungsplatz Mlinsingen.<br />
Nebcn einer Bataillonsgefechtsübung steht das Gefechtsschießen der "kleinen Kampfgeme inschaft"<br />
im Mittelpunkt.<br />
17
Soldat in der 2. Kompanie - täglich eine neue Herausforderung<br />
Die 2. Kompanie ist eine der drei Kampfkompanien des Fallschirmjägerbataillons 252 in l'\agoJd.<br />
Sie ist gegliedert in die Kompanieführungsgruppe. drei Fallschirmjägerzüge und zwei Panzerabwehrgruppen<br />
MILAN.<br />
Das Aufgabenspektrul11 der Kompanie ist breit gefächert. Es reicht <strong>von</strong> den Gefcchtsarten<br />
Verteidigung und Angriff, liber verstärken anderer Kampftmppen. Orts- und Häuserkampf, bis<br />
hin ZlIm Jagdkampf oder Kampf im Rücken des Feindes, wozu man natlirlich nach einem<br />
Luftlande- oder Fallschirmsprungeinsatz besonders geeignet ist. Die Luftbeweglichkeit macht die<br />
Kompanie für alle Einsätze geeignet, die ein schnelles Einschreiten erfordern. Doch auch wenn<br />
einmal zuviel Wasser vom Himmel faBt, ist die Kompanie zurschnellen Hilfe bereit - aber dazu später.<br />
Eine harte und fordernde, doch gleichermaßen interessante Ausbildung steht an der Tagesordnung.<br />
Langeweile ist ein Fremdwort in der Kompanie, wissen doch die Soldaten jede Woche <strong>von</strong> ncuen<br />
Erlebnissen ZlI berichten.<br />
Für unsere Wehrpflichtigen begi nnt alles mit der allgemeinen Grundausbi ldung. Die Ausbildung<br />
ist vielfältig und verlangt viel <strong>von</strong> den jungen Männcrn. Vor allem Gcrcehtsdienst. Waffenausbildung,<br />
Sport und Formaldienst stellt jeden Tag hohe Ansprüche an die jungen Soldaten. Doch<br />
mit Kameradschaft, Disziplin und Leisrungsbercitschaft<br />
meistern die WehrptJiehtigen schon bald jedes<br />
neue Ausbildungsthel1la und eilen somit dem Ziel entgegen,<br />
Fallschirmjäger zu werden. Mit jedem Tag<br />
wächst die Begeisterung, auf diese Weise dem Friede11<br />
zu dienen.<br />
Nicht weniger wichtig ist das Verhiiltnis zur Zivilbevölkerung,<br />
welches ausgesprochen gut ist. Dies rand wieder<br />
einmal seinen Ausdruck im Dezember 93 als die<br />
2. Kompanie half. das Hochwasser in Rohrdorf zu be<br />
" siegen. Dic Patenschaft 7,Wischen der Kompanie und<br />
Rohrdort' wurde wieder einmal unter Bewcis gestellt.<br />
Dies ist ei n Beispiel, welches erkennen läßt. daß die<br />
Soldaten in ihrem zil'ileu Umfeld voll integriert sind.<br />
Doch nun zurück zur Ausbildung. Nach der GrundausbiJdung<br />
fo1gt der Springe rlehrgang. welcher natürlich<br />
e inen Höhepunkt der Ausbildung darstellt. Das Erlebnis<br />
Fallschirmsprung wird sicherlich für alle Soldaten L1nvergeJ31ich<br />
bleiben. Nun sind die Grundlagen f'iir den<br />
Fallschirmjäger geschaffen, und der DienstHihigkeit hat<br />
sich schon längst die Dienstwilligkeit angeschlossen. Jetzt<br />
geht es ins Eingemachte. Spezialgrundausbildung. Yollausbildung<br />
und Truppcnübungsplatzaufcnthalte lölgen.<br />
Der Soldat wird mit seiner Teileinheit verschwcißt. Er<br />
muß die Waffen und das Gerät seiner Teileinhcit bcherr<br />
22<br />
Kp- ChejHptll/. Diehl
3. Kompanie Fallschimljägerbataillon 252<br />
Fallschirmjäger: vielseitig Ilnd fordernd<br />
Die Fallschirmjägerkompanie rnit ihren circa 110 Mann ist heute eine fast universell einsetz bare<br />
Einheit. Voll mit den eigenen Kraftfahrzeugen beweglich. kann die Kompanie im Rahmen des<br />
