GOlF – Für allE EIn GEEIGnEtEr SPOrt? Diese Frage kann man uneingeschränkt mit Ja beantworten. Trotzdem müssen bei manchen Erkrankungen z. B. Diabetes bestimmte Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Apotheker Dr.Gerd Kindl aus Baldham spricht die wichtigsten Probleme an. Golf erfordert mehr als viele vermuten eine gut trainierte Grundkondition. Eine 18-Loch Runde dauert vier bis fünf Stunden. Dabei legt ein Golfspieler – je nach Gelände- mehr als 8 Kilometer zurück und zieht dabei ein schweres Golfbag auf einem Trolley hinter sich her. Je nach Anstrengung und Klima verbrennt er 1.200 bis 1.500 Kilokalorien. Während dem Spiel macht ein Golfspieler inclusive den Probeschwüngen ca. 120 Golfschläge. Dabei werden fast alle großen Muskelgruppen in Armen, Schulter, Rücken, Becken und Beine beansprucht, die je nach Wetter, Temperatur und Trainingszustand rasch ermüden können. Jeder Muskel braucht um sich zusammenziehen zu können Energie. Als Treibstoff greift der Muskel initial auf die Glukose (Traubenzucker) zurück, die er sich aus der Blutbahn holt. Auch das Gehirn braucht für seine volle Konzentrationsfähigkeit Glukose. Energielieferanten sind die verschieden zusammengesetzten Zuckerarten (Kohlenhydrate) wie Glukose, Fruktose, Maltose, Dextrin oder Stärke, die in den Nahrungsmitteln in unterschiedlicher Menge enthalten sind und verschieden schnell aus dem Dünndarm ins Blut aufgenommen werden. Wie wird der Blutzuckerspiegel reguliert? Der Gehalt an Glukose im Blut wird von Insulin gesteuert, das von der Bauchspei- cheldrüse freigesetzt wird und für den Ab transport der Glukose in den Muskel sorgt. Damit es nach intensiver und langdauernder Muskelarbeit nicht zu einem bedrohlichen Abfall des Blutzuckers kommt, wird als Gegenregulation Glukose aus der Leber freigesetzt, die dort als Glykogen gespeichert <strong>ist</strong>. Bei gesunden Personen funktioniert dieses Gleichgewicht aus Glukoseverbrauch und Glukosefreisetzung sehr gut, der Blutzuckerspiegel wird – auch bei sportlicher Belastung- weitgehend konstant im Normalbereich von 90 bis 140 mg gehalten. Bei den Diabetikern (unter den etwa 600.000 Golfspielern in Deutschland <strong>ist</strong> jeder Zehnte Diabetiker!) <strong>ist</strong> dieser Regelmechanismus allerdings auf unterschiedliche Weise gestört: Beim typ I Diabetiker (etwa 5 bis 10% der Bevölkerung) kann die Bauchspeicheldrüse auf Grund einer Autoimmunerkrankung kein Insulin produzieren. Damit das Blut nicht mit Glukose überschwemmt wird, muss Insulin gespritzt werden. Etwa 90% der Diabetiker gehören dem Typ II an. Bei diesen wird entweder zuwenig Insulin produziert oder das vorhandene Insulin wirkt nicht mehr ausreichend, man spricht von Insulinres<strong>ist</strong>enz. Die Betroffenen müssen Tabletten einnehmen, die entweder die Bauchspeicheldrüse anregen, mehr Insulin freizusetzen oder die die Empfindlichkeit der Muskelzellen für Glukose erhöhen. Was soll man beim Golfspielen essen? Keinesfalls darf man ganz auf Nahrung verzichten, in der Absicht, dadurch an Gewicht zu verlieren. Das vorrangige Ziel muss sein: Den Blutzuckerspiegel in etwa konstant im Normalbereich zu halten, um Konzentration und Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit für das Spiel aufrecht zu halten. 44 Kohlenhydrate zuführen. Wer sich vor Spielbeginn lange auf der Driving Range einschlägt, sollte schon während des Trainings Nahrung und Getränke zu sich nehmen. Für die Golfrunde muss ausreichend Proviant mitgenommen und in regelmäßigen Abständen verzehrt werden. Günstig sind Semmeln oder Vollkornbrote belegt mit magerer Wurst oder Käse, Fruchtschnitten, Obst wie Bananen oder Äpfel. Ideal als Energielieferant <strong>ist</strong> das be kannte, in kleine Tüten verpackte Studentenfutter. Es <strong>ist</strong> eine gute Mischung aus Nüssen und verschiedenen Trockenfrüchten, die hochwertiges pflanzliches Eiweiß, wertvolle ungesättigte Fette, Kohlenhydrate und Mineralstoffe wie Magnesium liefern. auf stark fetthaltige Speisen verzichten. Das oft angebotene Weißwurstfrühstück <strong>ist</strong> gut gemeint, liegt aber lange im Magen. Das Gleiche gilt für fette Wurst, fettes Fleisch und Soßen, die schwer verdaulich sind und träge machen. Auch Energieriegel mit Schokoüberguss sind oft sehr fetthaltig. Alkohol vor der Runde <strong>ist</strong> Tabu. Champagner, Bier oder Schnäpse sorgen zwar für gut gelaunte Golfer, aber nicht unbedingt für ein erfolgreiches Spiel. Die gleichen Leitlinien gelten natürlich bei einem Turnier auch für die Zwischenverpflegung an Loch 9. Dort das Essen sinnvoll zusammenstellen z. B. Zubereitungen aus Nudeln, Kartoffeln oder Müsli mit Obst. Die Nahrungsmittel nicht eilig runter schlingen sondern langsam in kleinen Portionen essen und gut kauen. leitlinie: Frühzeitig, ausreichend und regelmäßig Essen. Die große Gefahr: Hypoglykämie. Bei einem Golfspiel wird – wie bei jedem Sport – durch die mehrstündige Bewegung mehr Glukose verbraucht, der Blutzuckerspiegel nimmt ab. Da beim Diabetiker die Gegenregulation gestört <strong>ist</strong> d. h. aus dem
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