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Servicemagazin für Lebens- und Konsumqualität im Ruhrgebiet<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>:<br />

www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de 1 | 2008 Februar - März<br />

Uwe<br />

Bohm<br />

... über den<br />

Schauspielberuf<br />

und<br />

das Theater<br />

Im Mittelpunkt<br />

Kultur &<br />

Kunst im<br />

Revier<br />

Erscheinungsdatum: 1. Februar 2008 | Nr. 15


Gelsenkirchen<br />

hat´s verdient!<br />

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15<br />

1 | 2008 Februar - März<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nun halten Sie bereits die fünfzehnte Ausgabe des Stadt<strong>blatt</strong>s in der<br />

Hand. Wir staunen selbst, aber mit 2008 beginnt bereits der vierte<br />

Jahrgang.<br />

Das Magazin hat sich inhaltlich und optisch kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

ab dieser Ausgabe mit neuem Umschlag. Ein ganzes Heft voller<br />

Geschichten und Informationen rund ums Ruhrgebiet.<br />

Wir freuen uns über Ihre Meinung und Anregungen an<br />

leserbriefe@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de. Ein fulminantes 2008 und<br />

viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht<br />

das Stadt<strong>blatt</strong>-Team<br />

Barbara Underberg<br />

Georg Schulze<br />

Michael Hüter<br />

Markus Schumann<br />

Heike Zielasko<br />

Ulrike Kleikemper<br />

Frauke Pilarek<br />

Ralf Bindel<br />

Peter Liffers<br />

Jürgen Friedmann<br />

Volker K. Belghaus<br />

4 Fritz Eckenga – kolumne:<br />

Der Ruhrgebietler<br />

5 kurzgemeldet:<br />

10 <strong>stadt</strong>gespräch:<br />

Uwe Bohm<br />

15 delikatessen:<br />

16 Bio-Supermarkt in Gelsenkirchen<br />

17 Rezepte<br />

inhalt:<br />

18 wohlsein:<br />

Back to the Roots: Moderne Zahnerhaltung*<br />

20 im Mittelpunkt:<br />

Kultur & Kunst im Ruhrgebiet<br />

Auch Oer-Erkenschwick ist Kulturhaupt<strong>stadt</strong><br />

21 Steven Sloane: „Kultur betrifft alle“<br />

22 Musik nur, wenn sie nachhaltig ist<br />

23 Museum Küppersmühle in Duisburg:<br />

Ein Hafen für die Kunst<br />

26 jazzszene: JOE Jazz Offensive Essen<br />

27<br />

Theater für unter Dreijährige<br />

theaterpremiere: Einer fl og über das Kuckucksnest<br />

28 Medienkünstler Thomas Köner:<br />

Pendler, Pilger, Piloten<br />

29 KulturLinie 107 in Essen<br />

30 ruhrgebiet:<br />

EU-Projekte im Ruhrgebiet: Förderung für Bildung,<br />

Kultur und „Zwei-Liter-Auto“<br />

34 Stadt Bochum nutzt 100 Prozent Ökostrom<br />

35 tipps & termine:<br />

41 Der besondere CD-Tipp:<br />

Hugo Wolf: Klavierwerke<br />

42 Impressum<br />

* Artikel in der Rubrik „vorgestellt:“ sind<br />

in Zusammenarbeit mit den jeweili gen<br />

Unternehmen erstellt worden.<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 3


Foto: Philipp Wente<br />

kolumne:<br />

Der Ruhrgebietler<br />

Zwischen Nordrhein<br />

und Westfalen<br />

Ja, was isser denn jetzt eigentlich,<br />

der Ruhrgebietler? Isser Nordrheiner?<br />

Isser Westfale? Oder was<br />

isser?<br />

Nach der Antwort müssen wir nicht<br />

lange suchen. Der Ruhrgebietler ist<br />

nämlich ein Suchender. Und wonach<br />

sucht er? Jedenfalls nicht<br />

nach seiner Identität. Für sowas<br />

hat er keine Zeit. Er ist nämlich unterwegs.<br />

Nach Hause.<br />

Zu sich. Weit<br />

weg ist<br />

er nicht<br />

von Zuhause,<br />

er befi ndet sich bereits im<br />

Ruhrgebiet, ist also, wie er selbst<br />

sagt, „hier inne Nähe, quasi<br />

umme Ecke“. Trotzdem ist es ungewiss,<br />

wann er sein Zuhause erreicht.<br />

Als Ruhrgebietler im Ruhrgebiet<br />

unterwegs zu sich nach Hause z u<br />

sein, heißt nämlich in 95 von<br />

100 Fällen, dass man gerade<br />

im Auto sitzt. Das Auto aber<br />

steht. Und zwar auf der Bundesstraße<br />

1, der B1. Je nach- dem,<br />

wo man gerade auf der B1 steht,<br />

heißt sie auch A40. Die variierende<br />

Bezeichnung ist für den Ruhrgebietler<br />

aber von untergeordneter Bedeutung.<br />

B1 und A40 sind für ihn nur zwei verschiedene<br />

Namen für denselben Zustand:<br />

Das Ziel ist der Weg nach Hause.<br />

4 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Fritz Eckenga Statt Blumen<br />

Die naheliegende Schlussfolgerung, der<br />

Ruhrgebietler sei eigentlich nie zu Hause, ist<br />

deswegen falsch. Wenn er, wo auch immer,<br />

auf der B1 steht, ist er im Gegenteil ganz bei<br />

sich. Er ruhrt sozusagen in sich selbst. Er ist<br />

unterwegs, aber er steht. Er befi ndet sich<br />

auf einer Reise, weiß aber, dass diese Reise<br />

nicht zwangsläufi g aus einer körperlichen<br />

Bewegung bestehen muss. Er weiß deswegen<br />

auch, dass das „Zuhause“ ein Zufallsort<br />

ist. Immer und gleichzeitig auf dem Weg zu<br />

sich nach Hause hier ganz inne Nähe, praktisch<br />

umme Ecke, und trotzdem schon angekommen<br />

zu sein – ein solch transzendenter<br />

Zustand wird ansonsten nur von ganz ausgeschlafenen<br />

tibetanischen Mönchen nach<br />

Jahrzehnten knüppelharter, meditativer Maloche<br />

erreicht.<br />

Ist der Ruhrgebietler also der Buddhist<br />

unter den Nordrhein-Westfalen? Kann man<br />

so sagen. Er hat sein Mantra gefunden.<br />

„Kommsse heut‘ nicht, kommsse morgen“<br />

ist nicht von ungefähr der wahrscheinlich<br />

erste Satz, den man von ihm hören wird,<br />

wenn man ihn mal außerhalb<br />

seines Fahrzeuges jenseits<br />

der B1 antrifft. Die diesem<br />

Ausspruch innewohnende<br />

Weisheit ist nicht in Volkshochschulkursen<br />

angelernte Streßbewältigungstechnik,<br />

nicht Yoga<br />

für jedermann, sie ist im ganz engen<br />

Wortsinn „auf der Straße“ erworben<br />

worden. In 95 von 100 Fällen auf der B1. In<br />

den anderen fünf Fällen auf den Ausweichstrecken,<br />

also auf der A1, der A2, der A42,<br />

der A43 oder auf der A45.<br />

Irgendwo im Ruhrgebiet<br />

jedenfalls.<br />

Hier umme Ecke.<br />

Also inner Nähe von<br />

Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Essen,<br />

Mülheim, Duisburg, Oberhausen, Bottrop,<br />

Gladbeck, Dorsten, Marl, Herten, Recklinghausen,<br />

Castrop-Rauxel, Lünen, Werne,<br />

Hamm, Kamen, Unna, Schwerte, Hagen,<br />

Hattingen – oder in einem der zahlreichen<br />

Vororte dieser Orte.<br />

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Kunst, Kultur<br />

und alte Schätze<br />

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Utopia ist ein neues Internetportal für strategischen<br />

Konsum und nachhaltigen Lebensstil.<br />

Ziel der MacherInnen ist, utopia.de mit praktischen<br />

Infos und viel Service zur führenden Web<br />

2.0-Plattform für nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln.<br />

Ermöglicht wurde dieses Projekt durch<br />

ein großes Netzwerk von Gleichgesinnten, die<br />

sich nicht mit den durch Menschen verursachten dramatischen Entwicklungen auf unserem Planeten abfi nden<br />

wollen. Dazu gehören Wissenschaftler, Journalisten, Unternehmer, Medienleute, Umweltexperten und ganz<br />

normale VerbraucherInnen.<br />

Utopia will nicht von Spenden und anderen gemeinnützigen Zuwendungen abhängen, sondern unternehmerisch<br />

denken und ein Beispiel sein für „social entrepreneurship“. Profi t und Non-Profi t-Ziele sollen verbunden<br />

werden und den Beweis antreten, dass gute Geschäfte und gutes Gewissen sich nicht ausschließen.<br />

� www.utopia.de<br />

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Ruhrgebietsunternehmen<br />

öffnen ihre Pforten<br />

Stadt<strong>blatt</strong> Online<br />

Unter www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de fi nden Sie laufend<br />

aktuelle Infos rund ums Ruhrgebiet, einen ausgewählten<br />

Terminkalender für Kultur- und andere<br />

Veranstaltungen sowie die Beiträge aus den<br />

Stadt<strong>blatt</strong>-Printausgaben und noch viele weitere<br />

Infos. Klicken Sie mal rein und schreiben uns Ihre<br />

Meinung an leserbriefe@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de.<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Neun Städte aus dem Ruhrgebiet haben sich zum Stadtmarketing Forum Ruhr zusammengetan - Bochum,<br />

Bottrop, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim, Oberhausen, Velbert - und bieten bereits im siebten<br />

Jahr Unternehmensführungen an, allein fünfzig in diesem Jahr. In die Karten gucken lassen sich u.a. die<br />

Hammann Lederfabrik und die Oberförsterei Mülheim, die neue Synagoge und die Eisenhütte Heintzmann<br />

in Bochum, das Aalto-Theater und die WAZ in Essen.<br />

Eine Broschüre und weitere Infos gibt es bei den städtischen Marketinggesellschaften und im Internet.<br />

� www.unternehmen-entdecken.de<br />

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45665 Recklinghausen<br />

Fon: 02361 - 13 927<br />

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Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr<br />

Samstag 8.30 - 14.00 Uhr<br />

Acht Antiquariate<br />

Klassik bis Krimi<br />

Gästeführungen<br />

Bücher<strong>stadt</strong>-Info<br />

Prospekte<br />

Lesungen + Vorträge<br />

Kultur & alte Schätze<br />

Historischer Stadtkern<br />

Gruppen-Angebote<br />

Naherholungsgebiet Elfringhauser Schweiz<br />

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• kontrollierter Naturkostfachmarkt • Weleda Partner • Rapunzel Partner<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 5


kurzgemeldet:<br />

„Mensch bleiben“<br />

Neue Veranstaltungsreihe der Stadtwerke Bochum<br />

Die Bochumer Stadtwerke verstehen sich nicht nur als Energieversorger, sondern als gesellschaftlicher Akteur<br />

in ihrer Stadt. Dies ist der Hintergrund, vor dem nun eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen wird:<br />

„Mensch bleiben“ - der ATRIUMTALK. Zweimal im Jahr wird Prof. Dietrich Grönemeyer, der ein Buch mit gleichlautendem<br />

Titel geschrieben hat, mit prominenten Zeitgenossen über Öffentliches und Privates plaudern.<br />

Erster Gast im Atrium der Stadtwerke wird am 29. Februar Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker sein.<br />

In den rund neunzig Minuten soll sich ein Dialog entwickeln, durch den die ZuhörerInnen auch Persönliches<br />

über den Gast erfahren. Umrahmt wird die Veranstaltung von Klaus Doldinger, der den Abend musikalisch<br />

begleitet.<br />

� www.<strong>stadt</strong>werke-bochum.de<br />

� www.rewirpower.de<br />

6 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>:<br />

mitmachen & gewinnen!<br />

Das Stadt<strong>blatt</strong> verlost 1 x 2 Karten für<br />

den Talk mit Richard von Weizsäcker<br />

am 29. Februar. Schicken Sie bis zum<br />

15. Februar eine Postkarte oder E-Mail<br />

mit dem Stichwort „Mensch bleiben“<br />

an den Stadt<strong>blatt</strong> Verlag,<br />

Alsenstr. 55, 44789 Bochum<br />

oder an<br />

gewinnspiel@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de.<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de


Lokale Ökonomie in Gelsenkirchen<br />

Ückendorf-Karte<br />

Gelsenkirchen-Ückendorf ist ein benachteiligter Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf.<br />

Überregional bekannt sind der Wissenschaftspark und die Gesamtschule, beides Projekte der IBA<br />

Emscher Park. Nun hat das Büro für lokale Wirtschaftsentwicklung (BfW) mit Händlern aus Gelsenkirchen-Ückendorf<br />

und Gewerbetreibenden die Ückendorf-Karte entwickelt. Die Karte wird an Bürger<br />

im Stadtteil Ückendorf, in angrenzende Gebiete und an interessierte Kunden zunächst in einer<br />

Aufl age von 15.000 Stück verteilt. Alle Besitzer der Ückendorf-Karte erhalten bei den 31 beteiligten<br />

Unternehmen eine Reihe von Vergünstigungen.<br />

Ein Reisebüro bietet zum Beispiel bei der Buchung des Urlaubs einen kostenlosen Transfer zu den<br />

Flughäfen im Umkreis an. Ein Dachdecker verlangt für die Wärmedämmung ebenfalls zehn Prozent<br />

weniger und eine Firma für Webdesign bietet seinen Kunden verschiedene Rabatte. In den beteiligten<br />

Unternehmen hängen Plakate aus, die auf die Möglichkeiten mit der Karte hinweisen. Mit<br />

einer eigenen Internetseite werden künftig zusätzliche Informationen angeboten. Hier präsentieren<br />

sich die Unternehmen und können auf ihre Arbeit hinweisen.<br />

Der Ansatz der Lokalen Ökonomie wird in Gelsenkirchen Südost mit dem Projekt „Büro für lokale<br />

Wirtschaftsentwicklung Gelsenkirchen Südost“ umgesetzt. Das BfW ist ein Projekt der Wirtschaftsförderung<br />

und Teil der integrierten Stadtteilerneuerung für Gelsenkirchen Südost. Das Projekt wird<br />

durch das Land NRW und die EU gefördert und verfolgt das Ziel, Maßnahmen zur Stärkung der lokalen<br />

Ökonomie zu entwickeln und umzusetzen. Dies geschieht in enger Verknüpfung mit dem Bereich<br />

der ethnischen Ökonomie, weil sie die lokale Ökonomie in Gelsenkirchen Südost stark prägt<br />

und als eine Entwicklungschance für den Standort betrachtet wird.<br />

� www.ueckendorf-karte.de<br />

� www.<strong>stadt</strong>teilprogramm-suedost.de<br />

Naturkostfachgeschäft & Lieferservice<br />

Bioland-Hof Deiters<br />

Buschhausener Weg 12<br />

46514 Schermbeck<br />

Telefon 02853 3556<br />

Öffnungszeiten des Hofladens:<br />

Mo-Sa 10-13 Uhr, Di & Fr durchgängig bis 19 Uhr<br />

www.biohofdeiters.de<br />

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Cavi Quick<br />

Ausgabe 1/2008<br />

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WWW.VIVANI.DE


kurzgemeldet:<br />

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Info: 0251 - 987 99 53<br />

Spenden: Spk. Münsterland Ost<br />

KTO 26 005 215 / BLZ 400 501 50<br />

www.ein-koenig-sucht-sein-reich.de<br />

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8 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Neu aufgelegt<br />

„ErlebnisRadtouren“ rund um Zollverein<br />

Aufgrund der großen Nachfrage legt der Regionalverband Ruhr (RVR) die Freizeitkarte „ErlebnisRadtouren“<br />

rund um das Weltkulturerbe Zollverein in Essen neu auf. Die überarbeitete zweite Aufl age stellt spannende<br />

Radstrecken mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten vor, die durch das ehemalige industrielle Herz<br />

des Ruhrgebiets führen. Mit einer Länge von 14 bis 40 Kilometern sind die Touren für jeden geeignet. Die<br />

Karte ist für 4,90 Euro im Buchhandel oder im RVR-Onlineshop unter http://shop.rvr-online.de erhältlich.<br />

Freizeitkatalog für Region Ennepe-Ruhr erschienen<br />

Rad - Land - Fluss<br />

Der neue Freizeitkatalog für den Ennepe-Ruhr-Kreis enthält Infos über Wasserparadiese, Wander- und<br />

Radangebote, Burgen und Herrenhäuser, Industrie-Kultur, Landerlebnisse sowie Ausfl üge für Kinder,<br />

Jugendliche und Gruppen. Neben Informationen über die kreisangehörigen Städte Breckerfeld, Ennepetal,<br />

Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel, Wetter und Witten sowie Tipps für<br />

selbstorganisierte Tagestouren bietet „Rad - Land - Fluss“ auch fünfzig Pauschalangebote mit Übernachtung,<br />

Verpfl egung und Programm.<br />

Abgerundet wird der Reisekatalog mit Hinweisen zu Schwimmbädern, Wohnmobilstell- und Campingplätzen<br />

sowie Fahrgastschiffen und speziell auf Gruppen, Mountainbiker und Kinder zugeschnittene<br />

Freizeiterlebnisse. Erhältlich ist der Katalog bei der EN-Agentur.<br />

Tel. 02324.56 480<br />

info@en-agentur.de<br />

� www.ennepe-ruhr-tourismus.de


Urlaub in und mit der Natur<br />

Urlaubsportale und Reiseführer<br />

Biohöfe � www.biohoefe.de<br />

Wer sein Urlaubsziel zunächst online erkunden möchte, fi ndet im Internet zahlreiche Beschreibungen von Urlaubsquartieren<br />

auf Bio-Bauernhöfen und Landgasthöfen in vielen Ländern Europas.<br />

Demeter-Reisen � www.demeter-reisen.de<br />

Ein neues Angebot für Bio-Kunden und exklusiv für den Naturkostfachhandel bietet das Kooperationsprojekt Demeter-Reisen.<br />

Gebucht wird ausschließlich online vom Reisegast selbst, aber der Appetit darauf kommt beim Einkauf<br />

im Bio-Laden. Dort nämlich gibt es Thekendisplays mit charakteristischen Reisepostkarten zu den Demeter-Reisen.<br />

Demeter-Reisen bietet passgenaue Angebote für Familien mit Schulkindern, für Familien mit<br />

einem Kind oder für Großeltern mit Enkeln an. Entwickelt wurden zudem Studienwanderreisen in den Kategorien<br />

„Natur“, „Kerngesund“ und „Informativ“. Stets dabei ist ein Wanderführer und meist ein mitreisender<br />

Demeter-Koch. Der Katalog mit den Ferienangeboten für 2008 kann ab sofort bestellt online werden.<br />

Bio im Urlaub � www.bio-im-urlaub.de<br />

Der ökologische Anbauverband Biokreis e.V. hat auf den Internetseiten „Bio im Urlaub“ Angebote, Tipps und weiterführende<br />

Links zusammengestellt. Vom exklusiven Wellness-Hotel bis zum urigen Bio-Bauernhof fi nden sich für jeden Geschmack<br />

und jeden Geldbeutel Angebote für einen genussreichen und entspannenden Urlaub. Die meisten Angebote<br />

fi nden sich hier in Süddeutschland, in NRW sind einige Biohöfe verzeichnet.<br />

Bio-Hotels � www.biohotels.info<br />

Unter dem Namen „Die Bio-Hotels“ hat sich eine Gruppe von Hoteliers zusammengeschlossen, um ein Angebot nach<br />

ökologischen Gesichtspunkten für ihre Gäste zu entwickeln. Zurzeit gibt es über 45 Mitgliedsbetriebe, die in Österreich,<br />

Italien, Deutschland und auch in der Schweiz, in Spanien und Irland als „Die Bio-Hotels“ geführt werden. In Deutschland<br />

arbeiten die Häuser mit Bioland zusammen. Eine Übersicht über alle Bio-Hotels, ausführliche Infos zum Konzept der<br />

Häuser und Katalog-Bestellung hier:<br />

Reiseführer zu nachhaltigem Tourismus � www.baerfuss.de/reisen.php4<br />

Aktuelle Reiseführer zu (fast) allen Flecken der Welt führt der Spezialversandbuchhandel für ökologische Themen Baerens<br />

