Entgelttarifvertrag - DEHOGA Niedersachsen

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Entgelttarifvertrag
für das
Hotel- und Gaststättengewerbe
Weser-Ems

1. Geltungsbereich
Entgelttarifvertrag
Zwischen
dem DEHOGA Bezirksverband Weser-Ems e.V.,
Ammerländer Heerstraße 231,
26129 Oldenburg
und
der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten,
Landesbezirk Nord,
Haubachstr. 76, 22765 Hamburg
wird folgender Entgelttarifvertrag abgeschlossen:
Räumlich: Für das Gebiet des ehemaligen Niedersächsischen Verwaltungsbezirks
Oldenburg (kreisfreie Städte: Oldenburg, Delmenhorst, Wilhelmshaven
sowie die Landkreise: Ammerland, Cloppenburg, Friesland,
Oldenburg, Vechta, Wesermarsch mit Ausnahme der Nordseeinsel
Wangerooge).
Fachlich: Alle Betriebe, Betriebsabteilungen und Einrichtungen, die Beherbergung
gewähren oder Speisen und Getränke zum sofortigen Verzehr
an Ort und Stelle verabreichen ohne Rücksicht darauf, ob dafür eine
Konzession auf Grund der Bestimmungen des Gaststättengesetzes
erteilt worden ist oder nicht, einschließlich Autobahnraststätten und
Bahnhofsgaststätten.
Persönlich: Dieser Tarifvertrag gilt für alle Arbeitnehmer im Sinne des sechsten
Sozialgesetzbuches (SGB VI), auch wenn sie nicht versicherungspflichtig
sind, einschließlich der aushilfsweise Beschäftigten, die Mitglied
der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten im DGB sind.
2. Die vereinbarten Entgelte sind unabdingbare Mindestbruttoentgelte. Wo bisher höhere
Entgelte gezahlt wurden, bleiben dieselben weiterhin in Kraft.
Auf geringfügige Spitzenbeträge vom Monatsbruttoentgelt kann der Arbeitnehmer verzichten,
jedoch darf sich das Nettoentgelt hierdurch nicht vermindern.
Der Stundenlohn errechnet sich aus dem Monatsbruttoentgelt, das für eine Arbeitszeit
von 173 Stunden monatlich in der Entgelttabelle festgelegt ist, geteilt durch 173.
3. Aushilfen sind Arbeitnehmer, die zusätzlich zur Behebung eines vorübergehenden Arbeitsanfalles
eingestellt werden. Urlaubs- und Krankheitsvertretungen sind keine Aushilfen
im Sinne dieser Bestimmung. Aushilfspersonal erhält den Stundenlohn, der von
den Sätzen der jeweiligen Gruppe zu errechnen ist, zuzüglich 50 % Zuschlag bei einer
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Garantie von täglich 5 Stunden. Eine Aushilfsarbeit darf 4 Wochen ununterbrochen
nicht überschreiten. Dauert die Aushilfsarbeit länger als ununterbrochen 4 Wochen, so
geht das Arbeitsverhältnis in ein festes Arbeitsverhältnis über.
Ist der Arbeitgeber durch besondere Umstände wie Absagen, Verbote oder schlechtes
Wetter nicht in der Lage, zur Arbeit erschienenes Aushilfspersonal zu beschäftigen, so
hat er diesen das Fahrgeld sowie € 14,06 als Pauschalabgeltung zu zahlen.
4. Diese Entgelte können bei einer kürzeren Arbeitszeit außer den im § 3 des Manteltarifvertrages
vorgesehenen Fällen nicht gekürzt werden.
5. Für jede vom Betrieb angeforderte Fremdsprache ist ein Zuschlag von monatlich
8 % des tariflichen Monatsentgeltes aus betriebseigenen Mitteln zu zahlen. Voraussetzung
ist, dass der/die Betreffende in der Lage ist, sich nach üblichem Sprachgebrauch
zu verständigen.
