06.12.2012 Aufrufe

"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1

"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1

"Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreußisches) Nr. 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grußwort<br />

Das Fallschirmjägerbalaillon 252 feiert in diesem Jahr die Erinnerung an das vor 250 Jahren<br />

aufgesLeUte Jäger-Bataillon <strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Warten burg, für dessen Traditionsverband es 1967<br />

die Patenschaft übernommen hat. Ich heiße dazu alle seine Gäste herzlich willkommen Llnd<br />

wUnsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserer schönen Stadt.<br />

Das Jubiläum der Jäger-Tradition fällt in eine Zeit, in der die Entwicklung im Gefolge der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands für die Bundeswehr zu Umstrukturierungen und neuen Aufgabensteilungen<br />

geführt hat. Das Fallsehirmjägerbataillon 252 ulld die Stadt N agold haben in<br />

dieser Situation mit der Begründung der " Nagolcler Gespräche zur Sieherheilspo,litik" breitere<br />

Kreise der Bevölkerung dazu angeregt. sich an der Diskussion über Fragcn der äußeren Sicherheit<br />

in unserer Demokratie zu beteiligen. Wir wollcn auch künftig im Gespräch mit den in unserer<br />

Stadt stationierten Soldaten bLeiben.<br />

Wer heute nach l'iagolcl kommt, stellt sehr rasch fest, daß er sich in einer Stadt des Gewerbes<br />

befindet. Dennoch zieht die reizvolle landschaftliche Lage 3m Zusammenfluß <strong>von</strong> Nagold und<br />

Waldach und inmitten großer Waldungen mehr denn je die Bcwcher an, ist doch die Stadt der<br />

Ausgangspunkt für zahlreiche erholsame Spaziergänge und Wanderungen. Ich bin deshalb<br />

sicher: Unsere Giiste aus nah und fern können sich hier wohl fühl en. Nagold wird Sie gastfreu ndlich<br />

empfangen I<br />

Dr. Prewo<br />

Oberbürgermeister


Das Jägerbataillon "<strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Wartenburg" (<strong>Ostpreußisches</strong>) <strong>Nr</strong>. 1<br />

1812liickte das Jägerbataillon mit dem <strong>von</strong> Napoleon geforderten preußischen Hilfskorps gegen<br />

Rußland ins Feld. Auch hier standen sie wieder unter dem Befehl <strong>von</strong> <strong>Yorck</strong>, der am 30. 12. 1812<br />

als Führer des preußischen Hilfskorps eigenmächtig mit eiern russischen General <strong>von</strong> Diebitsch<br />

bei Tau roggen die historische Konvention abschloß. Dieser eigenmächtige Entschluß <strong>Yorck</strong>s<br />

leitete den Freiheitskampf gegw Napoleon ein.<br />

Fürelie ostpreußischen Jäger gab es nach dem Rückzug aus Rußland keine Ruhe. Groß-Görschen,<br />

Baulzen, Katzbach, Wanenburg unel Möckern bezeichnen den Ruhmespfael eies Bataillons<br />

während der Befreiungskriege.<br />

Am l5. Juni 1815 wurde eiern Bataillon durch Friedrich Wilhelm III. eine Fahne verliehen. Im<br />

gleichen Jahr bezog das ostpreußische Jägerbataillon in Königsberg seine erste Garnison in<br />

Ostpreußen.<br />

Nach den Befreiungskriegen folgte für das Bataillon eine Zeit der Ruhe. Während des polnischen<br />

Aufstandes im Jahre 1863 wurde es vorübergchend im Raum Ortelsburg-Johannesburg als<br />

Grenzschutz eingesetzt. Am Deutschen Krieg zwischen Österreich und Preußen nahm das<br />

Bataillon im Rahmen der 1. Infanterie-Division teil. Bei Trautcnau und später beim Sturm auf<br />

Chulm, dem Brennpunkt der Schlacht <strong>von</strong> Königsgrätz, bewiesen die Jäger, daß der alte<br />

"<strong>Yorck</strong>sche Geist" in ·ihnen nicht verstorben war. Im Feldzug J870171 gegen Frankreich war das<br />

Bataillon wiederum im Verband der I. Infanterie-Division eingesetzt. Bei Colombey erhielt es<br />

am 14. August seine Feuertaufe.<br />

Am 27. Januar 1889 wurde dem Ostpreußischen Jägerbataillon <strong>Nr</strong>. 1 der Name "JägerbaLaillon<br />

<strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Warten burg (<strong>Ostpreußisches</strong>) NI'. I" verliehen. 1890 rückte das <strong>Yorck</strong>jägerbatailIon<br />

in seine letzte und nun endgültige Garnison Ortelsburg ein, die bis 1945 Friedensstandort<br />

blieb.<br />

Am 15. Juni 1891 wurde dem Jägerbataillon mit SLifLUngstag 15. Juni 1744 die Fahne mit<br />

Säkular-Fahnen band verliehen, mit der Inschrift: "En'ichtet 1744 F 11 1891 W 11". 1901 erhielt<br />

es eine neue, diesmal grüne Fahne.<br />

Zur Uniform der Jäger: Röcke bis 1810 hellgrün, <strong>von</strong> da bis 1914 dunkelgrün, Hose bis 1800<br />

gelbe lederne, dann einige Jalu'e weiße, darauf graue und schließlich bis 1914 schwarze. Von<br />

1914-1919 Rock und Hose gleichfarbig graugrün. Als Kopfbedeckung wurden seit 1854 - 1917<br />

Tschakos get.ragen. Im 1. Weltkrieg kämpfte das <strong>Yorck</strong>jägerbataillon zunächst in OSlpreußen. Im<br />

entscheidenden Vorgefecht der Tannenbergschlacht vom 26. 08. - 30. 08. 1914, bewährten und<br />

opferten ,ich die <strong>Yorck</strong>jäger am 23. 08. 1914 in der Schlacht um Orlau-Lahna. Sie verloren 17<br />

Offiziere, danmter eden Kommandeur, ulld 254 Oberjäger und Jäger an Toten. Es kämpften hier<br />

bei Orlau-Lahna die <strong>Yorck</strong>jäger gegen das russische InfRgt 29 <strong>von</strong> Diebitseh. Beide Tlllppenteile<br />

trugen die Namen der Generale voo <strong>Yorck</strong> und Diebitsch, die 102 Jahre vorher am 30.12.<br />