Fallsehi.rmjägerbataillons in allen Gefechtsarten nach Fallschirmsprung oder Luftlandeeins8tzen<br />
zu Fuß kämpfen. Für den Einsatz im Fallschirmsprung oder die Luftlandung mit Transporthubschraubern<br />
ist die Kompanie besonders gegliedert, ausgerüstet und ausgebildet.<br />
Seit der Au fstellung im Jahre 1960 hat sich das Gesicht der Kompanie mehrfach verändert: jede<br />
Heeresslruktur hinterließ ihre.Spuren und brachte Neuerungen. Allein in den letzten drei Jahren<br />
hat die Kompanie ebensoviele Umgliederungen erlebt. Heute präsentiert sich die Kompanie<br />
personell aufgewertet und mit einer an die Anforderungen des modernen Gefechtes angcpaßten<br />
Gliederung und Au srüstung. Die Kompanieführungsgruppe stellt die Fiihrung und grundlegende<br />
Versorgung der Kompanie sicher, 3 FalLsehirmjägerzüge sind di e Träger der Kampfkraft deI;<br />
Kompanie. 2 Fallscllirmpanzerabwehrgruppen unterstützen die Kompanie dureh das weitreichende<br />
Feuer der Panzerabwehrlenkraketensysteme MILAN und 2 WechseJbesatzungsgruppen sorgen<br />
für die jedeu:eil volle Besetzung der Kompanie.<br />
Die wichtigste Aufgabe im Frieden besteht nach<br />
wie vor in der Ausbildung <strong>von</strong> Rekruten zu voll<br />
ei.nsetz baren Fallschirmjägern. Mit Einführung<br />
der "einheitsweisen Auffüllung" im Jahre 1985<br />
und durch die Verkürzung des Grundwehrdienstes<br />
auf 12 Monate ab 1990 entspricht der Auffüllrhythmus<br />
der 3. Kompanie nun genau dem<br />
Jahresablauf: Zum Januar jeden Jahres treten die<br />
Rekruten ihren Dienst bei der Bundeswehr an,<br />
durchlaufen die allgemeine Grundausbildung, danach<br />
die Spezialgrundausbildung lind werden nach<br />
zwei weiteren QlIiU1alen Einsatzausbildung wm<br />
Jahresende entlassen. Schon in der Grundausbil-<br />
Einzelkämpjerausbildung dung werden hohe Forderungen an den jungen<br />
Soldaten gestellt. Neben Waffen- lind Schießausbildung<br />
stehen Märsche und die Bef::ihigung zum Überleben unter widrigsten Umständen auf dem<br />
Programm. In der Spezialgrundausbildung werden die Kenntnisse erweitert und vel1ieft lind<br />
Spezialpersonal wie Kraftfahrer, PanzerabwelU'Soldaten, Funkgerätebediener LInd Scharfschützen<br />
ausgebildet. Einen ersten Höhepunkt stellt der Fallschirmspringerlehrgang an der Luftlande-/LufttTan<br />
sportschule in Altenstadt dar. Nach dem JaJu'esurlaub wird in der Gemeinschaftsausbildung<br />
der Gruppen und Züge das Zusammenwirken bei A·-griff und Verteidigung, bei allgemeinen<br />
Aufgaben und besonderen Gefeehtshandlungen geübt. Der Höhepunkt des Jahres lind<br />
Lohn für die harte Arbeit ist die Teilnahme an den großen Herbstmanävern im 1n- lind Ausland<br />
mit Fallschirmsprüngen und LuftIandungen. Nach kurzem Endspurt steht zu Weihnachten dann<br />
schon die Entlassung dieses Jahrganges vor Augen. Es bleiben die EIinnenmgen ...<br />
K OllljWll;i'c!;ef<br />
Hauplmanil Denschlag<br />
K UII/jJII Ilje/elch,'ebel<br />
Stabsfeldwebel Kaltenhällser
Gl!fl!chlSSpntl/g über Nago/d<br />
An der schal/ischen Grenze: Schafe und Graslzügel<br />
3. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />
Fallschirmjäger: auf der ganzen Welt zu Hause<br />
Auslandseinsätze sind für jeden deutschen Soldaten<br />
ein ganz besonderes Erlebnis. Die Erfahrung internationaler<br />