6. Für Arbeitnehmer, die dem Jugendschutzgesetz unterliegen, (ausgenommen Fachpersonal
und Anlernlingen, für die eine Staffelung des Entgelts vorgenommen ist)
können die tariflichen Bruttoentgelte so gekürzt werden, dass die gesetzliche Arbeitszeit
mit dem Tarifstundenlohn bezahlt wird. Mehrarbeitszuschläge müssen für diesen
Arbeitnehmerkreis ab der täglichen 7 1/2 Arbeitsstunden bezahlt werden.
7. Lohnabzüge für vom Betrieb gewährte Leistungen sind in jedem Falle in ihrer Höhe
schriftlich zu vereinbaren. Ohne schriftliche Vereinbarung gelten für Kost und Wohnung
die amtlich festgesetzten Sachbezugswerte, nach Abzug des gemäß Abschnitt
15 Abs. I der Lohnsteuerrichtlinien steuerfrei zulässigen Arbeitgeberzuschusses zur
Verbilligung von Mahlzeiten (z.Z. € 0,77 pro Tag).
8. Für alle Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis gilt als Gerichtsstand das Arbeitsgericht,
das für den Arbeitsort zuständig ist.
9. Vergütungsgruppen
Die Entgeltsätze gelten für 173 Stunden im Monat. Die Arbeitszeit kann gemäß Manteltarifvertrag
§ 4 auf monatlich 216 Stunden ausgedehnt werden. Die über 173 Stunden
monatlich geleistete Arbeit ist als Mehrarbeit mit dem Stundensatz plus Mehrarbeitszuschlag
gemäß § 5 MTV zusätzlich zu den Monatsbeträge zu bezahlen, wenn
nicht einzelarbeitsvertraglich eine andere Regelung gilt (§ 4.2.1 MTV).
Die Eingruppierung der Arbeitnehmer in die Vergütungsgruppen erfolgt nach den Tätigkeiten.
Alle nachstehend aufgeführten Berufs-/Tätigkeitsbezeichnungen gelten für
männliche und weibliche Arbeitnehmer. In den Vergütungsgruppen sind die üblichen
Tätigkeiten im Hotel- und Gaststättengewerbe aufgeführt und den Vergütungsgruppen
zugeordnet. Andere nicht aufgeführte Tätigkeiten sind einer der Vergütungsgruppen
zuzuordnen.
ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe I € 1.221,- € 1.239,- € 1.255,-
Hilfskräfte mit Tätigkeiten, die geringe fachlichen Kenntnisse erfordern, die durch Anleitung
erworben werden, z.B.

Arbeitnehmer/innen im
Rotationssystem (SG)
Bote/in
Garderobenfrau/mann
Hausdiener/in
Hoteldiener/in
Küchenhilfen
Lagerarbeiter/in
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Reinigungskräfte
Spüler/in
Tischabräumer/in (SG)
Toilettenfrau/mann
Wäscher/in, Näher/in, Mangler/in
Nach einer Einarbeitungszeit von 6 Monaten und teilweiser Verrichtung zusätzlicher
Tätigkeiten werden die Hilfskräfte über 18 Jahre in die Vergütungsgruppe II eingruppiert.
ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe II € 1.362,- € 1.382,- € 1.400,-
Angelernte Hilfskräfte ohne abgeschlossene Berufsausbildung, mit Tätigkeiten, die
fachliche Kenntnisse erfordern, die durch Anleitung in betrieblicher Praxis in vergleichbarer
Tätigkeit erworben wurden, z.B.
Arbeitnehmer/innen im
Rotationssystem (SG)
Bedienungspersonal
Bote/in
Büropersonal
Büfettkräfte
Garagenwächter/in
Griller/in ohne Fleischportionierung (SG)
Hausdiener/in, Hoteldiener/in
Hausgehilfe/in
Kaffeekoch / köchin
Kassierer/in ohne Verkauf
Kraftfahrer/in
Küchenhilfe mit besonderen Aufgaben
Lagerarbeiter/in
Mitarbeiter/in für einfache handwerkliche Tätigkeiten
Personalportier
Topfspüler/in, Näher/in, Mangler/in
Zapfer/in
Zimmermädchen
Fachgehilfe/in im 1. Jahr nach der Ausbildung
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ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe III € 1.510,- € 1.533,- € 1.553,-
Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung. Angelernte Mitarbeiter bei gleichartiger
und gleichwertiger Tätigkeit mit 3jähriger Berufserfahrung, z.B.
