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Facharzt (w/m) - Berliner Ärzteblatt

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Lebensart<br />

Theater in Berlin: Die Sommerpause ist vorbei<br />

Rainald Grebe und das Orchester<br />

der Versöhnung<br />

Jahrelang sang er allein am Klavier.<br />

Dann tourte er im Trio mit<br />

der Kapelle der Versöhnung.<br />

Jetzt kommt er mit Orchester!<br />

Die exklusive Welturaufführung<br />

findet am 26. Oktober 2010 in<br />

Berlin im Admiralspalast statt.<br />

Bild: Semmel Concerts Veranstaltungsservice GmbH<br />

Rainald Grebe<br />

Rainald Grebe sang Lieder über<br />

Brandenburg und Thüringen, den<br />

Prenzlauer Berg und den Präsidenten.<br />

Jetzt singt er mit seinem<br />

Musikzirkus über das Leben in<br />

der <strong>Berliner</strong> Bananenrepublik.<br />

Hymnen für die Heimat, die<br />

Nach Moskau! Nach Moskau!<br />

Premiere am 16. September 2010<br />

in der Volksbühne Berlin.<br />

Vor 150 Jahren wurde Anton<br />

Tschechow geboren – aus diesem<br />

Grund führt das Internationale<br />

Tschechow Theater Festival in<br />

Moskau in einer Sonderausgabe<br />

Stücke mit dem besonderen Bezugspunkt<br />

zu dem Dramatiker<br />

auf. Grundlage der Produktion bil­<br />

den die Texte „Drei Schwestern“<br />

und „Die Bauern“ von Tschechow.<br />

Der eine zeigt die bürgerliche<br />

Welt um 1900 in ihrer Erstarrung,<br />

der andere spielt im Proletariat<br />

des zaristischen Russland. Durch<br />

26<br />

Liebe und das Leben. Attacke<br />

und Rückzug. Privat und Politik.<br />

Pathos und Quatsch. Rainald<br />

Grebe ist Theater und Comedy,<br />

Zirkus und Popkonzert. Mit dabei<br />

sind seine alten Mitstreiter<br />

Martin Brauer (drums) und Marcus<br />

Baumgart (git.) von der Kapelle<br />

der Versöhnung, dazu sto­<br />

ßen Buddy Casino<br />

(organ), Serge Radke<br />

(bass/balalaika/he­<br />

likon) und DJ Smo­<br />

king Joe sowie Streicher,<br />

Streicher, Streicher.<br />

„Ich will eine<br />

Explosion. An neuen<br />

Möglichkeiten. Geigen<br />

und Bratschen.<br />

Süßer Zuckerklang.<br />

Und dazu fette Beats<br />

und geiler Groove.<br />

Mit Hammondorgel,<br />

DJ und Bassbalalaika.<br />

Dass die Texte drüberfliegen. Ein<br />

schäbiger, pompöser, pathetischer<br />

Zirkus soll das werden …“<br />

Das System Grebe zeichnet sich<br />

durch völlige Unsystematik aus.<br />

Darin besteht seine bestechende<br />

Logik. Wie ein Spuk haust sein<br />

das Gegeneinanderschneiden der<br />

Mentalitäten von Entrechteten<br />

mit der Lethargie einer noch pri­<br />

vilegierten Gesellschaft wird ein<br />

Potential sichtbar, aus dem eine<br />

Revolution wurde und das einen<br />

Ausblick auf das 20. Jahrhundert<br />

freilegt. Die Inszenierung eröffnet<br />

im September die kommende<br />

Theatersaison der Volksbühne.<br />

Bei „Nach Moskau!“ handelt es<br />

sich um eine Koproduktion der<br />

Volksbühne am Rosa­Luxemburg­<br />

Platz mit dem Internationalen<br />

Tschechow Theater Festival, den<br />

Wiener Festwochen und dem<br />

Goethe­Institut Moskau.<br />

Erfinder in dem labyrinthischen<br />

Durcheinander und folgt einem<br />

roten Faden, der ihn den Nonsens<br />

als Abenteuer erleben und ihn<br />

mit plötzlichen Illuminationen in<br />

schwarzer Satire triumphieren<br />

lässt.<br />

Grebe ist unberechenbar in sei­<br />

ner Ideenfindung, genial in ih­<br />

rer künstlerischen Umsetzung, ei­<br />

genwillig einmalig in ihrer Prä­<br />

sentation. Die Aufrufe seiner<br />

auf youtube veröffentlichten Vi­<br />

deos erreichen Höchstzahlen, das<br />

Feuilleton rühmt seine „Lyrik<br />

mit Heimtücke“, das Publikum<br />

feiert seine Einzigartigkeit. Sei­<br />

ne komisch­melancholischen Lie­<br />

der zeichnen ein pointiertes<br />

Befindlichkeitsbild Deutschlands<br />

und seiner Menschen.<br />

Es gibt nicht viele Künstler in<br />

Deutschland, die das Traurige<br />

mit dem Komischen verbinden<br />

können. Rainald Grebe ist ein<br />

Fixstern. Seine Programme gehören<br />

definitiv zum besten, intelligentesten<br />

und nicht zuletzt<br />

zum komischsten, was man der­<br />

zeit auf deutschen Bühnen erleben<br />

kann.<br />

Bild: Volksbühne Berlin/Thomas Aurin<br />

Nach Moskau!<br />

07/08/2010/12 /182 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>

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