18 I 2 die Konvention <strong>von</strong> Tauroggen geschlossen hatten. Die Fahne des Regiments <strong>von</strong> Diebitsch<br />

fiel dabei in die Hand des Jägerbataillons.<br />

9


Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />

1960<br />

Am 1. Juli 1960 wird das Fallschirrnjägerbataillon 252 in Clausthal-Zellerfeld aufgestellt. Es ist<br />

in eine Stabs- und Versorgungskompanie, 2 Fallschinnjägcrkompanien und eine schwere Mörserkompanie<br />

gegliedert. Im selben Jahr erfolgt der 1. Fallschirmsprungdienst in Rotenkirchen aus<br />

einem Hubschrauber. (H-34)<br />

1961<br />

Bau der Mauer in Berlin, am 13. August.<br />

Das Bataillon, ca. 12 km <strong>von</strong> der Zonengrenze entfernt, wird alarmiert, Gefechtsmunition wird<br />

bis an die Züge veltcilt. Ende September bezieht Fallschirmjägerbataillon 252 die Eisbergkaserne.<br />

Nagold ist nun der neue Standolt. 98 Wohnungen für Soldatenfamilien stehen vor der Fertigstellung.<br />

1962<br />

Erste deutsch-französische Luftlandegefechtsübung COLIBRI f in Frankreich.<br />

Offizielle Schlüsselübergabe der Kaserne am 3. Juni, durch den Befehlshaber im Wehrbereich V,<br />

Generalmajor Reinhardt.<br />

1963<br />

Erster Truppenübungsplatzaufenthalt im Ausland.<br />

Vom 5.-17. Mai verlegt das BataiBon im Eisenbahntransport nach Caylus/Südfrankreich.<br />

1964<br />

Fallschirmjägerbatai1I0n 252 wird für 6 Monate versuchsweise umgegliedert in Stabskompanie,<br />

3 Fallschirmjägerkompanien, einer schweren Kompanie (MörserILGS) und einer Versorgungskompanie.<br />

Die ersten KRAKA Kraftkarren werden dem Bataillon zugeführt. Im September findet<br />

zum ersten Mal ein "Tag der offenen Tür" mit 20.000 Gästen statt.<br />

1965<br />

Der Inspekteur des Heeres übergibt dem Bataillon die Truppenfahne in Münster/Westfalen.<br />

1966<br />

Auf dem Truppenübungsplatz in BITCHElFrankreich wird zum ersten Mal mit der schweren<br />

Panzerfaust geschossen. Im Rahmen eines Betreuungstages besuchen Soldaten des Bataillons<br />

Befestigungsanlagen der MAGINOT-Linie.<br />

1967<br />

Erstmals findet ein Sprungbiwak in Mengen statt. Bis zu 15 Fallschirmsprünge können in einer<br />

Woche bei Tag und Nacht <strong>von</strong> jedem Soldaten absolviert werden.<br />

Im November übernimmt das Bataillon die Tradition der "YORCKSCHEN JÄGER":<br />

Seitdem zielt eine grüne Elchschaufel das Bataillonswappen.<br />

1968<br />

Die Kaserne bekommt den Namen "EISBERGKASERNE". Es erfolgt der Katastropheneinsatz<br />

der Ausbildungskompanie 3/9 in Pforzheim, nachdem ein Wirbelsturm die Hausdächer eines<br />

ganzen Stadtviertels abgedeckt hat.<br />

13


Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />

1969<br />

Erneuter Katastropheneinsatz, diesmal in Nagold. Durch die Explosion <strong>von</strong> Kesseln der Ankerbrauerei<br />

werden im Stadtzentrum mehrere Menschen verletzt.<br />

Das Bataillon nimmt an der NATO-Parade auf dem Nürburgring teil. Es marschiert in ger Rotten<br />

mit angelegten Schirmen.<br />

1970<br />

Nach einer anstrengenden Marschübung mit Überwinden der Donau in der Nacht erreicht das<br />

Bataillon den Truppenübungsplatz HOHENFELS. um dort die Gefechtsübung "SCHWARZER<br />

SPERBER 70" abzuschließen. DieSkihütle "PRINZ EUGEN" bei Mitteltal wird dem Fallschirmjägerbawillon<br />

252 aIs Ausbildungszentnlm für den Skizug 1. Luftlandedivision übergeben.<br />

1971<br />

Am 1. Oktober erfolgt eine Umgliederung. Die schwere Kompanie scheidet aus dem Bataillon<br />

aus und wird selbständige Kompanie der Brigade, mit der Bezeichnung "Luptlandemörserkompanie<br />

250". Die I. Kompanie erhält einen Feldkanonenzug mit 9 Fe!dkanonen 20 mm.<br />

1972<br />

Der Traditionsraum des Bataillons wird feierlich eingeweiht. Er dokumentiel1 die Entstehung<br />

des Jägerbataillons "<strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Wanenburg" . <strong>Graf</strong> <strong>Yorck</strong> <strong>von</strong> Warten burg unterzeichnete<br />

1812/13, gegen den Willen des preußischen Königs, die Allianz gegen Napoleon 1.<br />

1973<br />

Die Wehrpflicht wird <strong>von</strong> 18 auf 15 Monate verkürzt.<br />

Im Rahmen der Marsc hübung "SCHNELLER FAHRSTUHL" verlegt das Bataillon nach Alarmiemng<br />

auf den Tmppenübungsplatz Hohenfels. Das Biwak, das das Bataillon eingerichtet hat,<br />

wird nach 3 Tagen Dauerregen abgebrochen, weil das Bataillon im Schlamm versinkt.<br />

1974<br />

Der Soldatenfriedhof in Maleme auf Kreta wird eingeweiht. Eine Abordnung des Bataillons<br />

nimmt daran teil, weil 33 Jahre zuvor deutsc he Fallsc hirmjäger über Kreta abgespmngen sind.<br />

Der Soldatenfriedhof liegt südlich der Stralk CHANIA-KASTELLI, mitten im ehemaligen<br />

Kampfgebiet des Sturmregimentes. Von dort blickt man auf die heiß umkämpfte Ebene und das<br />

Mittelmeer.<br />

1975<br />

Zum ersten Mal richtet das Bataillon einen Sommer-Biathlon-Wettkampf der Skizüge mehrerer<br />

Divisionen aus. Der Skizug der 1. Luftlandedivision schneidet erfolgreich ab.<br />

1976<br />

Das Waffensystem "MILAN" wird eingeFüllft.ln den drei Fallschirmjägerkompanien wirdje ein<br />

FaJJschirmpanzerabwehrzug aufgestellt. Das Offizier- und Unteroffi zierheim wird seiner Besti<br />

mmung übergeben und erhä'lt den Namen "<strong>Yorck</strong>-Jäger-Heim" .<br />

Die Patenschaftsübernahme mit der 3. Canadian Mechanized Commando aus Söllingen eltolgt<br />

am 4./5. November.<br />

14


Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />

1977<br />

Der am I. Oktober durchgeführte "Tag der Garnison" fällt sprichwörtlich ins Wasser. Die<br />