Annoceur/se
Bäcker/in
Bedienungspersonal
Büropersonal
Commis (Köche, Restaurant)
Diätassistent/in
Fachgehilfe/in im Gastgewerbe
Griller/in ohne Fleischportionierung (SG)
Handwerker/in
Hausdamen-Assistent/in
Hotelfachfrau/mann
Hotelkauffrau/mann
Kaffeekoch/köchin
Kfm. Sachbearbeiter/in
Konditor/in
Kraftfahrer/in
Masseur/in
Nachtportier
Portier-Assistent/in
Restaurantassistent/in (SG)
Restaurantkassierer/in
Schlachter/in
Stenotypist/in
Assistent-Steward/ess
Telefonist/in
Trainee (SG)
Verkaufspersonal
ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe IV € 1.697,- € 1.722,- € 1.744,-
Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, deren Tätigkeit erweiterte Kenntnisse
erfordern und diese im zugewiesenen Tätigkeitsbereich nach allgemeinen Anweisungen
ausführen sowie Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung nach
12monatiger Berufserfahrung.
Angelernte Kräfte, deren Tätigkeit einem Fachberuf gleichkommt mit mind. 4jähriger
Berufserfahrung, z.B.
Annonceur/se
Bäcker/in
Bar-Fachpersonal
Bedienungspersonal
Betriebs-Assistent/in (SG)
Bufettpersonal mit Kassierung
Demi-Chef (de Bar, de Partie, de Rang)
Diätassistent/in

Empfangsdame/herr
Empfangssekretär/in
Griller mit selbständiger Fleischportionierung (SG)
Handwerker/in
Hausdamen-Assistent/in
Hotelkauffrau/mann
Hotelfachfrau/mann
Kaffeekoch/köchin mit
Aufgaben der Beschließerin
Kassenaufsicht/Kassenleitung (SG)
Kfm. Sachbearbeiter/in
Koch/Köchin
Konditor/in
Magazinverwalter/in
Masseur/in
Night-Auditor
Portier
Restaurant-Assistent/in (SG)
Restaurantfachfrau/mann
Schlachter/in
Sekretär/in
Stenotypist/in
Assistent-Steward/ess
Chief-Steward/ess
Wäschereibeschließer/in
ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe V € 1.828,- € 1.855,- € 1.879,-
Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung und erhöhter Verantwortung sowie
Fachkräfte, die Arbeitsaufgaben weitgehend selbständig ausführen, die in der Regel
längere Berufserfahrung und Spezialkenntnisse erfordern, z.B.
Alleinkoch/köchin
Bäcker/in
Buchhalter/in
Chef de Partie, de Rang
Diät-Assistent/in
EDV-Operator/in
Einkäufer/in
Empfangsdame/herr
Empfangssekretär/in
Handwerker/in
Hausmeister/in
Kfm. Sachbearbeiter/in
Konditor/in
Lohnbuchhalter/in
Magazinverwalter/in
Schlachter/in
Sekretär/in
Chief-Steward/ess
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ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe VI € 1.923,- € 1.952,- € 1.977,-
Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung und höherer Verantwortung sowie
Fachkräfte, die Arbeitsaufgaben ausführen, die umfangreiche Spezialkenntnisse und
erweiterte Selbständigkeit erfordern, z.B.
Alleinkoch/köchin
Barchef/in
Bilanzbuchhalter/in
Chef-Portier
Direktions-Assistent/in
EDV-Programmierer/in
Empfangschef/in
stellvertr. Empfangschef/in
Hausdame
Küchenchef/in
Oberkellner/in mit Station
stellvertr. Restaurantleiter/in
Sous-Chef in einer Küchenbrigade
Fachkräfte mit AEVO
ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe VII € 2.119,- € 2.151,- € 2.179,-
Fachkräfte mit mehrjähriger Berufserfahrung, umfangreichen Fachkenntnissen, erhöhter
Verantwortung und Führungsaufgaben, die einen Überblick betrieblicher Zusammenhänge
voraussetzen und selbständiges Disponieren im Rahmen der betrieblichen
Gegebenheiten erfordern, z.B.
