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riesengebirge - Veselý výlet

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RIESENGEBIRGE / 21 „EIN LUSTIGER AUSFLUG” SOMMER 2003<br />

Die Fotografien von Jan Pohribný knüpfen an die künstlerische Richtung „Land-<br />

art“ an und widerspiegeln das Wechselspiel zwischen Mensch und Natur. Die<br />

Fotografie auf der Titelseite entstand in Malá Úpa unterhalb von Spálený Mlýn.<br />

Schon zu Beginn seiner schöpferischen Laufbahn griff Honza in die abgebildete<br />

Natur ein und impliziert auf verschiedene Weise seine eigenen Gefühle und sei-<br />

ne persönliche Auffassung von Objekt und Ort ins Bild. Schon während seines<br />

Studium der Kunstfotografie in den achtziger Jahren an der Film- und Fernseh-<br />

fakultät musischer Künste (FAMU) in Prag ging er von Stillleben zu räumlichen<br />

Installationen über. Als erstes streute er in seine Fotografien mittels farbiger<br />

Linien Archetypen ein - Zeichen und Urzeichen, die der Mensch seit Urzeiten<br />

menschlicher Kultur in sich trägt. Die Aufnahmen ästhetisch interessanter Orte,<br />

ergänzt durch Linien, Kreise und Spiralen wirken so noch nachhaltiger auf den<br />

Betrachter ein. Den Ausspruch „Fotografie ist Malerei mit Licht“ konfrontierte<br />

Porhribný mit der Frage, wie wohl dieser Strom von Zeit und Energie einzufangen<br />

sei und so nahm er diesen Ausspruch wortwörtlich und begann, seine Fotos<br />

mit künstlichem Licht nachzugestalten. Zu Anfang mittels Kerzenlicht, später mit<br />

Feuer oder dem Schein einer kleinen Taschenlampe und heute braucht er für einige<br />

seiner großen Szenografien einen Handgenerator und eine leistungsfähige<br />

Halogenlampe. Fortsetzung auf Seite 4<br />

G<br />

R<br />

A<br />

T<br />

I<br />

S<br />

Galerie, Informationszentrum<br />

und Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

Horní Maršov<br />

Žacléř<br />

Pec pod Sněžkou<br />

Špindlerův Mlýn<br />

Riesengebirgskarte<br />

Malá Úpa<br />

Wang<br />

Janské Lázně<br />

Umweltfreundliches Heizen<br />

Riesengebirgsnational park<br />

Empfehlenswerte Dienstleistungen<br />

Seite<br />

3 - 4<br />

5 - 6<br />

7<br />

8 - 11<br />

12 - 13<br />

Mittelblatt<br />

16 - 17<br />

18<br />

20 - 21<br />

22 - 23<br />

24 - 25<br />

11, 19, 23


2 VESELÝ VÝLET IN PEC UND TEMNÝ DŮL<br />

3<br />

Schutzmarke<br />

Herausgeber/ Redakteur: Miloslav und Pavel Klimeš<br />

Grafische Bearbeitung und Illustrationen: Květa Krhánková, Zdeněk<br />

Petira, Stanislav Špelda<br />

Fotografien auf der Titelseite: Jan Pohribný<br />

Karten: Zdeněk Petira<br />

Fotografien: Karel Hník, Pavel Klimeš, Wenzel Pfohl, Matěj Spurný,<br />

Walter Staudte, Pavel Štecha und Herausgeberarchiv<br />

Satz: Oldřich M. Šlegr, Ofset Úpice, Tel./Fax 499 881 171<br />

Druck: Progrestisk, Hradec Králové, 495 406 061<br />

Deutsche Übersetzung: Hans-J. Warsow<br />

Polnische Übersetzung: Andrzej Magala<br />

Reklame-Agenda: Lenka Klimešová, 499 874 221<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 28. 5. 2003<br />

Die 21. Ausgabe der Saisonzeitschrift „<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>“ wird für das<br />

Gebiet des Ost<strong>riesengebirge</strong>s in einer Gesamtauflage von 60 000<br />

Exemplaren herausgegeben, davon 26 000 in tschechischer, 5000<br />

in polnischer und 29 000 in deutscher Version.<br />

Der „<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>” kann dank des Verständnisses der Städte- und<br />

Gemeindebehörden in Pec pod Sněžkou, Horní Maršov, Malá Úpa,<br />

Janské Lázně, Špindlerův Mlýn, Žacléř, sowie der Leitung des<br />

Riesengebirgs-Nationalparks in Vrchlabí und nicht zuletzt durch<br />

den guten Willen der obengenannten Mitarbeiter herausgegeben<br />

werden. Falls Sie Interesse daran haben sollten, von der Post die<br />

Ausgabe zugeschickt zu bekommen, die für den Winter 22/2004<br />

vorbereitet wird, schicken Sie uns bitte gleichzeitig mit Ihrer Adresse<br />

40,-Kč, falls Sie in der Tschechischen Republik wohnhaft sind<br />

und 190,-Kč, falls Sie aus dem Ausland schreiben. Sie können sich<br />

die Zeitschrift auch persönlich im Informationszentrum „<strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong>“ in Temný Důl bestellen. Dieser Unkostenbeitrag deckt die<br />

Kosten des Postvertriebs.<br />

Alle Rechte vorbehalten !<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

Temný Důl 46, 542 26 Horní Maršov<br />

Tel., Fax (00420) 499 874 298, Fax 499 874 221<br />

Tschechische Republik<br />

e-mail: veselyvylet@mbox.vol.cz<br />

www.veselyvylet.cz<br />

Pavel Štecha fotografierte die Freunde des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> im Juni 2002 zum Anlass der abgeschlossenen Erneuerung des Passionswegs und der St. Annakapelle bei Stará Hora im Ort Temný Důl.<br />

Der <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> beteiligt sich an der Gestaltung von Aktivprogrammen für die<br />

Besucher des Ost<strong>riesengebirge</strong>s. Zusammen mit der Leitung des Riesengebirgsnationalparks,<br />

der Burggesellschaft Aichelburg, den Gemeinden und Städten<br />

bereiteten wir für sie die Lehrpfade Aichelburg von Horní Maršov nach Velká<br />

Úpa, die Täler Vlčí jáma und Zelený důl in Pec pod Sněžkou, den alten Zollweg<br />

Stará celní cesta in Horní Albeřice, den Kammweg Střední hřeben und den durch<br />

die Schlucht Klausový důl in Janské Lázně, eine historische Ausstellung und in<br />

kurzem auch einen Lehrpfad in Malá Úpa vor.<br />

Ein Informationszentrum des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> befindet sich im Tal der Úpa im<br />

