Anri Made in Italy - corkscrew.ch
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<strong>Anri</strong><br />
<strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Italy</strong><br />
herausgegeben von<br />
Andres Breitenmoser<br />
Selbstverlag
ANRI Holzs<strong>ch</strong>nitzereien<br />
Die Firma ANRI ist im kle<strong>in</strong>en Dorf Santa Christ<strong>in</strong>a im Grödner Tal ansässig. Lange bevor<br />
es gepflasterte Strassen gab oder sogar Eisenbahnen, war das Grödner Tal das Heim<br />
von hunderten von Holzs<strong>ch</strong>nitzer, die den bes<strong>ch</strong>werli<strong>ch</strong>en Weg über die Alpen auf si<strong>ch</strong><br />
nahem um ihre Ware zu verkaufen.<br />
Alois Riffeser, der Sohn des bekannten Holzs<strong>ch</strong>nitzers und<br />
Händlers, war <strong>in</strong> Santa Christ<strong>in</strong>a 1854 geboren. Im Alter von zwölf<br />
Jahren wurde er <strong>in</strong> die Fremde gesandt, um die Holzs<strong>ch</strong>nitzereien<br />
der Familie zu verkaufen. Er wurde jedo<strong>ch</strong> bald na<strong>ch</strong> Hause<br />
gerufen, als se<strong>in</strong> Vater plötzli<strong>ch</strong> starb. Alois war e<strong>in</strong> aktiver<br />
Grosshändler, der die Tätigkeiten se<strong>in</strong>es Vaters fortsetzte.<br />
Der erste Anton Riffeser war der Sohn von Alois, geboren 1887.
Anton setzte die Tradition se<strong>in</strong>er Familie fort. Er heiratete<br />
1912 Karol<strong>in</strong>e und bald wurde Ihr Sohn, Anton Jr. geboren.<br />
Als der 1. Weltkrieg ausbra<strong>ch</strong>, war Anton Riffeser 27 Jahre<br />
alt, se<strong>in</strong>e Loyalität zum Südtirol war so gross, dass er dem<br />
Tiroler-Wä<strong>ch</strong>ter-Regiment beitrat, und zusammen mit se<strong>in</strong>en<br />
Kameraden wurde er an die russis<strong>ch</strong>e Front e<strong>in</strong>gezogen.<br />
S<strong>ch</strong>on bald wurde das Regiment vom Fe<strong>in</strong>d gefangen<br />
genommen und na<strong>ch</strong> Sibirien <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gefangenenlager<br />
<strong>in</strong>terniert. Während des ersten W<strong>in</strong>ters starben über 2000<br />
Mann. Anton und se<strong>in</strong>e Freunde überlebten. Sie g<strong>in</strong>gen<br />
im Gefangenenlager ihrem gelernten Beruf na<strong>ch</strong>. Lokale<br />
russis<strong>ch</strong>e Bauern dienten Ihnen als Modelle. Es war,<br />
während Antons fünf jähriger Haft, als der Plan se<strong>in</strong>er<br />
eigenen Holzs<strong>ch</strong>nitzer Firma entstand, die er ANRI nennen<br />
wollte. Der Firmen Name setzt si<strong>ch</strong> aus<br />
den ersten zwei Bu<strong>ch</strong>staben se<strong>in</strong>es Vornamens sowie die zwei ersten Bu<strong>ch</strong>staben<br />
se<strong>in</strong>es Na<strong>ch</strong>namens zusammen. Während dieser Zeit lernte er Englis<strong>ch</strong>. Als der Krieg<br />
endete und er und se<strong>in</strong>e Mits<strong>ch</strong>nitzer <strong>in</strong>s Grödner Tal 1920 zurückkehrten, war er bereit,<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Ges<strong>ch</strong>äft zu beg<strong>in</strong>nen. Sie mussten feststellen dass Südtirol <strong>in</strong> der<br />
Zwis<strong>ch</strong>enzeit zu Italien gehörte.<br />
Re<strong>ch</strong>nung aus der Gefangs<strong>ch</strong>aft, Beresovka Red Cross Prisoner Camp Siberia, Oktober<br />
28. 1917<br />
Bereits 1926 erweiterte Anton<br />
Riffeser Sen. se<strong>in</strong>e Firma mit e<strong>in</strong>em<br />
neuen Gebäude, <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>em se<strong>in</strong>e<br />
Familie lebte, wel<strong>ch</strong>es aber au<strong>ch</strong><br />
als Werkstätte, Lagerhaus und Büro<br />
diente.
