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Tierschutz<br />

Hingabe und unaufhörlich, immer wieder:<br />

Ihre Jungen waschen, lecken, putzen,<br />

und ihnen beim Sterben zusehen,<br />

während Heerscharen von Flöhen<br />

über die abgezehrten kleinen Körper<br />

hüpfen, in deren Innerem sich Wander -<br />

larven quer durch den Körper fressen<br />

und sich irgendwo durch die Haut den<br />

Weg ins Freie brechen. Das sind genau<br />

die Bilder, die uns durch die Welt hun -<br />

ger hilfe u. ä. von sterbenden humanen<br />

Babys aus Eritrea ect erreichen, für die<br />

jede Hilfe zu spät kommt.<br />

Von vielen dieser Würfe überlebt<br />

nicht ein einziger Welpe. Man fragt sich<br />

nur, wie es trotzdem und trotz der jährlichen<br />

Massenvergiftungen, für die wir<br />

Kastrationen als Alternative anbieten,<br />

sein kann, dass weltweit ein konstanter<br />

Anstieg an Streunern verzeichnet wird.<br />

Welcher arme Irre lässt Zigtausende<br />

Welpen in ein solches Leben plumpsen,<br />

ohne eine Alternative bieten zu können?<br />

Wo ist der Superadoptant, der bei<br />

einem Kastrationsprojekt mittlerer<br />

Größe von sagen wir 250 Tieren, davon<br />

angenommen die Hälfte tragend mit<br />

nur 5 Welpen/Tier, den zu erwartenden<br />

625 Welpen ein sorgloses Leben bietet<br />

für die nächsten 10-15 Jahre? Es wäre<br />

noch nicht mal ein Tropfen auf den heißen<br />

Stein!<br />

Wir müssen erst einmal durch zah-<br />

48<br />

der absolut-hund report • 3 / 2011<br />

lenmäßige Begrenzung mittels Gebur -<br />

tenkontrolle die Voraussetzung schaffen,<br />

damit langfristig hoffentlich einmal<br />

das, was der unbedarfte Tierfreund<br />

hierzulande anscheinend unter Tier -<br />

schutz versteht - „Komm her, Du armes<br />

Hundchen, ich rette Dich!“ – überhaupt<br />

möglich wird!<br />

Bei allen Kastrationsprojekten, egal<br />

ob durchgeführt von großen nationalen<br />

oder internationalen Vereinen oder<br />

von kleinen Organisationen wie der<br />

unseren, kommt es zur Kastration von<br />

trächtigen Tieren mit Entnahme der Ge -<br />

bär mutter inklusive Föten – aus purer<br />

Notwendigkeit! Wir alle würden dieses<br />

Vorgehen in einem Land wie Deutsch -<br />

land, wo es andere Möglichkeiten und<br />

keine Hundestreunerproblematik gibt,<br />

natürlich strikt ablehnen!<br />

Wir reden hier von Gebieten mit<br />

Tausenden von Streunern, in die maximal<br />

1 x pro Jahr ein Arzt für wenige Wo -<br />

chen kommt! Nach Jamaika, wo wir ge -<br />

rade beginnen, kamen Ärzte 4 x in den<br />

letzten 10 Jahren! Nur wenige Tage liegen<br />

im Leben einer Straßenhündin zwischen<br />

Läufigkeit, Trächtigkeit, Säu gen,<br />

Verlust der Welpen, wieder Läufigkeit!<br />

Und ja, sie überleben Narkose und<br />

Kastration problemlos, denn wir verlangen<br />

von unseren Chirurgen, dass sie<br />

eine Hündin, die trächtig ist, Bluter ist<br />

Signal-Hund –<br />

die andere Schule für Hund und Halter<br />

Welpenförderung • Ausbildung • Therapie von<br />

Problemverhalten<br />

Inhaber Claudia und Tobias Landgrafe<br />

51645 Gummersbach<br />

E-Mail: signalhund(at)aol.com<br />

Tel.: 02261 / 302174 • Mobil: 0151 / 240 639 74<br />

www.signal-hund.de<br />

aufgrund von Ehrlichiose, ein weiteres<br />

chirurgisch zu lösendes Problem wie<br />

z.B. einen Tumor oder Trümmerbruch<br />

hat, in einer einzigen OP operieren zu<br />

können, sodass sie überlebt! Andere<br />

Chirurgen schicken wir nicht los. Dieser<br />

Satz hat vermutlich die ganze Aufre -<br />

gung bei Unwissenden und schlecht<br />

Informierten ausgelöst. Er stand in<br />

einem Bericht von mir über die Situa -<br />

tion im Vorfrühling, wo wir u. a. dringend<br />

noch einen erfahrenen Chirurgen<br />

für ein Frühsommerloch der A.A.A.S<br />

Kastrationsklinik in Sosúa/Dom. Rep.<br />

suchten und richtete sich ausschließlich<br />

an die jungen und werdenden Tierärzte,<br />

die sich immer wieder an mich wenden,<br />

aber außer Idealismus noch keine Vor -<br />

aus setzungen mitbringen!<br />

Ich empfehle dringend die Lektüre<br />

der Reiseberichte des Tierärztepools,<br />

www.tieraerzte-pool.de , mit dessen<br />

erfahrenen Ärzten auch wir unser erstes<br />

Kastrationsprojekt durchführten. Dort<br />

wird der Kastrationsalltag in allen möglichen<br />

Ländern eindrucksvoll und<br />

anschaulich beschrieben.<br />

Was den „Kastrationstourismus“ an -<br />

geht – so lässt sich das nicht mehr mit<br />

Einfalt und Unkenntnis entschuldigen,<br />

das ist pure Unverschämtheit! Unsere<br />

Ärzte spenden ihren gesamten Jahres -<br />

urlaub, um kostenlos zu arbeiten!

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