Ort Temný Důl hinter Horní Maršov und das zweite, ohne zu übertreiben das<br />

größte im Riesengebirge, befindet sich in einem modernen Holzhaus, mitten in<br />

Pec pod Sněžkou ein Stück oberhalb des Busbahnhofs. Wir beraten sie beim<br />

Urlaubsprogramm, machen Vorschläge zu Touren oder Ausflügen im Riesengebirge<br />

oder die weitere Umgebung.<br />

An beiden Stellen bekommt man erschwingliche Materialien über das Riesengebirge<br />

und sein Vorland, insbesondere Karten, Atlanten, aber auch Wanderkarten<br />

aus dem polnischen Riesengebirge und seiner Umgebung, von Adršpach und<br />

ausgesuchten Riesengebirgsorten und -städten. Zur Belehrung oder auch nur zur<br />

Kurzweil gibt es tschechische und deutsche Bücher, inklusive Kinderbücher, Reiseführer,<br />

frankierte Ansichtskarten, Videokassetten mit verschiedenen Abhandlungen<br />

über das Riesengebirge in vier Sprachen. Sammler freuen sich über die<br />

Wandermarken, Abzeichen, Aufkleber und sonstige Kleinigkeiten. Das Angebot<br />

des Informationszentrums wird durch ein weit größeres Angebot an Souvenirs<br />

und Geschenkartikeln ergänzt. So bekommen sie hier kleine gemalte Bildchen,<br />

Fotografien und beliebte Rübezahlfigürchen und -marionetten, geschliffene<br />

Steine, Anhänger, Wanderstöcke und Wanderstockmarken, sowie T-Shirts mit<br />

Riesengebirgsmotiven von guter Qualität. Wir verkaufen auch Telefonkarten,<br />

Filme verschiedener Marken und Lichtempfindlichkeit.<br />

Unterkunft gewähren wir in Pec pod Sněžkou und in Velká Úpa, in den<br />

Kammpartien von Černý Důl, in Horní Maršov, Malá Úpa, Janské Lázně, Albeřice<br />

und Lysečiny, und dies, wenn sie in den Infozentren in Pec pod Sněžkou oder<br />

Temný Důl persönlich vorbeikommen oder uns per Post, Fax, e-Mail oder telefonisch<br />

die notwendigen Angaben zukommen lassen (Personenanzahl, Termin<br />

und geforderter Dienstleistungsstandard, ihre Adresse oder Telefonnummer).<br />

Wir halten jeweils das aktuelle Angebot an freien Übernachtungsmöglichkeiten<br />

parat und versuchen ihnen auch noch in letzter Minute zu helfen. Wir bitten zu<br />

entschuldigen, dass wir keine Unterkunftslisten verschicken, solches Material<br />

steht uns einfach nicht zur Verfügung.<br />

Eine Wechselstube ist Bestandteil beider Infozentren. Fremdwährungen<br />

tauschen wir ihnen zu günstigen Bedingungen um, ohne den üblichen Schwindel<br />

mit „0-Gebühren bei zu hohen Kursen”.<br />

Der Laden mit Geschenken und Designermode bildet einen separaten Teil<br />

des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec. Hauptsächlich ist hier Designermode aus der Werkstatt<br />

der Modeschöpferin Hana Tomášková präsent - handgemalte Damen-Sweater,<br />

Kleider und Winteranoraks, bei Teenagern erfreut sich besonders die junge Mode<br />

von Zuzana Bradáčová großer Beliebtheit - gemalte T-Shirts, Blusen, Kleider und<br />

Tücher, sowie die von Zuzana Krajčovičová - lustige Taschen, Rucksäcke, Westen,<br />

Mützen, Barette und neuerdings auch lustige Stirnschilder. Marie Přibilová<br />

strickt Pullover mit Spitzendekor und häkelt moderne Mützen. Für kalte Tage gibt<br />

es gestrickte Rollkragenpullover, bestickte Pullover zum Knöpfen, Mützen und<br />

Handschuhe von Zuzana Tomková. Das Angebot wird ergänzt durch wertvolle<br />

Keramik- und Steingutgegenstände vieler Autoren und in einer breiten Skala von<br />

Techniken und Formen. Interessanter Schmuck aus Holz, Emaille, Silber und Keramik<br />

und eine breite Auswahl an Holzspielzeug runden das Angebot ab. Diese,<br />

von uns sorgfältig ausgewählte Ware findet man meist nur im <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>.<br />

Die Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temném Dole nimmt den größten Teil des histori-<br />

schen, von Berthold Aichelburg um das Jahr 1855 errichteten Hauses in<br />

Anspruch, das neuerdings einen Anbau mit Empfangshalle bekam. Bei der<br />

gerade vollendeten Modernisierung reduzierten wir die Bettenanzahl, um die<br />

Familienpension zu einem Ort der Ruhe und Behaglichkeit, aber auch zu einem<br />

Ort zum Kennenlernen der hiesigen Gegend zu machen. Die interessante architektonische<br />

Gestaltung des Interieurs rundet historisches und Designermöbel ab.<br />

Überall auf den Gängen und in den Zimmern befinden sich Bilder, Fotografien,<br />

Landkarten und kleine zeitgenössische Gegenstände aus dem Riesengebirge<br />

Einladung in die Galerie in Pec pod Sněžkou<br />

und Mitbringsel von unseren Gebirgstouren in aller Welt. Zu den praktischen Informationen<br />

bleibt hinzuzufügen, dass die Zimmer mit Dusche, Toilette und Radio<br />

ausgestattet sind, die Appartements verfügen überdies über eine Kochnische.<br />

Eine größere Küche steht allen Pensionsgästen zur Verfügung. Wir reichen ein<br />

reichhaltige Frühstück und beraten sie, wo man in der Nähe gut zu Abend essen<br />

kann. Der Wagen kann direkt vor der Pension geparkt werden. Gleich hinter<br />

der Pension beginnt der Riesengebirgsnationalpark mit seinen Möglichkeiten<br />

zu sommerlichen und winterlichen Aktivitäten. Unmittelbar neben der Pension<br />

befindet sich der Lehrpfad Aichelburg, nur ein Stück vom Haus entfernt führt der<br />

Passionsweg nach Stará Hora. Direkt vor dem Haus ist eine der Haltestellen des<br />