& Fuss. Zahlreiche Reiseführer und Karten für nachhaltigen Tourismus umfasst der Katalog „Sanft reisen“, der kostenlos<br />

bestellt werden kann.<br />

2008 in Lüdinghausen<br />

Unser Neujahrs-Erlebnis-Gutschein für Sie:<br />

Einzulösen bei Ihrem nächsten Besuch in Lüdinghausen.<br />

Infos:<br />

1 mal richtig durchatmen, tief Luft holen<br />

und entspannt aufatmen - schön hier!<br />

2 mal interessiert angucken – z.B. die<br />

beiden reizenden Wasserburgen Vischering<br />

und Lüdinghausen.<br />

1 mal neue Wege gehen – z.B. an den Ufern<br />

der Stever, die echt idyllisch durch die<br />

Stadt mäandert.<br />

4 mal durch die schnuckeligen Lokale,<br />

Restaurants und Cafés ziehen.<br />

1 mal den Himmel über Lüdinghausen<br />

betrachten und die Wolken beobachten.<br />

5 mal durch die bezaubernde Alt<strong>stadt</strong> mit<br />

ihren hübschen Läden bummeln.<br />

3 mal sich einfach treiben lassen, nichts<br />

Besonderes wollen und gut fühlen.<br />

Lüdinghausen Marketing e.V. / Telefon: 02591-78008 / www.echtluedinghausen.de<br />

kurzgemeldet:<br />

Aktivurlaub<br />

Winter: Husky, Langlauf ...<br />

Sommer: Kanu, Wandern ...<br />

Familien: Erlebnisreisen<br />

Tel. 0251-871880<br />

www.rucksack-reisen.de<br />

Club-/Betriebsausflüge in<br />

Münster: Kanu-/Radtouren<br />

Erlebnis…<br />

Einkaufen…<br />

Echt Lüdinghausen<br />

müller mixed media<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 9


<strong>stadt</strong>gespräch:<br />

„In diesem Beruf fängt man immer wieder von vorne an.<br />

Es gibt keine Sicherheit, nicht für mich.“<br />

10 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März


Uwe Bohm<br />

... über<br />

den Schauspielberuf<br />

und das Theater<br />

Interview: Barbara Underberg<br />

Fotos: Martin Steffen<br />

Selbst wenn man seinen Namen nicht sofort zuordnen<br />

kann, das Gesicht ist sehr präsent. Uwe Bohm ist einer<br />

der erfolgreichsten deutschen Schauspieler - dem<br />

Fernsehpublikum bekannt aus zahlreichen TV-Produktionen,<br />

vielen Krimis und anspruchsvollen Fernsehfi lmen,<br />

dem Theaterpublikum u.a. ein Begriff als „Peer<br />

Gynt“, vom Kinopublikum beachtet seit „Nordsee ist<br />

Mordsee“ (1975) und „Die Heartbreakers“ (1982).<br />

Zur Zeit spielt der 46-jährige geborene Hamburger,<br />

der heute in Berlin lebt, am Bochumer Schauspielhaus<br />

die Rolles des Leicester in Schillers Drama „Maria Stuart“.<br />

Das Interview entstand kurz vor der Premiere des<br />

Stücks in der „Speisekammer“, der Gastronomie des<br />

Schauspielhauses. Uwe Bohm erscheint etwas abgekämpft<br />

direkt nach der Probe.<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 11


Und, wie läuft’s?<br />

Das hier ist Neuland für mich, das ist mein erster<br />

Schiller. Die Verbindung zur der Figur des<br />

Leicester ist etwas, das ich mir erst bauen musste,<br />

es muss ja eine bestimmte Farbe kriegen. Das<br />

Stück „Maria Stuart“ ist sehr fein strukturiert und<br />

die Schwierigkeit ist, alles, was die beteiligten<br />

Schauspieler sich erarbeitet haben, miteinander<br />

in Beziehung zu bringen.<br />

Sie sind ein sehr anerkannter Schauspieler,<br />

trotzdem Aufregung?<br />

Mit der Anerkennung ist das so eine Sache, das<br />

ehrt mich, aber ich sitze genauso da wie am Anfang.<br />

In diesem Beruf fängt man immer wieder<br />

von vorne an, und das ist das Aufregende daran.<br />

Es gibt keine Sicherheit, nicht für mich.<br />

Und vor Schiller habe ich natürlich große Ehrfurcht.<br />

Das merke ich auch bei anderen gestandenen<br />

Schauspielern, was es bedeutet, dieses<br />

große Werk hier auf die Bretter zu bringen. Die<br />

Angst spielt dabei eine große Rolle, vielleicht ist<br />

12 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

es sowas wie die Angst vor dem Versagen, davor,<br />

dass das Fallbeil runterfällt.<br />

Sie haben lange Jahre mit Theaterregisseur<br />

Peter Zadek, der von 1972 bis 1979 Intendant<br />

des Bochumer Schauspielhauses war, zusammengearbeitet.<br />

Nun spielen Sie unter der Regie<br />

von Elmar Goerden, der heute hier Intendant<br />

ist.<br />

Mit Zadek habe ich 22 Jahre zusammengearbeitet,<br />

er hat mich im Grunde zum Theater gebracht<br />

und natürlich sehr geprägt. Er ist heute<br />

über 80. Elmar Goerden und ich sind ungefähr<br />

im gleichen Alter und auf einem ähnlichen Level.<br />

Ich fi nde, dass er ein ganz großes Herz hat und<br />

großes Vertrauen, nicht nur in das Stück, sondern<br />

in alle Beteiligten.<br />

Dass Sie eine solche Schauspielkarriere machen<br />

würden, war nicht von Anfang an klar.<br />

1973, da war ich elf, saß ich auf der Straße und<br />

habe nicht über Schauspielerei nachgedacht.<br />

Hark Bohm hat mich dann auf der Straße aufgegabelt,<br />

als er nach Jungs für einen Film suchte.<br />

Über ihn bin ich dann zu meiner ersten Filmrolle<br />

gekommen.<br />

Und darüber haben Sie den Schauspielberuf<br />

für sich entdeckt?<br />

Nee, ich habe das nicht entdeckt, ich habe das<br />

auch nicht gewählt als Beruf. Ich bin da sozusagen<br />

reingequetscht worden. Ich sitze heute hier,<br />

nach ein paar Jahren, und habe diesen Beruf<br />

einfach. Das große Glück war ein Weg, den ich<br />

gegangen bin. Auch nach den Filmen, die ich als<br />

Kind und Jugendlicher mit Hark Bohm gemacht<br />

habe, war nicht in meinem Bewusstsein, dass ich<br />

Schauspieler werden will.<br />

Ich war zunächst Maler und Lackierer, dann war<br />

ich Theatermaler am Deutschen Schauspielhaus<br />

in Hamburg. Und mein Bewusstsein war, genau<br />

diese Arbeit zu machen. Erst langsam entstand<br />

durch meine Arbeit als Theatermaler und die<br />

Stücke, die ich deswegen sah, bei mir der Wunsch<br />

Schauspieler zu werden. Dann habe ich natürlich<br />

versucht, die Schauspielschule zu besuchen, da<br />

bin ich aber nicht angenommen worden. So habe<br />

ich die Idee erstmal wieder auf den Müll geschmissen<br />

und hab dann noch zig andere Sachen<br />

gemacht, Fotograf und Cutter zum Beispiel.<br />

Um am Ende doch Schauspieler zu werden.<br />

Debütiert habe ich am Hamburger Klecks Theater<br />

und bekam kurze Zeit später ein Engagement<br />

am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.<br />

Dann wurde Peter Zadek 1985 Intendant<br />

am Hamburger Schauspielhaus, er hat mich<br />

zum Glück übernommen. So wurde ich dann<br />

Theaterschauspieler.<br />

„Hark Bohm hat mich dann auf der Straße aufgegabelt,<br />

als er nach Jungs für einen Film suchte..“<br />

Sie haben vier Kinder. Was machen Sie, damit<br />

es ihnen gut geht?<br />

Ich halte es für völligen Quatsch, zu sagen, dass<br />

es meinen Kindern gut gehen soll. Man kann sich<br />

natürlich kümmern, sich Gedanken machen über<br />

gewisse Sachen, aber das heißt ja nicht, dass ein<br />

Kind nicht sein eigenes Leben hat und auch seine<br />

ganzen Probleme mit sich rumschleppt.


Eltern können es den eigenen Kindern schon<br />

leichter oder schwerer machen, ein gutes Leben<br />

zu führen.<br />

Natürlich kann man es einem Kind leichter oder<br />

schwerer machen. Deswegen muss man Entscheidungen<br />

treffen - dem bin ich auch gefolgt.<br />

Vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Jugend -<br />

Trennungskind, Heim, dann von Hark Bohm<br />

adoptiert - was halten Sie von der momentanen<br />

Diskussion über Jugendkriminalität?<br />

Wenn Jugendliche eine gewisse Brutalität an den<br />

Tag legen, ist da auch immer eine Sehnsucht dahinter.<br />

Es ist ja keiner von sich aus gut oder böse. Das<br />

sehen wir nur immer gern so, wir braven Deutschen,<br />

schwarz oder weiß.<br />

Das ist das Schöne an meinem Beruf - ich darf alles<br />

machen, es ist einfach ein Spiel, ich werde für<br />

nichts verurteilt. Darüber bin ich sehr dankbar und<br />

glücklich, es ist wie eine Therapie, das macht das<br />

Leben entspannt. Ich kann nur empfehlen, dass alle<br />

Schauspieler werden.<br />

Wenn Sie hier nun auf der Bühne stehen,<br />

kriegen Sie in der Zwischenzeit vom Ruhrgebiet<br />

was mit?<br />

Also ich wohne im Tucholsky, laufe vom Tucholsky<br />

zum Schauspielhaus und wieder zurück, darüberhinaus<br />

manchmal bis zum Café Zentral, und<br />

ab und zu zum Bahnhof. Meine Freundin ist in<br />

Bochum aufgewachsen, ihre Eltern wohnen in<br />

Bochum-Linden. Dort wasche ich ab und zu meine<br />

Wäsche.<br />

Natürlich habe ich ein Buch über Saladin Schmitt,<br />

den ersten Intendanten des Bochumer Schauspielhauses,<br />

und diese Stadt hier gelesen. Das<br />

Ruhrgebiet hat gegenüber Berlin, Hamburg oder<br />

anderen Städten etwas ganz Großzügiges. Das<br />

ist vor allem das Herz der Leute hier, das sind<br />

sehr dankbare und freundliche Menschen, man<br />

wird hier ganz unkompliziert aufgenommen. Ich<br />

fühle mich dann gleich wie zu Hause.<br />

Nach „Maria Stuart“, was für Pläne haben Sie?<br />

Ende dieses Jahres werde ich einen großen Zweiteiler<br />

unter der Regie von Dieter Wedel drehen,<br />

mit Ulrich Tukur, wenn alles klappt. Durch meine<br />

Zeit in Bochum, hier am Theater und mit den<br />

Menschen, denke ich aber auch darüber nach,<br />

wieder ein bisschen mehr auf der Bühne zu stehen.<br />

Das würde mir gefallen. �<br />

„Wenn Jugendliche eine<br />

gewisse Brutalität an den Tag<br />

legen, ist da auch immer eine<br />

Sehnsucht dahinter.“<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 13


Friedrich Schiller<br />

Maria Stuart<br />

Ein Trauerspiel<br />

Schauspielhaus Bochum<br />

Regie: Elmar Goerden<br />

Zwei Frauen, wie sie gegensätzlicher kaum zu denken sind, bilden<br />

das Zentrum von Schillers dramatischem Konfl ikt: Maria Stuart, Königin<br />

von Schottland, hat sich, des Gattenmordes angeklagt, 1568 zu<br />

ihrer Verwandten Elisabeth nach England gefl üchtet. Ein fataler Fehler<br />

und eine unerträgliche Provokation für die anglikanische Königin.<br />

Denn die Schottin ist eine gefährliche Rivalin im Kampf um Englands<br />

Thron: Mit der katholischen Kirche steht ihr ein gigantischer Machtapparat<br />

zur Verfügung, der das labile politische Gleichgewicht jederzeit<br />

zerstören könnte. Und als Frau ist sie eine ständige Bedrohung,<br />

da sie alles das lebt, was Elisabeth sich nicht zugestehen kann oder<br />

will. Noch schreckt Elisabeth vor dem letzten Schritt zurück, die Hinrichtung<br />

ihrer Blutsverwandten zu unterschreiben. Doch Eifersucht,<br />

Liebe und Angst überlagern zunehmend politische Argumente.<br />

Besetzung u.a.:<br />

Imogen Kogge Elisabeth, Königin von England<br />

Ulli Maier Maria Stuart, Königin von Schottland<br />

Uwe Bohm Robert Dudley, Graf von Leicester<br />

Spieltermine:<br />

2. Februar (sa) 9. Februar (sa) 24. Februar (so) jeweils 19.30 Uhr<br />

Termine im März entnehmen Sie bitte der Internetseite des Schauspielhauses.<br />

� www.schauspielhausbochum.de<br />

14 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Schauspielhaus Bochum<br />

Im Dezember 1915 wird an der Königsallee das erste von der Stadt Bochum<br />

betriebene Theater eröffnet. Während des ersten Weltkrieges<br />

gastieren dort die Bühnen der Städte Düsseldorf und Essen. Ein eigenes<br />

Schauspielensemble bekommt Bochum im Jahr 1919.<br />

Nicht zuletzt wegen seiner berühmten Intendanten - u.a. Peter Zadek,<br />

Claus Peymann, Leander Haußmann und Matthias Hartmann - zählt<br />

das Schauspielhaus Bochum seither zu den renommiertesten Bühnen<br />

Deutschlands.<br />

Das alte Theatergebäude wird bei einem Luftangriff 1944 völlig zerstört.<br />

Nach dem Krieg zeigt Bochums Schauspiel seine ersten Aufführungen<br />

im Saal des Stadtpark-Restaurants. 1953 wird das neue Schauspielhaus<br />

an der Königsallee eröffnet.<br />

Unter der Intendanz von Hans Schalla (1949-72) ist der Besucherandrang<br />

groß geworden. In direkter Nachbarschaft zum Großen Haus entstehen<br />

die Kammerspiele, die im Oktober 1966 eröffnet werden. 1972 richtet<br />

Peter Zadek im Keller eine dritte, kleinere Spielstätte ein, die er Theater<br />

Unten nennt. Zwischenzeitlich auch ZadEck genannt, ist sie heute unter<br />

dem Namen Theater unter Tage bekannt.<br />

Fotos: Birgit Hupfeld


Bio-Mittagstisch im<br />

Kulturhaus Oskar<br />

Im Kulturhaus Oskar gibt es einen täglichen Bio-Mittagstisch, den auch weitere<br />

Gäste über die Mieter des Hauses hinaus in Anspruch nehmen können. Angeboten<br />

wird von Bioköchin Ines Machemer saisonale Küche mit Bioprodukten aus der Region.<br />

Ein Essen kostet 6,50 Euro, der Mittagstisch läuft von 12.30 bis 13.30 Uhr.<br />

Bochum, Oskar-Hoffmann-Str. 25<br />

� www.kulturhaus-oskar.de<br />

BioFach 21.-24. Februar<br />

Weltleitmesse für Bio-Produkte<br />

Jedes Jahr im Februar fi ndet in Nürnberg die Biofach statt. Die Weltleitmesse für Bio-<br />

Produkte hat in diesem Jahr mehr als 2.600 Aussteller und erwartet 45.000 FachbesucherInnen<br />

aus mehr als 110 Ländern. Unter Schirmherrschaft der IFOAM (Weltdachverband<br />

der ökologischen Anbauverbände) garantiert die BioFach mit strengen Zulassungskriterien<br />

für die konstant hohe Qualität der ausgestellten Produkte.<br />

Das Weinangebot ist riesig, und unter dem Dach der BioFach fi ndet auch die<br />

“Vivaness” statt, eine Messe für Naturkosmetik und Wellness. Bio boomt. Auf den<br />

Internetseiten kann man sich u.a. über Aussteller und Produkte informieren.<br />

� www.biofach.de<br />

Besuchen Sie unsere Probierstube!<br />

Wir veranstalten regelmäßig Themen-,<br />

Winzer- und Privatweinproben.<br />

Zum Nubbental 14a 44227 Dortmund<br />

Tel: 0231- 727 55 81 www.VinCe-Biowein.de ( Newsletter anfordern!<br />

)<br />

Öffnungszeiten: Do., Fr.: 16.00 – 20.00 Uhr Sa: 10.00 – 14.00 Uhr<br />

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delikatessen:<br />

Hilfe, wir haben jetzt eine Espressomaschine …<br />

Das Geheimnis ist die Crema<br />

… tja , Weihnachten ist vorbei<br />

und jetzt steht sie da, die<br />

Espressomaschine. Über die<br />

Unzahl der Geräte stolpert<br />

man unweigerlich bei Media-Markt,<br />

Saturn und Co.<br />

Für den Vollautomaten muss<br />

man minimal 350 Euro rechnen,<br />

1.000 Euro und mehr<br />

sind auch kein Problem. Ritualisierte<br />

Frage bei meinen Workshops: „Wir haben jetzt ne tolle Maschine,<br />

aber keine Ahnung von Kaffee …“<br />

Guten Kaffee vorausgesetzt, entscheidet die Brühtechnik alles. Da der Vollautomat<br />

ganze Bohnen verarbeitet, ist man nicht auf gemahlenen Kaffee<br />

angewiesen, was gut ist, da gemahlener Kaffee sein Aroma in nullkommanix<br />

verliert. Aber auch die ganzen Bohnen sollte man nicht umschütten,<br />

sondern aromaschonend in der Tüte lassen und gut verschließen. Da die<br />

Vollautomaten auf kleinstem Raum den Bohnen-Vorrat und die Brühgruppe<br />

beherbergen, auch nicht zuviel Bohnen in der Maschine lagern - die aufgeheizte<br />

Espressomaschine vertreibt ein Gutteil der tausend Aromastoffe.<br />

Die Maschine hat einen Regler für den Mahlgrad. Der richtig eingestellte<br />

Mahlgrad kann den entscheidenden Impuls für Crema und Aroma in<br />

der Tasse liefern. Patentrezepte taugen hier nichts, der vorhandene Kaffee<br />

muss auf den Mahlgrad hin ausgestestet werden. Zu grob gemahlen gibt<br />

die Bohne ihr Geheimnis nicht preis, zu fein gemahlen treibt der Pumpendruck<br />

bei 92 Grad Wassertemperatur die Bitterstoffe mit aus.<br />

Entscheidend ist die Qualität der Crema in der Tasse. Frisch gebrüht sollte<br />

sie kompakt und geschlossen ohne dicke Blasen den Blick auf das edle<br />

schwarze Getränk vollständig verbergen. Schwenkt man die Tasse etwas,<br />

bleibt die Crema an der Tasse hängen. Nimmt man Zucker, sollte er langsam<br />

durch die Crema sickern, anschliessend schließt sie sich wieder komplett.<br />

Unterextraktion durch zu feinen Mahlgrad lässt die Espressomaschine bis<br />

an ihre 15 bar-Grenze ächzen und endet in einer zu dunklen, löchrigen<br />

Crema. Bei zu grober Mahlung und zu niedriger Wassertemperatur ist die<br />

Crema zu hell und wirft feine dünne Blasen.<br />

Die Crema bewahrt dem edlen Getränk nicht nur seine Hitze - ihre Existenz<br />

verweist auf den Königsweg des Kaffeebrühens: Nur unter dem Druck<br />

zwischen sieben und zehn bar werden die Kaffeeöle so extrahiert, dass<br />

sie eine Crema bilden. Da kommt keine Filtertechnik mit. Espresso ist der<br />

Kaffee, der gleichzeitig den Magen schont und geschmacklich in galaktische<br />

Höhen steigt. Die kurze Verweildauer des druckvoll extrahierenden<br />

Wassers belässt alle Bitterstoffe im Filterkuchen und nimmt auch weniger<br />

Koffein mit.<br />

Der Röster heißt Alex Kunkel und gibt<br />

Kaffeeworkshops im Essener Unperfekthaus<br />

� www.derroester.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 15


delikatessen:<br />

Vinaglobo<br />

Eins der besten<br />

Whisky-Fachgeschäfte<br />

Das unabhängige Whisky-Guide-Deutschland-<br />

Team hat Fachgeschäfte getestet und Vinaglobo<br />

aus Bochum-Langendreer wegen des bemerkenswerten<br />

Angebotes und der kompetenten<br />

Beratung als einen der besten Fachhändler ausgezeichnet.<br />

Der „Whisk(e)y-Guide Deutschland<br />

2008“ empfi ehlt bundesweit weniger als zweihundert<br />

Fachgeschäfte. Vinaglobo-Inhaber Olaf<br />

Vorberg setzt auf eigene Neuentdeckungen,<br />

vergessene Spezialitäten und Produkte jenseits<br />

des Mainstream.<br />

� www.vinaglobo.de<br />

– Fleisch von Charolais-<br />

Rindern aus hofeigener<br />

Zucht<br />

– Bio-Vollsortiment<br />

Rotbachstraße 7, 46535 Dinslaken<br />

Tel.: 0 20 64 / 5 48 21<br />

Email: scholtenhof-naturkost@t-online.de<br />

www.naturkost-scholtenhof.de<br />

16 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Bio-Supermarkt eröffnet in Buer<br />

Gelsenkirchen bekommt,<br />

was es verdient<br />

Was vor einigen Jahren noch absolute Ausnahme war,<br />

gehört immer mehr zum normalen Stadtbild: Bio-Supermärkte<br />

- also Supermärkte, die von Babybrei über<br />

frisches Obst und Gemüse bis zum Fertiggericht ausschließlich<br />

Bioprodukte verkaufen. Ein weiterer Bio-Supermarkt<br />

ist gerade eben dazugekommen, diesmal in<br />

Gelsenkirchen-Buer.<br />

Unter dem Motto „Gelsenkirchen hat’s verdient“ hat<br />

die Münsteraner SuperBioMarkt AG ihre 14. Filiale auf<br />

750 qm Fläche mitten in Buer eröffnet. Mehr als 6.000<br />

Produkte in Bio-Qualität stehen dort in den Regalen<br />

und Kühltheken, ein sogenanntes Vollsortiment, d.h.<br />

von Obst und Gemüse über Fleisch und Käse bis zu Naturkosmetik<br />

und Wein gibt es alle Artikel des täglichen<br />

Bedarfs. Ergänzt wird das Angebot durch einen Bäcker,<br />

der in einem eigenen Shop mit angeschlossenem Café<br />

frische Bio-Back- und Konditorwaren verkauft. „Immer<br />

mehr Menschen sehen, dass Bio-Produkte in vielen Lebensbereichen<br />

die bessere Alternative sind. Das können<br />

auch eine tiefgekühlte Bio-Pizza und ein Bio-Bier sein“,<br />

erzählt SuperBioMarkt-Gründer und -Vorstand Michael<br />

Radau. Verkostungen, Genießerabende und Aktionsverkäufe<br />

sollen auch Skeptiker vom guten Geschmack<br />

und von hoher Qualität überzeugen.<br />

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Bio-Supermärkten<br />

und konventionellen Lebensmittelläden ist die Breite<br />

des Sortiments. Im Biomarkt steht auch gern mal ein<br />

Produkt im Regal, von dem man noch nie gehört hat.<br />

Oder kennen Sie den „Roten Trommler“? Dabei handelt<br />

es sich um einen israelischen Fisch aus ökologischer<br />

Aquakultur. Um den KundInnen Mut zu machen, mal<br />

was Neues auszuprobieren, gibt es in solchen Fällen Informationen<br />

zum Produkt und Rezepte gratis dazu.<br />

Service und Beratung werden generell groß geschrieben.<br />

Im SuperBioMarkt gibt es gut geschultes und mehr<br />

Personal als im konventionellen Supermarkt. Außerdem<br />

sind zum Beispiel die Gänge so breit, dass ein Zwillingskinderwagen<br />

bequem durchpasst.<br />

Die SuperBioMarkt AG mit ihren etwa 250 MitarbeiterInnen,<br />

von denen 23 Auszubildende sind,<br />

hat am neuen Standort in Gelsenkirchen 15 neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen. (bu) �<br />

Gelsenkirchen-Buer, Horster Straße 42<br />

Dortmund-Hombruch, Harkortstraße 18<br />

Öff. jeweils mo-fr 8-19 Uhr, sa 8-16 Uhr<br />

� www.superbiomarkt.de


Chilipilze in Gorgonzolacreme<br />

Für 4 Personen:<br />

· 600 g Egerlinge oder<br />

Champignons<br />

· 2 Knoblauchzehen<br />

· 2 rote Chilischoten<br />

· 2 EL Butter (z.B. von Rogge)<br />

· 1 EL Öl (z.B. von Davert)<br />

· 150 g Gorgonzola<br />

· 1/8 l Gemüsebrühe<br />

(z.B. von Erntesegen)<br />

· 50 g Sahne (z.B. von Söbbeke)<br />

· Salz<br />

· Nelkenpulver<br />

(z.B. von Lebensbaum)<br />

· 2 Stängel Petersilie<br />

Die besonders würzigen Pilze schmecken mit Kartoffeln oder Nudeln, sind aber auch als<br />

Beilage zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch willkommen.<br />

Zubereitungszeit: 20 Min. ı Pro Portion ca: 270 kcal, 12 g EW, 23 g F, 2 g KH<br />

1. Die Pilze putzen und in etwa 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Den Knoblauch schälen und<br />

in dünne Scheiben schneiden. Die Chilischoten waschen, von den Stielen befreien und mit den<br />

Kernen in dünne Ringe schneiden.<br />

2. Die Butter mit dem Öl in einem Topf oder einer hohen Pfanne erwärmen. Die Pilze darin<br />

unter Rühren bei starker Hitze 2-3 Min. braten. Die Hitze reduzieren, Knoblauch und Chili ein<br />

paar Min. mitbraten.<br />

3. Den Gorgonzola in kleine Würfel schneiden und mit der Brühe und der Sahne zu den Pilzen<br />

geben. Unter Rühren erhitzen, bis der Käse geschmolzen ist. Die Pilze mit Salz und 1 winzigen<br />