Heimarbeit Inserat aus den Anfägnen<br />
Im Alter von 14 Jahre s<strong>ch</strong>loss si<strong>ch</strong> Anton Jr. se<strong>in</strong>em<br />
elterli<strong>ch</strong>en Betrieb an. Bereits 1926 arbeiteten mehr als<br />
100 Familien <strong>in</strong> der Produktion von ANRI. Der europäis<strong>ch</strong>e<br />
Markt wurde erneut bearbeitet, und zum ersten mal<br />
wurden ANRI S<strong>ch</strong>nitzereien <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten<br />
vorgestellt. Während der langen W<strong>in</strong>termonaten, als das<br />
Reisen unmögli<strong>ch</strong> war, s<strong>ch</strong>nitzten und bemalten e<strong>in</strong>ige<br />
Männer und Frauen <strong>in</strong> ihren eigenen Häusern die Figuren.<br />
Im Frühl<strong>in</strong>g wurden ihre S<strong>ch</strong>nitzereien e<strong>in</strong>gesammelt und<br />
verkauft. Andere arbeiteten <strong>in</strong> den Werkstätten von ANRI<br />
oder <strong>in</strong> ihren eigenen Studios.<br />
Erneut bra<strong>ch</strong> <strong>in</strong> Europa der Krieg aus. Als der Krieg 1945 endete, wurde die Produktion<br />
fortgesetzt und bald darauf bes<strong>ch</strong>äftigte ANRI über 500 Familien im Grödner Tal. Anton<br />
fand, dass es wi<strong>ch</strong>tig war, die Qualität und die Beständigkeit der S<strong>ch</strong>nitzereien aufre<strong>ch</strong>t<br />
zu erhalten. Deshalb baute und erweiterte er 1950 se<strong>in</strong>e Fabrik. In dieser Zeit wurden<br />
weltweit ANRI Agenturen eröffnet.<br />
Hausierer<br />
Oswald Moroder gründete 1937 <strong>in</strong> St. Ulri<strong>ch</strong> das erste<br />
S<strong>ch</strong>nitzerei Ges<strong>ch</strong>äft, wel<strong>ch</strong>es von se<strong>in</strong>em Sohn Peter,<br />
er war selbst Holzbildhauer, und se<strong>in</strong>er S<strong>ch</strong>wester Birgit<br />
geführt wurde.<br />
G r ö d n e r
Am Anfang der 90er Jahre, übergab Ernst die Führung<br />
von ANRI se<strong>in</strong>em Sohn Thomas, der als Verwaltungsratspräsident<br />
die Ges<strong>ch</strong>icke der Firma überwa<strong>ch</strong>te.<br />
Seit fast 90 Jahren und fünf Generationen hat ANRI<br />
die Kunst der S<strong>ch</strong>nitzerei bewahrt. Die künstleris<strong>ch</strong>e<br />
Gestaltung und die Handwerkkunst wurdean die<br />
Lehrl<strong>in</strong>g weiter geben. Vom Lehrmeister zu e<strong>in</strong>er neuen<br />
Generation von Künstlern.<br />
Anton und Frieda hatten 1943 e<strong>in</strong>en Sohn. Ernst wu<strong>ch</strong>s im<br />
elterli<strong>ch</strong>en Haus auf und besu<strong>ch</strong>te die Züri<strong>ch</strong>er Ar<strong>ch</strong>itektur<br />
Universität. Als Anton Riffeser Jr. 1982 starb, trat e<strong>in</strong> anderer<br />
Riffeser <strong>in</strong>s Familien Ges<strong>ch</strong>äft e<strong>in</strong>, Thomas er Sohn von<br />
Ernst,<br />
Die <strong>Anri</strong> Fabrik heute
ANRI Markenzei<strong>ch</strong>en im Wandel der Zeit !<br />
Beim Versu<strong>ch</strong>en das Alter e<strong>in</strong>er ANRI S<strong>ch</strong>nitzerei zu bestimmen, gibt es wenige Ri<strong>ch</strong>tl<strong>in</strong>ien<br />
aber viele Fallgruben. Wenn die S<strong>ch</strong>nitzerei no<strong>ch</strong> mit e<strong>in</strong>er Etikett ausgestattet ist, können<br />
Sie anhand dieser Labels den Jahrgang feststellen. Leider waren die frühen ANRI<br />
Etiketten sehr kle<strong>in</strong>, wurden entfernt oder fielen e<strong>in</strong>fa<strong>ch</strong> ab. Der ANRI Aufkleber 1925<br />
war S<strong>ch</strong>warz-Weiss und 0,8 cm gross. Das braune und cremefarbene Etikett, 1 cm gross,<br />
wurde ununterbro<strong>ch</strong>en von 1926 bis 1950 verwendet, daher ist es unmögli<strong>ch</strong> anhand der<br />
Etikette das Produktionsjahr herauszuf<strong>in</strong>den’. Das grüner goldene Etikett mit Kieferbaum<br />