Zusammenarbeit und das Bemühen,<br />
da, eigene Land bestmöglichst zu repräsentieren,<br />
sorgen alleine schon für die höchste Motivation.<br />
Bei der Fallschirmjägertruppe kommt hier noch<br />
das Erlebnis des gemeinsamen Fallschirmsprungs<br />
und der sprichwörtlichen Kameradschaft hinzu.<br />
Fallschirmjäger pnegen die internationale Zusammenarbeit<br />
schon seit Beginn der scchziger Jahre;<br />
mit den deutsch-französischen Gefechtsübungen<br />
COLIBRI wurde hier eine über 30jährige Tradition<br />
begründct. Im Laufc der Jahre ergaben sich immer<br />
wieder Gclege nheiten zu Auslandsübungen und<br />
Auslauschvorhaben mit den französischen, italienischen,<br />
britischen, amerikanischen und kanadischen<br />
Streitkräften. So tragen auch viele Soldatcn<br />
der 3. Kompanie mit Stolz die Fallschirmspringerabzeichen<br />
der befreundeten Nationen.<br />
Orl.l- und Häuserkampjin Hamme/burg<br />
25
3. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />
Nicht zuletzt die Zugehörigkeit zur AMF(L) in den Jahren 1992-1993 hat der Kompanie viele<br />
Erfahrungen im Ausland gebracht. Schon 1990 waren Teile der Kompanie im Leimngs- und<br />
Schiedsrichterdienst in einer AMF-Übung in Norwegen eingesetz . 1991 ergab sich für sechs<br />
Soldaten der Kompanie die Möglichkeit für einen 14tägigcn Amerika-Aufenthalt in Fort Bragg.<br />
Im gleichen Jahr nahm die gesamte Kompanie an einer Gefechtsübung in Dänemark teil. Mehrere<br />
Soldaten waren 1992 als Rahmenleitullgsgruppe an einer AMF-Übung in England, nahe der<br />
schottischen Grenze beteiligt. Zum Jahresende konnte eine Gruppe an einem französischen<br />
Kommando-Lehrgang in Les Rousses teilnehmen. Das Jahr 1993 brachte in dieser Reihe den<br />
bisherigen Höhepunkt: so trotzt.e die Kompanie in der AMF(L)-Gefechtübung "Action Express 93"<br />
in Dänemark allen Angriffen des Gegners. Kurz darauf durfte die Kompanie an der multinationalen<br />
Übung ARDENTE 93 im Rahmen der WEU in Italien teilnehmen. Die her<strong>von</strong>-agende<br />
Zusammenarbeit mit einem I"ranzösisehen Fallschirmjägerbataillon, die Gastfrcundschaft der<br />
italicnischen Streitkräfte, die gemeinsam durchgerührten Fallschirmsprünge und die Übung in<br />
der Toscana werden allen Soldaten der 3. Kompanie immer in Erinnerung bleiben.<br />
Im Jahr 1994 wird sich die Kompanie erstmals im Rahmen der neuen Aufträge der Bundeswehr<br />
aul" Einsätze im Rahmen der UNO vorbereiten.<br />
26<br />
D eltIsche SoidaieIl wlier Palll1en: die 3. Kompanie in Iwliel1
KpChel<br />
Hallptmann Bambeck<br />
KpFw<br />
Hauptfeldwebel Jurasek<br />
4. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />
In diesem Jahr wird auch die 4. Kompanie 34 Jahre alt. In dieser Zeit hat die Kompanie in<br />
verschiedenen Strukturen und unter verschiedensten Bedingungen ihren Auftrag erfüllt. Um<br />
einen Eindruck der Wechselhaftigkeit einer solchen Einheit zu geben, soll an dieser Stelle die<br />
Geschichte der 4. Kompanie dargestellt werden.<br />
Der I. Juli 1960 gilt als Geburtsstunde der 4. Kompanie mit dem Kompaniechef Oberleutnant<br />
Dietrich und dem Kompaniefeldwebel Oberfeldwebel Wolf. Nachdem die Kompanie ab dem<br />
03. 10.1960 ihre erste Grundausbildung durchgeführt hatte, stand ein Umzug an. Die Kompanie<br />
verlegte <strong>von</strong> Clausthal-ZeJlerfeld in die neu erstellte Eisbergkaserne nach Nagold.<br />