Skibusses, mit dem man nach sieben Kilometern Fahrt zu den Pisten von Pec und<br />

wieder zurück gelangt. Heimgästen bieten wir das kostenfreie Parken im Zentrum<br />

von Pec auf unserem eigenen Parkplatz.<br />

Die Schlüssel zur Waldburg bekommt man auch in Pec pod Sněžkou geliehen<br />

Eine Neuheit in diesem Sommer ist, dass man sich die Schlüssel vom Wald-<br />

bürglein Aichelburg (gegen ein Leihpfand) auch im Info-Zentrum des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

in Pec pod Sněžkou ausleihen kann. So kann man eine Tour von Pec zu den<br />

Hängen der Berge Světlá und Černá hora einplanen. Die Schlüssel sind noch am<br />

gleichen Tag zurückzubringen. Das Ausleihen des Schlüssels in Temný Důl funktioniert<br />

nach wie vor und unabhängig von Pec pod Sněžkou. Sie bezahlen einen<br />

geringen Eintrittspreis, mit dem sie die Burggesellschaft Aichelburg unterstützen<br />

und vor allem ein wenig zur Wartung und Versicherung der Burg und weiterer<br />

renovierter Denkmäler beitragen.<br />

In der Zeit vom 26. Juli bis zum 9. August gibt es auf der Aichelburg täglich<br />

von 9.30 bis 17.00 Uhr Führungen mit Erläuterung in tschechischer und deutscher<br />

Sprache.<br />

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschäft<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou čp.196, PLZ 542 21, Tel.: 00420<br />

499 736 130, Fax 499 736 131.<br />

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> in Temný Důl čp. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel., Fax:<br />

00420 499 874 298, Fax 499 874 221<br />

Beide sind von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Sie verständigen sich auch<br />

auf Deutsch und Englisch.<br />

Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in<br />

Zwei- und Dreibettzimmern sowie Appartements, telefonische Reservierung<br />

im Info-Zentrum. Weitere Informationen zur Unterkunft in der<br />

Pension senden wir ihnen auf Wunsch per Post oder e-Mail.<br />

E-Mail: veselyvylet@mbox.vol.cz, www.veselyvylet.cz


SOMMERAUSSTELLUNGEN IN DER<br />

VESELÝ VÝLET STEINKULTORTE<br />

4 HORNÍ MARŠOV<br />

5<br />

Steinkultorte<br />

Zusammen mit Landschaftsaufnahmen sind von Menschenhand aufgerichtete Steine-<br />

häufiges Zielobjekt des Fotografen Jan Pohribný. Schon längst hatte er erkannt, wie<br />

harmonisch sie sich in die Landschaft einfügen. Zuerst fotografierte er - inspiriert<br />

von zufällig aufgetauchten Fotos prähistorischer Relikte Europas - eigenhändig<br />

installierte Steine, so um Beispiel um seine Hütte in Malá Úpa herum. Seit 1988<br />

arbeitet er an dem Zyklus Neue Steinzeit. Unlängst vollendete zu diesem Thema<br />

ein Buch, für das er einen geeigneten Herausgeber sucht. Als sich nach 1989 der<br />

eiserne Vorhang öffnete, begann er eine Rundreise durch Europa, um mit Hilfe einschlägiger<br />

Literatur all die Legenden umwobenen Steinkultstätten aufzusuchen - die<br />

Menhire, Dolmen und die keltischen Kromlechs. Die meisten dieser megalithischen<br />

Kultstätten fotografierte er in Frankreich in der Bretagne, auf den Mittelmeerinseln,<br />

in Großbritannien, Dänemark und anderswo. Neben dem ästhetischen Erlebnis bei<br />

seinen zig Besuchen dieser mystischen Orte suchte er nach einer Antwort auf die<br />

Frage, warum und warum unsere Vorfahren wohl diese Steine gerade da aufgerichtet<br />

haben mögen. Honza glaubt, dass deren Errichter mehr als wir heutzutage die<br />

Energieströme in der Natur, die Besonderheiten bestimmter Orte und das Zusammenspiel<br />

von Mutter Erde und den Himmelskörpern wahrgenommen haben. Die<br />

aufragenden Steine sind oft Symbol der Befruchtung der Erde durch die Himmel und<br />

auf Befruchtung folgen Ernte und das Überleben des Geschlechts. Die Natursteine<br />

und bearbeiteten Steine unserer Vorfahren kennzeichnen nicht nur magische Kultstätten,<br />

sondern ermahnen zur Demut und zum Respekt vor dem Gesetz der Natur.<br />

Die Fotografien von Jan Pohribný sind als kleiner Beitrag zu einer Wiederbelebung<br />

von Beidem zu verstehen.<br />

Die Verkaufsausstellung der Fotografien von Jana Pohribný Kultstätten ist in der<br />

Galerie des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> i Pec pod Sněžkou vom 8.Mai bis zum 31. August 2003<br />

zu sehen. Einige der vom Fotografen in die Kollektion eingebrachten Fotografien<br />

stammen aus dem Ost<strong>riesengebirge</strong>.<br />

Verschwundene Sudetenland<br />

Die dritte Fotoausstellung hintereinander in der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod<br />

Sněžkou protegiert keinesfalls ein einziges Medium. Die Wanderausstellung<br />

Verschwundenes Sudetenland stellt sich keine künstlerischen Ziele wie die zwei<br />

vorangegangenen Präsentationen der beiden Profifotografen Karel Hník und Jan<br />

Pohribný. Ihre Potenz schöpft sie aus der dokumentarischen Aussage von sechzig<br />

Zwillingsfotografien, die jeweils an gleicher Stelle in einer zeitlichen Distanz<br />

von mindesten sechzig Jahren gemacht wurden. Auch wenn die Ausstellung die<br />

Landschaftsveränderungen in unseren Grenzgebieten dokumentieren soll, wirft<br />

sie dennoch auch soziale und geschichtspolitische Fragen auf. Autoren sind die<br />

Hochschulstudenten Petr Mikšíček mit seinen Mitarbeitern Matěj Spurný aus Pec<br />

pod Sněžkou, Ondřej Matějka und Susanne Zetsch. Die vergleichenden Fotografien<br />

zeigen fünf Gebiete des böhmischen Teils der Sudeten, konkret den Böhmerwald,<br />

das Riesengebirge, das Duppauer Gebirge, die Gegend von Braunau und das<br />

Erzgebirge. Das Landschaftsbild von heute ist mit dem aus der Vergangenheit an<br />

manchen Stellen kaum noch zu vergleichen. Nach der Aussiedlung der Alteingesessenen<br />

verschwanden ganze Dörfer, Kirchen und schöne Häuser, Bergeinsiedeleien,<br />

urbar gemachte Landschaften mit bewirtschafteten Wiesen und Fluren unter wild<br />

wachsendem Dickicht und Gehölz, anderswo wurden Tausende Hektar Wald ver-<br />

nichtet. Ein paar der Konfrontationen weisen auf eine Zustandsverbesserung der<br />

baulichen Denkmale hin, aber das Ensemble als solches macht die allgemein bekannte<br />

