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Facharzt (w/m) - Berliner Ärzteblatt

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tem angeglichen werden sollen.<br />

Sie drohen mit dem Ausstieg<br />

aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

(KV) und der Rückgabe ih­<br />

rer Kassenzulassung. Die Landesverbände<br />

des Deutschen Hausärzteverbandes<br />

haben auf einer<br />

Versammlung in Köln mit großer<br />

Wut auf die Eckpunkte der Koalition<br />

reagiert und „ein eskalie­<br />

rendes Programm von Maßnahmen<br />

beschlossen, mit dem der<br />

akuten Bedrohung der hausärztlichen<br />

Versorgung durch die<br />

Regierungskoalition entgegenge­<br />

treten werden soll“, so infor­<br />

mierte der Deutsche Hausärzteverband.<br />

Diese Politik sieht Pra­<br />

xisschließungen und Großveranstaltungen<br />

in verschiedenen Städten<br />

vor. Der Hausärzteverband<br />

in Bayern kündigte bereits Praxisschließungen<br />

als „Warnung“<br />

an die Politik für den 26. und<br />

27. August an. Aktuell reagiert<br />

der Hausärzteverband ebenfalls<br />

mit einer massiven Plakataktion.<br />

Bis zum 15. September soll die<br />

erste Protestphase dauern. Gibt<br />

die Koalition nicht nach, sol­<br />

len „weitere Kampfmaßnahmen“<br />

folgen. Doch soll nicht nur ge­<br />

kämpft werden. Der Hausärzteverband<br />

lässt noch einen Spalt<br />

der Türen offen für weitere<br />

Verhandlungen. Man sei weiter<br />

„an konstruktiven Gesprächen“<br />

interessiert, betonte Weigeldt.<br />

Die geplante Vollversammlung<br />

des Bayerischen Hausärzteverbandes<br />

(BHÄV) dagegen, bei der<br />

man über den Ausstieg aus dem<br />

KV­System beraten wollte, wurde<br />

abgesagt. Der Grund: Bayerns<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

habe beim Chef des Bayerischen<br />

Hausärzteverbandes, Dr. Wolfgang<br />

Hoppenthaller, angerufen.<br />

Seehofer hätte ihm zugesichert,<br />

dass „unsere HzV­Verträge während<br />

ihrer Laufzeit Bestandsschutz<br />

haben und auch danach<br />

fortgelten und ungeschmälert<br />

weiterlaufen können“, berichtete<br />

Hoppenthaller.<br />

Die Barmer GEK fordert angesichts<br />

der aktuellen Protestpläne<br />

vom Deutschen Hausärzteverband<br />

mehr Verantwortung, Sachlichkeit<br />

und Augenmaß bei der Bewältigung<br />

des Defizits in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

„Es ist weder den Versicherten<br />

noch den übrigen Ärzten zu vermitteln,<br />

dass die Hausärzte die<br />

einzige Gruppe sein sollen, die<br />

sich nicht an den Sparbemühungen<br />

beteiligen will und sogar<br />

deutlich höhere Honorare ein­<br />

fordert“, erklärt der Vizevorsitzende<br />

der Barmer GEK, Dr. Rolf­<br />

Ulrich Schlenker.<br />

Nach Auffassung Schlenkers ist<br />

es richtig, die hausärztliche Versorgung<br />

zu stärken. Falsch sei hin­<br />

gegen die Annahme des Deut­<br />

Ihre Idee … wird bei uns zum Möbel!<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 07/08/2010/12 /165<br />

schen Hausärzteverbandes, dass<br />

allein höhere Honorare zu mehr<br />

Qualität bei der hausärztlichen<br />

Versorgung führten. „Die Barmer<br />

GEK ist von der hausarztzentrierten<br />

Versorgung überzeugt. Der<br />

Kerninhalt eines entsprechenden<br />

Vertrages muss aber eine messbare<br />

Verbesserung der Leistungsqualität<br />

sein und nicht ausschließlich<br />

Honorarsteigerungen im zweistelligen<br />

Prozentbereich“, so<br />

Schlenker.<br />

Bislang bleibt Rösler bei dem<br />

Koalitionsbeschluss: Er betonte,<br />

die Hausarztverträge nach § 7 b<br />

blieben – wie im Koalitionsvertrag<br />

fixiert – weiterhin gesetzlich<br />

verankert. Die Koalition sei sich<br />

dennoch einig darin, „dass sich<br />

die Vergütung für die hausärztliche<br />

Versorgung in Zukunft am<br />

Niveau der normalen ärztlichen<br />

Versorgung orientieren soll“.<br />

Gesundheits­Staatssekretär Daniel<br />

Bahr (FDP) zeigt sich irritiert<br />

aufgrund der Drohungen des<br />

Hausärzteverbandes. „Es wird<br />

nicht zu Kürzungen kommen,<br />

sondern es werden nur die erhofften<br />

Steigerungen begrenzt“,<br />

so Bahr zur „Ärzte Zeitung“. Die<br />

Opposition hingegen unterstützt<br />

den Hausärzteverband. Die SPD<br />

forderte Rösler auf, die Pläne zur<br />

Begrenzung der Hausarzthonorare<br />

zurückzunehmen.<br />

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Politik

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