Im Jahr 1964 verlor die 4. im Rahmen eines Truppenversuches ihren Namen und wurde in die<br />
6. Kompanie umgewandelt. Diese Umbenennung dauerte glücklicherweise nur wenige Monate<br />
und im August 1964 erhielt die 4. wieder ihre richtige Bezeichnung. Eigentlich hätte man diese<br />
Tatsache in der Historie der 4. auch verschweigen können, wenn zu diesem Zeitpunkt nicht noch<br />
ein anderes Ereignis zeitgleich eingetreten wäre. Mit dieser Umbencnnung kamen die ersten<br />
"Krakas" in die Kompanie. "Kraka" ist die AbkürZllng für Kraftkarren. Ein kleines leichtes und<br />
damit vor allem für den Lufttransport geeignetes Fahrzeug, das als Transportfahrzeug und vor<br />
allem als Waffen träger, das Fortbewegungsmittel Nummer I der 4. Kompanie wurde.<br />
Mit der Entwicklung der Panzerabwehrlenkrakete MILAN, wurde im Oktober 1971 die Kompanie<br />
erneut umgestellt. Neben den Aufgaben einer Fallschirmjägerkompanie erhielt sie nun<br />
einen Panzerabwehrzug ausgerüstet mit der Waffenanlage MILAN auf Kraka.<br />
Elf Jahre später wird das Heer im Rahmen der Heeresstruktur 4 umgegliedert. Diese Umgliedelrung<br />
geht nicht am Fallschirmjägerbataillon 252 und an der4. Kompanie vorbei. Die 4. Kompanie<br />
wird fallschirmpanzerabwehrkompanie. Sie besteht nun aus zwei FaUschirmpanzerabwehrzügen und<br />
einem FalischirmfeldkanonenZllg. Die beiden ersten Züge sind mit der Panzerabwehrlenkrakete<br />
TOW und Kraka ausgerüstet. Die TOW ist ein Waffensystem, das Panzer bis zu einer Entfernung<br />
<strong>von</strong> 3.000 m bekämpfen kann. Der dritte Zug ist mit der FeldkwlOne 20 mm ebenfalls auf Kraka<br />
ausgerüstet. Diese Waffe hatte eine Reichweite <strong>von</strong> 1.200 m und wurde vor allem gcgen<br />
ungepanzerte Ziele und zur Fliegerabwehr eingesetzt.<br />
Das Aufgabenspektrum der Kompanie hatte nun eine ganz andere Breite. Die Kompanie war<br />
luftbeweglich und panzerabwehrstark. Sie wurde eingesetzt um schnell Lücken zu schließen,<br />
offene Flanken zu schützen oder wo notwendig einen Panzerabwehrschwerpunkt zu bilden. Als<br />
Luftfahrzeug wurde hierzu der mittlere Transporthubschrauber eH-53 benutzt.<br />
Diese umfangreichen lind schwierigen Aufgaben löste die 4. Kompanie stets vorbildlich. Selbst<br />
der damalige Verteidigungsminister Dr. Manfred Wömer zeigte sich bei seinem Besuch des<br />
Bataillons am 16.09. 1985 vom Ausbildungsstand und der Leistungsfähigkeit der 4. Kompanie<br />
sehr angetan.<br />
27
4. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />
Der Jahreswechsel 199111 992 brachte der 4. Kompanie eine erneute grundlegende Veränderung.<br />
Durch die Umgliederung des Heeres mußte nun die Kompanie völlig umlernen. Ihr wurde das<br />
mittlerweile liebgewonnene Kraka genommen und sie wurde wieder in eine Fallschirmjägerkompanie<br />
umgewandelt, die sie bis heute geblieben ist.<br />
Heute gliedert sich die Kompanie in drei FallschiJmjägerzüge mit dem Lkw 2 to GL und dem<br />
Lkw 0,9 to "Wolf". Zusätzlich hat die Kompanie noch eine Panzerabwehrgruppe mit der<br />
Panzerabwehrlenkrakete MILAN auf Lkw 0,9 to "Wolf". Die Stärke der Kompanie änderte sich<br />
<strong>von</strong> insgesamt 63 auf nun über 100 Soldaten.<br />
Die Kompanie ist luftbeweglich und nun prädestiniert für den infanteristischen Kampf im<br />