Tatsache sichtbar, dass die Sudeten durch die Entwurzelung hundertjähriger<br />

Traditionen und ohne nachfolgende sinnvolle menschliche Tätigkeit schlicht weg<br />

verödeten. Dank des Urlauberinteresses kamen die Landschaften und Wohnorte<br />

des Riesengebirges von allen genannten Gebiet noch am besten weg. Die Galerie<br />

des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> erweiterte die Ausstellung um weitere zehn Zwillingsfotografien aus<br />

dem Ost<strong>riesengebirge</strong>. Kaum zu übersehen, dass auch hier viele Orte die Lieblichkeit<br />

einer bewirtschafteten Berglandschaft eingebüsst haben.<br />

Die unverkäufliche Wanderausstellung der Fotografien Verschwundenes<br />

Sudetenland des Autorenteams um Petr Mikšíček, Matěj Spurný, Ondřej Matějka<br />

und Susanne Zetsch war schon in Prag, Dresden, Olomouc, Jihlava und anderswo<br />

zu sehen. In der Galerie des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou kann man sie vom<br />

5. September bis zum 31. října 2003 betrachten. Autor der ergänzenden Fotografien<br />

aus dem Ost<strong>riesengebirge</strong> ist Pavel Klimeš. Vor Beginn der Ausstellung findet am<br />

5. September im Gasthof Hvězda in Pec pod Sněžkou eine öffentliche Podiumsdiskussion<br />

mit den Autoren der Ausstellung und hinzugezogenen Experten statt.<br />

Die Galerie in Temný Důl im neuen Outfit<br />

Der Umbau des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl brachte auch Veränderungen im Aufbau<br />

des Informationszentrums und der Konzeption der Ausstellungen mit sich. Im<br />

Galeriebereich beließen wir die Räumlichkeiten für Dauerausstellungen einiger<br />

bildender Künstler aus dem Freundeskreis des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>. So findet man hier<br />

Riesengebirgsfotografien von Jiří Havel, Gemälde von Milan Hencl, Gemälde und<br />

Linoleumschnitte von Květa Krhánková, Fotografien aus dem Nachlass des Bergsteigers<br />

Mirek Lanč Šmíd und die Arbeiten einiger weiterer Autoren. Keramik und<br />

Steingutartikel bekamen mehr Raum. Eine Neuheit ist die Fläche zum Abhalten von<br />

gelegentlichen Autorenausstellungen mit Bezug auf das Ost<strong>riesengebirge</strong> und die<br />

Tätigkeit des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> und dessen Partner. Für die diesjährige Sommersaison<br />

bereiteten wir eine Ausstellung über die Erneuerung des nahen Passionswegs<br />

nach Stará Hora und der St. Annakapelle vor. Bestandteil sind zeitgenössische<br />

und dokumentarische Fotografien der Arbeitsphasen und vor allen die Aquarell-<br />

-Entwürfe der vierzehn Andachten des Passionswegs vom schaffenden Künstler<br />

Aleš Lamr. Bei einem Spaziergang hinauf nach Stará Hora können sie diese mit<br />

den endgültigen Versionen der Emaille-Bilder vergleichen. Die vergangenes Jahr<br />

herausgegebene Führungsbroschüre mag ihnen dabei helfen, sich in dem mittels<br />

farbiger Symbole dargestellten biblischen Bericht zu orientieren.<br />

Für Herbstbesucher planen wir eine Ausstellung über eine einzigartige Sehens-<br />

würdigkeit in Horní Maršov. Burggesellschaft Aichelburg, <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, die<br />

Denkmalschützer, sowie die Pfarrei und die Gemeinde Horní Maršov bereiten die<br />

Renovierung der Renaissancekirche Jungfrau Maria Himmelfahrt auf dem<br />

hiesigen Friedhof vor. In der ganzen Gegend sind nur wenige Baudenkmäler aus<br />

der Renaissance in nahezu ursprünglichem Zustand erhalten geblieben. Kirche<br />

und Einrichtung und sind in einem erbärmlichen Zustand und funktionsunfähig. Die<br />

Ausstellung macht das Vorhaben zur Rettung dieser seltenen Sehenswürdigkeit und<br />

deren Erschließung für die Öffentlichkeit publik.<br />

Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl, genauso wie das Informationszentrum sind<br />

täglich von 8.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.<br />

Die Riesenbaude (Obří bouda) aus der Ausstellung Verschwundenes Sudetenland.<br />

FRIEDHOFSKIRCHE JUNGFRAU MARIA HIMMELFAHRT<br />

Bei der Hauptbesiedlungswelle des Ost<strong>riesengebirge</strong>s hatten die Lutheraner im<br />

Jahre 1568 in Maršov (Marschendorf) ein Holzkirchlein errichtet, aber nach der<br />

Schlacht am Weißen Berg wurden die Protestanten von den Jesuiten vertrieben. Unter<br />

dem Patronat der Böhmischen Königlichen Kammer erbaute der italienische Baumeister<br />

Carolo Valmadi in den Jahren von 1605 bis 1608 die heutige, der Jungfrau<br />

Maria Himmelfahrt geweihte Steinkirche. Ein Jahrhundert später wurde das<br />

Kircheninnere durch einen herrlichen Barockaltar in Form eines goldenen Baums<br />

mit Figuren und der zentralen Darstellung von Marias Himmelfahrt vervollkommnet.<br />

Lange 400 Jahre lang war Maršov kirchliches Verwaltungszentrum, zur Hälfte des<br />

18. Jahrhunderts zählte die Pfarrgemeinde über achttausend Seelen. Wie viele der<br />

Gebirgsbauern mögen wohl mit Wasser aus dem erhalten gebliebenen Taufstein mit<br />

der eingemeißelten Jahreszahl 1572 getauft worden sein? Und wie viele von ihnen<br />

liegen wohl hier im Schatten der Kirche begraben?<br />

Schwere Zeiten begannen für die „alte Kirche“, wie die Leute aus Maršov ihre<br />

Friedhofskirche nennen, am 3. Juni des Jahres 1868. Um halb acht am Abend<br />

schlug dreimal hintereinander ein Blitz im Turm ein und binnen weniger Augenblicke<br />

brannte das ganze Dach lichterloh, die Glocken aus dem 17. Jahrhundert stürzten<br />

herab und zerschmolzen. Altar und Kirchengeräte konnten aber gerettet werden.<br />

