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ZGF Gorilla | Dezember 2004 - Zoologische Gesellschaft Frankfurt

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„Camps in Afrika“. Das gesamte Ensemble<br />

ähnelt realen Camp Situationen von Michael<br />

und Bernhard Grzimek in der Serengeti Ende<br />

der 1950er Jahre, wie sie in „Serengeti darf<br />

nicht sterben“ zu sehen sind.<br />

Begonnen hatte alles mit einem Flugzeug.<br />

Vor gut drei Jahren entdeckte der<br />

Fluglotse und Dornier-Fan Martin Rulffs<br />

eine alte Do 27 auf dem Werksgelände von<br />

Dornier in Oberpfaffenhofen. Für einen symbolischen<br />

Euro wechselte das Flugzeug in<br />

den Besitz der <strong>ZGF</strong> und wurde fortan einer<br />

Restaurierung und schließlich der Zebralackierung<br />

ganz nach den Vorlagen von<br />

Grzimeks „ENTE“ unterzogen. Dass die Do<br />

27 den Blickfang für eine Ausstellung über<br />

das Leben von Bernhard Grzimek bilden und<br />

im Zoo stehen sollte, war schnell klar. So<br />

entstand das Konzept des Grzimek Camps,<br />

das nun als Dauerausstellung den Zoobesuchern<br />

zeigt, wer Bernhard Grzimek war, was<br />

er einst geleistet hat, aber auch, wie sein<br />

im Anflug auf<br />

Werk heute noch fortlebt und sogar konti-<br />

nuierlich wächst. Denn was mit Afrikareisen<br />

für Transporte von Zootieren kurz nach dem<br />

Krieg begann, führte letztendlich zum Aufbau<br />

einer großen, international tätigen Naturschutzorganisation<br />

– der <strong>Zoologische</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Flugzeug mit tragischer Geschichte<br />

Bernhard Grzimek selbst nannte seine<br />

Dornier 27, mit der er und sein Sohn Michael<br />

im <strong>Dezember</strong> 1957 von <strong>Frankfurt</strong><br />

nach Afrika aufbrachen, liebevoll „das geflügelte<br />

Zebra“. 10.000 Kilometer legten die<br />

beiden, die zum damaligen Zeitpunkt noch<br />

blutige Fluganfänger waren, in der einmotorigen<br />

Maschine zurück, bis sie schließlich<br />

in der Serengeti in Tansania ankamen. Berühmt<br />

wurde die Maschine mit dem Kennzeichen<br />

D-ENTE durch den Film „Serengeti<br />

darf nicht sterben“. Sie existiert heute nicht<br />

mehr, denn noch während der Dreharbeiten<br />

zu dem Film verunglückte Michael Grzimek<br />

im Januar 1959 mit dieser Maschine tödlich.<br />

Die Überreste der D-ENTE liegen heute<br />

noch am Rande des Ngorongoro Kraters, wo<br />

auch Vater und Sohn begraben sind. Bei der<br />

Maschine, die jetzt auf dem Dach der Affenanlage<br />

steht, handelt es sich um die letzte<br />

Do 27, die im Dornier Werk in Oberpfaffenhofen<br />

noch vorhanden war. Das gesamte<br />

Projekt der Restauration und Lackierung<br />

dieser Maschine lag in den Händen von<br />

Martin Rulffs. Zusammen mit Freunden hat<br />

er in Wochenend- und Feierabendarbeit das<br />

Flugzeug in ein originalgetreues Abbild der<br />

D-ENTE verwandelt. Die Zebralackierung<br />

entspricht dem Original bis ins Detail, allerdings<br />

handelt es sich nicht um eine<br />

Fluglackierung sondern um normalen Fahrzeuglack.<br />

Darüber hinaus mussten aus konservatorischen<br />

Gründen einzelne Teile durch<br />

robustere Nachbauten ersetzt werden. Auch<br />

ist die Maschine nicht mehr flugfähig, denn<br />

der Motor musst entfernt werden um Gewicht<br />

zu sparen.<br />

Für Jungs wie Felix und Max wäre es natürlich<br />

spannender wenn das Flugzeug auf<br />

dem Boden und somit zum Anfassen wäre.<br />

Doch der Haltbarkeit der Maschine wäre das<br />

auf jeden Fall nicht sehr zuträglich. So müssen<br />

sich Felix und Max auf den Landrover<br />

beschränken. Und da gibt es auch im Inneren<br />

spannende Dinge zu entdecken.<br />

Zoodirektor Dr. Christian R. Schmidt und<br />

Christian Grzimek bei der Eröffnung. Den<br />

Zebra-Landrover verdankt das Camp dem<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Autohaus Avalon, das für uns<br />

extra auf die Suche nach diesem Oldtimer<br />

ging und ihn zur Verfügung stellte.<br />

<strong>ZGF</strong> <strong>Gorilla</strong> 4/<strong>2004</strong><br />

<strong>ZGF</strong> intern<br />

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