bewaldeten und bebauten Gelände. Ihre Feuertaufe als Fallschinnjägerkompan.ie erlebte die 4./im<br />
Sommer 1993 bei Ihrem Einsatz bei der deutsch-französischen Gefechtsübung COLIBRI XXX,<br />
als sie <strong>von</strong> Stuttgart aus startend im Direkttlug im Fallschirmsprung in den Einsatz bei Caylus,<br />
in Südwestfrankreich sprang und die ihr gestellten Aufgaben mit Bravour löste.<br />
34 Jahre Kompaniegeschichte können in einem so kurzen Artikel natürlich nur ausschnittsweise<br />
aufgezeigt werden. 34 Jahre Kompaniegeschichte bedeuten aber vor allem 34 Jahre lang<br />
Soldaten, die sich in der Kompanie für die Bundesrepublik Deutschland eingesetzt haben. Die<br />
Kompanie wurde in diesen Jahren <strong>von</strong> insgesamt 14 Kompaniechefs geführt, denen insgesamt<br />
5 Kompaniefeldwebel ZlIr Seite standen. Herauszuheben ist hier der heutige Stabsfeldwebel a. D.<br />
Tiedemann, der vom °l. 09. 1964 bis zum 30. 09. 1982, also über 18 Jahre lang "Spieß" der 4. Wal'<br />
und sich um diese Kompanie besonders verdient gemacht hat.<br />
Die Kompanie hätte aber ohne ihre Wehrpflichtigen und nur kurze Zeit dienenden Zeitsoldaten<br />
ihre Aufgaben nicht Wsen können. Aus diesem Grund sei an dieser Stelle allen diesen ungezählten<br />
Männern der Dank des heutigen Kompaniechefs und des heutigen Kompaniefeldwebels ausgesprochen.<br />
28
!<br />
5. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252 (spezielle Verwendung)<br />
KO/lllIllll/(/OS sei/eil aus eille r Bell UH-/D<br />
ab<br />
"AQUILA NON CAPlT MUSCAS - der Adler fängt keine Flieger" ist das Motto der aus dem<br />
Führerstamm der damaligen 2. Kompanic 199 I ncu aufgestellten Komm3ndoeinheit.<br />
Ihr Auftrag: Operation in kleinen Gmppen in der Tiefe des gegenerisehen Raumes.<br />
Ihre Soldaten: Handverlesene, freiwillige Fallschirmjäger, die durch hartes forderndes<br />
Training auf ihre Aufgaben vorbereitet werden.<br />
Einige Ihrer Bewährungen:<br />
Septcmber: Erfolgreiche Kommandoeinsätze im Rahmen der AMF<br />
91 u. 93: (NATO-Feuerwehr) Übungen in Dänemark<br />
Herbst 92: Erfolgreiches Absolvieren dreier Kommandolehrgänge an den französischen<br />
Kommandoschulen in LES ROUSSES lind NANCY.<br />
Juni 93: Auszeichnung durch den Divisionskommandeur der 1. Luftlandedivision für<br />
gute Zusammenarbeit mi.t fram:ösischen Kommandoeinheiten während der<br />
deutsch-französischen Gefechtsübung COLlI3RI XXX im Raum TOULOUSE.<br />
Mai 93: Beste deutsche Marschformation beim "Berner Marsch" (2 x 40 km) in der Schweiz.<br />
1991,92,93: Gewinn des Bataillonsschießvergleichs "<strong>Yorck</strong>-Jäger-Schießen".<br />
Die Ausbildung<br />
"AQUILA NON CAPIT MUSCAS" schießt mir durch den Kopf, als ich das Kompaniegebäude<br />
der 5./252 betrete. Die Fallschirmjägergrundausbildung habe ich geschafft; freiwillig stelle ich<br />
mich heute der Herausforderung des Eingangstests der Kommandokompanie. Am Anfang steht<br />
viel Schweiß: fünfzig Liegestütz - fünfzig Bauchaufzüge - acht Klimmzüge - das fünf Meter<br />
hohe Seil der Hindernisbahn mit Gefechtsausrüstung erklimmen - die Hindernisbahn in einem<br />
Zuge überwinden und zuletzt die "berüchtigte 9 km Kommandostrecke in 45 min."<br />
Geschafft'<br />
Jetzt beginnt für mich das harte Los allf dem Weg zum Kommandosoldaten. I 1/4 Jahre<br />
