KAMPF UMS HORN - Frankfurt Zoological Society
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Foto: Sylvain Cordier/BIOS/OKAPIA<br />
ÄTHIOPIEN<br />
Aktionsplan für den roten Wolf<br />
Noch lebt er im afroalpinen Hochland<br />
in Äthiopien – der Äthiopische<br />
Wolf (Canis simensis) oder Ky<br />
Kebero, wie er in der Landes sprache<br />
heißt. Weniger als 450 Tiere gibt es<br />
von dieser Art. Damit ist er der am<br />
stärksten bedrohte Fleischfresser Afrikas<br />
und die seltenste Hundart der<br />
Welt. Auf der Roten Liste stuft die<br />
IUCN ihn als stark gefährdet ein.<br />
Der wunderschöne, schlanke, rote<br />
Wolf ist gewissermaßen Opfer seiner<br />
eigenen Spezialisierung, denn er frisst<br />
fast ausschließlich die Nagetiere der<br />
Hochebenen Äthiopiens. Die wenigen<br />
Hundert Wölfe verteilen sich auf<br />
sechs voneinander isolierte Gebiete –<br />
und diese schrumpfen immer mehr,<br />
da zunehmend mehr Menschen in das<br />
einstmals unbeachtete Territorium<br />
von Ky Kebero eindringen und dort<br />
siedeln. Und je kleiner der Lebensraum<br />
wird, umso weniger Beute tiere<br />
gibt es und folglich umso weniger<br />
Äthiopische Wölfe. Darüber hinaus<br />
gefährden ihn auch die mit den Menschen<br />
kommenden Haushunde, da<br />
diese Krankheiten wie Staupe und<br />
Tollwut übertragen.<br />
Äthiopischer Wolf mit Beute.<br />
ZGF GORILLA | AUSGABE 2/2012<br />
Um Ky Kebero in Äthiopien vor dem<br />
Aussterben zu bewahren, haben die<br />
Weltnaturschutzorganisation IUCN<br />
sowie eine Reihe von Naturschutz-<br />
und Nichtregierungsorganisationen,<br />
darunter auch die ZGF, einen neuen<br />
Aktionsplan erarbeitet. Ziel dieses<br />
Plans ist nicht nur die Rettung von Ky<br />
Kebero, sondern der Schutz des gesamten<br />
afroalpinen Ökosystems, zum<br />
Nutzen aller dort lebenden Pflanzen,<br />
Tiere und Menschen. Der Plan gibt<br />
mit zahlreichen Karten und Grafiken<br />
einen sehr guten Überblick über alles,<br />
was man über den Äthiopischen<br />
Wolf weiß und ist somit ein absolut<br />
lesenswertes Werk für jeden, den<br />
diese besonderen Tiere interessieren.<br />
Die Äthiopischen Wölfe haben übrigens<br />
bereits aktiv zum Erreichen des<br />
Ziels in dem für sie bestimmten Aktionsplan<br />
beigetragen: mit 40 quicklebendigen<br />
Wolfswelpen, die derzeit<br />
in den Bale-Berge herumtollen.<br />
Strategic Planning for Ethiopian Wolf<br />
Conservation<br />
Canid Specialist Group<br />
IUCN / Species Survival Commision<br />
Ú www.ethiopianwolf.org/SPEWC.pdf<br />
AKTUELLES | WELTWEIT<br />
DR KONGO<br />
Bluthunde für Virunga<br />
Es gibt Hunde, denen entgeht nichts.<br />
Die begabtesten Schnüffler können<br />
eine einzelne Fährte aus bis zu<br />
fünf Millionen Gerüchen herausfiltern<br />
und gehören der belgischen Rasse<br />
Chiens de St. Hubert, zu Deutsch Bluthunde,<br />
an.<br />
Bluthunde sind erstklassige Schnüffler.<br />
Im Virunga Nationalpark in der Demokratischen<br />
Republik Kongo macht<br />
man sich nun im Kampf gegen die<br />
Wilderei diese einzigartigen Fähigkeiten<br />
der Hunde zunutze. Die Schweizer<br />
Tierärztin Dr. Marlene Zähner und<br />
drei deutsche Polizisten bilden seit<br />
etwa einem Jahr fünf Bluthunde im<br />
sogenannten Man-trailing aus. Die<br />
Hunde lernen menschliche Fährten<br />
zu verfolgen, während ihre kongolesischen<br />
Hundeführer wiederum den<br />
Umgang mit den temperamentvollen<br />
Tieren lernen.<br />
Künftig sollen fünf Man-trailing<br />
Teams, jeweils bestehend aus einem<br />
Ranger und einem Bluthund, vor<br />
allem Wilderer verfolgen, aber auch<br />
dabei helfen, verletzte Ranger schneller<br />
aufzuspüren. Es gab bereits erste<br />
Erfolge: Wilderer die einen Elefanten<br />
getötet und seinen Kopf abgeschnitten<br />
hatten, wurden sogar mehrere<br />
Tage nach ihrer Tat von den Bluthunden<br />
aufgespürt. Es gelang den Wilderern<br />
zwar zu fliehen, doch ihre Waffen<br />
mussten sie zurücklassen.<br />
Ú http://congohounds.gorillacd.org/<br />
5<br />
Foto: J-L Klein & M-L Hubert/OKAPIA