Zuschauer bleiben au s.<br />

1978<br />

Das Bataillon verlegt auf den Truppenübungsplatz Stetten a. k. M. Winterkampfausbildung mit<br />

Bau <strong>von</strong> Schneehöhlen und Iglus wird durchgeführt. Eine Grippewelle erfaßtdabei das Bataillon<br />

und läßt die Außendienststärke rapide absinken.<br />

Tm September erfolgt die Teilnahme an der Großübung des Hceres "BLAUE DONAU", bei der<br />

das Bataillon durch den Bundespräsidenten W. Scheel bcsucht wird.<br />

1979<br />

Das Bataillon marschiert zu Fuß in 3 Tagen vom Truppenübungsplatz Münsingen nach Nagold.<br />

Marschleistung 93 km.<br />

1980<br />

Das Fallschinnjägerbataillon 252 nimmt am Appell in Baden-Baden an läßlich des Anuittsbesuches<br />

des Generalinspekteurs der Bundeswehr beim Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte<br />

in Deutschland teil.<br />

Zum 20jährigen Bestehen des Bataillons wird ein "Tag dcr Gamison" durchgcführt. Der Höhepunkt<br />

ist der "Große Zapfenstreich" in Kleb.<br />

[981<br />

Zum 19. Male wird die deutsch-französische Luftlandegefechtsübung "COLIBRI" durchgeführt.<br />

Diesmal im Raum Caylus/Südwestfrankreich.<br />

[982<br />

Das Fallschirmjägerbataillon 252 wird entsprechend der Heeresstl1lktur 4 umgegliedert. Gliederung:<br />

1 Stabs- und Versorgungskompanie 2 Fallschirmjägerkompanien und 2 Fatlschirmpanzcrabwehrkompanien.<br />

Die Ausbildungskompanie 250 wird aufgelöst. Das Fal'lschiJmjägerbatailion 253<br />

wird im Standort Nagold aufgestellt. Patenschaftsübernahllle zwischen der Stabs-Nersorgungskompanie<br />

und der Stadt Haiterbach.<br />

1983<br />

Die entwickelten Nachtsichtgeräte für PARSTOW (Panzerabwehrraketensystem ANITAS Army<br />

NavalTarget Acquistion System) werden durch das Bataillon erprobt.<br />

In der Heeresübung "WEHRHAFTE LÖWEN" soll das verstärkte Bataillon nach Dämmerung<br />

ein Obi


---<br />

Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 252<br />

Am 14. September übergibt OTL Muhl das Bataillon in einem feierlichen Appell an Major<br />

Kaestn er.<br />

Das Bataillon nimmt mit Teilen vom 16.09.-25.09. an der Stabrahmenübung WACKERER<br />

SCHWABE teil. Dabei stell! das Bataillon im Rahmen der 4. pzGrenDiv die Zelle Luftbeweglichkeit.<br />

1993<br />

Im September 1993 nimmt das Bataillon ohne 4. Kompan ie, verstärkt durch 5./Fallsclünnpanzerabwehrbataillon<br />

283 und je ein Zug Luftlandepionierkompanie 260 und Luftlandemörserkompanie<br />

250 an der internationalen AMF-Übung "ACTION EX PRESS '93" in Dänemark teil.<br />

Das Bataillon erlegt in einem kombinierten Luft-, Land- und Bahntransport nach Seeland.<br />

Wührend der Gefechtsphase erfüllt das Bataillon im Rahmen der AMF-Brigade (L) seine<br />

Aufgaben als Reserve der Brigade.<br />

Beim Challenge-Cup der Brigade, ei nem Lauf-, Hindernisbahn- und Schießwettbewerb, erringt<br />

das Bataillon <strong>von</strong> 15 Mannschaften der Kampfbataillonc die Plütze 3, 4 und 6.<br />

Das Bataillon stellt zur Unterstützung der Brigade für die deutsch-fra nzösische Übung "COLl­<br />

BRI XXX" im Raum Toulollse die 4. und 5. Kompanie ab. Die Übung findet zum 30. Mal statt,<br />

das Bataillon hat schon bei der 1. Übung tcilgen ommen.<br />

Ende Oktober stcllt das Bataillon die 3. Kompanie zu einer internati onalen Gefechtsü bun g ab.<br />

Die Kompanie nimmt unter Führung eines französischen Bataillons an der Gefechtsiibung<br />

"ARDENTE '93" teil.<br />

Im Rahmen der Luftlandebrigade 25 unterstützt das Bataillon mit der4. Kompanie die UNOSOM<br />

lI-Ausbi ldung in Hammelburg, mit dem Ziel, das 2. Ko ntingent für Somalia vorzubereiten.<br />

Am 01.10. übergibt das Bataillon den AMF-Auftrag an die Luftlandebrigade 26. Zum se lben<br />

Zeitpunkt erhält das Bataillon einen fleucn Auftrag, Im Rahmen der Sehwarzwaldbri gade wird<br />

es ein Teil der Kri senreaktionskräfte.<br />

1994<br />

Im März 1994 ve rlegt das gesamte Bataillon l'ür 14 Tageauf den Truppenübungsplatz Mlinsingen.<br />

Nebcn einer Bataillonsgefechtsübung steht das Gefechtsschießen der "kleinen Kampfgeme inschaft"<br />

im Mittelpunkt.<br />

17


Soldat in der 2. Kompanie - täglich eine neue Herausforderung<br />

Die 2. Kompanie ist eine der drei Kampfkompanien des Fallschirmjägerbataillons 252 in l'\agoJd.<br />

Sie ist gegliedert in die Kompanieführungsgruppe. drei Fallschirmjägerzüge und zwei Panzerabwehrgruppen<br />

MILAN.<br />

Das Aufgabenspektrul11 der Kompanie ist breit gefächert. Es reicht <strong>von</strong> den Gefcchtsarten<br />

Verteidigung und Angriff, liber verstärken anderer Kampftmppen. Orts- und Häuserkampf, bis<br />

hin ZlIm Jagdkampf oder Kampf im Rücken des Feindes, wozu man natlirlich nach einem<br />

Luftlande- oder Fallschirmsprungeinsatz besonders geeignet ist. Die Luftbeweglichkeit macht die<br />

Kompanie für alle Einsätze geeignet, die ein schnelles Einschreiten erfordern. Doch auch wenn<br />

einmal zuviel Wasser vom Himmel faBt, ist die Kompanie zurschnellen Hilfe bereit - aber dazu später.<br />

Eine harte und fordernde, doch gleichermaßen interessante Ausbildung steht an der Tagesordnung.<br />

Langeweile ist ein Fremdwort in der Kompanie, wissen doch die Soldaten jede Woche <strong>von</strong> ncuen<br />