Basisausbildung - jeden Tag Konditionstraining - mehrmals die Woche Schieß- und Waffenausbildung,<br />
bis ich alle gängigen Waffentypen aus dem "EfftEff' beheITSche.<br />
Die Ausbilder, Offiziere und Feldwebeldienstgrade mit 1angjähIiger Erfahrung, schenken mir<br />
nichts. Dazwischen erfolgt die vierwöchige Ausbildung zum Automaten-Springer an der Luftlandeschule<br />
in Altenstadt, anschließend Einsatzspriinge mit Gepäck und Waffe in der Truppe.<br />
Die Ausbildung fühl1 mich zweimal ins Gebirge. Im Sommer zur Kletterausbildung, im Winter<br />
zum Überlebenstraining und zur Skiausbildung. Im Taucheranzug erlerne ich den Umgang mit<br />
dem Wasser, in der Einzelkämpferausbildung das Überleben m.it einfachsten Hilfsmitteln. Nach<br />
sechs ivi0naten beginnt elie intensive Unterweisung in der Zusammenarbeit mit leichten und<br />
mittleren Transporthubschraubern, Abseilen aus diesen gehört dabei ebenso zum Programm wie<br />
Anlanden bei Tag und Nacht in jedem Gelände. Nahkampftraining und Gefechtsmärsche mit<br />
schwerem Gepäck lassen mich meine Knochen spüren. Orts- und Häuserkampf, der Umgang<br />
29
5. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252 (spezielle Verwendung)<br />
mit Fernmeldegerätcn und intensive Sanitätsausbildling fordern mich nicht nur physisch, sondern<br />
auch psychisch. Zahlreiche Lehrgänge an mehrercn TruppcnschulelL wie Nahkampfschießen an<br />
der Fernspähschulc, Sprengausbildung an der Pionierschule gehören zur Ausbildung und finden<br />
ihre Krönung im Frei fall e Ill'gang in Altenstadt - DER ADLER LERNT FLIEGEN. Alles in allem<br />
hat meine Ausbildung 18 Monate gedaucrt und endlich ist der ersehnte Augenblick gckommen:<br />
Ich melde mich in cincm dcr Einsatzkornmandos!<br />
... 20 Uhr, die Transall in 1'2.000 Fuß Höhe ist im Anflug auf das Einsatzgebict- der Auftrag:<br />
Sicherung eines gcplanten Sprungplatzes. Der Freifallschirm, wie das 30 kg schwere Gepäck<br />
drücken an jedcm Gurt. Ncben uns Deutschen befindet sich noch cin französicher Kommandotrupp<br />
in der Mascbine. Die Heckrampe öffnet sich und das Rauschen des Flugwindes wird<br />
ohrenbctäubend. Ein letztcr Check der Ausrüstung, noch 10 Sektlnden- dann die Hupe'<br />
Dicht beieinander stürzt unser Kommando aus der Maschine, ein kurz.es Lee, dann der Luftsch lag<br />
<strong>von</strong> 250 km/h I Kontrolle des Höhenmessers - noch 8.000 Fuß - mit Tempo 200 rausche ich in<br />
die Tiefe, jetz.t öffne ich den Schirm. An Flächenschirmen hängend, gfeitet unser Kommando auf<br />
eine Waldlichtung zu - Landung' Schnell wird gesammell. Annäherung an den geplanten<br />
Sprungplatz. Truppweise kliiren wir den vorgesehenen Raum in alle Himmelsrichtungen auf.<br />
Maschincngewehre werden in Stellung gebracht, mit<br />
Leitgerätcn bereiten wir den Landeplatz. für die nachfolgenden<br />
Kräfte vor. Kurzc Zeit vergcht - dann springen<br />
600 deutsche und franLösische Fallschirmjäger aus<br />
8 Transall bei Nacht in den <strong>von</strong> uns gesichelten Sprungplatz..<br />
Die Hauptkräfte sind gelandet.<br />
- AUFTRAG AUSGEFÜHRT ... "<br />
OFR KAUFMANN, 5.1252<br />
30<br />
S/ubsJeld\\'ebel GeHl We!Jn; der<br />
,. GriiJlderspies" der KOlllmandokompanie<br />
lIIit französischen Fallschirmjägerkameraden<br />
Der KumpaniechejHauptmann Uwe Jal1Sohn beim FreifaLlsprung aus einer CH-47
Standortverwaltung Calw - Außenstelle Nagold-<br />