Küchenmeister
Abteilungsleiter/in
Bankett-Manager/in
Empfangschef/in
F+B Manager/in
Geschäftsführer/in
Leitende Hausdame
Küchenchef/in mit Küchenbrigade
Oberkellner/in ohne Station
PR-Manager/in
Restaurantleiter/in
Systemanalytiker/in
Technischer Leiter/in
ab 1.1.2011 ab 1.11.2011 ab 1.11.2012
Vergütungsgruppe VIII € 2.435,- € 2.472,- € 2.504,-
Führungskräfte, die über genaue Kenntnisse der gesamtbetrieblichen Zusammenhänge
verfügen und ihre Tätigkeit selbständig erledigen, z.B.

Bezirksleiter/in (SG)
stellvertr. Direktor/in
Empfangsdirektor/in
stellvertr. Hoteldirektor/in
Küchendirektor/in
Restaurantdirektor/in
10. Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütungen (Ausbildungsbeihilfen) betragen monatlich brutto:
ab 1.1.2011
im 1. Ausbildungsjahr im Betrieb € 472,00
im 2. Ausbildungsjahr im Betrieb € 510,00
im 3. Ausbildungsjahr im Betrieb € 566,00
Zur betrieblichen Ausbildungszeit gehört auch der Besuch des eventuellen Blockunterrichts
der Berufsschule.
Bei Gewahrung von Kost und Wohnung wird hierfür der amtlich festgesetzte Sachbezugswert
von der Ausbildungsvergütung (Ausbildungsbeihilfe) abgezogen.
Die Berufswäsche des zum Koch Auszubildenden ist auf Kosten des Betriebes zu waschen.
Für die in der praktischen Ausbildung stehende Hotel- und Gaststättengehilfin, sofern sie im
Küchendienst ausgebildet wird, ist die Berufswäsche auf kosten des Betriebes waschen.
Sonst ist hierfür das Wäschegeld nach ortsüblichen Wäschereisätzen monatlich zu erstatten.
Die vereinbarten Ausbildungsvergütungen (Ausbildungsbeihilfen) sind unabdingbare
Mindestbeträge. Wo bisher höhere Ausbildungsvergütungen (Ausbildungsbeihilfen)
gezahlt wurden, bleiben diese weiterhin in Kraft.
Zum Zwecke des Abschlusses eines eventuellen Ausbildungsvertrages, für die Dauer
von höchstens 4 Wochen zur Probe tätige Bewerber, erhalten Anwesenheitskost sowie
ein Taschengeld von € 2,56 pro Anwesenheitstag. Das gilt nicht für Jugendliche,
die der Vollzeitschulpflicht unterliegen, die im Rahmen von Schulveranstaltungen ein
sogenanntes Schulpraktikum absolvieren.
Auszubildende können auf geldliche Ansprüche aus dem Tarifvertrag widerruflich verzichten,
wenn sich dieser Verzicht wirtschaftlich zu ihren Gunsten auswirkt. Verzicht
und Widerruf können nur mit Wirkung ab 01. des Folgemonats ausgesprochen werden.
Ein etwaiger Widerruf gilt nur für die Zukunft. Ein Verzicht ist von dem Auszubildenden
dem Arbeitgeber gegenüber schriftlich auszusprechen; bei Minderjährigen ist
die schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters erforderlich.
Der Entgelttarifvertrag vom 1.12.2008 verliert mit Inkrafttreten dieses Vertrages seine
Gültigkeit. Dieser Entgelttarifvertrag tritt ab 01.11.2010 in Kraft, die vereinbarten Entgelterhöhungen
gelten ab dem 1.1.2011. Er kann erstmalig von beiden Parteien mit
einer monatlichen Frist zum 30.09.2013 gekündigt werden.
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