Prise Nelkenpulver abschmecken. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blättchen<br />

fein hacken. Vor dem Servieren über die Pilze streuen.<br />

Dazu passen Kartoffelpüree, Pellkartoffeln oder auch Bandnudeln<br />

Die echte Jeden-Tag-<br />

Küche<br />

Gut kochen und essen<br />

Tag für Tag<br />

Cornelia Schinharl<br />

200 Seiten /<br />

Hardcover / 19,90 EUR /<br />

ISBN: 978-3-8338-0834-9<br />

Minutenschnitzel mit Orangensahne<br />

Würzen Sie eine Sauce mal anders als gewohnt – schon wird aus einem<br />

schnellen Schnitzel ein aufregendes Geschmackserlebnis.<br />

Zubereitungszeit: 20 Min. ı ProPortion ca: 350 kcal, 33 g EW, 23 g F,<br />

2 g KH<br />

1. Den Backofen auf 70° vorheizen und eine Platte hineinstellen. Das Filet<br />

schräg in dünne Scheiben schneiden. Mit Salz und Pfeffer würzen. Orange<br />

abwaschen und abtrocknen, Schale fein abreiben oder dünn abschneiden<br />

und fein hacken.<br />

2. Butter und Öl in einer großen Pfanne heiß werden lassen.<br />

Fleischscheiben darin bei starker Hitze pro Seite 1/2 Min. braten, auf die<br />

Platte in den warmen Ofen legen.<br />

3. Bratfond mit der Brühe ablöschen, Sahne, Orangenschale, Zimt und Chili<br />

zugeben und aufkochen lassen. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

und über die Fleischscheiben geben. Sofort servieren.<br />

Dazu passen Bandnudeln oder Reis<br />

Küchentipp: Pilze putzen<br />

Egerlinge und Champignons kommen aus Zuchtbetrieben und sind in der Regel nur leicht mit Erde<br />

verschmutzt. Diese am besten mit feuchtem Küchenpapier abwischen. Dann werden noch die<br />

Stielenden abgeschnitten – fertig! Waschen sollte man Pilze möglichst nicht, vor allem nicht im<br />

Wasser liegen lasen. Sie saugen sich sonst voll und ihr feiner Geschmack wird verwässert.<br />

Die Weine und alle Zutaten erhalten Sie natürlich in Ihrem SuperBioMarkt.<br />

Gorgonzola<br />

Der SuperBioMarkt-Weinexperte empfiehlt:<br />

Zu den Chilipilzen: Gewürztraminer<br />

Spätlese, Spätlese halbtrocken, Weingut<br />

Heiner Sauer/Pfalz, betörende Aromen nach<br />

Rosenöl, am Gaumen weich und schmelzig,<br />

üppiger Traminer.<br />

Zum Minutenschnitzel: Cuvée Rufia, Rotwein<br />

halbtrocken, Weingut Heiner Sauer/Pfalz,<br />

würziges Bukett, Anklänge von Cassis und<br />

Kirsche, cremiger Körper.<br />

Gorgonzola ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Mailand, die dem pikanten norditalienischen Käse<br />

ihren Namen gibt. Gorgonzola-Käse besteht aus Kuhmilch, Lab und Salz, die mit einer Edelpilzkultur des Penicillium<br />

gorgonzola versetzt werden. Um das Schimmelwachstum zu fördern, werden die Laibe während der<br />

Reifung mit Nadeln durchbohrt, so dass Sauerstoff in den Teig gelangt. Die Rinde wird regelmäßig mit Salzwasser<br />

abgewaschen. Gorgonzola reift zwischen zwei Monaten und einem Jahr.<br />

Der Käse hat eine typische, recht dicke, rötliche Rinde, die teilweise graue Schimmelfl ecken aufweist. Der<br />

weiche Teig ist weiß bis strohgelb und von grünblauen Schimmeladern durchzogen. Der würzig-pikante Geschmack<br />

mit dezent süßer Note ist meist milder als der Geruch. Gorgonzola, der sauer oder bitter riecht oder<br />

bräunlich verfärbt ist, sollte man nicht mehr kaufen.<br />

Ihr Einkaufszettel<br />

Für 4 Personen:<br />

· 600 g Schweinefilet (oder dünne<br />

Schnitzel nach Geschmack von<br />

Kalb oder Pute)<br />

· Salz und Pfeffer<br />

· 1/2 Bio-Orange<br />

· 1 1/2 EL Butter (z.B. von Rogge)<br />

· 1 1/2 EL Öl (z.B. von Rapunzel)<br />

· 75 ml Brühe, Sherry oder Weißwein<br />

· 150 g Sahne (z.B. von Söbbeke)<br />

· 1/4 TL Zimtpulver<br />

(z.B. von Lebensbaum)<br />

· 1/4 TL Chilipulver<br />

(z.B. von Herbaria)<br />

Das brauchen Sie, je nach Rezept, z.B.:<br />

. 600 g Egerlinge oder<br />

Champignons<br />

. 2 Sta¨ngel Petersilie<br />

. 150 g Gorgonzola<br />

. 600 g Schweinefilet<br />

. 2 rote Chilischoten . 1/2 Bio-Orange<br />

. Nelkenpulver<br />

. Zimt- und Chilipulver<br />

Ihr SuperBioMarkt:<br />

Dortmund-Hombruch,<br />

Harkortstraße 18<br />

Gelsenkirchen-Buer,<br />

Horster Straße 42<br />

www.superbiomarkt.de<br />

Entdecken Sie den Unterschied!<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 17


vorgestellt:<br />

wohlsein:<br />

Back to the Roots<br />

Moderne Endodontie als sanfte Methode zur<br />

Zahnerhaltung bei Zahnwurzelentzündungen<br />

Interview mit Dr. Roland Althoff<br />

Das Zentrum für innovative Zahnerhaltung hat<br />

sich zu der Anlaufstelle für alle Fragen zum<br />

Thema mikroskopische Endodontie entwickelt.<br />

Was bedeutet für Sie innovative Zahnerhaltung?<br />

Die Diskussion um immer zeit- und kostenaufwändigere<br />

Ersatzlösungen dominiert die Zahnmedizin,<br />

Zahnerhaltung ist häufi g noch nicht „en vogue“.<br />

Aber dies beginnt sich zu verändern. Wir haben<br />

eine Philosophie verinnerlicht, die das Ziel hat, unseren<br />

Patienten die Erhaltung ihrer Zähne professionell<br />

zu ermöglichen. Zahnerhaltung steht bei uns<br />

vor Zahnersatz. Für ein best mögliches Erhaltungsergebnis<br />

dürfen keine Kompromisse gemacht werden.<br />

Wir können in vielen Fällen schonende Alternativen<br />

zur Wurzelspitzenresektion oder gar zur<br />

Zahnentfernung bieten.<br />

Worin besteht Ihr Spezialgebiet innerhalb<br />

Ihrer Praxis?<br />

Ich bin auf dem Gebiet der mikroskopischen Endodontie<br />

spezialisiert: Das Fundament für einen dauerhaften<br />

Zahnerhalt sind feste und stabile Zahnwurzeln,<br />

die den täglichen Anforderungen an Kaukraft<br />

und Biss standhalten. Vielfach jedoch sind unsere<br />

Wurzeln durch schädliche Einfl üsse im Mark erkrankt.<br />

Durch eine Invasion von Bakterien aus Kariesprozessen<br />

oder durch mechanische Überlastung<br />

kann es zu einer Entzündung des Zahninneren und<br />

des angrenzenden Kieferknochens kommen. Der<br />

betroffene Zahn meldet sich durch extreme Temperaturempfi<br />

ndlichkeit, Probleme beim Kauen oder<br />

auch durch spontanen Nachtschmerz.<br />

Kann diese Zahnentzündung Auswirkungen<br />

auf die Allgemeingesundheit haben?<br />

Wird an dieser Stelle nicht adäquat behandelt,<br />

kann sich der Entzündungsprozess über das Blut<br />

auf lebenswichtige Organe wie Herz und Nieren<br />

ausbreiten oder zum Beispiel Gelenkrheumatismus<br />

verursachen.<br />

18 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Können Sie mit verständlichen Worten beschreiben,<br />

wie Sie therapeutisch vorgehen?<br />

Die Therapie einer solchen Wurzelentzündung ist<br />

oftmals eine Herausforderung, denn häufi g kommen<br />

Patienten zu uns, denen bereits zu einer Entfernung<br />

ihres erkrankten Zahnes oder zur chirurgischen<br />

Wurzelspitzenresektion geraten wurde.<br />

Zunächst wird eingehend geprüft, ob eine Erhaltung<br />

sinnvoll und möglich ist. Danach erfolgt ein<br />

Therapiegespräch, das den Zeit- und Investitions-<br />

Aufwand klärt. Die dauerhafte Erhaltung so erkrankter<br />

Zähne erfordert ein sorgfältiges Vorgehen<br />

mit viel Zeit und Aufmerksamkeit fürs Detail.<br />

Technisches Know-how, spezialisiertes Instrumentarium<br />

und Fingerspitzengefühl sind erforderlich,<br />

damit die Behandlung innerhalb von ein bis zwei<br />

Sitzungen abgeschlossen werden kann.<br />

Was beinhaltet die Behandlung im Einzelnen?<br />

Durch digitale Röntgentechnik wird bei geringer<br />

Strahlendosis zunächst die Wurzelanatomie exakt<br />

erfasst. OP-Lupe und OP-Mikroskop ermöglichen<br />

Einsichten bis ins kleinste Detail des Zahnes. Computergesteuerte<br />

Instrumente in Kombination mit<br />

traditionellen manuellen Techniken und Laser bringen<br />

Therapiesicherheit. Das so effi zient gereinigte<br />

Wurzelkanalsystem wird durch eine dreidimensionale<br />

Füllung und einen speziellen mit dem Zahn<br />

verbundenen Kernaufbau stabilisiert und abgedichtet.<br />

Eine Versprödung des Zahnes und das Eindringen<br />

neuer Bakterien werden damit sicher verhindert.<br />

Der im Fundament gestärkte Zahn kann<br />

dann ästhetisch restauriert werden.<br />

Wie sind die Heilungschancen?<br />

In unserer Therapieplanung orientieren wir uns ausschließlich<br />

am medizinisch Machbaren und Sinnvollen,<br />

angelehnt an internationale Standards. Die<br />

wissenschaftliche Literatur schreibt dieser Methodik<br />

eine Erfolgsquote von über neunzig Prozent zu.<br />

Welche Vorteile sehen Sie zur alternativen<br />

Ersatzlösung?<br />

Es müssen keine Zähne für eine Brücke abgeschliffen<br />

werden. Es ist keine Gewöhnungsphase erforderlich,<br />

denn der eigene natürliche Zahn bleibt erhalten<br />

und die Zahnerhaltung spart gegenüber dem<br />

Zahnersatz Zeit und Geld. Oftmals kann ein chirur-<br />

Die Dreidimensionalität des Wurzelkanalsystems<br />

gischer Eingriff vermieden werden. Für viele Patienten<br />

ist das Thema Wurzelbehandlung mit Schrecken<br />

verbunden. Die Behandlung ist schonend und<br />

schmerzfrei in lokaler Betäubung möglich.<br />

Das Zentrum für innovative Zahnerhaltung hat<br />

bemerkenswerten Erfolg und erfreut sich großer<br />

Nachfrage. Was ist der Grund?<br />

Den Wert eigener Zähne mit einem unnachahmlich<br />

natürlichen Gefühl sieht unser Behandlerteam<br />

als höchstes Gut und als den eigentlichen Sinn von<br />

„Zahnheilkunde“. Wir müssen weg von der Zahnersatzmaxime,<br />

die die Zahnmedizin im Laufe der Jahrzehnte<br />

geprägt hat. Es kann nicht der eigentliche<br />

Sinn eines Heilberufes sein, Patienten von der ersten<br />

Füllung bis zur Vollprothese zu begleiten. Wir brauchen<br />

neue Wege, die für Menschen konzipiert sind,<br />

die ein natürliches Interesse an der Bewahrung ihres<br />

natürlichen Kauorgans haben. Immer mehr Patienten<br />

ist dies wichtig und sie wollen genau das. �<br />

Dr. Roland Althoff<br />

Seit 1993 niedergelassen<br />

in Mülheimer Gemeinschaftspraxis.<br />

Hauptarbeitsgebiete: mikroskopische<br />

Endodontie<br />

und restaurative Zahnerhaltung.<br />

Seit 2005 zertifi ziert durch die Endoplus<br />

Akademie und die Deutsche Gesellschaft<br />

für Endodontie.<br />

Am 15. Februar um 19 Uhr fi ndet ein Vortragsabend<br />

mit Dr. Althoff zum Thema „moderne<br />

Wurzelbehandlung“ in Mülheim im<br />

Konferenzsaal des Ev. Krankenhauses, Wertgasse<br />

30, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

Anmeldungen werden unter der unten angegebenen<br />

Telefonnummer erbeten.<br />

Gemeinschaftspraxis Dres. Weber,<br />

Hildebrand, Althoff & Partner<br />

Friedenstraße 2a/Ecke Werdener Weg,<br />

Mülheim/Oppspring<br />

Tel. 0208.38 00 31<br />

�www.zahnarztpraxis-oppspring.de<br />

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Ohne Viren Richtung Frühling<br />

Bald werden sich die ersten Anzeichen des Frühlings zeigen. Doch noch ist es nicht so weit, sondern wir sind der<br />

warmen, trockenen Heizungsluft drinnen und der Kälte draußen ausgeliefert. Unter diesen Umständen haben<br />

Erkältungsviren leichtes Spiel - aber dagegen gibt es sinnvolle und wirksame Hilfe aus der Natur Südafrikas.<br />

Unbehandelt verlaufen Atemwegsinfekte immer häufi ger chronisch. So wird aus der akuten Bronchitis bei<br />

Nichtbehandlung bei jedem dritten Patienten eine chronische Bronchitis. Doch auch wenn die Erreger in die tiefen<br />

Atemwege absteigen, besteht, z. B. als Akutkomplikation, die Gefahr einer Lungenentzündung.<br />

Atemwegsinfekte, wie die akute Bronchitis, können mit einem Wurzelextrakt aus der südafrikanischen Kapland-Pelargonie<br />

bekämpft werden. Erhältlich ist die Arznei rezeptfrei unter dem Namen Umckaloabo® in Ihrer<br />

Apotheke. Umckaloabo® ist mit verschiedenen Wirkmechanismen aktiv: Durch seine dreifach-Wirkung überzieht<br />

es die Schleimhäute der Atemwege mit einem Schutzfi lm und stoppt so wirksam Erregerattacken. Außerdem<br />

mobilisiert Umckaloabo® körpereigene Abwehrzellen, die Viren abtöten, hindert Bakterien an der Vermehrung<br />

und löst zähen Schleim.<br />

Die Ursachen der Bronchitis werden so bekämpft und die lästigen Symptome klingen rasch ab. Das Phytotherapeutikum<br />

greift nicht in den Stoffwechsel der Erreger ein. So können auch keine gefährlichen Resistenzen entstehen.<br />

Ein weiteres Plus: Der Wurzelextrakt ist gut verträglich und schon für Kinder ab 1 Jahr zugelassen.<br />

Ihre Fachhändler im Ruhrgebiet:<br />

MBT - Masai Barefoot Technology<br />

Die Massai Barfuß Technik ist die Erfi ndung des<br />

Schweizer Ingenieurs Karl Müller. Bei einem<br />

Aufenthalt in Korea machte er die Entdeckung,<br />

dass das Barfußgehen über Reisfelder seine Rückenbeschwerden<br />

linderte. Nach der Rückkehr in<br />

die Schweiz begann Müller mit der Entwicklung<br />

einer Footwear-Technologie, die die natürliche<br />

Instabilität weicher Böden wie koreanischer Reisfelder<br />

oder ostafrikanischer Savannen auch jenen<br />

Menschen zugänglich macht, die sich auf harten<br />

Böden bewegen müssen. Nach jahrelanger Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeit, war 1996 die<br />

„Masai Barefoot Technology“ ausgereift genug,<br />

um auf den Markt zu kommen.<br />

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& Fortschritt<br />

Orthopädie-Schuhtechnik<br />

Jürgen Weiß<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 19<br />

vorgestellt:


uhrkultur:<br />

Im Mittelpunkt<br />

Kultur & Kunst im Revier<br />

Auch Oer-Erkenschwick<br />

ist Kulturhaupt<strong>stadt</strong><br />

Die Vision „2010“ muss auch in der Peripherie des<br />

Ruhrgebiets spürbar werden. Eine Randbeobachtung.<br />

Jede Kulturhaupt<strong>stadt</strong> geht mit diesem Titel anders<br />

um. Luxemburg machte mit einem freundlich-selbstironischen<br />

Logo auf sich aufmerksam,<br />

das einen hellblauen, röhrenden Hirsch<br />

zeigte. Anfang dieses Jahres wühlte Liverpool<br />

für seine Eröffnungsveranstaltung<br />

in der jüngeren Geschichte und beförderte<br />

einen der Beatlesüberlebenden,<br />

Ringo Starr, zutage. Starr<br />

durfte ein Liedchen trällern, während<br />

um ihn herum ein Großteil des<br />

Etats in Form eines Großfeuerwerks<br />

verballert wurde. Relativ im Dunkeln<br />

blieben an diesem Abend die Kräne<br />

und Baustellen jener Projekte, die<br />

nicht rechtzeitig fertig geworden<br />

sind. Aber selbst damit bekommt<br />

man eine Minute dreißig in der Tagesschau,<br />

kurz vor dem Wetter.<br />

Die Kulturhaupt<strong>stadt</strong> ist kein Ponyhof,<br />

soviel steht fest. Mit Blick auf<br />

Liverpool könnte man 2010 Herbert<br />

Grönemeyer unter Tage seinen WM-<br />

Heuler „Zeit, das sich was dreht“ singen<br />

lassen. Oder doch lieber die Zeilen<br />

„Du bist keine Welt<strong>stadt</strong>“ oder<br />

„Es ist ok, es tut gleichmäßig weh?“<br />

Aus einer Ansammlung von 53 Gemeinden<br />

eine äußere wie innere Einheit zu<br />

formen, scheint der größte Kraftakt für 2010<br />

zu sein. Sonst bleiben Großprojekte wie die<br />

500 Fesselballons, die die ehemaligen Kohlenschächte<br />

markieren sollen, nichts als heiße Luft.<br />

Immerhin werden diese „Schachtzeichen“ über<br />

das ganze Ruhrgebiet verteilt sein, dass jedem<br />

Besucher klar wird, die Kulturhaupt<strong>stadt</strong> geht<br />

auch hinter der Essener Stadtgrenze weiter.<br />

Randgemeinden wie Moers oder Kamen befürchten,<br />

dass sich die Hauptveranstaltungen<br />

zu sehr auf Essen konzentrieren könnten; dies<br />

gilt auch für die fi nanzielle Unterstützung mit<br />

Mitteln der Ruhr.2010 GmbH. Die Verant-<br />

20 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

wortlichen beschwichtigen mit der Idee, dass<br />

in jeder Woche des Jahres eine Gemeinde im<br />

Mittelpunkt stehen soll. Wie das konkret aussehen<br />

soll, ist, wie das Gesamtprogramm, noch<br />

nicht ganz klar, aber Ruhr.2010-Chef Fritz Pleit-<br />

gen macht schon mal gute Stimmung: „38 Wochen<br />

sind schon vergeben und wir fangen mit<br />

Dinslaken an.“ Warum nicht Dinslaken, wenn<br />

es stimmt, dass Provinz kein Ort, sondern eine<br />

Haltung ist? Diese Nebenzentren könnten den<br />

ganzen Charme der Ruhr.2010 ausmachen.<br />

Was den Unterschied zwischen einer warmen<br />

Augustwoche am Duisburger Innenhafen und<br />

neblig-verregneten Novembertagen in Oer-Erkenschwick<br />

ausmacht, wird aber die Praxis erst<br />

zeigen müssen.<br />

Die Frage, ob der Etat von 48 Millionen Euro<br />

wirklich reicht, hat Pleitgen kürzlich selbst<br />

gestellt. Istanbul kann für 2010 schon jetzt<br />

mit einem Budget von 120 Millionen rechnen.<br />

Bleibt die Hoffnung auf Sponsoren, angedacht<br />

sind da z.B. das Außenministerium<br />

und die Goethe-Gesellschaft – so soll die Internationalität<br />

der Veranstaltung betont werden.<br />

Es wird aber wohl darauf hinauslaufen,<br />

dass die üblichen Verdächtigen wie die<br />

ortsansässigen Energie- und Stahlunternehmen<br />

als Sponsoren auftreten werden. Leider<br />

braucht Kultur neben dem Geist immer auch<br />

Geld, um bestehen zu können. Bleibt zu hoffen,<br />

dass es, verbunden mit derartigen Großsponsoren,<br />

nicht nur eine Unterstützung der<br />

großen Events mit genügend Medienbeachtung<br />

gibt, sondern dass auch die Off-Kultur<br />

und die weniger bekannten Künstler davon<br />

profi tieren.<br />

Wenn man den Verantwortlichen zuhört, merkt<br />

man schon, dass sie die ganze Bevölkerung einbeziehen<br />

wollen. Steven Sloane will die etwa<br />

5,3 Millionen Menschen im Ruhrgebiet zum gemeinsamen<br />

Singen bewegen, ganz ohne Heidewitzka<br />

und Fischer-Chöre-Playback. Und<br />

Pleitgen träumt angenehm größenwahnsinnig<br />

von der Sperrung der A 40 zwischen Duisburg<br />

und Dortmund, um dort eine lange Tafel aus<br />

20.000 Tapeziertischen zu errichten, an der sich<br />

die Bevölkerung treffen soll. Und wie nachhaltig<br />

solche Menschenzusammenführungen sein<br />

können, hat man ja schon neun Monate nach<br />

dem WM-Sommer erlebt. (vkb) �


„Kultur betrifft alle“<br />

Steven Sloane über nachhaltige Kulturarbeit, ein<br />

Haus für die Musik und seine Liebe zum Basketball<br />

Das Gespräch führte Volker K. Belghaus<br />

Herr Sloane, Sie sind in Los Angeles geboren,<br />

haben später in Israel gelebt und gearbeitet,<br />

und waren weltweit als Dirigent tätig.<br />

Wie blickt ein Kosmopolit wie Sie auf das<br />

Ruhrgebiet?<br />

Ich bin, wie viele andere auch, als Fremder hierher<br />

gekommen. Nach vierzehn Jahren fühle mich hier<br />

Zuhause und identifi ziere mich mit dieser Region.<br />

Der Satz „Kultur durch Wandel“ trifft auch auf<br />

das Leben als Künstler zu. Ich bin vielleicht kein<br />

schlechtes Beispiel, was diese Idee angeht. (lacht)<br />

Was planen Sie für 2010?<br />

Zu meinem Themenfeld „Stadt der Künste“ gehören<br />

die „Performing Arts“. Besonders wichtig sind<br />

mir die Projekte, die von Akteuren aus der Region<br />

eingebracht werden. Wir wollen weg vom Begriff<br />

der „Hochkultur“. Kultur betrifft alle und muss<br />

auch alle integrieren. Eines der Hauptkriterien ist<br />

für mich Nachhaltigkeit. Was bleibt nach 2010? –<br />

Das ist eine zentrale Frage für unsere Programmarbeit.<br />

Wir müssen Infrastrukturen etablieren, die<br />

auch darüber hinaus Bestand haben. Dazu gehört<br />

auch „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi). Ein ganz<br />

überzeugendes Projekt, das nicht nur einen einmaligen<br />

Effekt hat. Das fi nde ich ganz wichtig:<br />

Was die kulturelle und insbesondere musikalische<br />

Bildung anbelangt, liegt genau in solchen Projekten<br />

die Zukunft unserer Region.<br />

Auf den Internetseiten der Bochumer Symphoniker<br />

kündigen Sie mit „Soundsafari“ Ähnliches<br />

an: „Wir entwickeln mit Kindern und Jugendlichen<br />

neue und überraschende Konzertmomente.“<br />

Was haben Sie da genau vor?<br />

In Bochum setzen wir bei unserer Arbeit auf Bildungsprojekte,<br />

wir haben gemeinsam mit dem<br />

Initiativkreis Ruhr „Petruschka“ auf die Bühne gebracht<br />

– ein Musikprojekt für Kinder und jüngere<br />

Leute. Auf die „Soundsafari“ sind wir sehr stolz,<br />

das ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Wir<br />

haben vor, alle Schulen in Bochum zu integrieren,<br />

dass sie regelmäßig bei uns sind und sich weiterbilden<br />

können. Im neuen Konzerthaus werden<br />

wir genug Raum haben, um diese Arbeit fortzusetzen.<br />

Das Haus soll der gesamten Bevölkerung<br />

offen stehen.<br />

Es gibt ja die Kritik, dass das neue<br />

Konzerthaus unnötig sei, da viele<br />

Nachbarstädte über ähnliche Häuser<br />

verfügen. Lautet nach „Jedem Kind<br />

ein Instrument“ die Devise jetzt „Jeder<br />

Stadt ein Konzerthaus“?<br />

Nein. Nur: Die Konzerthäuser in Dortmund<br />

und Essen sind vor allem mit Veranstaltungen<br />

und Gastspielen belegt. In Bochum<br />

geht es um eine feste Spielstätte und einen<br />

Probesaal für unser Orchester. Wir sind das<br />

einzige Konzertorchester in unserem Umkreis<br />

ohne Spielort. Wir haben in Bochum schlimme<br />

Arbeitsbedingungen. Wenn wir z.B. in Essen<br />

spielen, hört man erst, welches Potenzial dieses<br />

Orchester hat. Ich glaube, dass in dem Moment,<br />

wenn das Haus steht, die Menschen sehen werden,<br />

was sie da für einen Schatz haben – für<br />

unsere Stadt, für unsere Region und für unser<br />

Orchester.<br />

Die Kritiker sagen aber auch, dass die Bochumer<br />

Symphoniker die Jahrhunderthalle nutzen<br />

sollen, in der ja auch die RuhrTriennale stattfi<br />

ndet ...<br />

Die Jahrhunderthalle ist geeignet für außergewöhnliche<br />

Events. Sie ist überhaupt nicht geeignet<br />

für das normale Repertoire, das wir jede<br />

Woche spielen. Im Winter kann man wegen der<br />

Kälte dort gar nicht auftreten. Hinzu kommen<br />

die fünf Monate, in denen dort die RuhrTriennale<br />

stattfi ndet. Also was bleibt da übrig? Außerdem:<br />

Wenn es regnet, hört man das. Wir sind hier<br />

nicht in San Diego, wir brauchen einen Raum,<br />

dessen Akustik dem schlechten Wetter Rechnung<br />

trägt. Dafür kommt die Jahrhunderthalle<br />

nicht in Frage.<br />

Haben Sie noch andere Leidenschaften neben<br />

der Musik und der Oper?<br />

Ich bin leidenschaftlicher Basketballspieler beim<br />

VfL Bochum. Sport ist ein Großteil meines Lebens,<br />

neben meiner Familie natürlich. Das sind<br />

Dinge, wo einem die Seele brennt. Die Musik<br />

ist nur ein Weg, um mich auszudrücken; das<br />

passiert auch durch Sport, und vor allem<br />

Basketball.<br />

Sie stehen<br />

sonst als Dirigent, als Leitfi<br />

gur vor dem Orchester. Beim Basketball sind<br />

Sie Teil der Mannschaft. Ist das ein Ausgleich<br />

für Sie, weil Sie da mal nicht der Chef sind?<br />

Unbedingt! Das fi nde ich so toll am Basketball,<br />

das ist ein richtiger Teamsport. Mein Anliegen<br />

als Dirigent ist der Versuch, dass alle gemeinsam<br />

musizieren. Die Rolle des Dirigenten sollte es nicht<br />

sein, alles einfach zu bestimmen. Seine Arbeit ist<br />

zu inspirieren, und hoffentlich das Orchester dazu<br />

zu bringen, etwas gemeinsam zu gestalten.<br />

Herr Sloane, bis hierhin vielen Dank. �<br />

Steven Sloane ist Generalmusikdirektor der Bochumer<br />

Symphoniker und international gefragter Dirigent. Er<br />

wird 1958 in Los Angeles geboren, und siedelt im<br />

Alter von 23 Jahren nach Israel über. Dort dirigiert<br />

er alle führenden Orchester des Landes und arbeitet<br />

als Chorleiter. Es folgen Engagements in aller Welt,<br />

1994 wird er zum Generalmusikdirektor in Bochum<br />

berufen und wird 2004 für seine Aufnahme der Orchesterlieder<br />

von Josef Marx mit den Bochumer Symphonikern<br />

für den „Grammy“ nominiert. Seit 2006<br />

ist er Künstlerischer Direktor der „Stadt der Künste“<br />

bei der RUHR.2010.<br />

� www.ruhr2010.de<br />

� www.bochumer-symphoniker.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 21<br />

Foto: Christoph Fein


Musik nur, wenn sie nachhaltig ist<br />

Zwischen Nachwuchsförderung und Visionslust: In der Bochumer Musikszene<br />

tut sich einiges in Richtung 2010 und darüber hinaus.<br />

Wenn die Kulturschaffenden im Ruhrgebiet dieser<br />

Tage in die Zukunft schauen, endet dieser Blick<br />

meistens 2010, dem Kulturhaupt<strong>stadt</strong>jahr. Viele<br />

sehen dieses Jahr als Hoffnungspunkt, als Ziellinie,<br />

als Metropolenversprechen. Da das offi zielle<br />

Programm erst in diesem Sommer vorgelegt wird,<br />

muss man sich an den schon bekannten Projekten<br />

festhalten. Für den Bereich „Stadt der Künste“<br />

lockt die geheimnisvolle „Zweite Stadt“, die Unterwelt<br />

des Reviers, mit ihren Schächten und Flözen.<br />

An ausgewählten Stellen sollen die alten Stollen<br />

für Besucher und die Kunst geöffnet werden;<br />

auf der Zeche Zollverein soll die Medienkünstlerin<br />

Jenny Holzer das Kellergeschoss des Reviers mit<br />

Kunst füllen.<br />

Auf der Ruhr bei Essen-Werden ist das „Folkwang<br />

Atoll“ von Norbert Bauer geplant, der gemeinsam<br />

mit anderen Künstlern zwanzig Kunstinseln installieren<br />

will, „ein Archipel der Künste und Wissenschaften“,<br />

die mit kleinen Booten erfahrbar werden<br />

sollen. Neben diesen, wohl einmaligen, Großprojekten<br />

hört man aber immer öfter das Wort<br />

„Nachhaltigkeit“, weil immer mehr Menschen erkennen,<br />

dass die Arbeit an der Kultur nicht mit<br />

Foto: Jedem Kind<br />

ruhrkultur:<br />

22 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

dem vermeintlich magischen Datum 2010 aufhören<br />

kann.<br />

Jedem Kind ein Instrument<br />

Ein Schritt in diese Richtung ist die Initative „Jedem<br />

Kind ein Instrument“ (JeKi). Bereits 2003 brachten<br />

die Musikschule Bochum und die „Zukunftsstiftung<br />

Bildung“ der GLS Treuhand dieses Projekt<br />

mit wachsendem Erfolg auf den Weg. Grundschulkindern<br />

soll die Möglichkeit gegeben werden,<br />

möglichst früh ein Instrument zu lernen. Den<br />

Unterricht gestalten Musikschullehrer zusammen<br />

mit den Lehrern, ab der 3. Klasse wird das Erlernte<br />

gemeinsam in einem Kinderorchester weitergeführt.<br />

Diese Art der kulturellen Bildung entwickelt<br />

sich immer mehr, allein im Jahr 2007 machten<br />

7.200 Erstklässler an 200 Grundschulen mit.<br />

Bis 2010 sollen möglichst alle Kinder im Ruhrgebiet<br />

eingebunden werden. Aufgrund des Erfolgs<br />

haben sich mittlerweile auch das Land NRW und<br />

die Kulturstiftung des Bundes drangehängt und<br />

unterstützen das Projekt.<br />

Auch die Bochumer Symphoniker mit ihrem Generalmusikdirektor<br />

Steven Sloane haben sich<br />

Erstklässler der Grundschule in der Vöde beim Unterricht von „Jedem Kind ein Instrument“<br />

Visualisierung: Van den Valentyn Architektur<br />

Die geplante „Bochumer Symphonie“<br />

Bürgernähe und Nachwuchsförderung auf die<br />

Fahnen geschrieben. Sloane will mit Musikbildungsprojekten<br />

wie „Soundsafari“ für Kinder<br />

und Jugendliche möglichst alle Bochumer Schulen<br />

einbinden. Schülern verschiedener Herkunft<br />

und aller Altersklassen soll mit Musikworkshops<br />

der Zugang zur Musik und „benachbarten Kunstsparten“<br />

ermöglicht werden. Am Ende werden<br />

die Ergebnisse mit einem Konzert der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Klingt ein wenig nach Simon<br />

Rattles „Rhythm is it“ im Pott, ist aber lobenswert,<br />

da so Integration auf spielerisch-künstlerische<br />

Weise erfahrbar wird. Außerdem hat diese<br />

Kulturarbeit länger Bestand als ein großes, einmaliges<br />

Event im Jahr 2010.<br />

Symphonie für Bochum<br />

Dafür schiebt Sloane einen anderen großen und<br />

vieldiskutierten Visionsbrocken vor sich her: Ein<br />

eigenes Konzerthaus, die „Bochumer Symphonie“.<br />

Neu ist diese Idee nicht, schon 1959<br />

wurde mit dem Gedanken gespielt. Aber auch<br />

hier tat die Zahl 2010 Wunder, nach langer Diskussion<br />

einigte man sich auf den Standort an<br />

der Marienkirche in der Innen<strong>stadt</strong>. In der Kritik<br />

stehen weiterhin die Fragen, ob so ein Konzerthaus<br />

überhaupt nötig ist und wie dessen Finanzierung<br />

aussehen soll. Es gibt im Umkreis von<br />

50 km mit der Tonhalle Düsseldorf, der Philharmonie<br />

Essen und dem Konzerthaus Dortmund<br />

genügend Häuser, die den Bedarf decken, so


die Gegner der Bochumer Symphonie. Sogar<br />

die Duisburger Symphoniker haben ihren Saal,<br />

wenn auch im Einkaufszentrum „City Palais“,<br />

dem einfallslos-merkwürdigen Nachfolgebau<br />

der Mercartorhalle.<br />

Sloane geht es aber um einen dauerhaften<br />

Spiel- und Probenort für seine Symphoniker,<br />

wie er dem <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong> im Interview sagte. Die<br />

momentane Arbeitssituation ist sowohl für die<br />

Verwaltung als auch für die Musiker alles andere<br />

als optimal. Man sitzt in zu kleinen Büros<br />

auf einem Zechengelände, die Symphoniker<br />

müssen in der alten Waschkaue proben. Was<br />

SCHAUSPIELHAUS BOCHUM<br />

DIE NÄCHSTEN PREMIEREN<br />

FRIEDRICH SCHILLER<br />

MARIA STUART<br />

REGIE ELMAR GOERDEN<br />

PREMIERE AM 19. JANUAR 2008<br />

IM SCHAUSPIELHAUS<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

KRISTO ŠAGOR<br />

BEVOR WIR GEHEN<br />

REGIE MARTINA VAN BOXEN<br />

PREMIERE AM 26. JANUAR 2008<br />

IM THEATER UNTER TAGE<br />

der gekachelte Raum für die Akustik bedeutet,<br />

kann man sich gut vorstellen. Es ist so laut,<br />

dass schwangere Musikerinnen der Probe fernbleiben,<br />

weil dieser Schall den Babys schaden<br />

könnte, hört man aus dem Umkreis der Symphoniker.<br />

Arbeitsrechtlich sind das untragbare<br />

Verhältnisse, so kann der vorgeschriebene Aufenthaltsraum<br />

nicht richtig genutzt werden, weil<br />

der Platz für die Lagerung der Instrumente gebraucht<br />

wird. Solche Bedingungen sind eines<br />

großen Orchesters nicht würdig, da ist man sich<br />

weitgehend einig. Bleibt das leidige Thema der<br />

Finanzierung der Symphonie. Zwischendurch<br />

wurden zwar Stimmen laut, dass man doch die<br />

DALE WASSERMAN<br />

EINER FLOG ÜBER DAS<br />

KUCKUCKSNEST<br />

REGIE JORINDE DRÖSE<br />

PREMIERE AM 29. FEBRUAR 2008<br />

IM SCHAUSPIELHAUS<br />

THOMAS BERNHARD<br />

DER IGNORANT UND DER<br />

WAHNSINNIGE<br />

REGIE BURGHART KLAUSSNER<br />

PREMIERE AM 1. MÄRZ 2008<br />

IN DEN KAMMERSPIELEN<br />

A TRIBUTE TO JOHNNY CASH<br />

EINE MUSIKALISCHE<br />

SPURENSUCHE<br />

REGIE ARNE NOBEL<br />

PREMIERE AM 14. MÄRZ 2008<br />

IN DEN KAMMERSPIELEN<br />

Jahrhunderthalle nutzen könne. Aber auch hier<br />

wären kostspielige und aufwändige Umbauten<br />

die Folge.<br />

Wie Curry ohne Wurst<br />

Die „Bochumer Symphonie“ wird momentan<br />

mit etwa dreißig Millionen Euro veranschlagt.<br />

Die Stadt sichert fünfzehn Millionen zu, für die<br />

andere Hälfte werden Spender wie der Lotto-<br />

Unternehmer Norman Faber gesucht, der fünf<br />

Millionen Euro spendete. Andere, wie die Bochumer<br />

Brauer von Fiege, steuern ideellen Zuspruch<br />

bei: Deren Bierdeckel sollen in 200 Gaststätten<br />

mit fl ott-folkloristischen Sprüchen wie:<br />

„Bochum ohne Symphonie ist wie Curry ohne<br />

Wurst“ die Seele des kritischen Pottlers streicheln<br />

und um Spenden werben. Ist also der Bau<br />

des Konzerthauses so einfach wie ein Lottogewinn<br />

in Fabers Werbesendungen? „Die neue<br />

Symphonie, morgen in Ihrem Briefkasten“?<br />

Nein, zwar haben weitere Spender ebenfalls<br />

zwei Millionen dazugetan, trotzdem bleibt momentan<br />

eine Finanzierungslücke von ca. sieben<br />

Millionen Euro.<br />

Sicher, die momentane Arbeitssituation der Symphoniker<br />

lässt stark zu wünschen übrig, aber ob<br />

so ein Projekt auf Pump fi nanziert werden muss,<br />

bleibt fraglich. Die Finanzierung der Folgejahre<br />

und die weitere Auslastung des Hauses ist ebenfalls<br />

ungewiss. Trotz alledem ist festzustellen,<br />

dass auch Nachhaltigkeit leider nicht umsonst zu<br />

haben ist. (vkb) �<br />

� www.jedemkind.de<br />

� www.bochumer-symphoniker.de<br />

� www.konzerthaus-bochum.de<br />

NEIL LABUTE<br />

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REGIE KATRIN LINDNER<br />

PREMIERE IM MÄRZ 2008<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 23


uhrkultur:<br />

Ein Hafen für die Kunst<br />

Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst<br />

am Duisburger Innenhafen zeigt Jörg Immendorff und<br />

andere Werke deutscher Nachkriegskunst.<br />

Man kann sich heute nicht<br />

mehr vorstellen, dass dieser<br />

Hafen mal jenes verrottete<br />

Dreckloch war, aus dem<br />

Kommissar Schimanski seine<br />

Leichen fi schte. Eigentlich<br />

hatten die Duisburger Stadtplaner<br />

ihren alten Kornhafen<br />

schon aufgegeben, die<br />

Speicher sollten abgerissen<br />

und das Hafenbecken zugeschüttet<br />

werden. Mit der IBA<br />

Emscher Park wurde zwischen<br />

1989 und 1999 eifrig Struktur<br />

gewandelt, die Häuser wurden<br />

saniert und der Hafen zu<br />

einem modernen Stadtquartier<br />

umgebaut. 1999 eröffnete<br />

das Museum Küppersmühle in<br />

einem alten Getreidespeicher<br />

und bot zuerst Raum für die<br />

Sammlung Grothe, die moderne<br />

Kunst von 1960 bis heute<br />

zeigte. Diese Kollektion wurde<br />

mittlerweile von der Neuen<br />

Sammlung Ströher übernom- Links: Schön nach oben: Das Treppenhaus in der Küppersmühle Mitte: Jörg Immendorff “Painter as canvas”, 1991 Öl auf<br />

men und durch zahlreiche Informel-Werke<br />

(ab 1946) er-<br />

Leinwand, 300 x 400 cm Oben: Nah am Wasser gebaut: Das Museum Küppersmühle am Duisburger Innenhafen<br />

gänzt. Die Liste der Künstler liest sich wie das penhaus, das selbst schon mehr Skulptur als Auf- imaginären Abgrund entgegentaumelt. Sehens-<br />

Who’s who der deutschen Nachkriegskunst: stiegshilfe ist. Wie ein Schneckenhaus winden wert ist auch die neuerworbene Foto-Serie von<br />

Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Hanne Darboven, sich die Stufen aus terrakottafarbenem, durchge- Candida Höfer, deren präzis-scharfe Innenräume<br />

Joseph Beuys, Markus Lüpertz, Jörg Immendorff färbtem Beton organisch nach oben. Auch wenn von Bibliotheken und Kirchen in Zentralperspekti-<br />

und viele andere. Der klugen Sammelstrategie es sich eckenfrei-waldorfhaft anhört – von so ve wie Öffnungen in weitere Räume erscheinen.<br />

der Familie Grothe ist es zu verdanken, dass das einer Haltung ist die Architektur meilenweit ent-<br />

MKM heute viele Bild-Serien präsentieren kann. fernt. Es ist der spürbare Kontrast zwischen der Jörg Immendorff<br />

wärmenden Atmosphäre des Treppenhauses In diesem Frühjahr prunkt das MKM in seiner<br />

Schneckenhaus als Treppenhaus und der weiten Kühle der Ausstellungsräume. Ausstellungsreihe „Akademos“, die die Profes-<br />

Auch architektonisch überzeugt das Museum. Äusoren<br />

der Düsseldorfer Kunstakademie vorstellt,<br />

ßerlich fügt es sich mit seiner Ziegelfassade naht- Beim Betreten dieser Räume tritt nicht selten ein mit einem großen Namen: Jörg Immendorff. Der<br />

los in die umgebende Speicherbebauung ein, Überwältigungseffekt ein – im Obergeschoss Gang durch die rund neunzig Kunstwerke ist ein<br />

innen entfesselt das Architekten-Duo Herzog & wuchtet sich Anselm Kiefers erdig-schrundiges Gang durch vierzig Jahre Bundesrepublik. Die<br />

de Meuron eine weiß-reduzierte Raumfl ucht, die Werk „Sternenlager IV“ ins Blickfeld; der streng- Ausstellung wurde noch vor seinem Tod im Jahr<br />

wie geschaffen ist für Großformate. Da das Geserielle „Westwall“ von Markus Lüpertz wird 2007 mit ihm besprochen und zeigt den Maler<br />

bäude komplett entkernt wurde, konnte jede eindrucksvoll von zwei riesigen Bildern von A.R. in seiner ganzen, saftigen Bandbreite: Links, po-<br />

zweite Etage entfernt werden und es entstan- Penk fl ankiert. Etwas kleiner ist der stürzende lemisch, selbstironisch, anspielungsreich, unanden<br />

hohe helle Räume. Schmale Fensterschlitze Bundesadler von Georg Baselitz, der seinerzeit gepasst. Man muss das immer wieder betonen,<br />

binden die äußere Welt in diese Innenwelt der hinter Gerhard Schröders Schreibtisch im Kanz- damit nicht der Eindruck der letzten Jahre beste-<br />

Kunst ein. Ähnlich spektakulär ist das neue Trepleramt hing und nun wieder in Duisburg einem hen bleibt, als Immendorff von den Boulevardme-<br />