Die Wehrverwaltung des Bundes, neben den Streitkräften die zweite Säule der Bundeswehr,<br />
wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen. Während vor 1945 die Versorgung der Truppe<br />
stets durch das Militär selbst erfolgte, sollten die modernen Streitkräfte <strong>von</strong> Verwaltungsaufgaben<br />
entlastet werden.<br />
Die Eimichtung und der Auftrag der Wehrverwaltung des Bundes ist in unserer Verfassung<br />
festgelegt. Artikel 87b des Grundgesetzes bestimmt u.a.: "Die Bundeswehrverwaltung wi.rd in<br />
bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau geführt. Sie dient den Aufgaben<br />
des Personalwesens und der unmittelbaren Deckung des Sachbedarfs der Streitkräfte ... " Die<br />
Gliederung der Wehrverwaltung ist dreistufig. Sie beginnt beim Bundesministerium der Verteidigung<br />
als Oberste B!l ndesbehörde und reicht über dic Wehrbereichs verwaltungen als MitteIbehörden<br />
w den Standortverwaltungen und .Kreiswelll"crsatzämtern als Ortbehörden.<br />
Die Wehrverwaltung des Bundes ist seit 1960 in Nagold präsent. In diesem Jahr wurde die dama'ls<br />
selbständige Standortverwaltung Nagold eingerichtet, die am I. April 1969 in eine Außenstelle<br />
der Standortverwaltung Calw umgewandelt wurde. Die Außenstelle Nagold betreut neben der<br />
Eisbergkaserne, der Heimat des Traditionsverbandes der "<strong>Yorck</strong>'schen Jäger, die Hohenberg-Kaserne<br />
in Horb, Depotanlagen in Sulz am Neckar und Empfingen sowie mehrere kleinere Liegenschaften in<br />
den Landkreisen Calw, Freudenstadt und Rottweil. Ein Schwerpunkt dieser Betreuung ist die<br />
Bereitstellung und Instandha!tung der Kasernen und sonstigen Liegenschaften sowie deren<br />
Versorgung mit Energie. Weitere Aufgaben sind die Versorgung der Soldaten mit Verpflegung<br />
und Bekleidung. Ferner stellt die Standortverwaltung den Truppenteilen Liegenschaftsmaterial<br />
wie Spinde, Betten, Tische usw. zur Verfügung, beschafft Material aller Alt, sorgt für die<br />
sachgerechte und umweltschonende Entsorgung verschiedenster Abfälle und schließt Verträge<br />
mit einheimischen Firmen, um die fachmännische Instandsetzung <strong>von</strong> Fahrzeugen und Geräten<br />
zu gewährleisten.<br />
Durch diese Aufträge fließen jährlich mehrere Mil!ionen DM aus dem Bundeshaushalt in die<br />
Kassen der heimischen WIrtschaft. Dadurch und durch die Kaufkraft, die <strong>von</strong> den Gehaltszahlungen<br />
an Soldaten und zi vile Mitarbeiter ausgeht, ist die Bundeswehr ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />
für die Region.<br />
Die Stationierung <strong>von</strong> Truppenteilen bringt für eine Gamisonsstaclt zusätzliche Aufgaben. So<br />
benötigen die Soldaten mit ihren Familien zusätzliche Schul- lind Kindergartenplätze; Kirchen,<br />
Straßen lind Freizeiteimichtungen müssen dem steigenden Bedarf angepaßt werden. Die Gemeinden<br />
sind oft nicht in der Lage, die dafür notwendigen Finanzmittel aufzubringen. Der<br />
Bundesminister der Verteidigung unterstützt deshalb die betroffenen Städte bzw. Trägerverbände<br />
mit Zuschüssen. Allein für den Standort Nagold wurden dafür mehrere Millionen DM zur<br />
Verfüf'!l]g gestellt.<br />
Dieter Schmid<br />
Regierungsamtmann<br />
Leiter Außenstelle Nagold<br />
31
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