Erlebnissen ZlI berichten.<br />

Für unsere Wehrpflichtigen begi nnt alles mit der allgemeinen Grundausbi ldung. Die Ausbildung<br />

ist vielfältig und verlangt viel <strong>von</strong> den jungen Männcrn. Vor allem Gcrcehtsdienst. Waffenausbildung,<br />

Sport und Formaldienst stellt jeden Tag hohe Ansprüche an die jungen Soldaten. Doch<br />

mit Kameradschaft, Disziplin und Leisrungsbercitschaft<br />

meistern die WehrptJiehtigen schon bald jedes<br />

neue Ausbildungsthel1la und eilen somit dem Ziel entgegen,<br />

Fallschirmjäger zu werden. Mit jedem Tag<br />

wächst die Begeisterung, auf diese Weise dem Friede11<br />

zu dienen.<br />

Nicht weniger wichtig ist das Verhiiltnis zur Zivilbevölkerung,<br />

welches ausgesprochen gut ist. Dies rand wieder<br />

einmal seinen Ausdruck im Dezember 93 als die<br />

2. Kompanie half. das Hochwasser in Rohrdorf zu be­<br />

" siegen. Dic Patenschaft 7,Wischen der Kompanie und<br />

Rohrdort' wurde wieder einmal unter Bewcis gestellt.<br />

Dies ist ei n Beispiel, welches erkennen läßt. daß die<br />

Soldaten in ihrem zil'ileu Umfeld voll integriert sind.<br />

Doch nun zurück zur Ausbildung. Nach der GrundausbiJdung<br />

fo1gt der Springe rlehrgang. welcher natürlich<br />

e inen Höhepunkt der Ausbildung darstellt. Das Erlebnis<br />

Fallschirmsprung wird sicherlich für alle Soldaten L1nvergeJ31ich<br />

bleiben. Nun sind die Grundlagen f'iir den<br />

Fallschirmjäger geschaffen, und der DienstHihigkeit hat<br />

sich schon längst die Dienstwilligkeit angeschlossen. Jetzt<br />

geht es ins Eingemachte. Spezialgrundausbildung. Yollausbildung<br />

und Truppcnübungsplatzaufcnthalte lölgen.<br />

Der Soldat wird mit seiner Teileinheit verschwcißt. Er<br />

muß die Waffen und das Gerät seiner Teileinhcit bcherr­<br />

22<br />

Kp- ChejHptll/. Diehl


3. Kompanie Fallschimljägerbataillon 252<br />

Fallschirmjäger: vielseitig Ilnd fordernd<br />

Die Fallschirmjägerkompanie rnit ihren circa 110 Mann ist heute eine fast universell einsetz bare<br />

Einheit. Voll mit den eigenen Kraftfahrzeugen beweglich. kann die Kompanie im Rahmen des<br />

Fallsehi.rmjägerbataillons in allen Gefechtsarten nach Fallschirmsprung oder Luftlandeeins8tzen<br />

zu Fuß kämpfen. Für den Einsatz im Fallschirmsprung oder die Luftlandung mit Transporthubschraubern<br />

ist die Kompanie besonders gegliedert, ausgerüstet und ausgebildet.<br />

Seit der Au fstellung im Jahre 1960 hat sich das Gesicht der Kompanie mehrfach verändert: jede<br />

Heeresslruktur hinterließ ihre.Spuren und brachte Neuerungen. Allein in den letzten drei Jahren<br />

hat die Kompanie ebensoviele Umgliederungen erlebt. Heute präsentiert sich die Kompanie<br />

personell aufgewertet und mit einer an die Anforderungen des modernen Gefechtes angcpaßten<br />

Gliederung und Au srüstung. Die Kompanieführungsgruppe stellt die Fiihrung und grundlegende<br />

Versorgung der Kompanie sicher, 3 FalLsehirmjägerzüge sind di e Träger der Kampfkraft deI;<br />

Kompanie. 2 Fallscllirmpanzerabwehrgruppen unterstützen die Kompanie dureh das weitreichende<br />

Feuer der Panzerabwehrlenkraketensysteme MILAN und 2 WechseJbesatzungsgruppen sorgen<br />

für die jedeu:eil volle Besetzung der Kompanie.<br />

Die wichtigste Aufgabe im Frieden besteht nach<br />

wie vor in der Ausbildung <strong>von</strong> Rekruten zu voll<br />

ei.nsetz baren Fallschirmjägern. Mit Einführung<br />

der "einheitsweisen Auffüllung" im Jahre 1985<br />

und durch die Verkürzung des Grundwehrdienstes<br />

auf 12 Monate ab 1990 entspricht der Auffüllrhythmus<br />

der 3. Kompanie nun genau dem<br />

Jahresablauf: Zum Januar jeden Jahres treten die<br />

Rekruten ihren Dienst bei der Bundeswehr an,<br />

durchlaufen die allgemeine Grundausbildung, danach<br />

die Spezialgrundausbildung lind werden nach<br />

zwei weiteren QlIiU1alen Einsatzausbildung wm<br />

Jahresende entlassen. Schon in der Grundausbil-<br />

Einzelkämpjerausbildung dung werden hohe Forderungen an den jungen<br />

Soldaten gestellt. Neben Waffen- lind Schießausbildung<br />

stehen Märsche und die Bef::ihigung zum Überleben unter widrigsten Umständen auf dem<br />

Programm. In der Spezialgrundausbildung werden die Kenntnisse erweitert und vel1ieft lind<br />

Spezialpersonal wie Kraftfahrer, PanzerabwelU'Soldaten, Funkgerätebediener LInd Scharfschützen<br />

ausgebildet. Einen ersten Höhepunkt stellt der Fallschirmspringerlehrgang an der Luftlande-/LufttTan<br />

sportschule in Altenstadt dar. Nach dem JaJu'esurlaub wird in der Gemeinschaftsausbildung<br />

der Gruppen und Züge das Zusammenwirken bei A·-griff und Verteidigung, bei allgemeinen<br />

Aufgaben und besonderen Gefeehtshandlungen geübt. Der Höhepunkt des Jahres lind<br />

Lohn für die harte Arbeit ist die Teilnahme an den großen Herbstmanävern im 1n- lind Ausland<br />

mit Fallschirmsprüngen und LuftIandungen. Nach kurzem Endspurt steht zu Weihnachten dann<br />

schon die Entlassung dieses Jahrganges vor Augen. Es bleiben die EIinnenmgen ...<br />