Foto: Anton-Ludwig Thomas, Duisburg<br />

24 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

© courtesy Galerie Michael Werner, Köln & New York<br />

Foto: MKM Museum Küppersmühle


dien vereinnahmt wurde und sich mit Ex-Kanzlern<br />

und blondierten Event-Movie-Darstellerinnen fotografi<br />

eren ließ. Er war kein Mainstreamkünstler,<br />

auf den sich alle einigen konnten, sondern<br />

Bürgerschreck, Bohemien und, natürlich, einer<br />

der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler.<br />

Man braucht eine Weile, bis man sich in Immendorffs<br />

Bildwelt „eingesehen“ hat. Seine Bilder<br />

sind monumental, voller Symbolik und von hinreißender,<br />

selbstironischer<br />

Ich-Bezogenheit. Da dachte<br />

einer weiter, öffnete<br />

mit seinen Bildern gleich<br />

Foto : Volker K. Belghaus<br />

mehrere Ebenen im Kopf des Betrachters und<br />

mischte sich mit seiner Kunst in Politik und Gesellschaft<br />

ein. In Duisburg zeigt man sein Werk<br />

ab den sechziger Jahren: Albern-bunte, lachende<br />

Babys („Hapmi lieb“, 1966), die verrätselten<br />

„Lidl“-Entwürfe („Die Lidl-Stadt nimmt Gestalt<br />

an“, 1968), dann landet man ziemlich schnell im<br />

typischen Immendorff-Kosmos der von Menschen<br />

und Symbolen wimmelnden Großformate. „Painter<br />

as canvas“ (1991) ist so ein Fall und kommt<br />

stilistisch seinem „Café Deutschland“ sehr nah.<br />

Man entdeckt im Bild andere Künstlerkollegen:<br />

Lüpertz, Beuys und natürlich Immendorff selbst;<br />

auf diesem Bild in erkennbarer Darstellung, sonst<br />

als sein Alter Ego, dem Mal-Affen. Eine ähnliche<br />

Künstlerrunde hat er auch in der grob-holzigen<br />

Skulptur und Installation „Der Bildhauer im<br />

Maler ist sein bester Feind“ (1986) verewigt. Die<br />

Skulptur zeigt schelmisch den damaligen Kunstbetrieb,<br />

die Herren Immendorff (als Affe), Penck,<br />

Baselitz, Lüpertz und der Galerist Werner bilden<br />

eine Tischgemeinschaft voller Symbolik.<br />

Bedrückend und beeindruckend ist das Spätwerk<br />

Immendorffs, dessen Bilder er aufgrund<br />

seiner Krankheit nicht mehr selbst malen konnte<br />

und deshalb einem Assistenten vom Rollstuhl aus<br />

Anweisungen gab. Selbst seine Signatur musste<br />

am Ende mit einer Schablone aufgetragen werden.<br />

Diese Bilder wirken collagenhaft, den Hintergrund<br />

bilden an alte Stiche erinnernde Szenerien,<br />

bedeckt von dunklen Flächen. Sein Alter Ego,<br />

der Affe, erscheint als schemenhafter, schwarzer<br />

Schatten, der am Ende mit einem Besen die alten<br />

Rechts: Jörg Immendorff „Der Bildhauer im Maler ist sein bester Feind“<br />

Bilder auskehrt. Davon ist man im Museum Küppersmühle<br />

gottlob weit entfernt. Hier in Duisburg,<br />

wo die Kunst einen Hafen gefunden hat, kann man<br />

auf weitere, kluge Ausstellungen hoffen. (vkb) �<br />

Akademos<br />

Jörg Immendorff<br />

bis 2. März<br />

MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst<br />

Innenhafen Duisburg<br />

Philosophenweg 55, 47051 Duisburg<br />

Tel. 0203.301 948-11<br />

Öff. mi 14-18 Uhr, do 11-18 Uhr, fr nach<br />

Vereinbarung, sa+so+feiertags 11-18 Uhr,<br />

mo+di geschlossen<br />

jeden Sonntag 15 Uhr kostenlose Führungen<br />

�www.museum-kueppersmuehle.de<br />

§§<br />

Was tun, wenn ...?<br />

• Ihr Arbeitgeber Ihnen kündigt<br />

• Ihr Geschäftspartner Sie „im Regen stehen lässt“<br />

• Ihr Ehepartner Sie verlässt<br />

• Ihr Nachlass sicher den von Ihnen ausgewählten Erben<br />

zukommen soll<br />

• Ihre Mieter Ihnen „auf dem Kopf herumtanzen“<br />

• Ihr Vermieter Ihnen kündigt<br />

• Ihr Mobilfunkanbieter Sie nicht aus dem Vertrag lässt<br />

• Ihre Kunden nicht bezahlen<br />

• Ihre Handwerker überzogene Preise abrechnen<br />

• Ihnen zu Unrecht ein Verkehrsvergehen zur Last gelegt wird<br />

• Ihre Versicherung die Regulierung eines Schadenfalls<br />

ablehnt<br />

• Ihre Geschäftsidee zu schützen ist …<br />

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KREINER & BROCKHOFF<br />

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Peter Kreiner (Notar) • Torsten Brockhoff<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 25


jazzszene:<br />

ruhrkultur:<br />

JOE Jazz Offensive Essen<br />

Die 1995 gegründete Interessengemeinschaft von<br />

Jazzmusikern und Liebhabern, ist inzwischen mit<br />

mehr als hundert Mitgliedern als Konzertveranstalter<br />

vor allem des im Januar stattfi ndenden JOE Jazzfestivals<br />

überregional etabliert. Zusammen mit Projazz<br />

e.V. tragen sie auch die Initiative jazzwerk ruhr.<br />

In Zeiten knapper Mittel gestalten sich die Arbeitsbedingungen<br />

gerade wenig massenkompatibler Musiker<br />

und Gruppen besonders schwierig. Kontinuität<br />

ist die Devise und da leistet die Offensive die entscheidende<br />

Arbeit: Monatliche Konzerte im Bürgermeisterhaus<br />

Essen-Werden und vierzehntägige Jazz-<br />

Sessions in der Filmbar der Lichtburg Essen schaffen<br />

eine Plattform auch für Nachwuchsmusiker.<br />

Essen hat in der Folkwangschule seit Jahren einen<br />

hervorragenden Jazzstudiengang, und so kann man<br />

Studierende neben und mit Lehrenden und etablierten<br />

Musikern der Region erleben.<br />

Und da ließen sich viele nennen wie der Saxofonist<br />

Remi Filipovitch, der Bassist Hartmut Kracht,<br />

bekannt aus Bands wie NOX, zusammen mit Jan<br />

Klare Das böse Ding oder das off domicil orchestra.<br />

Zu den überregional bekannten Musikern<br />

gehören auch der Pianist Christian Brockmeier, der<br />

u.a. mit Helge Schneider oder Larry Coryell gespielt<br />

hat sowie der Gitarrist Andreas Wahl.<br />

Beim diesjährigen JOE Jazzfestival trafen mit dem off<br />

domicil orchestra zwanzig Musiker des Ruhrgebietes<br />

auf die Band LouLou der Sängerin Christiane Hagedorn<br />

mit einem Weill-Programm (siehe CD-Rezension<br />

im letzten Stadt<strong>blatt</strong>) sowie auf David Torns Prezenz.<br />

Der amerikanische Produzent und Filmmusikkomponist<br />

spielte seine ausgefeilten Soundscapes mit alten<br />

Bekannten des JOE Festivals: Saxofonist Tim Berne,<br />

Keyboarder Craig Taborn und Drummer Tom Rainey,<br />

allesamt aus der New Yorker Avantgarde. Sie waren<br />

schon 2006 in der Band des Bassisten Drew Gress.<br />

Man kann sich schon auf das nächste Jahr freuen<br />

und inzwischen die Einzelkonzerte der Initiative genießen.<br />

(pl) �<br />

Ab 20 Uhr: Jeden letzten Mittwoch im Monat.<br />

Essen-Werden, Bürgermeisterhaus, Heckstr. 105<br />

Ab 21 Uhr: Jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat.<br />

Essen, Lichtburg, (Filmbar), Kettwiger Str. 36<br />

� www.jazz-offensive-essen.de<br />

� www.jazzwerkruhr.de<br />

26 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Theater für unter Dreijährige<br />

„Kunstgenuss statt<br />

plumpe Albernheiten“<br />

Spezielles Spielkonzept soll kleinen und großen Besuchern die Scheu nehmen.<br />

Anders als in Frankreich, Italien und Skandinavien,<br />

wo das „Theater für die Allerkleinsten“ seit fünfzehn<br />

Jahren Tradition hat, ist hierzulande Theater<br />

für unter dreijährige Kinder immer noch eine Seltenheit.<br />

Die Inszenierungen des Helios Theater in<br />

Hamm unter der künstlerischen Leitung von Barbara<br />

Kölling und Michael Lurse leisten hier Pionierarbeit.<br />

Nach wie vor sind Publikum und Theaterszene skeptisch<br />

gegenüber Theaterproduktionen, die sich speziell<br />

an ganz kleine Theaterbesucher richten.<br />

Doch wer die Helios-Inszenierungen „Trommeltropfen“,<br />

„Erde, Stock und Stein“ und „O Himmel<br />

blau“ gesehen hat, ließe sich schnell davon überzeugen,<br />

dass kleine Kinder ernstzunehmende Theaterzuschauer<br />

sind. Bei den Stücken handelt es sich<br />

weder um klassisches Puppenspiel, noch um Adaptionen<br />

von Kinderbüchern, sondern meist um feinsinnige<br />

Materialuntersuchungen. Ohne viel Sprache<br />

und den elementaren Bedürfnissen von Kleinkindern<br />

entsprechend setzen sich die Schauspieler<br />

– meist als Solisten oder im Duo – mit elementaren<br />

Fotos: Wolfgang Zurborn<br />

Materialien wie Wasser, Luft, Erde auseinander<br />

und übersetzen dies in kunstvolle Theaterstücke.<br />

Dabei gehe es, so Barbara Kölling, zwar darum, die<br />

Kleinen gut zu unterhalten, plumpe Albernheiten<br />

empfi ndet sie dabei jedoch als „Diffamierung der<br />

Kleinen“.<br />

Klänge und Bilder<br />

Das Material Holz steht im Mittelpunkt des neuesten<br />

Theaterstücks für die Allerkleinsten, das am 24.<br />

Februar in Hamm Premiere hat. Darin entlocken ein<br />

Puppenspieler (Michael Lurse) und ein Percussionist<br />

(Andrés Cabrera) dem Material Klänge, Bilder, kleine<br />

Geschichten. Während der Probenphase wird in<br />

sogenannten Experimentierfeldern bereits Erarbeitetes<br />

vor eingeladenen Kleinkindergruppen gezeigt<br />

und frei improvisiert. Somit sind die Kinder schon<br />

im Entstehungsprozess involviert.<br />

Die Aufführungen für die Allerkleinsten dauern<br />

meist nicht länger als dreißig Minuten und sind<br />

auf maximal sechzig Zuschauer begrenzt, um eine<br />

ideale Atmosphäre zu schaffen, die den Kleinen<br />

„Die Erde ist eine Mutter“ heißt es in „Erde Stock und Stein“, das szenisch-musikalische Duett.


In „O Himmel blau“ entdeckt Schauspielerin<br />

Ania Michaelis die Sprache<br />

den Kunstgenuss ermöglicht. Dabei spielt auch der<br />

Weg in und aus dem Theatersaal eine entscheidende<br />

Rolle, weshalb die Theaterpädagogen Katja<br />

Ahlers und Matthias Damberg die Gäste durchgehend<br />

begleiten. „Den Besuchern soll die Scheu<br />

vor dem gemeinsamen Theaterbesuch genommen<br />

werden,“ erläutern sie.<br />

Keine pädagogische Anleitung<br />

„Theater sollte nicht den Anspruch haben, die Kinder<br />

pädagogisch anzuleiten“, so Kölling. Sie sieht<br />

ihre Arbeit, die bisher dreimal mit dem Förderpreis<br />

des Landes NRW ausgezeichnet wurde, als Ergänzung<br />

„zu all den anderen schönen Dingen, die man<br />

mit den Kleinsten machen kann.“ Ein gemeinsamer<br />

Theaterbesuch sei sowohl für die Eltern als auch für<br />

die Kinder ein neues, aufregendes Erlebnis.<br />

Das Helios Theater, das 1997 von Köln nach Hamm<br />

zog, um ein professionelles Kinder- und Jugendtheater<br />

in der Stadt und der gesamten Region zu etablieren,<br />

verfügt mittlerweile über ein bundesweites<br />

Netzwerk von Kooperationspartnern, die sich dem<br />

Theater für die Allerkleinsten widmen. So beispielsweise<br />

als Partner im Forschungsprojekt „Theater<br />

von Anfang an!“, das vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum<br />

in Berlin initiiert wurde. Im Hinblick auf<br />

das noch junge Jahr 2008 und die Perspektive Kulturhaupt<strong>stadt</strong><br />

2010 ist Kölling optimistisch, dass sich<br />

ihr Konzept weiter etabliert. „Die Landesregierung<br />

zeigt im Zuge der Verbesserung der Betreuung der<br />

unter Dreijährigen großes Interesse an unserer Arbeit.“<br />

2010 wird das Helios Theater in Hamm und<br />

der Region wieder das internationale Kinder- und<br />

Jugendtheaterfestival „hellwach“ veranstalten,<br />

bei dem auch Theaterproduktionen für die Allerkleinsten<br />

zu sehen sein werden. (pa) �<br />

� www.helios-theater.de<br />

Kurzfi lm-Wettbewerb zum<br />

Thema Zwangsheirat und Kinderehe<br />

Zwangsheirat und Kinderehe sind in vielen Teilen der Welt ein schwerwiegendes soziales wie kulturelles Problem.<br />

Viele Betroffene geraten in eine Situation, in der ihre Rechte auf Ausbildung, Gesundheit, Meinungsfreiheit<br />

sowie die Einhaltung ihrer sozialen Rechte nicht mehr gewährleistet sind. Die türkische Nichtregierungsorganisation<br />

Flying Broom und das Internationale Frauenfi lmfestival Dortmund|Köln (Achtung Schreibweise)<br />

haben daher gemeinsam ein Kurzfi lmprojekt initiiert, das das öffentliche Bewusstsein für dieses<br />

Thema schärfen will.<br />

Bis zum 15. April können Treatments eingereicht werden für fi ktionale Kurzfi lme zum Thema Zwangsheirat<br />

und Kinderehe, die ohne Dialoge realisiert werden müssen. Damit sollen Sprachbarrieren überwunden und<br />

visuelles Denken gefördert werden. Zwei unabhängige Juries wählen im Mai jeweils fünf Einreichungen aus<br />

beiden Ländern aus. Die GewinnerInnen des Wettbewerbs werden zu Drehbuch- und Produktionsworkshops<br />

nach Ankara eingeladen. Zum Ende des Projektes werden zwei der Kurzfi lme im Juli diesen Jahres in<br />

Ankara produziert.<br />

� www.frauenfilmfestival.eu<br />

Künstlerisches und literarisches<br />

Vermächtnis über Zwangsarbeit in Bochum<br />

„Eine Spur von mir“<br />

Fotos: Walter G. Breuer<br />

Valerian Lopatto und Anatolij Pilipenko gehörten im Zweiten Weltkrieg zu den über 32.000 Frauen und Männern,<br />

die in Bochum leben und arbeiten mussten. In dem Buch „Eine Spur von mir“ blicken sie nun auf die<br />

Jahre der Zwangsarbeit zurück. Das Werk beleuchtet das Thema auf neue, ungewohnte Weise, indem es in<br />

zwei Teilen Zeugnisse zur Zwangsarbeit im Ruhrgebiet vorstellt: Als künstlerisches und als literarisches Vermächtnis.<br />

Die Zeichnungen von Valerian Lopatto entstanden erst sechzig Jahre nach der Zwangsarbeit, während<br />

Anatolij Pilipenko sein Tagebuch bereits im Sommer 1945, nach der Befreiung von Krieg, Zwangsarbeit<br />

und Haft, unter dem Eindruck des unmittelbar Erlebten in einem Hattinger Arbeitserziehungslager schrieb.<br />

Das Werk ist für 13,90 Euro im Bochumer Buchhandel und unter www.brockmeyer-online.de erhältlich.<br />

Einer fl og über<br />

das Kuckucksnest<br />

Schauspielhaus Bochum, 29. Feb. 2008<br />

Die meisten kennen die Verfi lmung mit Jack Nicholson,<br />

eine Rolle, die ihn berühmt gemacht hat. In<br />

Bochum sind Alexander Maria Schmidt und Anna<br />

Scheibe (Fotos) die Protagonisten, die sich in einer<br />

psychiatrischen Abteilung einen Kleinkrieg liefern,<br />

der sich von kleinen Reibereien bis zu existenziellen<br />

Fragen und Zuständen steigert und in einem Finale<br />

gipfelt, bei dem es um Leben und Tod geht.<br />

Der Kleinkriminelle McMurphy lässt sich, um einer<br />

drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen, in eine Psychiatrie<br />

einweisen. Dort muss er schnell feststellen,<br />

dass er es nicht mehr selbst in der Hand hat, wann<br />

er entlassen werden kann, sondern auf Gedeih und<br />

Verderb auf die gutachtenden Ärzte und das Personal<br />

angewiesen ist. Oberschwester Ratched ist sich dieser<br />

Macht bewusst und führt ein totalitäres Regiment,<br />

das vordergründig gütig und verständnisvoll zu sein<br />

scheint, aber in Wirklichkeit auf Denunziantentum<br />

und Zurschaustellung der Schwächen anderer beruht.<br />

McMurphys Rebellionsversuche, die anderen Insassen<br />

zu Glücksspielen, Ausbruchversuchen oder<br />

wilden Partys zu verleiten, müssen so in einer Katastrophe<br />

enden.<br />

Das Stück ist inzwischen ein vielgespielter Klassiker<br />

in der oskarprämierten Dramatisierung Dale Wassermans<br />

nach dem Roman von Ken Kesey. So brillierte<br />

u.a. 2002 Hollywoodstar Christian Slater in<br />

der Rolle des McMurhy im Londoner Westend.<br />

Man darf gespannt sein, was die junge, talentierte<br />

Regisseurin Jorinde Dröse, die neben ihren Arbeiten<br />

in Bochum („nur noch heute“ von Sabine Harbeke,<br />

„Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams und<br />

„Platonow“ von Anton P. Tschechow) u.a. auch am<br />

Thalia-Theater Hamburg und der Volksbühne München<br />

inszeniert, aus dem Stoff macht. Unterstützt wird sie<br />

dabei von den Video-Designern Matthias Fleskes &<br />

Stephan Komitsch, die schon zu Zeiten Matthias Hartmanns<br />

mit fi lmischen Mitteln das Bühnengeschehen<br />

kontrapunktierten. (pl) �<br />

� www.schauspielhaus-bochum.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 27<br />

theaterpremiere:


kunstszene:<br />

ruhrkultur:<br />

Thomas Köner, Medienkünstler<br />

Pendler, Pilger,<br />

Piloten<br />

In einer Kooperation verschiedener<br />

Museen im Ruhrgebiet kann<br />

man unter dem Titel: „Pneuma<br />

Monoxyd“ zur Zeit eine überaus<br />

facettenreiche Werkschau des in<br />

Bochum geborenen und in Dortmund<br />

lebenden Medienkünstlers<br />

Thomas Köner erleben.<br />

Die Reihe wurde am 24. November mit der Video-<br />

Performance „Banlieue du Vide“ im Museum<br />

Bochum eröffnet, gefolgt von Foto- und Videoarbeiten<br />

im Museum Glaskasten Marl, im Turm der<br />

RWE Weser-Ems-AG und dem Kunstverein Dortmund.<br />

Am 5. Januar 2008 wurde ein Netart-Projekt<br />

im Medienkunstverein Hardware in Dortmund<br />

gestartet. Außerdem konnte man Thomas Köner<br />

am 6. Januar im Domicil Dortmund live erleben<br />

in seiner Stummfi lm-Performance zu Fritz Langs<br />

Klassiker „Der müde Tod“ von 1921.<br />

Material<br />

Köner, der ursprünglich Musik, vor allem Komposition,<br />

studierte und später über seine Tätigkeit<br />

in der Filmindustrie zur bildenden Kunst kam,<br />

benutzt Filmbilder und Ton nebeneinander. Sein<br />

Bildmaterial fi ndet er in alltäglichen Situationen<br />

Videostill aus: Périphériques part 2 Belgrad<br />

Video 5 min. 2006<br />

überall auf der Welt. Er versucht dabei, den Einfl<br />

uss der Kamera durch ihre reine Anwesenheit auf<br />

die gefi lmten Personen weitgehend zu minimieren.<br />

Deshalb kommen u.a. Bilder von Überwachungskameras<br />

oder kleinen unauffälligen Handkameras<br />

zum Einsatz. Oder, wie bei der Arbeit „Pendler<br />

Pilger Piloten“, wird von einem Büroturm aus ge-<br />

28 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Fotos: Peter Liffers<br />

Thomas Köner vor der Video-Installation „Pendler Pilger Piloten“, die eine 30-Sekunden-Sequenz, gefi<br />

lmt vom RWE-Turm in Dortmund auf den Bahnhofsvorplatz, als Ausgangsmaterial verwendet.<br />

fi lmt. Auch seine Tonspuren bestehen aus unzähligen<br />

akustischen Fundstücken, die allerdings<br />

nicht die Bilder illustrieren, sondern eigenständige<br />

Elemente bleiben, atmosphärische Wirkungen erzeugen<br />

und ihre symbiotische Verbindung erst im<br />

Kopf des Betrachters entfalten.<br />

Zeit<br />

Köners künstlerische Sozialisation als Komponist<br />

ist vor allem im Aspekt der Zeit greifbar. Strukturierung<br />

durch Zeitintervalle - prägend für die<br />

Musik - ist auch bestimmend für seine Video- und<br />

sogar seine Fotoarbeiten.<br />

Die Echtzeit wird beschleunigt, indem ein Tagesund<br />

Nachtverlauf durch unmerklichen Übergang<br />

der Einzelbilder einer Überwachungskamera auf 6<br />

Minuten verkürzt wird oder gedehnt, indem eine<br />

kurze Szene auf einer belebten Straße mehrere<br />

Minuten einnimmt. Durch Überlagerung mehrerer<br />

transparenter Bildebenen scheinen die Menschen<br />

Schlieren und Bewegungsspuren wie bei den Arbeiten<br />

des Künstlers William Kentrigde zu bilden.<br />

Wenn sich die Gesichter aufl ösen und wieder zusammensetzen,<br />

scheint die Zeit stillzustehen.<br />

Auf die Spitze getrieben ist das in der Videoinstallation<br />

„Pendler Pilger Piloten“. Über das Originalbild<br />

wird ein zweites, einige Bilder versetztes, gelegt,<br />

in dem jede Person einen weißen Begleiter zu<br />

haben scheint. Der Künstler möchte uns damit zeigen,<br />

dass es ein Missverhältnis gibt zwischen dem<br />

perfekten Menschen, den wir anstreben, und der<br />

Realität, die immer verspätet unsere Richtungsentscheidungen<br />

dahin überprüfbar macht.<br />

Spuren<br />

Spuren als Hinterlassenschaften des leichtfl üchtigen<br />

Lebendigen, das nicht lange an einem Ort<br />

weilt, sind ein zentraler Gedanke Thomas Köners.<br />

Spuren müssen gelesen, dechiffriert werden<br />

und damit befasst sich sein Netart-Projekt<br />

„Die Ferne, die man erreicht, ist nicht die wahre<br />

Ferne“: Zu fi nden auf den Seiten des Hardware<br />

Medienkunstvereins.<br />

Er verwendet Fotos von Expeditionsberichten vergangener<br />

Zeiten, etwas, was ihn schon immer<br />

fasziniert hat. Doch sieht man von diesen Bildern<br />

nur Horizontlinien. Erst mit der Maus kann man<br />

sich die Fotos zeilenweisen erschließen, die Spuren<br />

der Expeditionen fi nden. Mit jedem neuen Fenster,<br />

das aufgeht, kommen auch Töne hinzu, die sich<br />

mischen und das geheimnisvolle Universum vergangener<br />

Entdecker kommentieren. Thomas Köner<br />

hat angekündigt, diese Arbeit ständig zu erweitern.<br />

So bleiben uns, wenn er Ende Februar schon in Barcelona<br />

seine nächste Ausstellung eröffnet, Spuren<br />

seines Werkes ständig greifbar. (pl) �<br />

Thomas Köner * 1965 in Bochum<br />

Studium elektronische Musik und Komposition in<br />

Arnheim und Dortmund, seit 1995 freier Künstler<br />

Preise u.a. Goldene Nica Ars Elektronica, Linz<br />

Dt. Klangkunstpreis, Marl<br />

Artist in Residence, Villa Aurora, Los Angeles<br />

� www.koener.de<br />

Dortmunder Kunstverein bis 10.2.<br />

� www.dortmunder-kunstverein.de<br />

Skulpturenmuseum Glaskasten Marl bis 10.2.<br />

� www.marl.de/skulpturenmuseum/<br />

Das netart-Projekt wird auf den Seiten des Hartware<br />

MedienKunstVereins bereitgestellt:<br />

� www.hmkv.de


Eine Fahrt mit der „KulturLinie 107“ durch Essen<br />

Nächste Haltestelle: Kultur<br />

Wenn die Kultur schon nicht zum Menschen kommt, muss der Mensch zur Kultur<br />

kommen. Das muss sich auch die Essener Verkehrs-AG, kurz EVAG, gedacht<br />

haben, als sie 2005 die - schon existierende - Straßenbahnlinie 107 zur „KulturLinie<br />