Von dieser Begebenheit zeugt die erste Fotografie aus Maršov. Das Dach wurde<br />

bald darauf mit Unterstützung von Menschen aus der ganzen Monarchie, einschließlich<br />

der Kaiserfamilie repariert und aus dem zerschmolzenen Glockenmetall wurden<br />

neue Glocken gegossen. Dazumal wurde zum ersten Mal der Vorschlag laut, eine<br />

neuere und modernere Kirche an der Hauptstrasse in der Ortsmitte zu bauen. Die<br />

Weihung der im Jahre 1899 nach Entwürfen des Architekten Josef Schulz vollendeten<br />

neugotischen Kirche Jungfrau Maria Himmelfahrt trug einerseits zur Erhaltung<br />

der alten Kirche im Renaissance-Stil bei, andererseits stand sie als Friedhofskirche<br />

eher abseits des geistlichen Lebens der Kirchgemeinde. Das wurde insbesondere<br />

nach 1948 sichtbar, als Zeiten anbrachen, in der man kirchlichen Bauten weder Interesse,<br />

noch Verständnis entgegenbrachte. Die Kirche verfiel nach und nach, bis sie<br />

ihre Rolle ganz aufgab. Neben dem rauen Gebirgsklima taten in den letzten fünfzehn<br />

Jahren auch Vandalismus und Plünderung ein Übriges. Aus einer langen Liste der<br />

Beschädigungen seien wenigsten die zerschlagene Holzorgel und vier gestohlene<br />

Altarfiguren erwähnt, wobei zwei der beiden Hauptfiguren zufälligerweise vom<br />

damaligen Bürgermeister Jan Géc ausgestellt in einem Antiquariat an der Nationalstrasse<br />

in Prag entdeckt wurden.<br />

All dies führte im Jahre 1991 zur Demontage des Altars und zu seiner Aufbe-<br />

wahrung in einem Depot. Der letzte Tropfen, der den Kelch zum Überlaufen brachte,<br />

waren die zerbrochene, hinter die Friedhofsmauer geworfene steinerne Altarplatte,<br />

der zertrümmerte uralte Beichtstuhl, die abgebrochenen Verzierungen der Kanzel<br />

und vor allem Reste einer Feuerstelle im Taufstein. 2002 entschlossen wir uns,<br />

der weiteren Zerstörung des ältesten Baudenkmals im Ost<strong>riesengebirge</strong> Paroli zu<br />

bieten. Die vorangegangenen Versuche den Zustand durch Instandhaltung nur zu<br />

konservieren blieben erfolglos, die Kirche braucht vielmehr ein komplexes Erneuerungskonzept,<br />

wenn sie gerettet werden soll. Bei einer Serie vieler Debatten stellten<br />

sich viele Bürger hinter dieses Projekt des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> und der Burggesellschaft<br />

Aichelburg. Auf besondere Weise helfen uns die Denkmalschützer von Kreis und<br />

Bezirk durch Ratschlag und freundschaftliche Einflussnahme, ein Parlamentsabgeordneter<br />

unterstützt die Aufnahme ins Programm zur Rettung architektonischen<br />

Erbes der Tschechischen Republik, Unterstützung finden wir auch bei den Gemeindevertretern<br />

und der Leitung des KRNAP. Erstes Ergebnis sind eingegangene Mittel<br />

für ein neues Schindeldach, für die Projektvergabe der Restauration an renommierte<br />

Architekten, ein Vorschlag zur Statiksicherung, sowie Schutzmassnahmen vor Blitzschlag<br />

und Vandalismus. Es ist unser Wunsch, das Werk zu vollenden und dem<br />

Baudenkmal zu neuem Leben zu verhelfen, verbunden mit dem Versprechen, sie<br />

den Riesengebirgsbesuchern spätestens im Jahre 2008, also genau im vierhundertjährigen<br />

Jubiläumsjahr seiner ersten Weihung zugänglich zu machen. Dann<br />

endlich brauchen wir uns nicht mehr vor unseren Nachfahren zu schämen.<br />

FESTIVAL SONNENWENDE 2003<br />

Neben der Kirche wurde auch die Rettung des Pfarrhauses eingeleitet. Das Barockhaus<br />

wurde vom Ökologischen Zentrum SEVER erworben, das mittlerweile<br />

schon am Projekt DOTEK arbeitet, also an der mit der Restaurierung des Pfarrhauses<br />

verbundenen Gründung des „Hauses für Traditionserneuerung, Ökologie und<br />

Kultur“. Aus diesem Grund veranstalten SEVER und die Gesellschaft Aichelburg<br />

am 21. Juni 2003 zum Anlass der Arbeitsaufnahme am Pfarrhaus und der Friedhofskirche<br />

gemeinsam ein Musik-Theater-Festival zu Gunsten von „Pfarrhaus und<br />

alter Kirche“. Direkt in der Kirche treten unter anderem die Musiker Dáša Andrtová,<br />

Gasthof<br />

Kirche<br />

Pfarrhaus<br />

Schule<br />

Schneekoppe<br />

Linde<br />

Ausschnitt einer Vedute von Maršov von Joan Venuta aus dem Jahre 1821 (Kreisarchiv Trutnov)<br />

Oldřich Janota, Karel Babuljak, Vlastislav Matoušek, Irena und Vojtěch Havlovi<br />

(mehr auf Seite 27) auf. Das älteste Bauwerk im östlichen Riesengebirge finden<br />

sie nur 300 Meter oberhalb der Hauptstrasse am Ortsanfang von Horní Maršova.<br />

Ein Besuch lässt sich verbinden mit einer Einkehr im weit bekannten Gasthof Na<br />

kopečku, der auch Bestandteil des historischen Ensembles ist. Am Gasthof kann<br />

man bequem parken.<br />

JAHRMARKT IN MARŠOV<br />

Nach einer erhalten gebliebenen Gemeindebekanntmachung vom 17. Dezember<br />

1869 gab der damalige Bürgermeister Karl Scholz für das Jahr 1870 vier große<br />

Jahrmärkte bekannt - den Donnerstag vor dem Josefstag , den Tag vor Jungfrau<br />

Maria Himmelfahrt, und die Tage vor St. Wenzel und St. Elisabeth. Gleichzeitig lud<br />

er „alles Publikum“ zur großen Kirmes an Marschendorfs heiligstem Tag, dem Tag<br />

von Jungfrau Marias Himmelfahrt ein, zu dem auch Markthändler aus Nah und Fern<br />

kämen. Mit „Fern“ waren die Händler mit ihren Marktbuden gemeint, die aus Nová<br />

