Facharzt (w/m) - Berliner Ärzteblatt
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Schilddrüsenerkrankungen<br />
Trotz Therapie weiterhin Beschwerden<br />
Die Schilddrüse gehört zu den wichtigsten Organen des Menschen. Sie bildet und speichert die Hormone<br />
Trijodthyronin (T ) und Tetrajodthryronin (T4), die zahlreiche lebenswichtige Stoffwechselprozesse,<br />
wie zum Beispiel den Zucker, Fett und Eiweißstoffwechsel, steuern. Beide Hormone haben<br />
enormen Einfluss auf Herz und Kreislauf, Wärmeregulation, Sexualität, Wachstum, Körpergewicht<br />
und körperliche Leistungsfähigkeit. Dies allein begründet, weshalb Störungen möglichst frühzeitig<br />
erkannt und konsequent behandelt werden müssen.<br />
Im Rahmen seines langjährigen<br />
intensiven Engagements auf dem<br />
Gebiet der Schilddrüsenerkrankungen<br />
richtet das Pharmaunternehmen<br />
Merck Serono jährlich<br />
unter der Leitung namhafter<br />
Schilddrüsenexperten mehrere<br />
wissenschaftliche Symposien<br />
aus und bietet darüber hinaus<br />
Ärzten umfassende Services, wie<br />
zum Beispiel eine interaktive und<br />
vernetzte Wissenschaftsplattform<br />
unter www.schilddrueseninstitut.<br />
de. – Die Inhalte der Schilddrüsensymposien<br />
wurden als hochwertige<br />
Onlinefortbildung auf<br />
bereitet. Ärzte, die nicht an den<br />
Symposien teilnehmen konnten,<br />
haben über diese Internetplattform<br />
Gelegenheit, CMEPunkte<br />
online zu erwerben. Erklärtes<br />
Ziel des Darmstädter Unternehmens<br />
ist es, den Brückenschlag<br />
von wissenschaftlichem Erkenntnisaustausch<br />
zu praxisorientierter<br />
Information zwischen Wissenschaftlern<br />
und Ärzten der<br />
täglichen Praxis zu fördern.<br />
Eine der auf dem diesjährigen<br />
Wiesbadener Schilddrüsensymposium<br />
(20. März 2010) diskutierten<br />
Fragen drehte sich um die immer<br />
wieder dokumentierte Beobachtung,<br />
dass einige Hypothyreose<br />
Patienten trotz adäquater Schild<br />
drüsenhormontherapie auch im<br />
weiteren Verlauf unter Symptomen<br />
einer Schilddrüsenunterfunktion<br />
leiden.<br />
Üblicherweise können die Patienten<br />
mit einer Unterfunktion<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 07/08/2010/12 /17<br />
der Schilddrüse durch die Gabe<br />
von Levothyroxin (T4) (Euthyrox®)<br />
gut eingestellt werden<br />
und erlangen damit auch weit<br />
gehend Beschwerdefreiheit. Den<br />
noch klagen einige Patienten<br />
Bild: Merck Serono<br />
Die Schilddrüse steuert Stoffwechsel,<br />
Herz und Kreislauf, Magen und<br />
Darm, Nerven und Muskeln<br />
trotz einer LevothyroxinSubstitution<br />
über persistierende Beschwerden,<br />
wie Befindlichkeits<br />
und kognitive Störungen, obwohl<br />
die Laborwerte im Normalbereich<br />
liegen.<br />
Prof. Dr. KarlMichael Derwahl,<br />
Berlin, verwies in diesem Zusam<br />
menhang auf zwei Untersuchungen:<br />
In einer englischen Stu<br />
die (Saravanan P. et al.; Clin Ento<br />
crinol [Oxf]; 57: 577–585; 2002)<br />
fand sich eine größere Anzahl<br />
von Patienten mit Befindlichkeitsstörungen<br />
und Schilddrüsenbezogenen<br />
Symptomen unter ei<br />
ner LevothyroxinMonotherapie<br />
im Vergleich zu einer Kontrollgruppe.<br />
Eine holländische Stu<br />
die (Wekking EM et al.; Eur J<br />
Endocrinol; 15 : 747–75 ; 2005)<br />
zeigte eine größere Anzahl von<br />
Patienten mit kognitiven Störungen<br />
unter einer LevothyroxinMonotherapie.<br />
Die Experten<br />
erklären das in diesen Studien<br />
dargestellte Phänomen mit einem<br />
unter reiner T4Therapie<br />
vom Normalen abweichenden<br />
LiothyroninSpiegel (T ). Zu verweisen<br />
sei dabei auf „die niedrigen<br />
T Spiegel in den frühen<br />
Morgenstunden und die fehlende<br />
fT Tagesrhythmik (freies T )<br />
unter einer LevothyroxinMonotherapie“.<br />
Derwahl erklärte dazu: „Sowohl<br />
T als auch T4 werden durch spezifische<br />
Transporter in die Zelle<br />
eingeschleust. Die Dejodinase<br />
Typ 1 (DIO1) katalysiert die Kon<br />
version von T4 zu T , die Dejodinase<br />
Typ inaktiviert T4 durch<br />
eine Konversion in reverses T .“<br />
Polymorphismen können das Ver<br />
hältnis von T zu T4 signifikant<br />
verändern. „Dies scheint sich besonders<br />
auf den Hirnstoffwechsel<br />
auszuwirken“, was möglicherweise<br />
– so zeigt eine Stu<br />
Zervikaler Wirbelsäulenkurs<br />
9. Hallenser Spinosium<br />
20 CMEPunkte<br />
Datum: 02.09. – 04.09.2010<br />
Ort: BG Kliniken Bergmannstrost<br />
Halle (Saale)<br />
Kontakt:<br />
kerstin.beyer@bergmannstrost.com<br />
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Medizin