K OllljWll;i'c!;ef<br />

Hauplmanil Denschlag<br />

K UII/jJII Ilje/elch,'ebel<br />

Stabsfeldwebel Kaltenhällser


Gl!fl!chlSSpntl/g über Nago/d<br />

An der schal/ischen Grenze: Schafe und Graslzügel<br />

3. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />

Fallschirmjäger: auf der ganzen Welt zu Hause<br />

Auslandseinsätze sind für jeden deutschen Soldaten<br />

ein ganz besonderes Erlebnis. Die Erfahrung internationaler<br />

Zusammenarbeit und das Bemühen,<br />

da, eigene Land bestmöglichst zu repräsentieren,<br />

sorgen alleine schon für die höchste Motivation.<br />

Bei der Fallschirmjägertruppe kommt hier noch<br />

das Erlebnis des gemeinsamen Fallschirmsprungs<br />

und der sprichwörtlichen Kameradschaft hinzu.<br />

Fallschirmjäger pnegen die internationale Zusammenarbeit<br />

schon seit Beginn der scchziger Jahre;<br />

mit den deutsch-französischen Gefechtsübungen<br />

COLIBRI wurde hier eine über 30jährige Tradition<br />

begründct. Im Laufc der Jahre ergaben sich immer<br />

wieder Gclege nheiten zu Auslandsübungen und<br />

Auslauschvorhaben mit den französischen, italienischen,<br />

britischen, amerikanischen und kanadischen<br />

Streitkräften. So tragen auch viele Soldatcn<br />

der 3. Kompanie mit Stolz die Fallschirmspringerabzeichen<br />

der befreundeten Nationen.<br />

Orl.l- und Häuserkampjin Hamme/burg<br />

25


3. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />

Nicht zuletzt die Zugehörigkeit zur AMF(L) in den Jahren 1992-1993 hat der Kompanie viele<br />

Erfahrungen im Ausland gebracht. Schon 1990 waren Teile der Kompanie im Leimngs- und<br />

Schiedsrichterdienst in einer AMF-Übung in Norwegen eingesetz . 1991 ergab sich für sechs<br />

Soldaten der Kompanie die Möglichkeit für einen 14tägigcn Amerika-Aufenthalt in Fort Bragg.<br />

Im gleichen Jahr nahm die gesamte Kompanie an einer Gefechtsübung in Dänemark teil. Mehrere<br />

Soldaten waren 1992 als Rahmenleitullgsgruppe an einer AMF-Übung in England, nahe der<br />

schottischen Grenze beteiligt. Zum Jahresende konnte eine Gruppe an einem französischen<br />

Kommando-Lehrgang in Les Rousses teilnehmen. Das Jahr 1993 brachte in dieser Reihe den<br />

bisherigen Höhepunkt: so trotzt.e die Kompanie in der AMF(L)-Gefechtübung "Action Express 93"<br />

in Dänemark allen Angriffen des Gegners. Kurz darauf durfte die Kompanie an der multinationalen<br />

Übung ARDENTE 93 im Rahmen der WEU in Italien teilnehmen. Die her<strong>von</strong>-agende<br />

Zusammenarbeit mit einem I"ranzösisehen Fallschirmjägerbataillon, die Gastfrcundschaft der<br />

italicnischen Streitkräfte, die gemeinsam durchgerührten Fallschirmsprünge und die Übung in<br />

der Toscana werden allen Soldaten der 3. Kompanie immer in Erinnerung bleiben.<br />

Im Jahr 1994 wird sich die Kompanie erstmals im Rahmen der neuen Aufträge der Bundeswehr<br />

aul" Einsätze im Rahmen der UNO vorbereiten.<br />

26<br />

D eltIsche SoidaieIl wlier Palll1en: die 3. Kompanie in Iwliel1


KpChel<br />

Hallptmann Bambeck<br />

KpFw<br />

Hauptfeldwebel Jurasek<br />

4. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />

In diesem Jahr wird auch die 4. Kompanie 34 Jahre alt. In dieser Zeit hat die Kompanie in<br />

verschiedenen Strukturen und unter verschiedensten Bedingungen ihren Auftrag erfüllt. Um<br />

einen Eindruck der Wechselhaftigkeit einer solchen Einheit zu geben, soll an dieser Stelle die<br />

Geschichte der 4. Kompanie dargestellt werden.<br />

Der I. Juli 1960 gilt als Geburtsstunde der 4. Kompanie mit dem Kompaniechef Oberleutnant<br />

Dietrich und dem Kompaniefeldwebel Oberfeldwebel Wolf. Nachdem die Kompanie ab dem<br />

03. 10.1960 ihre erste Grundausbildung durchgeführt hatte, stand ein Umzug an. Die Kompanie<br />

verlegte <strong>von</strong> Clausthal-ZeJlerfeld in die neu erstellte Eisbergkaserne nach Nagold.<br />

Im Jahr 1964 verlor die 4. im Rahmen eines Truppenversuches ihren Namen und wurde in die<br />

6. Kompanie umgewandelt. Diese Umbenennung dauerte glücklicherweise nur wenige Monate<br />

und im August 1964 erhielt die 4. wieder ihre richtige Bezeichnung. Eigentlich hätte man diese<br />

Tatsache in der Historie der 4. auch verschweigen können, wenn zu diesem Zeitpunkt nicht noch<br />

ein anderes Ereignis zeitgleich eingetreten wäre. Mit dieser Umbencnnung kamen die ersten<br />

"Krakas" in die Kompanie. "Kraka" ist die AbkürZllng für Kraftkarren. Ein kleines leichtes und<br />

damit vor allem für den Lufttransport geeignetes Fahrzeug, das als Transportfahrzeug und vor<br />

allem als Waffen träger, das Fortbewegungsmittel Nummer I der 4. Kompanie wurde.<br />

Mit der Entwicklung der Panzerabwehrlenkrakete MILAN, wurde im Oktober 1971 die Kompanie<br />

erneut umgestellt. Neben den Aufgaben einer Fallschirmjägerkompanie erhielt sie nun<br />

einen Panzerabwehrzug ausgerüstet mit der Waffenanlage MILAN auf Kraka.<br />

Elf Jahre später wird das Heer im Rahmen der Heeresstruktur 4 umgegliedert. Diese Umgliedelrung<br />

geht nicht am Fallschirmjägerbataillon 252 und an der4. Kompanie vorbei. Die 4. Kompanie<br />

wird fallschirmpanzerabwehrkompanie. Sie besteht nun aus zwei FaUschirmpanzerabwehrzügen und<br />

einem FalischirmfeldkanonenZllg. Die beiden ersten Züge sind mit der Panzerabwehrlenkrakete<br />

TOW und Kraka ausgerüstet. Die TOW ist ein Waffensystem, das Panzer bis zu einer Entfernung<br />