107“ ausrief.<br />

Die Zeche Zollverein war gerade in die UNESCO<br />

Weltkulturerbe-Liste aufgenommen worden. Da<br />

Zollverein nicht das einzig Sehenswerte in Essen<br />

ist, war die Idee einer Straßenbahn, die viele kulturelle<br />

Sehenswürdigkeiten verbindet, nicht weit.<br />

Mittlerweile sind Essen und das Ruhrgebiet auf<br />

dem Weg zur Kulturhaupt<strong>stadt</strong> 2010.<br />

Fotos: Foto Fot Fo F oto ot to tttttt s: s : :E : :E : E EEVAG<br />

VA VV AG<br />

Die KulturLinie 107 bringt den Besucher einfach<br />

und ökologisch unbedenklich zu Museen, Architektur<br />

und Geschichte. Nebenbei lernt man Essen<br />

„von unten“ kennen, da diese Straßenbahn von<br />

der normalen Bevölkerung genutzt wird und durch<br />

Stadtteile unterschiedlichster Prägung fährt.<br />

Von Bredeney …<br />

Die Fahrt beginnt im Süden, im Stadtteil Bredeney.<br />

Man könnte es das obere Ende von Essen nennen,<br />

auch im gesellschaftlichen Sinne. Efeubewachsene<br />

Villen prägen die Straßen, die Kastanien blühen. Es<br />

ist nicht weit zum Baldeneysee und zur Villa Hügel,<br />

dem Stammsitz der Krupp-Dynastie. Neben Schülern<br />

und Frauen mit Einkaufstaschen steigen einige<br />

junge Männer in Anzug, rosa Hemden und Gelfrisur<br />

zu. Wenn Essen der Schreibtisch des Ruhrgebiets<br />

sein soll, ist das hier die Chefetage. Vorbei am Grugapark<br />

geht die Fahrt nach Rüttenscheid. Dort wird<br />

die KulturLinie 107 zur U-Bahn, man erlebt Essen<br />

aus der Bergarbeiter-Perspektive. Vom Rüttenscheider<br />

Stern erreicht man das Museum Folkwang, dessen<br />

Neubau bis 2010 abgeschlossen sein soll. Aber<br />

auch Obskures ist nahe der Essener Kneipenmeile zu<br />

sehen. So lockt ein Museum für Voodoo und Heilung<br />

mit Einblicken in fremdartige Götterwelten. Eine<br />

Haltestelle weiter kommt man mit der Philharmonie<br />

und dem Aalto-Theater endgültig in der Hochkultur<br />

an. In der blau-beleuchteten U-Bahnstation Essen-<br />

Hauptbahnhof lohnt sich der Ausstieg für Architektur-Interessierte:<br />

Der RWE-Turm (1996), das „Haus<br />

der Technik“ (1922) und der „Handelshof“ (1911)<br />

bieten eine Überblick über die Baugeschichte.<br />

… durch die City …<br />

Hinter der Essener Innen<strong>stadt</strong> kehrt die KulturLinie<br />

107 zurück ans Tageslicht. Im Essener Norden geht<br />

es weiter über Stoppenberg nach Katernberg. Ein<br />

Ort zwischen Hier und Dort, einer jener unverheilten<br />

Wundränder, die das Ruhrgebiet zusammenhalten.<br />

Draußen zieht die Architektur dieser Übergangsorte<br />

vorbei: Autohäuser, Sonnenstudios,<br />

türkische Läden. Es fi nden sich aber auch Sakralbauten<br />

wie die Nikolauskirche mit Jugendstilausstattung<br />

von 1906 oder die Stiftskirche „Maria<br />

in der Not“, die 1047 geweiht wurde und den<br />

Frauenorden der „unbeschuhten Karmelitinnen“<br />

beherbergt. Diese Straßenbahnfahrt ist auch<br />

eine Fahrt durch die gesellschaftlichen Schichten.<br />

Mittlerweile prägen türkische Frauen und Bildzeitungsleser<br />

in Flecktarnhosen das Bild der Fahrgäste.<br />

In den Fenstern der Siedlungshäuser hängen<br />

Rot-Weiß Essen-Wimpel und vereinzelt vergessene<br />

Deutschlandfähnchen aus dem WM-Sommer.<br />

… zu Zollverein<br />

Die Zeche Zollverein ist mit einer der interessantesten<br />

Punkte der Kulturlinie. Heute ein Industriedenkmal,<br />

beeindruckt die 1928 erbaute Anlage durch ihre<br />

Bauhausarchitektur. Das Gelände wird immer mehr<br />

zum Design- und Kulturstandort ausgebaut. Im vom<br />

Architekten Norman Foster umgebauten Kesselhaus<br />

fi ndet man das „red dot design museum“, die weltweit<br />

größte Ausstellung zeitgenössischen Designs.<br />

Die „Zollverein School of Management and Design“<br />

markiert ihre Ausrichtung schon durch ihr Äußeres:<br />

In dem spektakulären, von scheinbar locker hingestreuten<br />

Fenstern unterbrochenen Betonwürfel des<br />

Tokioter Architektenbüros SANAA werden die Visionen<br />

von morgen ergrübelt.<br />

Außerdem lohnt sich eine Fahrt mit der orangenen<br />

Rolltreppe in die ehemalige Kohlenwäsche, die vom<br />

Architekt Rem Koolhaas umgebaut wurde. Ab 2008<br />

wird hier das Ruhrmuseum einziehen und dem Besucher<br />

die Geschichte des Ruhrgebiets nahebringen.<br />

Die KulturLinie 107 ist bald am Ziel, vorbei an der<br />

Heilig Geist Kirche vom Betonavantgardisten Gottfried<br />

Böhm, erreicht sie Gelsenkirchen Hauptbahnhof.<br />

Für eine solche Fahrt könnte der Satz „Der Weg<br />

ist das Ziel“ gelten. Die KulturLinie 107 beweisst<br />

einmal mehr, das die interessantesten Dinge immer<br />

etwas abseits vom Weg liegen. (vkb) �<br />

Der kostenlose Kulturfahrplan zur Kulturlinie 107<br />

ist in allen EVAG-Kundencentern erhältlich.<br />

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Weiterbildung Naturund<br />

Wildnispädagogik<br />

9 Monate in Kooperation mit<br />

der VHS – Bildungssch€ck<br />

Raum Köln März 2008<br />

Raum Mainz Mai 2008<br />

Raum Herford Oktober 2008<br />

Aktuelles Kursprogramm<br />

für Erwachsene, Jugendliche,<br />

Kinder, Familien, Schulklassen<br />

Teutoburger Wald<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 29


uhrgebiet:<br />

EU-Projekte im Ruhrgebiet<br />

Förderung für Bildung, Kultur<br />

und „Zwei-Liter-Auto“<br />

Trotz des positiven Trends auf dem Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet gibt es noch<br />

immer zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten, bleiben gute Ideen ungenutzt<br />

und viele Menschen ohne Arbeit. Am 14. Dezember 2007 fand die Auftaktveranstaltung<br />

„Mehr Beschäftigung. Der Europäische Sozialfonds in Nordrhein-<br />

Westfalen 2007 bis 2013“ in Düsseldorf statt. Voraussichtlich 1,9 Milliarden<br />

Euro stehen NRW in der Förderperiode 2007-2013 für strukturverbessernde<br />

Maßnahmen von der Europäischen Union zur Verfügung.<br />

Ziele der EU-Förderung<br />

Drei Ziele sollen durch die EU-Förderung der<br />

Länder erreicht werden:<br />

1. „Konvergenz“: Unterstützt werden EU-<br />

Staaten mit dem größten Entwicklungsrückstand,<br />

wie z.B. Rumänien, die weniger als 75<br />

Prozent des Durchschnittseinkommens der EU<br />

haben. Sie bekommen Gelder zur Förderung<br />

von Beschäftigung, Wachstum, Umwelt und<br />

Innovation, um sich an den EU-Durchschnitt<br />

angleichen zu können.<br />

2. „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“:<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

der Beschäftigung und der Attraktivität<br />

der Regionen, Förderung von Innovationen,<br />

Unternehmergeist, Umweltschutz und<br />

der Entwicklung von integrativen Arbeitsmärkten.<br />

In NRW wird insbesondere<br />

das Ruhrgebiet von der<br />

Europäischen Kommission<br />

für förderungswürdig<br />

gehalten.<br />

3. „Territoriale Zusammenarbeit“:<br />

Verstärkung der<br />

Zusammenarbeit auf<br />

grenzübergreifender, transnationaler<br />

und interregionaler<br />

Ebene. Förderfähig sind alle Projekte<br />

und Regionen, die zum Erreichen des<br />

Zieles beitragen. Zur Finanzierung der Projekte<br />

stehen den Europäischen Mitgliedsstaaten<br />

verschiedene Fonds zur Verfügung:<br />

BÜRO FÜR WERBUNG & VISUELLE KOMMUNIKATION<br />

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30 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

unter anderem der Europäische Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE), der Europäische<br />

Sozialfonds (ESF) und der Kohäsionsfonds.<br />

EU-Förderung für NRW<br />

Das Land NRW hat ein Konzept erstellt, um die<br />

Ziele der Europäischen Union umzusetzen. Akteure<br />

wie z.B. Arbeitsagenturen oder die Gesellschaft<br />

für Innovative Beschäftigungsförderung<br />

(G.I.B.) realisieren die Projekte dann auf kommunaler<br />

Ebene. Bis jetzt haben über 11.000 Unternehmen<br />

mit mehr als 360.000 Beschäftigten die<br />

Beratungsförderung des Ministeriums für Arbeit,<br />

Gesundheit und<br />

Bildung in NRW in Anspruch<br />

genommen. Diese Betriebe haben<br />

ca. 5.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Durch einen Bildungsscheck (Zuschuss für fachspezifi<br />

sche Fortbildungen) können übrigens auch<br />

Einzelpersonen direkt von den Fonds profi tieren.<br />

Bis heute sind über 180.000 solcher Schecks<br />

ausgegeben worden.<br />

In der neuen Förderperiode 2007-2013 gibt es<br />

keine Aufteilung in „Ziel 2-Gebiete“ mehr, die<br />

ausschließlich gefördert werden. Das hat den<br />

Vorteil, dass es keine räumliche Aufteilung der<br />

geförderten Projekte gibt - das Ruhrgebiet steht<br />

dadurch jedoch in größerer Konkurrenz zu wirtschaftlich<br />

stärkeren Regionen in NRW. Allgemein<br />

werden zu den Schlüsseltechnologien wie<br />

z.B. Energie und Medizintechnik Wettbewerbe<br />

durch das Land ausgeschrieben. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt ist die Bildung von so<br />

genannten<br />

„Clustern“, womit eine verbesserte Vernetzung<br />

von Verwaltung, Forschung, Wirtschaft<br />

und Bildung in regional besonders wichtigen<br />

Branchen gemeint ist. Aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF) wird zudem verstärkt<br />

in die Ausbildung von Jugendlichen<br />

investiert.


Beispiele für<br />

erfolgreiche EU-Projekte:<br />

2-Liter-Auto Loremo -<br />

„Geiz ist nur beim CO -Ausstoß geil“<br />

2<br />

Auch das Projekt Loremo („Low Resistance Mobile“) wird in Teilen durch<br />

den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. In<br />

Dorsten/Marl im nördlichen Ruhrgebiet wird das 2-Liter-Auto nach dem<br />

Prinzip „Besinnung auf das Wesentliche“ entwickelt: Sicherheit, Wirtschaftlichkeit,<br />

Fahrfreude und Design. Das Team um den Loremo strebt<br />

einen Diesel-Verbrauch von unter zwei Litern pro hundert Kilometer, ein<br />

Gewicht von unter 600 Kilogramm bei höchsten Sicherheitsstandards<br />

und einen Preis ab circa 15.000 Euro an.<br />

Diese ehrgeizigen Ziele sollen durch das stark reduzierte Gewicht, einen<br />

besonders geringen Luftwiderstand und die patentierte „Linearzellen-<br />

Struktur“ erreicht werden - sie gewährt bei geringem Materialaufwand<br />

eine hohe Crashsicherheit. Bei der Herstellung werden neue Werkstoffe<br />

und umweltverträgliche Fertigungstechniken zur Anwendung kommen.<br />

Ein serienmäßiger Rußpartikelfi lter ist für die Macher des „Umweltautos“<br />

selbstverständlich. Der Loremo ist auch als Elektrofahrzeug geplant.<br />

Eingestiegen wird in den Loremo über eine nach vorn und oben aufklappbare<br />

Fronttür in die „Sicherheitsfahrgastzelle“. Der hintere Kofferraum<br />

bietet reichlich Stauraum oder Platz für zwei weitere Mitfahrer<br />

- diese schauen nach hinten aus dem Fahrzeug raus. Bisher haben sich<br />

rund 50.000 Menschen für den Loremo vormerken lassen. Die Serienproduktion<br />

ist für Ende 2009/Anfang 2010 im Industriepark Dorsten/Marl<br />

geplant - in diesem Frühjahr soll der erste Prototyp vorgestellt werden.<br />

Durch die Förderung des Projektes werden gleich drei der angestrebten<br />

Ziele unterstützt: Innovation, Umweltschutz und die Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze.<br />

Aktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze“<br />

für behinderte<br />

junge Erwachsene in NRW<br />

Auch ohne Behinderung ist die Suche nach<br />

einem passenden Ausbildungsplatz ein schwieriges<br />

Thema. Für junge Menschen mit Handicap<br />

oft eine unüberwindbare Hürde. Viele Unternehmer<br />

sind von vornherein skeptisch, wenn es<br />

um die Anstellung von behinderten Menschen<br />

geht. Und genau dort setzt die Aktion „100 zusätzliche<br />

Ausbildungsplätze“ an. Gefördert wird<br />

diese Aktion mit Mitteln des Landes und des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF). Erstmals gestartet<br />

wurde das Projekt im Januar 2007. Sowohl die<br />

Jugendlichen als auch die Betriebe werden intensiv<br />

von Ausbildungscoaches begleitet und<br />

erhalten während der gesamten Ausbildungszeit<br />

kompetente Unterstützung sowie individuellen<br />

Förderunterricht. Bereits während Ihrer<br />

Ausbildung werden die Teilnehmer auf das anschließende<br />

Berufsleben vorbereitet, indem sie<br />

Bewerbungs- und Vermittlungsunter-<br />

Wachen Sie auf!<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 31


stützung erhalten. Die Ausbildung erfolgt überwiegend<br />

in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes<br />

- eine wirtschaftsnahe Ausbildung ist dadurch<br />

garantiert. So kommen die Jugendlichen ihrem<br />

Ziel, auch nach der Ausbildung in einem langfristigen<br />

Arbeitsverhältnis unterzukommen, ein<br />

großes Stück näher. Rund hundert Jugendliche<br />

befi nden sich mit Hilfe des Programms derzeit in<br />

einer Ausbildung – mindestens hundert weitere<br />

sollen ihnen im nächsten Ausbildungsjahr folgen.‘<br />

PASSGENAU - Gelsenkirchener<br />

Kompetenzplattform für<br />

Unternehmen, Migrantinnen<br />

und Multiplikatoren<br />

Das Gelsenkirchener Projekt „Passgenau“ wird<br />

unter anderem aus Mitteln des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF) fi nanziert. Es richtet sich an<br />

Frauen mit Migrationshintergrund aus speziellen<br />

Gelsenkirchener Gebieten. Ziel der angebotenen<br />

Bildungsmaßnahmen ist es, die Teilnehmerinnen<br />

bezüglich Ihrer Karrierechancen zu beraten und<br />

weiterzubilden - sie fi t für den Beruf zu machen.<br />

Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen können<br />

die Frauen kostenlos an Informations- und Beratungsveranstaltungen<br />

teilnehmen oder mehrtägige<br />

Seminare absolvieren. Ein weiteres Angebot<br />

von „Passgenau“ ist eine persönliche Begleitung<br />

in Form eines Mentorings über einen Zeitraum<br />

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ruhrgebiet:<br />

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32 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

von acht Monaten. Berufserfahrene Mentorinnen<br />

unterstützen die Teilnehmerinnen bei berufl ichen<br />

Fragen und gehen individuell auf die Bedürfnisse<br />

der Frauen ein.<br />

Auf der anderen Seite sensibilisiert „Passgenau“<br />

jedoch auch Firmen und Institutionen in Fragen<br />

der Personalentwicklung und -gewinnung.<br />

Es werden Schulungen und Seminare angeboten,<br />

wie zum Beispiel in Zeiten der Globalisierung<br />

der Umgang mit<br />

Kunden und An-<br />

PASSGENAU<br />

gestellten mit<br />

Gelsenkirchener Kompetenzplattform verschiedenen<br />

für Unternehmen, Migrantinnen und<br />

Multiplikatoren<br />

kulturellen Hintergründenverbessert<br />

werden kann. Firmen können ihre Erfahrungen<br />

in der Personalentwicklung erweitern<br />

und lernen, besonders die Potenziale von Frauen<br />

mit Migrationshintergrund gewinnbringend<br />

einzusetzen.<br />

Jahrhunderthalle Bochum -<br />

Zentrum des Bochumer<br />

Westparks<br />

Die umfangreiche Restaurierung der denkmalgeschützten<br />

Jahrhunderthalle wurde ebenfalls in Teilen<br />

durch den Europäischen Fonds für Regionale<br />

Entwicklung (EFRE) gefördert. Ursprünglich gebaut<br />

als Ausstellungshalle für die Düsseldorfer Gewerbeausstellung<br />

des „Bochumer Vereins“ für Gussstahlfabrikation<br />

(1902), anschließend genutzt als<br />

Gebläsehalle für die Hochöfen des Bochumer Gussstahlwerkes.<br />

Bis Anfang 1991 diente die Halle als<br />

Lager und Werkstättengebäude der Krupp Stahl AG.<br />

Anfang der neunziger Jahre konnte das imposante Industriedenkmal<br />

dann zu einem einmaligen Veranstaltungsort<br />

umgebaut werden. Im Rahmen des damaligen<br />

NRW-Ziel 2-Programms wurde der notwendige<br />

Umbau mit rund 25,6 Millionen Euro gefördert. In drei<br />

unterschiedlich dimensionierten Hallen fi nden heute<br />

Konzerte, Präsentationen, Kulturfestivals und Theateraufführungen<br />

statt. Im Jahr 2007 fand dort bereits<br />

zum zweiten Mal die „1Live-Krone“ statt, genauso<br />

dient sie als Hauptveranstaltungsort der RuhrTriennale.<br />

Die regionalwirtschaftlichen Effekte im Bereich Kulturwirtschaft<br />

und Tourismus werden durch das Veranstaltungszentrum<br />

positiv verstärkt und neue Arbeitsplätze<br />

konnten geschaffen werden. (uk) �<br />

� www.mags.nrw.de<br />

� www.ziel2-nrw.de<br />

� www.arbeitsmarkt.nrw.de<br />

� www.loremo.com<br />

� www.passgenau-ge.de<br />

� www.jahrhunderthalle-bochum.de<br />

Ihr Beitrag zum Klimaschutz:<br />

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Erneuerbare<br />

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Ökobau Ruhrgebiet<br />

Wärmetechnische<br />

Sanierung<br />

Der Arbeitskreis Ökobau Ruhrgebiet stellt Ende März<br />

in Gelsenkirchen Konzepte für die energetische Gebäudesanierung<br />

vor: Energieberatung, Isolierung<br />

der Gebäudehülle mit ökologischen Materialien und<br />

energiesparende Haustechnik. Drei Mitgliedsbetriebe<br />

des AK Ökobau Ruhrgebiet haben im Herbst<br />

2007 ein Zweifamilienhaus in Bottrop saniert. Die<br />

Infoveranstaltung berichtet über die verschiedenen<br />

Möglichkeiten der energetischen Gebäudesanierung<br />

anhand dieses konkreten Beispiels.<br />

31. März (mo), 19 Uhr<br />

Gelsenkirchen, IHK, Rathausplatz 7<br />

� www.oekobau-ruhrgebiet.de<br />

Holzpellet-Heizungen<br />

Auch künftig keine<br />

Filter erforderlich<br />

Um möglichst vielen interessierten Bürger/innen die<br />

Holzpellet Heiztechnik näher zu bringen, öffnen etwa<br />

400 Privatleute in ganz NRW ab sofort ganzjährig auf<br />

Anfrage ihre Kellertüren und laden zur Besichtigung<br />

ihrer Holzpelletheizung ein. Das Heizen mit Holzpellets<br />

hat in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt.<br />

Mittlerweile sind über 80.000 Pelletheizungen<br />

bundesweit installiert, davon 8.000 in NRW. Diese<br />

Zahlen belegen, dass viele VerbraucherInnen einen<br />

eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen und<br />

sich immer häufi ger für diese kostengünstige und<br />

CO 2 -neutrale Heiztechnik entscheiden.<br />

Ein Grund für die wachsende Nachfrage sind die steigenden<br />

Preise für Öl und Gas. Aktuell sind Holzpellets<br />

als Brennstoff im Vergleich zu Öl und Gas rund<br />

40 Prozent günstiger. Mit der seit 1. Januar 2008<br />

geltenden Erhöhung der Mindestfördersumme für<br />

Pelletkessel von derzeit 1.500 Euro auf 2.000 Euro<br />

durch das Marktanreizprogramm der Bundesregierung<br />

wird die Holzpellet-Heiztechnik für Hausbesitzer<br />

noch attraktiver. Auch vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Diskussion um Feinstaubemissionen durch<br />

Holzheizungen gewinnen die Holzpelletheizungen<br />

und -öfen an Bedeutung. Aufgrund ihrer fortschrittlichen<br />

Verbrennungstechnologie und wegen des<br />

genormten Energieträgers Holzpellets benötigen<br />

Holzpelletheizungen auch künftig keine Filter zur<br />

Luftreinhaltung.<br />

Tel. 01803.19 00 00<br />

(9 Ct/Min. aus dem deutschen Festnetz)<br />

� www.aktion-holzpellets.de<br />

TELEFON-<br />

AKTION<br />

Sie wollen ein Haus bauen und möchten den natürlichen Baustoff<br />

Holz einsetzen?<br />

Sie möchten Ihren Altbau modernisieren und dabei auf den<br />

bewährten Werkstoff Holz setzen?<br />

Grundsätzlich benötigen Sie aber noch weiterführende Informationen und Anregungen oder<br />

haben spezielle Fragen zum Thema Holz?<br />

Dann stellen Sie Ihre Fragen bei unserer Leser-Telefonaktion:<br />

Dipl.-Ing. Architekt Johannes-Ulrich Blecke<br />

berät Sie gerne fi rmenunabhängig, wettbewerbsneutral und kostenfrei. Johannes-Ulrich Blecke<br />

ist Architekt, Zimmermeister und geprüfter Restaurator im Zimmererhandwerk. Außerdem ist<br />

er seit Jahren Fachberater des INFORMATIONSDIENST HOLZ im Auftrag des Holzabsatzfonds.<br />

Er freut sich auf Ihre Fragen zu Neubauten in Holzbauweise, Innenausbau, Modernisierung von<br />

Altbauten mit Holz, Wärmedämmung der Außenwände und Dachfl ächen, Holzschutz, Niedrigenergiehäusern,<br />

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Mittwoch, 13.02.2008 und Mittwoch, 20.02.2008<br />

jeweils von 16-19 Uhr unter: Tel: 029 02.520 06<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 33