Paka, Hořice, Úpice, ja sogar aus Jičín kamen. Während der Jahrhunderte wurde<br />

jeweils immer Mitte August eine Unmenge dieser Kirmesfeste auf dem Marktplatz<br />

von Maršov abgehalten. Kein Wunder, dass man sich in Maršov entschloss, gerade<br />

diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Der Bürgermeister Petr Kučera kommt<br />

diesmal ohne besondere Bekanntmachung aus, aber mit Hilfe moderner Medien<br />

oder auch nur so als Nachbar lädt er herzlich zum ersten neuzeitlichen Jahrmarkt in<br />

Maršov ein. Der Marktplatz füllt sich so mit Buden mit dem üblichen Jahrmarksangebot,<br />

natürlich gibt‘s auch Leckerbissen in Hülle und Fülle, von der Musik ganz zu<br />

schweigen.<br />

Zum gleichen Termin kommen schon zum zehnten Mal Alteingesessene aus dem<br />

Aupatal aus Deutschland und Österreich nach Maršov. Bei einem ersten Besuch im<br />

Jahr 1994 bereiteten wir ihnen in der neuen Schule einen musikalischen Empfang.<br />

Bei ihrem fünften Besuch im Jahre 1998 hängten wir am 15. August eine neue Glo-<br />

cke, die vom Marschendorfer Landsmann Graf Czernin-Kinský gewidmet worden<br />

war, in den Glockenturm. Bei einem zehnten Treffen in unserer gemeinsamen<br />

Heimat laden wir sie zur Kirmes und einem weiteren Programm ein. Am Donnerstag,<br />

dem 14. August, erklingen um 20 Uhr bei einem Konzert ernster Musik in der<br />

Hauptkirche von Maršov Improvisationen zu erhalten gebliebenen Partituren eines<br />

Themas des hiesigen Aufklärers und Tondichters Berthold Aichelburg. Am darauf<br />

folgenden Tag, dem Freitag, legen nach der heiligen Morgenmesse Vertreter der Gemeinde<br />

zusammen mit Vertretern der Heimatfreunde um 14 Uhr einen Blumenstrauß<br />

am Friedhofstorkreuz zum Gedenken aller Verstorbenen nieder. Anschließend organisiert<br />

der <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> eine Besichtigung der Friedhofskirche, einschließlich einer<br />

Einsichtnahme in zeitgenössische Fotografien des einstigen Interieurs und macht<br />

schließlich mit dem Plan zur Renovierung des Renaissance-Bauwerks bekannt.<br />

Der eigentliche Jahrmarkt wird vom Bürgermeister am Samstag um zehn Uhr durch<br />

Freigabe des Marktplatzes zu einem ganztägigen Vergnügen eröffnet.


6 RUND HERUM UMS RÝCHORY-GEBIRGE<br />

7<br />

Touristischer Grenzübergang in Horní Albeřice - Niedamirów<br />

den musste. Dies geschah im 19. Jahrhundert, noch vor der Vergrößerung des<br />

ab, wo es auf einem Waldweg hinauf zum Schloss von Žacléř geht (Schloss Niedamirów und Parada<br />

Endlich ist es soweit. Im Frühling des Jahres 1990 waren bei einem Tsche- Steinbruchs Celní lom, an dessen Rand der Weg entlang führt. Am häufigsten<br />

anstelle einer mittelalterlichen Burg, aber geschlossen), von wo aus wir zum Es ist schon seltsam, wie deutlich sich die Volksarchitektur der drei so nahe<br />

chisch-Polnischen Solidaritätstreffen in Klodsko die ersten Vorschläge zur waren es Bauern mit Fuhrwerken, die hier nach Žacléř fuhren, um Kohle zum<br />

Stadtkern der Bergmannsstadt Žacléř hinunterfahren. Vom Ringplatz kom- gelegenen Ortschaften Bobr, Albeřice und Niedamirów von einander unter-<br />

Eröffnung von touristischen Grenzübergängen gemacht worden, so unter Gebrauch der hiesigen Kalköfen herzutransportieren. Derer gab es in Albeřice<br />

mend (Stadtmuseum, Barock-Pestsäule, historische Häuser), biegen wir bei scheidet. Bei einer Besichtigung dieser Orte werden sie selbst feststellen kön-<br />

anderem auch am geschichtsträchtigen Weg zwischen Horní Albeřice (Ober eine ganze Reihe. Auf welche Weise Kalk gebrannt wurde, überhaupt mehr über<br />

der Porzellanfabrik auf eine enge Straße (Statue des St. Antonius von Padua) in nen, welch bedeutende Barriere die Landesgrenze und spätere Staatsgrenze<br />

Albendorf) in der Gemeinde Horní Maršov und dem zum polnischen Städtchen die hiesigen Kalköfen, Höhlen und Höhlenforscher wird man wohl schon näch-<br />

Richtung des Orts Bobr (volkstüml. Architektur) ab. Bald kommen wir zu einem darstellte. Die Häuser waren und sind auch teilweise noch von verschiedenem<br />

Lubawka gehörenden Ort Niedamirów (Kunzendorf). Die Eröffnung des Hauses stes Jahr in einer kleinen Ausstellung erfahren können, deren Installation wir in<br />

gelb markierten Weg, der zum touristischen Grenzübergang im Žacléř-Sattel Grundriss, Konstruktion, unterschiedlicher Gliederung und Dacheindeckung.<br />

dreier Kulturen - Parada im ersten Gehöft unterhalb des Kamms auf polnischer Zusammenarbeit mit der Leitung des KRNAP und einer kleinen hier ansässigen<br />

führt (1999 eröffnet) und weiter (ehemalige Kaserne der Grenzwacht) bis ins Zum Beispiel in Niedamirów sieht man bis heute noch Schiefertafeln. Das Haus<br />

Seite bestärkte den Wunsch auf Inbetriebnahme des Grenzübergangs noch. Speläologengruppe im Turm des Kalkofens am Hauptweg vorbereiten.<br />

polnische Dörfchen Niedamirów (Kirche, volkstüml. Architektur, Bauernhöfe). dreier Kulturen-Parada war bis 1991 ein gewöhnliches verlassenes Gehöft. Auf<br />

Als Beata Justa und Grzegorz Potoczak hier Festivals, Konzerte und andere<br />

Hier bei der Kirche begeben wir uns auf dem blau markierten Weg bergauf, bis der polnischen Seite gibt es keinen Wochenendhäusler-Boom und deshalb<br />