<strong>von</strong> 3.000 m bekämpfen kann. Der dritte Zug ist mit der FeldkwlOne 20 mm ebenfalls auf Kraka<br />

ausgerüstet. Diese Waffe hatte eine Reichweite <strong>von</strong> 1.200 m und wurde vor allem gcgen<br />

ungepanzerte Ziele und zur Fliegerabwehr eingesetzt.<br />

Das Aufgabenspektrum der Kompanie hatte nun eine ganz andere Breite. Die Kompanie war<br />

luftbeweglich und panzerabwehrstark. Sie wurde eingesetzt um schnell Lücken zu schließen,<br />

offene Flanken zu schützen oder wo notwendig einen Panzerabwehrschwerpunkt zu bilden. Als<br />

Luftfahrzeug wurde hierzu der mittlere Transporthubschrauber eH-53 benutzt.<br />

Diese umfangreichen lind schwierigen Aufgaben löste die 4. Kompanie stets vorbildlich. Selbst<br />

der damalige Verteidigungsminister Dr. Manfred Wömer zeigte sich bei seinem Besuch des<br />

Bataillons am 16.09. 1985 vom Ausbildungsstand und der Leistungsfähigkeit der 4. Kompanie<br />

sehr angetan.<br />

27


4. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252<br />

Der Jahreswechsel 199111 992 brachte der 4. Kompanie eine erneute grundlegende Veränderung.<br />

Durch die Umgliederung des Heeres mußte nun die Kompanie völlig umlernen. Ihr wurde das<br />

mittlerweile liebgewonnene Kraka genommen und sie wurde wieder in eine Fallschirmjägerkompanie<br />

umgewandelt, die sie bis heute geblieben ist.<br />

Heute gliedert sich die Kompanie in drei FallschiJmjägerzüge mit dem Lkw 2 to GL und dem<br />

Lkw 0,9 to "Wolf". Zusätzlich hat die Kompanie noch eine Panzerabwehrgruppe mit der<br />

Panzerabwehrlenkrakete MILAN auf Lkw 0,9 to "Wolf". Die Stärke der Kompanie änderte sich<br />

<strong>von</strong> insgesamt 63 auf nun über 100 Soldaten.<br />

Die Kompanie ist luftbeweglich und nun prädestiniert für den infanteristischen Kampf im<br />

bewaldeten und bebauten Gelände. Ihre Feuertaufe als Fallschinnjägerkompan.ie erlebte die 4./im<br />

Sommer 1993 bei Ihrem Einsatz bei der deutsch-französischen Gefechtsübung COLIBRI XXX,<br />

als sie <strong>von</strong> Stuttgart aus startend im Direkttlug im Fallschirmsprung in den Einsatz bei Caylus,<br />

in Südwestfrankreich sprang und die ihr gestellten Aufgaben mit Bravour löste.<br />

34 Jahre Kompaniegeschichte können in einem so kurzen Artikel natürlich nur ausschnittsweise<br />

aufgezeigt werden. 34 Jahre Kompaniegeschichte bedeuten aber vor allem 34 Jahre lang<br />

Soldaten, die sich in der Kompanie für die Bundesrepublik Deutschland eingesetzt haben. Die<br />

Kompanie wurde in diesen Jahren <strong>von</strong> insgesamt 14 Kompaniechefs geführt, denen insgesamt<br />

5 Kompaniefeldwebel ZlIr Seite standen. Herauszuheben ist hier der heutige Stabsfeldwebel a. D.<br />

Tiedemann, der vom °l. 09. 1964 bis zum 30. 09. 1982, also über 18 Jahre lang "Spieß" der 4. Wal'<br />

und sich um diese Kompanie besonders verdient gemacht hat.<br />

Die Kompanie hätte aber ohne ihre Wehrpflichtigen und nur kurze Zeit dienenden Zeitsoldaten<br />

ihre Aufgaben nicht Wsen können. Aus diesem Grund sei an dieser Stelle allen diesen ungezählten<br />

Männern der Dank des heutigen Kompaniechefs und des heutigen Kompaniefeldwebels ausgesprochen.<br />

28


!<br />

5. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252 (spezielle Verwendung)<br />

KO/lllIllll/(/OS sei/eil aus eille r Bell UH-/D<br />

ab<br />

"AQUILA NON CAPlT MUSCAS - der Adler fängt keine Flieger" ist das Motto der aus dem<br />

Führerstamm der damaligen 2. Kompanic 199 I ncu aufgestellten Komm3ndoeinheit.<br />

Ihr Auftrag: Operation in kleinen Gmppen in der Tiefe des gegenerisehen Raumes.<br />

Ihre Soldaten: Handverlesene, freiwillige Fallschirmjäger, die durch hartes forderndes<br />

Training auf ihre Aufgaben vorbereitet werden.<br />

Einige Ihrer Bewährungen:<br />

Septcmber: Erfolgreiche Kommandoeinsätze im Rahmen der AMF­<br />

91 u. 93: (NATO-Feuerwehr) Übungen in Dänemark<br />

Herbst 92: Erfolgreiches Absolvieren dreier Kommandolehrgänge an den französischen<br />

Kommandoschulen in LES ROUSSES lind NANCY.<br />

Juni 93: Auszeichnung durch den Divisionskommandeur der 1. Luftlandedivision für<br />

gute Zusammenarbeit mi.t fram:ösischen Kommandoeinheiten während der<br />

deutsch-französischen Gefechtsübung COLlI3RI XXX im Raum TOULOUSE.<br />

Mai 93: Beste deutsche Marschformation beim "Berner Marsch" (2 x 40 km) in der Schweiz.<br />

1991,92,93: Gewinn des Bataillonsschießvergleichs "<strong>Yorck</strong>-Jäger-Schießen".<br />

Die Ausbildung<br />

"AQUILA NON CAPIT MUSCAS" schießt mir durch den Kopf, als ich das Kompaniegebäude<br />

der 5./252 betrete. Die Fallschirmjägergrundausbildung habe ich geschafft; freiwillig stelle ich<br />

mich heute der Herausforderung des Eingangstests der Kommandokompanie. Am Anfang steht<br />

viel Schweiß: fünfzig Liegestütz - fünfzig Bauchaufzüge - acht Klimmzüge - das fünf Meter<br />

hohe Seil der Hindernisbahn mit Gefechtsausrüstung erklimmen - die Hindernisbahn in einem<br />

Zuge überwinden und zuletzt die "berüchtigte 9 km Kommandostrecke in 45 min."<br />

Geschafft'<br />

Jetzt beginnt für mich das harte Los allf dem Weg zum Kommandosoldaten. I 1/4 Jahre<br />