Foto: Stadtwerke Bochum<br />

ruhrgebiet:<br />

Die Wasserkraftanlage des Ökostromerzeugers Austrian Hydro Power Verbund AG in Kaprun/Österreich<br />

Ökostrom statt Zertifi kate-Handel<br />

Stadt Bochum nutzt 100 Prozent Ökostrom<br />

Seit Anfang des Jahres bezieht die Stadt Bochum als erste große NRW-Kommune ausschließlich Ökostrom. Alle städtischen<br />

Gebäude sowie Straßenbeleuchtung und Ampelanlagen werden mit umweltfreundlicher Energie versorgt.<br />

Die Stadt benötigt im Jahr etwa 54 Millionen<br />

Kilowattstunden Strom, das heißt rund 12.000<br />

Tonnen CO2 werden nun eingespart. Seit Ende<br />

2004 werden bereits Grundschulen und Kindertagesstätten<br />

mit Ökostrom versorgt, so dass<br />

Bochum nun insgesamt gut 13.500 Tonnen CO2<br />

pro Jahr spart. Um Öko- statt konventionellen<br />

Strom zu nutzen, wendet die Stadt 90.000 Euro<br />

im Jahr auf.<br />

Wasserkraft aus Österreich<br />

Thomas Schönberg, Pressesprecher der Stadtwerke<br />

Bochum, die den Ökostrom liefern, erzählt,<br />

dass es sich bei dem Engagement der<br />

Stadt auch um eine wichtige Multiplikatorfunktion<br />

handele: „Allein in den letzten Wochen<br />

haben 3.500 weitere Stadtwerke-Kunden<br />

auf Ökostrom umgestellt. Wir versorgen zur<br />

Zeit 6.000 Haushalte mit Wasserkraft aus<br />

Österreich.“<br />

34 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Wasserkraft aus Österreich? Da fällt manchem<br />

vielleicht die aktuelle Diskussion über die sog.<br />

RECS-Zertifi kate („Renewable Certifi cate System“)<br />

ein, die gehandelt werden, um konventionell<br />

erzeugtem Kohle- oder Atomstrom<br />

ein Ökomäntelchen umzuhängen. „Mit diesem<br />

Zertifi kate-Handel haben wir rein gar nichts am<br />

Hut. Die Wasserkraft aus Österreich wird physikalisch<br />

ins deutsche Energienetz eingespeist<br />

und verschiebt die Energiebilanz in Deutschland<br />

zugunsten der regenerativen Energien.<br />

Das wird vom TÜV Süd ständig kontrolliert“,<br />

erläutert Schönberg weiter.<br />

Neue Ökokraftwerke entstehen<br />

2008 speisen die Bochumer Stadtwerke 100<br />

Millionen Kilowattstunden österreichische<br />

Wasserkraft ins deutsche Stromnetz ein. Thomas<br />

Schönberg spricht vom „Energiesee, aus<br />

dem Kohle- und Atomkraft in dem Maße zu-<br />

rückgedrängt werden, in dem Ökostrom eingespeist<br />

wird.“ Da die Kapazitäten in Österreich<br />

fast erschöpft sind, bauen die Stadtwerke<br />

zur Zeit ein Solarkraftwerk in Süddeutschland<br />

und demnächst mit anderen Stadtwerken gemeinsam<br />

eine Offshore-Windanlage in der<br />

Nordsee.<br />

Der Anteil regenerativer Energien beträgt im<br />

Bundesdurchschnitt heute knapp zwölf Prozent,<br />

der Bochumer Strommix besteht zu 27 Prozent<br />

aus erneuerbaren Energien. Das Bundeskabinett<br />

hat im letzten Jahr ein Klima- und Energiepaket<br />

verabschiedet, dass 25 bis 30 Prozent Ökostrom<br />

bis 2020 vorsieht. Das Ziel ist also noch weit,<br />

aber Bochum unterwegs in die richtige Richtung.<br />

Die Ruhrgebietsstädte wetteifern um so viele<br />

Dinge - wäre doch toll, wenn sie sich gegenseitig<br />

Konkurrenz um den größten Ökostromanteil<br />

würden. (bu) �


Musik<br />

4. Februar (mo), 20 Uhr<br />

hr-Bigband: Paris Blues<br />

Die Bigband des Hessischen Rundfunks führt<br />

ihr Publikum zunächst auf den Spuren von<br />

Duke Ellington nach Paris, bevor sie in der<br />

zweiten Konzerthälfte den französischen<br />

Jazzpianisten Martin Solal featured.<br />

Essen, Alfried Krupp Saal<br />

�www.philharmonie-essen.de<br />

Klaus Hoffmann<br />

Der Liedermacher, Schauspieler und Sänger<br />

Klaus Hoffmann präsentiert Chansons von<br />

Jacques Brel. Keiner, da sind sich die Kritiker<br />

einig, singt hierzulande die unsterblichen<br />

Chansons von Jacques Brel so intensiv wie<br />

Klaus Hoffmann; keiner entfacht in gleicher<br />

Weise das Feuer und die Leidenschaft der<br />

Chansons von Brel - nicht imitierend, sondern<br />

wahrhaftig und authentisch. Am Piano wird<br />

er von Hawo Bleich begleitet.<br />

7. Februar (do), 20 Uhr, Schwerte, Kulturzentrum<br />

Rohrmeisterei<br />

13. Februar (mi), 20 Uhr, Gelsenkirchen, Musiktheater<br />

im Revier<br />

�www.rohrmeisterei-schwerte.de<br />

�www.musiktheater-im-revier.de<br />

8. Februar (fr), 20.30 Uhr<br />

Cousins Germains<br />

Michel Godard, Tubist des französischen Ensembles<br />

Cousins Germains, besticht durch sein<br />

ungewöhnliches Tuba-Spiel. Leicht und wendig<br />

spielt er sein Instrument.<br />

Essen, RWE Pavillon<br />

�www.philharmonie-essen.de<br />

8. Februar (fr), 21 Uhr<br />

Das böse Ding<br />

Das Quartett „Das böse Ding“ feiert Jubiläum.<br />

Seit über 15 Jahren präsentiert die Band New<br />

Jazz vom Feinsten. Das Böse Ding sind vier<br />

Musiker - Jan Klare/saxofon, Martin Scholz/<br />

organ, Hartmut Kracht/bass und Wolfgang<br />

Ekholt/drums -, die böse Fragen zum Jazz stellen<br />

und so ihren eigenen Stil entwickeln. Von<br />

Retro keine Spur.<br />

Dortmund, domicil<br />

�www.domicil-dortmund,de<br />

10. Februar (so), 19 Uhr<br />

Kristin Asbjörnsen Quartet<br />

Ausdrucksstark, kraftvoll und bluesig klingt<br />

die Stimme der Sängerin Kristin Asbjörnsen,<br />

die mit ihrem Solodebütalbum „Wayfaring<br />

stranger – A Spiritual Songbook“ in Deutschland<br />

auf Tour ist.<br />

Herne, Flottmannhallen<br />

�www.flottmann-hallen.de<br />

12. Februar (di) , 19 Uhr<br />

Bernard Fowler´s Bad Dog, Tackhead &<br />

Little Axe<br />

feat: Doug Wimbish, Keith LeBlanc, Skip<br />

McDonald & Bernard Fowler<br />

Bernard Fowler war in seiner Karriere in<br />

diversen Projekten aus den Genres Rock, Jazz,<br />

Funk, Pop oder Latin tätig. Die letzten zehn<br />

Jahre war Fowler auf Tour und im Studio mit<br />

den Rolling Stones. Dazu gehören auch die drei<br />

tipps & termine:<br />

Alben von Charlie Watts und die Soloplatten<br />

von Mick Jagger, Keith Richards und Ron<br />

Wood, die er mit seiner Stimme veredelte.<br />

Bernard Fowler´s Bad Dog spielt live mit Doug<br />

Wimbish (Bass), Keith LeBlanc (Drums) und<br />

Skip McDonald (Gitarre) eine Mischung aus<br />

Black Rock und Funk.<br />

FZW, Dortmund<br />

�www.fzw.de<br />

14. Februar (do), 20 Uhr<br />

WDR Bigband & Very Personal<br />

Die WDR-Big Band zeigt sich von ihrer ganz<br />

persönlichen Seite. Neben Eigenkompositionen<br />

spielt sie viele Jazzstandards. Die WDR-<br />

BB gilt als eine der besten Big Bands der Welt<br />

und erhielt zahlreiche Preise, darunter einen<br />

Grammy.<br />

Dortmund, domicil<br />

�www.domicil-dortmund,de<br />

14. Februar (do), 20 Uhr<br />

Simphiwe Dana<br />

African Roots, Soul, Gospel und HipHop: Das<br />

Repertoire der jungen Sängerin aus Johannesburg<br />

ist so vielseitig wie ihre Stimme. Simphiwe<br />

Dana gehört zu den Shooting-Stars<br />

der südafrikanischen Musikszene, ihr Debüt-<br />

Album „Zandisile“ erreichte dort mittlerweile<br />

Platin-Status. Wichtige Einfl üsse für sie<br />

sind die Jazzlegenden Lena Horne und Sarah<br />

Vaughan, südafrikanische Veteraninnen wie<br />

Dorothy Masuka, aber auch Künstler aus den<br />

Bereichen Reggae, Jive und traditioneller<br />

Xhosa-Musik. Die Texte in Ihrer Muttersprache<br />

sprechen hauptsächlich von der Bedeutung<br />

der Tradition, aber auch vom Kampf um<br />

Selbstbewusstsein und Freiheit, besonders<br />

auch der Frauen.<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

�www.bahnhof-langendreer.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 35


tipps & termine:<br />

14. Februar (do), 20 Uhr<br />

Dr. Feelgood (British Rhythm & Blues)<br />

Anfang der Siebziger auf Canvey Island/Essex<br />

gegründet, gehören Dr. Feelgood zu einer<br />

der populärsten Livebands im Bereich Rhythm<br />

and Blues. Ihr rauer und kompromissloser<br />

Stil machte sie weltbekannt und noch immer<br />

begeistert die Lebensfreude ihrer explosiven<br />

Liveshow die alte und neue Fangemeinde. Als<br />

Support spielt Wolf & the Bluesmen.<br />

Dortmund , FZW<br />

�www.fzw.de<br />

15. Februar (fr), 20 Uhr<br />

Julia Neigel: „Stimme mit Flügel(n)“<br />

Julia Neigel präsentiert eine Mischung aus ihren<br />

musikalischen Höhepunkten, neuen Songs<br />

sowie Coverversionen. Begleitet wird sie von<br />

Ausnahmepianist Simon Nicholls.<br />

Datteln, Stadthalle<br />

�www.datteln.de<br />

15. Februar (fr), 20.45 Uhr<br />

10 Rue d’la Madeleine<br />

Zwischen Rage Against The Machine und<br />

Goran Bregovic, zwischen ungestümem, überschäumendem<br />

Rock und feinem Chanson liegt<br />

eine Straße: Die Rue d’la Madeleine. Über<br />

diese Straße zieht eine Band aus Nîmes. Stürmisch.<br />

Laut. Ausgelassen und verspielt. Ob<br />

Punkrock, Rock, Klezmer, Folk oder Balkan-<br />

Beat: Die französische Band lässt sich in keine<br />

Schublade stecken. 10 Rue d’la Madeleine verbindet<br />

harte Gitarrenriffs mit Geige und Klarinette.<br />

Mittlerweile ist die Combo ein Top-Act<br />

in diesem Genre.<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

�www.bahnhof-langendreer.de<br />

16. Februar (sa), 20 Uhr<br />

Little Dragon<br />

Relaxte Soulklänge und verträumte Indietronik<br />

in der Pauluskirche. Mit „Little Dragon“<br />

halten ruhige Soul-, Jazz- und Elektronikklänge<br />

Einzug in die Dortmunder Pauluskirche. Im<br />

Mittelpunkt der schwedischen Band steht die<br />

ausdrucksstarke Stimme der Halbjapanerin<br />

Yukimi Nagano.<br />

Dortmund, Pauluskirche, Schützenstr.31<br />

�www.pauluskircheundkultur.com<br />

36 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

17. Februar (so), 11 Uhr<br />

Funkhaus Europa Matinee: Think of One<br />

Das belgische Ensemble „Think of One“ versteht<br />

sich als musikalischer Globetrotter. Die<br />

neue CD „Camping Shaabi“ ist eine Mischung<br />

aus marokkanischem Pop und Rock gekoppelt<br />

mit belgischer Lounge-Poesie. Pate für ihre<br />

gewagten Mixturen stand der Shaâbi, die<br />

marokkanische Popmusik mit Wurzeln in der<br />

Gesangstradition der Berber.<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

�www.bahnhof-langendreer.de<br />

17. Februar (so), 20 Uhr<br />

Hamburg Blues Band & Chris Farlowe &<br />

Dave „Clem“ Clempson<br />

Die Hamburg Blues Band steht für intensiven,<br />

clever arrangierten Roots-Blues. Sie feiern mit<br />

ihren Gästen, den Musikgrößen Chris Farlowe<br />

und Dave „Clem“ Clempsons, ihr 25-jähriges<br />

Bandbestehen auf der Bühne. Die Truppe um<br />

den oft mit Joe Cocker verglichenen Sänger<br />

Gert Lange vermengt harten Gitarren-Bluesrock<br />

mit Soul, klassischem Rhythm’n’Blues,<br />

Boogie und unternimmt sogar Ausfügen in<br />

Jazz-Gefi lde.<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

�www.bahnhof-langendreer.de<br />

19. Februar (di), 20 Uhr<br />

Mitch Ryder Band<br />

Mitch Ryder kommt auf die Bühne und gibt<br />

alles. Zwei Stunden lang. Beseelt gehen die<br />

Leute nach seinen Konzerten heimwärts. „So<br />

würde Jim Morrison mit 60 klingen”, schrieb<br />

die ZEIT und die Berliner Zeitung fragte: „Wann<br />

haben die Stones ‚Gimme Shelter’ zuletzt so<br />

hingelegt, vor dreißig Jahren vielleicht?” Jetzt<br />

kommt der Sänger mit dem lauernden Vibrato<br />

in der Stimme ins FZW . Als Support spielt<br />

Wolfgang Flammersfeld Dobro-Blues.<br />

Dortmund , FZW<br />

�www.fzw.de<br />

20. Februar (mi), 20 Uhr<br />

Senem Diyici Quartett<br />

Klangwelten der besonderen Art: Bei dem aus<br />

Paris beheimateten Quartett trifft traditionelle<br />

türkische Musik auf Jazz-Improvisationen.<br />

Senem Diyici ist eine der prominentesten<br />

Protagonistinnen der türkischen Musik. Die<br />

heute in Paris lebende Sängerin und Malerin<br />

hat den Gesangseit ihrer frühesten Kindheit<br />

im europäischen Viertel von Istanbul aufge-<br />

sogen, dort wo sich armenische, griechische,<br />

ungarische, italienische, französischeund jüdische<br />

Einfl üsse mischen. Dieser Kosmos der Kulturenspiegelt<br />

sich bis heute in ihrer Musik wider.<br />

Sie wirft einen ganz eigenen, poetischen<br />

Blick auf den Kanon klassischer türkischer<br />

Musik, die das Ausgangsmaterial für ihre freien,<br />

jazzartigen Improvisationen bildet. Die<br />

Verwendung traditioneller Instrumente wie<br />

Flöte, Cura und Tablas lassen Senems Herkunft<br />

dabei nie vergessen.<br />

Mülheim, Theater an der Ruhr<br />

�www.theater-an-der-ruhr.de<br />

22. Februar (fr), 20 Uhr<br />

Kraan<br />

Ihren Stil entwickeleten Kraan in den 70ern. Als<br />

offi zielles Gründungsdatum wird einheitlich<br />

1971 genannt. „Die Hippiezeit ging damals<br />

los. Freejazz haben wir das genannt, was wir<br />

da machten. In der Zeit haben wir sehr viel<br />

gelernt, weil es ein total freies Spielen war, rauf<br />

und runter. Es zählte nur der Ausdruck.” Das<br />

Live-Album (1975) gilt für viele Krautrockfans<br />

als eines der besten Live-Platten der deutschen<br />

Rockgeschichte. Inspiriert vom Live-Spielspaß<br />

seit ihrer Reunion 2000 und dem boomenden<br />

Krautrock-Revival stellten die Veteranen 2007<br />

das neue Kraan-Album „Psychedelic Man” in<br />

die Läden.<br />

Dortmund , FZW<br />

�www.fzw.de<br />

23. Februar (sa), 20 Uhr<br />

Quadro Nuveo<br />

Das Quartett führt in die Welt des Tangos.<br />

„Quadro Nuveo“ mischt den europäischen<br />

Tango mit Elementen des Flamenco und des<br />

Balkan-Swings mit mediterraner Leichtigkeit.<br />

Magnetische Melodien aus Europa, wildes<br />

Temperament, zwischen verzehrender Sehnsucht<br />

und genussvoller Erfüllung, zwischen<br />

dem Bitteren und dem Süßen. Das ist die Welt<br />

des Tangos, wie ihn Quadro Nuevo spielt.<br />

Dortmund, domicil<br />

�www.domicil-dortmund.de<br />

Hannes Wader<br />

Hannes Wader gehört neben Konstantin<br />

Wecker und Reinhard Mey zu den deutschen


Liedermachern der alten Schule. Viele seiner<br />

Texte und Kompositionen sind autobiographisch<br />

geprägt. Jetzt tourt er wieder durch<br />

Deutschland. Hannes Wader live ist immer ein<br />

ganz eigenes Erlebnis: Im Vortrag seiner Lieder<br />

meist souverän, ja entrückt, dann wieder<br />

unvermutet aufgeregt und beinahe schüchtern,<br />

ist er trotz jahrezehntelanger Bühnenerfahrung<br />

und bei aller Professionalität doch<br />

nie ein „abgebrühter“ Profi geworden.<br />

24. Februar (so), 20 Uhr, Dortmund, Pädagogisches<br />

Zentrum Hombruch<br />

25. Februar (mo), 20 Uhr, Gelsenkirchen, Musiktheater<br />

im Revier<br />

27. Februar (mi), 20 Uhr, Wuppertal, Rex-Theater<br />

�www.musiktheater-im-revier.de<br />

�www.rex-theater.de<br />

26. Februar (di), 20 Uhr<br />

Haydamaky<br />

Die ukrainische Karpaten-Ska-Band Haydamaky<br />

ist inspiriert von ethnischen Sounds aus<br />

aller Welt: aus Regionen der Ukraine, von Musik<br />

aus Jamaika, von Irlands Ethno-Rock und<br />

von den Sounds des Balkans und Moldaviens.<br />

Rock- und Punkeinfl üsse, ukrainische traditionelle<br />

Wurzeln und Dub, Ska und Rap bilden<br />

das musikalische Spannungsfeld zwischen<br />

ausgelassenem Tanz und feinsinniger Ballade.<br />

Neben Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen<br />

sie mit Bandura, einer ukrainischen Zither,<br />

Mandoline, Trompete, Flöte (Sopilka) und Akkordeon.<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

�www.bahnhof-langendreer.de<br />

27. Februar (mi), 20.30 Uhr<br />

Wolfgang Muthspiel & Brian Blade<br />

Der amerikanische Schlagzeuger Brian Blade<br />

präsentiert mit dem österreichischen Gitarristen<br />

Wolfgang Muthspiel seine neue CD „Friendly<br />

Travellers“. Musik zwischen Jazz und<br />

Songwriting auf höchstem Niveau.<br />

Essen, RWE Pavillon<br />

�www.philharmonie-essen.de<br />

29. Februar (fr), 21 Uhr<br />

Voices: „So weiß“<br />

Verskunst trifft auf Improvisation plus einer<br />

Stimme mit Wiedererkunngswert: Kristiina<br />

Tuomi singt mit entwaffnender Klarheit und<br />

Schlichtheit. Das Trio wirkt wie eine Einheit,<br />

Saxophon und Bass stehen im Zwiegespräch<br />

mit den Vocals. Dann und wann driften sie<br />

hinüber in ein improvisatorisches Intermezzo,<br />

um dann schließlich zur Grundidee des Songs<br />

zurückzukehren.<br />

Dortmund, domicil<br />

�www.domicil-dortmund,de<br />

14.-16. März (fr-so)<br />

Barbershop Musikfestival<br />

Quartettwettbewerb, Sternenshow mit Barbershop<br />

und Jazz zur Mitternacht, Chorwettbewerb,<br />

Show der Champions und Barbershop<br />

Matinee „Im Septen Himmel“.<br />

Dortmund, Konzerthaus<br />

�www.konzerthaus-dortmund.de<br />

27. März (do), 20 Uhr<br />

Thomas Quasthoff<br />

Thomas Quasthoff und Bernarda Fink interpretieren<br />

Lieder von Gustav Mahler (»Des<br />

Knaben Wunderhorn«) u.a.. Charles Spencer<br />

am Klavier.<br />

Dortmund, Konzerthaus<br />

�www.konzerthaus-dortmund.de<br />

28. März (fr), 20 Uhr<br />

Joe Bonnamassa & Band<br />

special guest: Crosby Loggins.<br />

Blues-Rock Gitarrenvirtuose, Sänger und<br />

Songwriter Joe Bonnamassa startete in das<br />

Jahr 2007 mit einer Auszeichnung zum besten<br />

Bluesgitarristen durch die Leserschaft<br />

des „Guitar Player Magazine“. Im weiteren<br />

Verlauf des Jahres veröffentlichte er sein<br />

siebtes Soloalbum „Sloe Gin“, das anschliessend<br />

monatelang die Nummer eins der Bill-<br />

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board-Blues-Charts blockierte. “Sloe Gin“<br />

bietet einen Mix aus heavy Blues, big Rock<br />

und akustischen Tracks, bei denen Joe Bonamassa<br />

teilweise durch Rod Stewarts legendäres<br />

Soloalbum aus dem jahre 1969 inspiriert<br />

wurde.<br />

Bochum, Zeche, Prinz-Regent-Str.<br />

�www.zeche.com<br />

29. März (sa), 21 Uhr<br />

Polarkreis 18 – unplugged<br />

Die Dresdener Band „Polarkreis 18“ hat mit<br />

ihrem gleichnamigen Album eins der interessantesten<br />

und innovativsten Debüts seit<br />

Jahren hingelegt. Sie klingen nach Sigur Rós,<br />

Björk, irischem und britischem Pop und auch<br />

ein wenig nach Skandinavien.<br />

Dortmund, Konzerthaus<br />

�www.konzerthaus-dortmund.de<br />

1. April (di), 20 Uhr<br />

Curtis Stigers und Lyambiko<br />

Curtis Stigers wurde in den 90er Jahren mit<br />

dem Welthit „I Wonder Why“ bekannt, weniger<br />

bekannt ist bislang seine Verbundenheit<br />

zum Jazz. Die Sängerin Lyambiko trifft<br />

den Nerv eines breiten Publikums – derer, die<br />

beim Stichwort Jazz an Billie Holiday denken,<br />

sowie jener, die Miles Davis und John Coltrane<br />

verehren.<br />

Dortmund, Konzerthaus<br />

�www.konzerthaus-dortmund.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 37