wurde von 1954 bis 1967 verwendet und war das meist Verbreiteste.<br />
Logo heute
Kataloge s<strong>in</strong>d nützli<strong>ch</strong>, als visuellen Bezug. Aber als Sammler sollte man si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf<br />
Katalognummern oder Namen fixieren. Erst als ANRI Sammlerkollektionen herstellte,<br />
konnte man si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>igermassen auf die Kataloge verlassen. Jedo<strong>ch</strong> wurde au<strong>ch</strong> dies ni<strong>ch</strong>t<br />
konsequent dur<strong>ch</strong>gezogen und e<strong>in</strong>ige Artikel tau<strong>ch</strong>ten im folgenden Jahr unter anderem<br />
Namen auf. Dies speziell für Figuren, die <strong>in</strong> den 60er Jahren hergestellt wurden.<br />
Masse wurden <strong>in</strong> älteren Katalogen sowohl <strong>in</strong> Zentimeter als au<strong>ch</strong> <strong>in</strong> Zoll angegeben,<br />
aber weil <strong>in</strong>dividuelle S<strong>ch</strong>nitzer am Werk waren s<strong>in</strong>d zwei Figuren desselben Typs<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> <strong>in</strong> Grösse, Form und Farbe.<br />
Meister-S<strong>ch</strong>nitzer entwerfen und erzeugen e<strong>in</strong> Master-Modell. Sobald e<strong>in</strong> Modell anerkannt<br />
wird, werden viele vers<strong>ch</strong>iedene S<strong>ch</strong>nitzer bes<strong>ch</strong>äftigt, um Kopien aus dem Orig<strong>in</strong>al zu<br />
ma<strong>ch</strong>en. Deshalb wird nur das Design e<strong>in</strong>em spezifis<strong>ch</strong>en Meister-S<strong>ch</strong>nitzer zu gespro<strong>ch</strong>en.<br />
Die ursprüngli<strong>ch</strong>en Meister-S<strong>ch</strong>nitzerei wird <strong>in</strong> den ANRI Firmenar<strong>ch</strong>iven behalten..
Mit Korkenstopfer hat <strong>Anri</strong> die We<strong>in</strong>welt erobert. Seit den 30er Jahren bis zum letzten<br />
Korkenstopfer im Jahre 1976 wurden hunderte Modelle von vers<strong>ch</strong>iedenen Master<br />
S<strong>ch</strong>nitzer hergestellt. Die Vielfallt der Stopfer ist immens. Ende der 70er Jahre hat <strong>Anri</strong><br />
angefangen die Köpfe der Korkenstopfer aus Toriat, e<strong>in</strong>e Leimverb<strong>in</strong>dung, herzustellen.<br />
Die Stopfer wurden <strong>in</strong> 2 Kategorien aufgeteilt.<br />
• me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer<br />
• ni<strong>ch</strong>t me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer<br />
Eduard Mahlkne<strong>ch</strong>t hat zusammen mit Anton Riffeser die Kreationen entwickelt und die<br />
Kolletktion ausgeweitet <strong>in</strong> Flas<strong>ch</strong>enöffner und Korkenzieher. Bar Sets, die Korkenzieher<br />
Flas<strong>ch</strong>enöffner sowie e<strong>in</strong> Korkenstopfer be<strong>in</strong>halten können, wurden hergestellt. Sogar<br />
ganze Szenenbilder wurden verkauft.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> werden die Korkenzieher <strong>in</strong> folgende 5 Gruppen aufgeteilt:<br />
• Korkenzieher<br />
• Flas<strong>ch</strong>enöffner<br />
• Korkenstopfer<br />
• Barset<br />
• Szenenbilder<br />
Faktoren, die den Wert verm<strong>in</strong>dern:<br />
• gebro<strong>ch</strong>ene oder fehlende Teile<br />
• ni<strong>ch</strong>t funktionierende Me<strong>ch</strong>anismen<br />
• s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Erhaltung
Korkenzieher
Korkenzieher<br />
0
Flas<strong>ch</strong>enöffner
Korkenstopfer
Korkenstopfer
Korkenstopfer
Korkenstopfer
Korkenstopfer
Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer<br />
0
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer Kiss<strong>in</strong>g
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer Kiss<strong>in</strong>g
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer<br />
0
me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Korkenstopfer
Barset
Barset
Barset