06.12.2012 Aufrufe

Bauvorhaben Erdmannstraße/Am Born Modernisierung in St. Pauli ...

Bauvorhaben Erdmannstraße/Am Born Modernisierung in St. Pauli ...

Bauvorhaben Erdmannstraße/Am Born Modernisierung in St. Pauli ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4<br />

Altonaer Spar- und Bauvere<strong>in</strong> eG<br />

Die Redaktion freute sich mit – alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2008 gratulierte die altoba 13 Mitgliedern zur 50-jährigen Mitgliedschaft.<br />

Anlass für e<strong>in</strong>en Besuch bei drei Jubilaren, die über Bauernhöfe am Altonaer Krankenhaus, Fußballspielen auf der<br />

Barnerstraße und „Betreten des Rasens verboten“ erzählen – viele Geschichten zur K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> Altona und beim<br />

Altonaer Spar- und Bauvere<strong>in</strong>.<br />

Uwe Ott staunt bei e<strong>in</strong>em<br />

Besuch <strong>in</strong> der heutigen Barnerstraße,<br />

wie sich se<strong>in</strong> Geburtshaus<br />

und der Innenhof<br />

verändert haben: „Fantastisch“.<br />

In der Barnerstraße 43 kam er<br />

1937 zur Welt. An se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit<br />

kann er sich gut er<strong>in</strong>nern:<br />

Hauswart Fritz <strong>St</strong>aats wohnte<br />

<strong>in</strong> Nummer 47 und erspähte<br />

jedes K<strong>in</strong>d, das auf dem Rasen<br />

verbotenerweise Fußball<br />

spielte. Also suchten Ott und<br />

die Nachbarjungs sich ande-<br />

Uwe Ott: K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> der<br />

Barnerstraße<br />

re Beschäftigungen. In alte Dosen stopften<br />

sie Lumpen und Gras, zündeten es an und<br />

rannten mit den „Räucherdosen“ durch die<br />

Hausflure.<br />

Auf der Barnerstraße gab es Kopfste<strong>in</strong>pflaster,<br />

Pferdefuhrwerke rollten zur Holstenbrauerei.<br />

Ott spielte mit se<strong>in</strong>en Freunden<br />

dort Fußball. Er er<strong>in</strong>nert sich an den gro-<br />

Christel und Uwe Ott<br />

Räucherdosen,<br />

Kopfste<strong>in</strong>pflaster und große<br />

Verbundenheit mit dem „Vere<strong>in</strong>“<br />

ßen Bombentrichter mitten<br />

im Hof. Und daran, dass alle<br />

<strong>in</strong> den Bunker g<strong>in</strong>gen, der<br />

von den Bombene<strong>in</strong>schlägen<br />

manchmal schwankte.<br />

Otts Mutter war nach dem<br />

Krieg „Trümmerfrau“ – wie<br />

auch viele Nachbar<strong>in</strong>nen.<br />

Man half sich gegenseitig,<br />

Wohnungstüren wurden selten<br />

abgeschlossen. Jeden Monat<br />

bezahlte Otts Mutter die<br />

Miete <strong>in</strong> bar. Das Geld wurde<br />

den Monat über <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tasse<br />

im Küchenschrank gesammelt.<br />

Als Uwe Ott 19 Jahre alt war, übernahm er<br />

von der Mutter Wohnung und Mitgliedschaft.<br />

Er wohnte dort mit se<strong>in</strong>em jüngeren<br />

Bruder, auch nach se<strong>in</strong>er Heirat. Als Tochter<br />

Ute geboren wurde, zog der Bruder aus.<br />

Seit 1967 wohnt Ott im Goosacker. Vor elf<br />

Jahren g<strong>in</strong>g der Fliesenleger nach 46 Berufs-<br />

jahren <strong>in</strong> Rente. „Wir s<strong>in</strong>d rundum zufrieden!“,<br />

sagen er und se<strong>in</strong>e Frau heute.<br />

Schon die Großeltern von Walburga<br />

Möller lebten <strong>in</strong> der Grünebergstraße. Der<br />

Genossenschaftsgedanke war ihr schon früh<br />

bekannt, doch der menschliche Zusammenhalt<br />

– vor allem im Krieg – war den Bewohnern<br />

wichtiger als Anteilssche<strong>in</strong>e. Die<br />

Hausgeme<strong>in</strong>schaft g<strong>in</strong>g bei Alarm zusammen<br />

<strong>in</strong> den Keller oder <strong>in</strong> den Bunker <strong>in</strong><br />

der Behr<strong>in</strong>gstraße. „Das verb<strong>in</strong>det, aus dieser<br />

Zeit kennen wir uns heute noch“, er<strong>in</strong>nert<br />

sich Walburga Möller. Dann wurde sie mit<br />

ihren Eltern bis 1946 ausquartiert. Über<br />

ihre K<strong>in</strong>dheit im Krieg sagt sie: „Es g<strong>in</strong>g uns<br />

schlecht, aber ich habe nicht gelitten. Wir<br />

hatten e<strong>in</strong>en Schrebergarten.“<br />

Walburga Möller hat den Genossenschaftsanteil<br />

der Großmutter geerbt. Als ihre<br />

Mutter starb, übernahm Walburgas Tochter<br />

Nicola die Wohnung. Sie lebt dort mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!