Basisausbildung - jeden Tag Konditionstraining - mehrmals die Woche Schieß- und Waffenausbildung,<br />

bis ich alle gängigen Waffentypen aus dem "EfftEff' beheITSche.<br />

Die Ausbilder, Offiziere und Feldwebeldienstgrade mit 1angjähIiger Erfahrung, schenken mir<br />

nichts. Dazwischen erfolgt die vierwöchige Ausbildung zum Automaten-Springer an der Luftlandeschule<br />

in Altenstadt, anschließend Einsatzspriinge mit Gepäck und Waffe in der Truppe.<br />

Die Ausbildung fühl1 mich zweimal ins Gebirge. Im Sommer zur Kletterausbildung, im Winter<br />

zum Überlebenstraining und zur Skiausbildung. Im Taucheranzug erlerne ich den Umgang mit<br />

dem Wasser, in der Einzelkämpferausbildung das Überleben m.it einfachsten Hilfsmitteln. Nach<br />

sechs ivi0naten beginnt elie intensive Unterweisung in der Zusammenarbeit mit leichten und<br />

mittleren Transporthubschraubern, Abseilen aus diesen gehört dabei ebenso zum Programm wie<br />

Anlanden bei Tag und Nacht in jedem Gelände. Nahkampftraining und Gefechtsmärsche mit<br />

schwerem Gepäck lassen mich meine Knochen spüren. Orts- und Häuserkampf, der Umgang<br />

29


5. Kompanie Fallschirmjägerbataillon 252 (spezielle Verwendung)<br />

mit Fernmeldegerätcn und intensive Sanitätsausbildling fordern mich nicht nur physisch, sondern<br />

auch psychisch. Zahlreiche Lehrgänge an mehrercn TruppcnschulelL wie Nahkampfschießen an<br />

der Fernspähschulc, Sprengausbildung an der Pionierschule gehören zur Ausbildung und finden<br />

ihre Krönung im Frei fall e Ill'gang in Altenstadt - DER ADLER LERNT FLIEGEN. Alles in allem<br />

hat meine Ausbildung 18 Monate gedaucrt und endlich ist der ersehnte Augenblick gckommen:<br />

Ich melde mich in cincm dcr Einsatzkornmandos!<br />

... 20 Uhr, die Transall in 1'2.000 Fuß Höhe ist im Anflug auf das Einsatzgebict- der Auftrag:<br />

Sicherung eines gcplanten Sprungplatzes. Der Freifallschirm, wie das 30 kg schwere Gepäck<br />

drücken an jedcm Gurt. Ncben uns Deutschen befindet sich noch cin französicher Kommandotrupp<br />

in der Mascbine. Die Heckrampe öffnet sich und das Rauschen des Flugwindes wird<br />

ohrenbctäubend. Ein letztcr Check der Ausrüstung, noch 10 Sektlnden- dann die Hupe'<br />

Dicht beieinander stürzt unser Kommando aus der Maschine, ein kurz.es Lee, dann der Luftsch lag<br />

<strong>von</strong> 250 km/h I Kontrolle des Höhenmessers - noch 8.000 Fuß - mit Tempo 200 rausche ich in<br />

die Tiefe, jetz.t öffne ich den Schirm. An Flächenschirmen hängend, gfeitet unser Kommando auf<br />

eine Waldlichtung zu - Landung' Schnell wird gesammell. Annäherung an den geplanten<br />

Sprungplatz. Truppweise kliiren wir den vorgesehenen Raum in alle Himmelsrichtungen auf.<br />

Maschincngewehre werden in Stellung gebracht, mit<br />

Leitgerätcn bereiten wir den Landeplatz. für die nachfolgenden<br />

Kräfte vor. Kurzc Zeit vergcht - dann springen<br />

600 deutsche und franLösische Fallschirmjäger aus<br />

8 Transall bei Nacht in den <strong>von</strong> uns gesichelten Sprungplatz..<br />

Die Hauptkräfte sind gelandet.<br />

- AUFTRAG AUSGEFÜHRT ... "<br />

OFR KAUFMANN, 5.1252<br />

30<br />

S/ubsJeld\\'ebel GeHl We!Jn; der<br />

,. GriiJlderspies" der KOlllmandokompanie<br />

lIIit französischen Fallschirmjägerkameraden<br />

Der KumpaniechejHauptmann Uwe Jal1Sohn beim FreifaLlsprung aus einer CH-47


Standortverwaltung Calw - Außenstelle Nagold-<br />

Die Wehrverwaltung des Bundes, neben den Streitkräften die zweite Säule der Bundeswehr,<br />

wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen. Während vor 1945 die Versorgung der Truppe<br />

stets durch das Militär selbst erfolgte, sollten die modernen Streitkräfte <strong>von</strong> Verwaltungsaufgaben<br />

entlastet werden.<br />

Die Eimichtung und der Auftrag der Wehrverwaltung des Bundes ist in unserer Verfassung<br />

festgelegt. Artikel 87b des Grundgesetzes bestimmt u.a.: "Die Bundeswehrverwaltung wi.rd in<br />

bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau geführt. Sie dient den Aufgaben<br />

des Personalwesens und der unmittelbaren Deckung des Sachbedarfs der Streitkräfte ... " Die<br />

Gliederung der Wehrverwaltung ist dreistufig. Sie beginnt beim Bundesministerium der Verteidigung<br />

als Oberste B!l ndesbehörde und reicht über dic Wehrbereichs verwaltungen als MitteIbehörden<br />

w den Standortverwaltungen und .Kreiswelll"crsatzämtern als Ortbehörden.<br />

Die Wehrverwaltung des Bundes ist seit 1960 in Nagold präsent. In diesem Jahr wurde die dama'ls<br />

selbständige Standortverwaltung Nagold eingerichtet, die am I. April 1969 in eine Außenstelle<br />

der Standortverwaltung Calw umgewandelt wurde. Die Außenstelle Nagold betreut neben der<br />

Eisbergkaserne, der Heimat des Traditionsverbandes der "<strong>Yorck</strong>'schen Jäger, die Hohenberg-Kaserne<br />

in Horb, Depotanlagen in Sulz am Neckar und Empfingen sowie mehrere kleinere Liegenschaften in<br />

den Landkreisen Calw, Freudenstadt und Rottweil. Ein Schwerpunkt dieser Betreuung ist die<br />

Bereitstellung und Instandha!tung der Kasernen und sonstigen Liegenschaften sowie deren<br />

Versorgung mit Energie. Weitere Aufgaben sind die Versorgung der Soldaten mit Verpflegung<br />

und Bekleidung. Ferner stellt die Standortverwaltung den Truppenteilen Liegenschaftsmaterial<br />

wie Spinde, Betten, Tische usw. zur Verfügung, beschafft Material aller Alt, sorgt für die<br />

sachgerechte und umweltschonende Entsorgung verschiedenster Abfälle und schließt Verträge<br />

mit einheimischen Firmen, um die fachmännische Instandsetzung <strong>von</strong> Fahrzeugen und Geräten<br />

zu gewährleisten.<br />

Durch diese Aufträge fließen jährlich mehrere Mil!ionen DM aus dem Bundeshaushalt in die<br />