Treffen zwischen polnischen, tschechischen, deutschen und Freunden an- Zollamt<br />

wir zum Haus dreier Kulturen - Parada kommen (Kulturzentrum). Zum Grenz- verfallen die verlassenen Dorfhäuser nach und nach. Freie Stellen mit den<br />

derer Nationalitäten zu veranstalten begannen, ärgerte uns um so mehr die Zur Sicherung staatlicher Interessen wurde im Jahr 1844 in Horní Albeřice<br />

übergang über Horní Albeřice steht uns der anstrengendste Aufstieg der Grundmauern abgerissener Häuser gibt es in Niedamirów eine ganze Menge<br />

schleppende Arbeit der Beamten auf beiden Seiten der Grenze. Von der Wo- ein großes Zollamt errichtet. Das Walmdach auf dem solide gemauerten<br />

ganzen Tour bevor, bei trockenem Wetter lässt er sich aber bewältigen, ohne und das höchstgelegene Gehöft sollte ein ähnliches Schicksal ereilen. Beata<br />

chenendhäusersiedlung Albeřice ist es zum Dorf Niedamirów über den Kamm zweistöckigen Haus verkündete schon von weitem, dass hier eine Behörde aus<br />

absteigen zu müssen (achteckige Martersäule mit biblischen Versen). Der Justa und Grzegorz Potoczak suchten nach der Rückkehr von ihrer Studienzeit<br />

ein halbstündiger Spaziergang, mit dem PKW über Královec oder Pomezní kaiserlicher und königlicher Gnade amtet. Solch eine Dachkonstruktion war für<br />

Weg ist an der Grenze von einer Schranke mit einem Durchgang für Wanderer in Hamburg einen Ort für einen Neubeginn, aber auch für Treffen mit Freunden<br />

Boudy ist es mindestens dreimal so lang. Nun, ab Juni 2003 eröffnen sich Amtsgebäude, Schulen und Pfarrhäuser damals typisch, wodurch sie sich von<br />

und Radfahrer versperrt (Meilenstein). Nach Albeřice fahren wir auf dem alten aus Deutschland, Tschechien und Polen. Das halbverfallene Haus in Nieda-<br />

neue Möglichkeiten zu Wandertouren, insbesondere aber für Mountainbiker. den anderen ländlichen Gebäuden abhoben. Alles atmet hier Vergangenheit:<br />

Zollweg hinunter (Martersäule mit Kelch, Kalksteinbrüche), beim Gasthof Stará mirów mit Grundstücken bis hinauf zur Staatsgrenze hatte es ihnen angetan.<br />

Das schlesische Vorland des östlichen Riesengebirges ist in mancher Hinsicht die Deckengewölbe in den Gängen und im Souterrain, die mehr als einen Me-<br />

celnice biegen wir nach links in Richtung Maršov ab (200 Meter rechts hinauf - Nach einem Umbau des Hauses und des gesamten Areals legten sie beson-<br />

ganz anders, als auf der tschechischen Seite der Berge, es steht außer Frage, ter dicken Mauerwände, das alte Gebälk des Dachstuhls, die Sandsteinzargen<br />

alter Turmkalkofen). Wer sich den Weg zum Abschluss noch interessant gestalderen Nachdruck auf die Verwendung traditioneller Handwerke und natürlicher<br />

dass hier so mancher interessante Ort aufzusuchen ist. Zum Überschreiten der und die Schiessscharten in den Wänden des in sich geschlossenen Hofs, wo<br />

ten möchte, kann nach 400 Metern hinter der Grenze, noch vor dem Steinbruch Materialien, wobei sie ihr künstlerisches Talent zur Geltung brachten. Wer das<br />

Grenze braucht man einen Reisepass, auch wenn für einen die Bestimmungen die Wächter vor dem Rundgang ihre Waffen luden. In Albeřice lebten nicht<br />

Celní lom scharf nach links abbiegen und auf der Höhenlinie nach Suchý Důl Holzfachwerk des neuen Hauses, die Füllungen aus ungebrannten Mauerstei-<br />

des kleinen Grenzverkehrs gelten. Die feierliche Eröffnung des Grenzüber- nur Zöllner, die auf die von Fuhrleuten und Kraxenträgern eingeführte Ware<br />

fahren. Wer nicht auf der Straße nach Maršov hinunterzufahren braucht, weicht nen, den mittels Naturfarben gefärbten, mit verschiedenen Motiven verzierten<br />

gangs ist für den 6. Juni angesetzt. Der Weg auf tschechischer Seite wird schon Zollgebühren erhoben, sondern vor allem auch die „Finanzwacht“, die heutige<br />

dem anfangs beschriebenen Anstieg aus, wenn er auf der Kreuzung von Straße Lehmputz gesehen hat, oder den in einen häuslichen Salon verwandelten<br />

in diesem Jahr hergerichtet und als Lehrpfad ausgestattet.<br />

Grenzwacht. Im 19. Jahrhundert war es ihre Aufgabe, nicht nur die Grenze zu<br />

und der Abzweigung zum Steinbruch Suchý Důl (Kreuz) auf den Forstweg fährt, ehemaligen steingemauerten Stall, das grasbewachsene Dach und andere<br />

bewachen, sondern auch Schmugglern das Handwerk zu legen, von denen es<br />

der hinter der Weide am Waldesrand beginnt. Auf ihm geht es dann bis Maršov, hübsche Spielereien, ist wie verzaubert. Fast das ganze Jahr über ist Parada<br />

Der alte Zollweg<br />

hier nur so wimmelte. Nach der Gründung der selbständigen Tschechischen<br />

wo die schon beschriebene Rundfahrt in Richtung Žacléř weitergeht.<br />

Kursen für bildende Kunst und Interessengruppen vorbehalten, aber von Zeit<br />

Schon in der alten, wohl aus dem Jahr 1578 stammenden Riesengebirgs- Republik im Jahre 1918 dienten und wohnten hier Grenzwächter aus dem<br />

zu Zeit finden hier öffentliche Festivals oder Freundestreffen statt, was dann<br />

-Bilderkarte von Hüttel, ist der Fuhrweg von Mladé Buky entlang des rechten<br />

Rýchory-Kamms zum Sattel über Albeřice und weiter zum schlesischen Opawa<br />

vermerkt. Er ist hier als Hohe Strasse bezeichnet, und auf dem Weg jagt eine<br />