tipps & termine:<br />

3. April (do), 20.07 Uhr<br />

The Pops<br />

Die Popolskis, eine Musikerfamilie aus Polen,<br />

präsentieren alle Hits der letzten Jahrzehnte,<br />

die garantiert geklaut sind. Wegen der großen<br />

Nachfrage in der Vorweihnachtszeit 2007<br />

geben sie ein Zusatzkonzert. Mit dabei: Zlotty<br />

Singers und Dobrze Horns.<br />

Herten, Glashaus<br />

�www.herten.de<br />

�www.the-pops.de<br />

5. April (sa), 20 Uhr<br />

Helen Schneider - A Voice and a Piano<br />

Eine Stimme und ein Piano - das ist alles, was<br />

ein Weltstar wie Helen Schneider braucht, um<br />

ein Abendprogramm zu gestalten. Am Piano:<br />

ihr langjähriger Begleiter Bruce W. Coyle.<br />

Helen Schneider erzählt die Geschichte ihres<br />

Lebens als Sängerin. Sie interpretiert Chansons<br />

von Kurt Weill, Musiktheater-Klassiker von<br />

Andrew Lloyd Webber und Stephen Sondheim<br />

sowie natürlich die Hits aus ihren großen<br />

Musicalerfolgen Cabaret, Evita und Sunset<br />

Boulevard.<br />

Oberhausen, Ebertbad<br />

�www.ebertbad.de<br />

38 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

18. April (fr), 20 Uhr<br />

WDR Big Band Köln & McCoy Tyner<br />

Pianist und Jazz-Pionier McCoy Tyner trifft<br />

zum zweiten Mal auf die WDR Big Band und<br />

stellt sein neues Programm „McCoy’s Music II”<br />

vor.<br />

Essen, Schacht XII, Halle 12<br />

�www.stiftung-zollverein.de<br />

Kleinkunst & Kabarett<br />

7. Februar (do), 20 Uhr<br />

Horst Schroth: „Nur die Größe zählt“<br />

Horst Schroth, aktueller Tegtmeier-Ehrenpreisträger,<br />

feierte 2007 sein 25-jähriges Bühnenjubiläum<br />

als Kabarettist. Dass er nach wie<br />

vor zu den Großen unter den Kabarettisten<br />

gehört, beweist er mit seinem neuen Programm<br />

„Nur die Größe zählt“. Dabei geht es<br />

nicht nur um Zentimeter, sondern um den Begriff<br />

„klein“ im Allgemeinen.<br />

Witten, WerkStadt<br />

�www.werk-<strong>stadt</strong>.com<br />

8. Februar (fr), 20 Uhr<br />

Tina Teubner<br />

Tina Teubner macht Musik-Kabarett von<br />

Format. Sie präsentiert Songs und schöne<br />

Geschichten aus einem turbulenten Leben<br />

zwischen Wickeltisch und Lockenwicklern. Begleitet<br />

wird sie vom Pianisten Ben Süverkrüp.<br />

Dortmund, Cabaret Queue<br />

�www.cabaret-queue.de<br />

13. Februar (mi), 20 Uhr<br />

Best of Nachtschnittchen 2007<br />

Das ist Kabarett und Comedy vom Feinsten.<br />

Mit dabei sind die Publikumspreisträgerin des<br />

Tegtmeier-Wettbewerbs 2007, Carolin Kebekus,<br />

Carmela De Feo sowie Marco Tschirpke.<br />

Herne, Flottmannhallen<br />

�www.flottmann-hallen.de<br />

Fritz Eckenga: Im Dienste der Schönheit<br />

28. Februar (do), 20 Uhr<br />

Hamm, Werkstatthalle im Maxipark<br />

1. März (sa), 20 Uhr<br />

Bochum, Haus Spitz<br />

�www.eckenga.de<br />

28. Februar (do), 20 Uhr<br />

Konrad Beikircher<br />

Konrad Beikircher stellt sein aktuelles Programm<br />

„Die rheinische Neunte“ vor. Es geht<br />

um Wörter, Geschichten, Musik und Handwerker.<br />

Dortmund, Fritz-Henßler-Haus, Geschwister-<br />

Scholl-Str. 33-37<br />

�www.cabaret-queue.de<br />

28. Februar (do), 20 Uhr<br />

Richard Rogler: „Ewiges Leben“<br />

Roglers Alter Ego Camphausen geht es noch<br />

um was. Aber das ist sein Fehler. Muss sich als<br />

Gerechtigkeitsfuzzi verspotten lassen. Nach einem<br />

Ausraster am Wahlstand, einer Rede auf<br />

dem Gewerkschaftskongress und einer Handgreifl<br />

ichkeit auf dem kleinen Wahlparteitag<br />

der neuen Linkspartei ist er untergetaucht ...<br />

Bochum, Stadthalle Wattenscheid<br />

�www.<strong>stadt</strong>halle-wattenscheid.de<br />

�www.bahnhof-langendreer.de<br />

29. Februar (fr), 20 Uhr<br />

Fritz Eckenga zu Gast<br />

bei Late Night Kitchen<br />

Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier<br />

�www.musiktheater-im-revier.de<br />

bis 15. März<br />

46. Schwerter Kleinkunstwochen<br />

Unter dem Motto „Zauber, Magie und<br />

schwarze Nächte“ führen die Zauberkünstler<br />

ihrem Publikum Unmögliches und Wundersames<br />

vor. Bizarres Puppenspiel steht genauso<br />

auf dem Programm wie klassische Zauberei,<br />

Bauchreden und Pantomime.<br />

Schwerte, Kulturzentrum Rohrmeisterei<br />

�www.kuwebe.de


30. März (sa), 12 Uhr<br />

Fritz Eckenga: Mitteilungen für interessierte<br />

Dorfbewohner zu Gast: Fanny Müller<br />

Dortmund, Harenberg City-Center<br />

�www.eckenga.de<br />

Literatur & Lesungen<br />

21. Februar (do), 20 Uhr<br />

Robert Menasse:<br />

„Don Juan de la Mancha“<br />

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse<br />

liest aus seinem neuen Roman. Unterhaltsam<br />

und pointiert zeichnet Menasse das Porträt<br />

seiner Mit-Männer um die 50 und einer Gesellschaft,<br />

„die nicht einmal einen Liter Mineralwasser<br />

verkaufen kann, ohne diese Ware erotisch zu<br />

besetzen“. Ein ungewöhnlicher Bildungsroman<br />

über Nach 68er, voller Ironie und Hoffnung auf<br />

ein bisschen richtiges Leben im falschen.<br />

Mülheim, Theater an der Ruhr<br />

�www.theater-an-der-ruhr.de<br />

Theater & Tanz<br />

8. Februar - 2. März<br />

MigrantenTheaterFestival<br />

„Zu neuen Ufern“<br />

Das 1. MigrantenTheaterFestival im Ruhrgebiet.<br />

Ein Stück über einen türkischen Gastarbeiter,<br />

gespielt von einem Schauspieler aus<br />

Burkina Faso, geschrieben von einem iranischen<br />

Autor. Ein deutsches Theater inszeniert<br />

ein Stück in türkischer Sprache, mit türkischen<br />

Darstellern, geschrieben von einem<br />

türkisch-deutschen Autor. Eine Gruppe junger<br />

Migranten bearbeitet das expressioni-<br />

stische Stück deutscher Theaterliteratur und<br />

bringt es zusammen mit einem Schauspieler<br />

auf die Bühne, der bei der Uraufführung<br />

im Jahr 1947 mitgewirkt hat. Eine polnische<br />

Performerin behandelt deutsche Neurosen<br />

mit polnischen Methoden, black and mystery,<br />

absurd und makaber. Das alles und noch<br />

viel mehr ist Theater von, mit, für, über und<br />

unter Migranten.<br />

Herne, Flottmann Hallen<br />

Dortmund, Fletch Bizzel<br />

Essen, Katakomben-Theater im Giradet Haus<br />

und Die Bühne e.V.<br />

http://bizzel.vario.de<br />

9. Februar (sa), 19.30 Uhr<br />

Manta & Degen vs. Trau ma’<br />

„Improvisationstheatermatch“ lautet das<br />

Stück, in dem zwei Theatergruppen gegeneinander<br />

antreten. Was Manta & Degen aus<br />

Unna sowie Trau ma’ aus Dortmund spielen,<br />

singen oder reimen, entscheidet das Publikum.<br />

Unna, theater narrenschiff<br />

�www.theater-narrenschiff.de<br />

16. Februar (sa), 20 Uhr<br />

Günfer Cölgecen: Almanya<br />

Die Schauspielerin Günfer Cölgecen schlüpft<br />

in dem Stück in die Rollen von fünf Frauen<br />

türkisch-deutscher Abstammung. Es sind die<br />

türkischen Frauen der zweiten und dritten<br />

Generation, die selbstbewusst von ihrem Leben<br />

zwischen zwei Kulturen erzählen. Das Solotheater<br />

basiert auf Feridun Zaimoglus Frühwerk<br />

„Koppstoff“.<br />

Duisburg, Alte Feuerwache, Friedenstr. 5<br />

�www.altefeuerwache-duisburg.de<br />

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22. Februar (fr), 19 Uhr<br />

Seniorentheaterplattform NRW:<br />

„Gegensätze“<br />

„Gegensätze“ ist ein Tanztheaterabend mit<br />

Menschen ab 55. Assoziationen zum Thema<br />

Gegensätze formten die Basis, um Tanz und<br />

Szenen zu entwickeln. Kontraste werden tanzend<br />

herausgearbeitet und dargestellt.<br />

Gelsenkirchen, Consol Theater<br />

�www.consoltheater.de<br />

29. Februar (fr), 20 Uhr<br />

Henry Miller: „Das Lächeln<br />

am Fuße der Leiter“<br />

In dem Stück geht es um einen Clown, der sich<br />

nicht damit zufrieden geben mag, die Leute<br />

zum Lachen zu bringen, sondern ihnen Glückseligkeit<br />

schenken will.<br />

Gelsenkirchen, Consol Theater<br />

�www.consoltheater.de<br />

Kunst & Ausstellungen<br />

15. Februar - 12. Oktober<br />

Prometheus - Feuer im Revier<br />

Das Revier war ein Jahrhundert lang mit seinen<br />

Hochöfen, Stahlwerken und Kokereien das „Land<br />

der 1000 Feuer“. Hochöfen, Stahlwerke und Kokereien<br />

verschwanden und mit ihnen erlosch auch<br />

der für das Revier typische Nachthimmel. Der Essener<br />

Fotograf Manfred Vollmer präsentiert mit<br />

über dreißig großformatigen Farbfotografi en<br />

das Feuer im Revier aus vergangener Zeit.<br />

Hattingen, Westf. Industriemuseum<br />

Henrichshütte<br />

�www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/S/hattingen/<br />

�www.manfred-vollmer.de<br />

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<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 39


tipps & termine:<br />

bis 24. Februar<br />

James Bishop: Malerei auf Papier<br />

Zum 80. Geburtstag des amerikanischen<br />

Künstlers zeigt das Josef Albers Museum<br />

eine Retrospektive. Feiner Lyrismus und<br />

zarte Farbigkeit zeichnen diese Kunst in hohem<br />

Maße aus. Es ist eine Auswahl seiner<br />

Arbeiten auf Papier von den frühen sechziger<br />

Jahren bis heute zu sehen, ergänzt<br />

durch einige wenige Gemälde. Bishop gehört<br />

zu jenen heute rar gewordenen stillen<br />

Meistern am Rande des Kunstbetriebs, dessen<br />

verschwiegene Kunst jedoch über die<br />

Jahrzehnte nicht ohne Wirkung auf Künstler<br />

und Kenner blieb.<br />

Bottrop, Josef Albers Museum Quadrat<br />

�www.quadrat-bottrop.de<br />

29. Februar - 24. April<br />

Angesichts der Lage - Fotografi en von<br />

Elmar Haardt und Bernd Kleinheisterkamp<br />

Beide Künstler nähern sich mit ihren Fotografi<br />

en dem Gebiet um die Zeche und Kokerei<br />

Zollverein an. Während Bernd Kleinheisterkamp<br />

die reduzierte Architektur von Siedlungsbauten<br />

hervorhebt, gewährt<br />

Elmar Haardt mit seinen<br />

Portraits einen Einblick in die private<br />

Umgebung der Menschen,<br />

die dort leben.<br />

Essen, Zeche Zollverein, Schacht<br />

XII, Halle 2<br />

�www.stiftung-zollverein.de<br />

bis November<br />

Das Auge des Himmels<br />

Die Welt mit anderen Augen<br />

sehen: das können die Besucher<br />

in der Ausstellung „Das Auge<br />

des Himmels“. 58 großformatige<br />

Satellitenbilder der Erde und<br />

andere Exponate aus der Erdfernerkundung<br />

sind dort aufgrund<br />

des großen Erfolgs noch bis November<br />

zu sehen.<br />

Oberhausen, Gasometer<br />

�www.gasometer-oberhausen.de<br />

40 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

Kulinarisches<br />

22. Februar (fr), 19.30 Uhr<br />

Whisky & Chocolate<br />

Mit Oliver Mühlmann. Anmeldung bis zum 15.<br />

Februar, veranstaltet von der Deutsch-Britischen<br />

Gesellschaft.<br />

Dortmund, Auslandsgesellschaft NRW e.V.,<br />

Steinstr. 48<br />

�www.auslandsgesellschaft.de<br />

Märkte & Messen<br />

2. März (so), 11-18 Uhr<br />

10. Hobbykunstmarkt<br />

42 Hobbykünstler aus NRW präsentieren auf<br />

dem Kunstmarkt ihre Arbeiten. Neben Bildern<br />

in Acryl und Aquarell sowie Collagen, werden<br />

Schmuck, Edelstahl-Design, Tiffany, Glasbläserprodukte<br />

und Filzarbeiten zum Verkauf<br />

angeboten. Ebenfalls dabei: eine Puppendoktorin<br />

und ein Seifenmacher.<br />

Recklinghausen, Ökumenisches Gemeindezentrum<br />

Arche, Nordseestr. 104<br />

�www.kgm-re-ost.de<br />

Vorträge & Diskussionen<br />

6. Februar (mi), 19 Uhr<br />

Politischer Salon<br />

Der Politische Salon lädt zum Dialogabend.<br />

„Multikulturalität versus Parallelgesellschaften.<br />

Erfahrungen der Integrationspolitik“ lautet<br />

das Thema der Veranstaltung. Zu Gast sind<br />

unter anderem Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning<br />

von der Universität Duisburg-Essen, Norbert<br />

Kleine-Möllhoff, Leiter der Unesco-Schule Essen<br />

und Bürgermeister der Stadt Essen sowie<br />

Diplom-Pädagogin Zeliha Yetik.<br />

Essen, Grillo-Theater, Café Central<br />

�www.pse.misterfu.de<br />

6. Februar (mi), 19 Uhr<br />

Globalisierung. Transport und<br />

Privatisierung der Bahn<br />

Wie kommt das Walnussfl eisch (aus China) ins<br />

Mövenpickeis?<br />

Den Vortrag hält Winfried Wolf.<br />

Dortmund, Auslandsgesellschaft NRW e.V.,<br />

Steinstr. 48<br />

�www.auslandsgesellschaft.de<br />

13. Februar (mi), 18 Uhr<br />

Deutschland - Frankreich - Polen<br />

Podiumsdiskussion in der Reihe Termin Europa.<br />

Zu Gast sind Prof. Henri Ménudier, Frankreich<br />

und Adam Krzeminsky, Polen. Durch die Veranstaltung<br />

führt der ehemalige Chefredakteur<br />

der Westfälischen Rundschau, Frank Bünte.<br />

Dortmund, Auslandsgesellschaft NRW e.V.<br />

�www.auslandsgesellschaft.de<br />

14. Februar (do), 19 Uhr<br />

Neue Medien: Scheinlösung oder Hilfsmittel<br />

für mehr Gesundheit und Lebensqualität<br />

im Alter?<br />

„Telehealth-Monitoring“, „Intelligente Häuser“,<br />

„Virtuelle Altenheime“: Diese Stichwörter<br />

stehen für die Suche nach der Verknüpfung<br />

moderner Medien mit dem Leben im Alter.<br />

Wie Senioren den Computer nutzen können,<br />

um ihre Gesundheit und Lebensqualität im<br />

Alter zu fördern, und was technisch gestützte<br />

Seniorendienstleistungen bringen, erläutert<br />

PD Dr. Josef Hilbert (Uni. Duisburg-Essen).<br />

Dortmund, DASA<br />

�www.dasa-dortmund.de<br />

21. Februar (do), 16-20 Uhr<br />

Forum „Soziale Stadt Dortmund“<br />

Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer<br />

stellt den Entwurf des Aktionsplans „Soziale<br />

Stadt Dortmund: Arbeit schaffen, Kinder stärken,<br />

Gemeinsam handeln“ öffentlich zur Dis-


kussion. Die Ergebnisse der Veranstaltung fl ießen<br />

in die Beratung der politischen Gremien<br />

ein. Im Forum sind unter anderem der DGB-<br />

Landesvorsitzender Guntram Schneider sowie<br />

Wilhelm Schmidt, Bundesvorsitzender AWO/<br />

Präsident des Deutschen Vereins, vertreten.<br />

Dortmund, Rathaus<br />

�www.dortmund.de<br />

Kinder & Familie<br />

8. Februar (fr), 20 Uhr<br />

Chinesischer Nationalcircus<br />

Der chinesische Nationalcircus führt die Besucher<br />

in das Reich der Mitte. Es wird ein anspruchsvolles<br />

und farbenprächtiges Programm<br />

gezeigt. Chinesische Künstler bieten perfekte<br />

fernöstliche Akrobatik.<br />

Unna, Stadthalle Unna<br />

�www.<strong>stadt</strong>halle-unna.de<br />

�www.chinesischer-nationalcircus.com<br />

Hugo Wolf: Klavierwerke<br />

Ana-Marija Markovina, Klavier<br />

erschienen bei Genuin, �www.genuin.de<br />

Infos zur Künstlerin: �www.pianistin.com<br />

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24.-29. Februar (so-fr)<br />

Hattinger Kinder- und Jugendbuchwoche<br />

„Tierisch gut!“ lautet das Motto der 5. Hattinger<br />

Kinder- und Jugendbuchwoche. Über<br />

zwanzig Einzelveranstaltungen befassen sich<br />

auf unterschiedliche Weise mit dem Thema<br />

„Lesen“.<br />

Hattingen, Stadtbücherei<br />

�www.buecherei.hattingen.de<br />

Ana-Marija Markovina, aus Kroatien stammend und in Köln lebend, ist eine außergewöhnliche<br />

Pianistin. Sie gehört zur jungen Generation aufstrebender Konzertpianistinnen,<br />

die ihren Weg abseits ausgetretener Pfade des Repertoires suchen. So kommen<br />

wir in den Genuss der Gesamteinspielung aller vollendenten Werke des Komponisten<br />

Hugo Wolf.<br />

Wolf, ein Zeitgenosse Siegmund Freuds und Vincent van Goghs, zeitweise ein Klassenkamerad<br />

Gustav Mahlers, ist den meisten eher als Liedkomponist bekannt. Seine<br />

Vertonungen von Gedichten Heines, Mörikes, Eichendorffs wie Goethes sind weltbekannt.<br />

Doch auch sein Klavierwerk lohnt eine Entdeckung. Die hier eingespielten Stücke<br />

atmen den spätromantischen Stil und auch den Geist großer Zeitgenossen und<br />

Vorbilder wie Richard Wagner (Walküre-Paraphrase, Meistersinger-Paraphrase). Ana-<br />

Marija Markovina, die bei so bedeutenden Lehrern wie Paul Badura-Skoda studierte, erfasst hier mit klangmalerischer Vorstellungskraft die großorchestrale Wirkung der<br />

Vorlagen.<br />

Überhaupt ist Klang einer der Schlüsselbegriffe dieser Produktion. Hauptakteur ist ein riesiger Bösendorfer-Konzertfl ügel, übrigens dasselbe Fabrikat, das auch schon<br />

Hugo Wolf benutzt hat. Aufnahmetechnisch perfekt eingefangen, kann man hier hören, was der Mythos Bösendorfer in der Klavierwelt bedeutet. Unter den Händen<br />

einer Meisterin, die auch die tiefenpsychologische Wirkung und den abgründigen Humor perfekt auslotet, zeigt sich erst das Potenzial der Klavierstücke Hugo Wolfs.<br />

Ana-Marija Markovina jedenfalls hat das ihre noch lange nicht ausgeschöpft. (pl) �<br />

Die Pianistin gastierte am 31.1. im Haus Opherdicke in Unna. Eine Rezension des Konzertes fi nden Sie in unserer Online-Ausgabe: �www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

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Foto: Irène Zandel<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: online<br />

www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März 41


<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>:<br />

mitgemacht & gewonnen!<br />

Gewinnspiel in Heft 5/2007, Seite 14<br />

Der Biokakao für die Vivani Schokolade stammt aus der Dominikanischen Republik<br />

und Ecuador. Das gewusst und die leckeren Schokopakete gewonnen<br />

haben<br />

Susanne Kuklinski aus Marl, Marvin Stein aus Witten, Kurt Kublik aus Unna,<br />

Mechthild Leßmann aus Dinslaken und Iris Giepmann aus Essen.<br />

impressum:<br />

Stadt<strong>blatt</strong> Verlag<br />

Alsenstr. 55, 44789 Bochum<br />

www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de, info@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Druckaufl age: 50.000<br />

Verbreitung: kostenlos im Großraum Ruhrgebiet<br />

Inhaberin & Chefredakteurin: Barbara Underberg (bu)<br />

Tel. 0234.950 9401 Fax 0234.577 0747<br />

redaktion@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Anzeigenvertrieb: Markus Schumann,<br />

Tel. 0234.388 8942 ms@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Jürgen Friedmann, Tel. 02132.97 13 85 jf@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Redaktion: Ralf Bindel (rb), Volker K. Belghaus (vkb),<br />

Frauke Pilarek (fp), Georg Schulze (gs), Ulrike Kleikemper (uk)<br />

Freie Mitarbeit: Philip Akoto (pa) , Heike Zielasko (hz),<br />

Peter Liffers (pl)<br />

Kolumne: Fritz Eckenga, www.eckenga.de<br />

Karikaturen: Michael Hüter, Bochum<br />

Fotos Uwe Bohm: Martin Steffen, www.martinsteffen.de<br />

42 <strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>: 1 | 2008 Februar - März<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Layout: Peter Liffers, Agentur für Unternehmenskommunikation,<br />

Essen, www.liffers.de<br />

Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG, Geldern,<br />

www.schaffrath.de<br />

Papier: gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Charisma Silk<br />

von Steinbeis Temming Papier GmbH & Co., Glück<strong>stadt</strong>,<br />

www.stp.de<br />

Abonnement: 6 Ausgaben (ein Jahr) 24 Euro, per E-Mail an:<br />

abo@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de<br />

Leserbriefe: leserbriefe@<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de.<br />

Bei Abdruck Kürzungen vorbehalten.<br />

Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank eG,<br />

BLZ 430 609 67, Konto 400 629 5100<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte können nicht zurückgeschickt werden.<br />

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Das nächste Heft erscheint am<br />

28. März 2008<br />

im Mittelpunkt dann:<br />

Gesund Bauen & Wohnen<br />

Redaktionsschluss:<br />

26. Februar 2008<br />

Druckunterlagenschluss:<br />

4. März 2008<br />

Infos über das Stadt<strong>blatt</strong> und Mediadaten unter<br />

� www.<strong>stadt</strong><strong>blatt</strong>-ruhr.de


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