Kassen der heimischen WIrtschaft. Dadurch und durch die Kaufkraft, die <strong>von</strong> den Gehaltszahlungen<br />

an Soldaten und zi vile Mitarbeiter ausgeht, ist die Bundeswehr ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />

für die Region.<br />

Die Stationierung <strong>von</strong> Truppenteilen bringt für eine Gamisonsstaclt zusätzliche Aufgaben. So<br />

benötigen die Soldaten mit ihren Familien zusätzliche Schul- lind Kindergartenplätze; Kirchen,<br />

Straßen lind Freizeiteimichtungen müssen dem steigenden Bedarf angepaßt werden. Die Gemeinden<br />

sind oft nicht in der Lage, die dafür notwendigen Finanzmittel aufzubringen. Der<br />

Bundesminister der Verteidigung unterstützt deshalb die betroffenen Städte bzw. Trägerverbände<br />

mit Zuschüssen. Allein für den Standort Nagold wurden dafür mehrere Millionen DM zur<br />

Verfüf'!l]g gestellt.<br />

Dieter Schmid<br />

Regierungsamtmann<br />

Leiter Außenstelle Nagold<br />

31


I 32<br />

Impressum<br />

WEKA Verlagsgesellschaft für aktuelle Publikationen mbH 3.Auflage· Printed in Germany 1994<br />

Postfach 1323· D-86427 Kissing . Telefon: 08233-2103-0 . Telefax 08233-2103-70<br />

Ihr Partner für anzeigengetragene Publikationen: Bildung, Freizeit, Gesundheit, Handwerk, Industrie<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Gen",:,migung des Verlages bzw. des Herausgebers.<br />

Druck auf total chlorfreiem Papier.<br />

Publikotionen mbH


CONTAINER-DIENST<br />

ENTSORGUNG VON SONDERMOLL<br />

TANKREINIGUNG<br />

ROHRREINIGUNG, TV-KANALDIENSTE<br />

(07032) 31409/31054<br />

Hotel Post · Gästehaus<br />

Gastlichkeit aus Tradition<br />

Lore + Ka rl-Friedrich Scholl<br />

Bah.nhofstraße 3 uncl4<br />

72202 Nagüld<br />

Tel. 07452/ 4048<br />

Fax 07452/40 40<br />

KUDS stoU-Fenster<br />

aus einer Hand:<br />

W ir fertigen, liefern<br />

und mont'eren.<br />

Kunstsloll-Fenster<br />

für den Neubau,<br />

für die Altbaurenovierung.<br />

Wärmegedämmte Haustü ren.<br />

Sicherheit<br />

e in Leben lang!<br />

Nutzen Sie das Angebot der Versicherung mit<br />

dem persönlichen Service - Ich informiere Sie<br />

gerne ausführlich.<br />

Generalvertretung<br />

Gunter Fuchslocher<br />

Sindlinger Straße 21/1<br />

71131 Jettingen-Oberjettingen<br />

Versicherungen 'Im 07452 / 76870, Fax 78770<br />

TENNIS· SQUASH· BISTRO· TENNIS· SQUASH· BISTRO<br />

DURO<br />

tnerm<br />

[U6lW<br />

On80<br />

DURDherrn Fenstert eh -k<br />

AB MAI WIEDER BADMINTON<br />

Alles mit<br />

Ku n ststoffprofiI e n<br />

der Firma<br />

Kämmerling,<br />

die <strong>Nr</strong>. 1<br />

in Europa !<br />

Postfach 1131 Industriegebiet<br />

72219 Haiterbach 72221 Haiterbach<br />

Tel. 07456/695-45· Fax 07456/695-66


Ba ma<br />

•• • besser bauen, schöner wohnen<br />

Calwer Straße 119, 72202 Nagold, Telefon 07452/60000<br />

Baustoffhandlung, Säge- und Transportbetonwerk<br />

Holz, Werkzeuge, Maschinen, Eisenwaren, E'lektro, Sanitär, Teppiche, Tapeten<br />

Öftnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 bis 18.30 Uhr, Samstag 7.30 bis 14 Uhr, langer Samstag bis 16 Uhr<br />

Gerüstbau . AJtbausanierung<br />

Putz· Stuck· Trockenbau<br />

Gipser- und Stukkateurgeschäft<br />

Baustoffgroß- und -einzelhandel<br />

Farben, Lacke, Werkzeuge<br />

Containerdienst<br />

72160 Horb-Bildechingen, Robert-Bosch-Str. 3<br />

Telefon 07451/2017, Telefax 07451/3250<br />

INTERNAßONALE SPEDfT10N<br />

BETONWERK<br />

ALFRED fZ...,....____<br />

,-L .., J ll.!L·fi'l.-7<br />

lASER UND WGlsnK<br />

KFZ-SERVICE<br />

Alfred Schuon GmbH Telefon (0 74 56) 693-0<br />

Bühlwiesenweg 15 . 72221 Haiterbach Telefa x (07456) 693-153


Verlagsgesellschaft Unsere Produkte:<br />

für aktuelle<br />

Publikationen mbH<br />

Eine unserer Spezialitäten ist<br />

die Herausgabe <strong>von</strong> werbegetragenen<br />

Broschüren.<br />

Absolut zuverlässig zum vereinbarten<br />

Fixtermin.<br />

Und dies nicht nur kostenfrei<br />

für die jeweilige Trägerschaft<br />

sondern auch immer in<br />

einwandfreier Qualität und<br />

individuell gestaltet.<br />

Geschulte Kundenberater<br />

betreuen nicht nur unsere<br />

Trägerschaften sondern<br />

auch jeder Inserent wird im<br />

Bedarfsfall ausführlich<br />

beraten.<br />

Sie brauchen eine Broschüre?<br />

Dann wenden Sie sich an uns.<br />

Publikationen mbH<br />

Einweihungsbroschüren Freizeitbroschüren<br />

Patientenbroschüren<br />

Jubiläumsbroschüren<br />

Standortbroschüren<br />

für die Bundeswehr<br />

Studieren in ...<br />

Broschüren für<br />

Berufsanfänger<br />

Broschüren für<br />

Kreishandwerkerschaften<br />

Verlagsgesellschaft<br />

für aktuelle<br />

Publikationen mbH<br />

Postfach 1 3 23<br />

86427 Kissing<br />

Telefon 08233 -2103-0<br />

Telefax 08233-21 03 -70<br />

WEKA - wer sonst?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!