Kutsche entlang, mit einem erlauchten Herrn mit Zierfeder am Hut. Auf der<br />

Landkarte ist er der einzige grenzüberschreitende Fuhrweg vom Böhmischen<br />

Königreich über das Riesengebirge nach Schlesien. Alteingesessenen aus<br />

Albeřice zufolge sollen nach 1620 die hiesigen Protestanten und Böhmischen<br />

Brüder aus dem Inland über den Albendorfer Sattel ins Exil gegangen sein.<br />

Gerade hier mag auch der von den Jesuiten verjagte lutherische Pfarrer Zacharias<br />

Schmiedt mit seinen Pfarrkindern das Weite gesucht haben. Später<br />

wurde der Weg hinunter in die Täler von Albeřice und Lysečiny verlegt, aber<br />

seine Bedeutung verlor er dadurch nicht. In alter Beschaffenheit blieb ein<br />

Abschnitt von einem Kilometer Länge ab dem Zollamt bis zum Übergang nach<br />

Schlesien erhalten. Von seiner Bedeutung zeugt noch der erhalten gebliebene<br />

Meilenstein direkt an der Grenze, wobei die römische Ziffer XIII die Entfernung<br />

der vom Staat instand gehaltenen Kreisstraße nach Svoboda angab. Der nun<br />

ebenso erneuerte Weg zog sich als Allee mit Eschen und Ebereschen bis<br />

hinauf zu seiner höchsten Stelle an der restaurierten Martersäule mit symbolischen<br />

Kelch hin. Gerade von hier aus kann man den schönsten Ausblick auf<br />

die Schneekoppe und die umliegenden Bergzüge genießen. Beim Aufstieg von<br />

Albeřice ist ein stellenweise tiefer Hohlweg nicht zu übersehen, der nunmehr<br />

mit Gras verwuchert ist. Hier führte der Weg einst entlang, offensichtlich wurde<br />

er von Regengüssen ausgehöhlt, sodass er auf die heutige Trasse verlegt wer-<br />

Inland. Sie waren die einzigen tschechisch sprechenden Leute im Dorf. Das<br />

Zollamt diente seiner Bestimmung bis 1938, als die Sudeten von der nazistischen<br />

Wehrmacht des Dritten Reiches annektiert wurden, wodurch die viele<br />

Jahrhunderte unveränderte Grenze Böhmens für sechs Jahre irgendwo zwischen<br />

Trutnov und Úpice zu liegen kam. Nach 1945 richtete sich in dem historischen<br />

Haus ein Betriebsurlauberzentrum ein und ab 1994 befindet sich hier das<br />

Hotelrestaurant Stará celnice.<br />

Ringsherum ums Rýchory-Gebirge<br />

Durch die Eröffnung des touristischen Grenzübergangs<br />

in Horní Albeřice bietet sich die Möglichkeit zu einer der<br />

schönsten Rundfahrten mit dem Mountainbike im Riesengebirge.<br />

Man kann in Maršov, Mladé Buky, Žacléř oder in Albeřice losfahren.<br />

Man braucht einen Reisepass und eine Karte (z.B. Krkonoše KČT 22 im<br />

Maßstab 1:50 000, in der „fünfundzwanziger“ ist dieses Gebiet nicht völlig abgebildet).<br />

Es geht los mit einem steilen Anstieg vom Marktplatz in Horní Maršov<br />

auf dem gelben Wanderweg (Kalksteinbrüche) in Richtung Rýchory. Bis fast<br />

nach Žacléř ist unser Weg von der Leitung des KRNAP im Terrain als Radwanderweg<br />

Nr. 26 und ab Bystřice als Nr. 26B verzeichnet. Gleich nach Einfahrt in<br />

den Wald stößt man auf einen von Albeřice kommenden Forstweg, hier begeben<br />

wir uns nach rechts und fahren lange über Vodovodní údolí (Wintergehege<br />

für Rotwild) auf der Höhenlinie den Weg Mánková cesta entlang (Ausblick auf<br />

die Schneekoppe und den Berg Světlá hora) bis wir ins Tal Antonínovo údolí<br />

(St. Antoniuskapelle) hinunterfahren. Hierbei schauen wir uns die Siedlung Sej-<br />

Stachelberg und Vernéřovice<br />

Beide Orte liegen in Sichtweite von Žacléř (Schatzlar) nur einen Kilometer von<br />

einender entfernt und ihr Schicksal geht auf Geschehnisse zurück, die sich vor<br />

mehr als einem halben Jahrhundert abspielten. Die mächtige Artilleriefestung<br />

Stachelberg ist nach dem Hügel benannt, auf dem in den Jahren 1937 bis<br />

1938 die größte der modernen Festungen erbaut wurde. Als Bestandteil eines<br />

unvollendeten Schutzwalls der Tschechoslowakischen Republik vor Nazideutschland<br />

ist er Symbol eines verzweifelten und vergeblichen Versuchs, einer<br />

Okkupation der Heimat zu trotzen. Heute befindet sich im unterirdischen Teil<br />

der Festung ein dem modernen Festungsbau gewidmetes Militärmuseum. Über<br />

drei Kilometer lange, ins Felsgestein gehauene Stollen verbinden die Festung<br />

mit weiteren Räumen, von denen ein Teil zugänglich ist.<br />

Die kleine Ansiedlung Vernéřovice (Wernsdorf) gehörte zum Ort Prkenný<br />

Důl und zählte 15 Gebäude. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Sudetendeutschen<br />

nach Deutschland zwangsausgesiedelt und die Ortschaft als unnütz<br />

abgerissen. Heute verwuchert sie langsam mit Gestrüpp. Bei einem Besuch<br />

beider Orte kann man besser die Gefühle und Einstellungen derjenigen Generation<br />

nachempfinden, die diese Umstände persönlich durchgemacht hat. Man<br />

muss ihren Taten nicht zustimmen, aber vielleicht lernt man zu begreifen.<br />

Das Museum Stachelberg ist im Juli und August täglich außer montags von<br />

10.00 bis 17 Uhr geöffnet, im Mai, Juni und September jedoch nur an den<br />

Wochenenden.<br />

immer eine „Parade“ ist. Kein Wunder, das dieser tschechische Begriff Pate bei<br />

der Namensgebung stand.<br />

Pension Zelený Mlýn (Patron dieses Radwanderwegs)<br />

Beim Skiareal im Prkenný Důl befindet sich eine gediegene Unterkunft mit<br />

Verpflegungsmöglichkeit in der modernen Pension Zelený Mlýn. Alle 17 Zimmer<br />

mit 46 Betten verfügen über eigene Zubehör und Sat-Fernsehen. In der<br />

Pension gibt es ein beliebtes stilgerechtes Restaurant mit böhmischer und<br />

internationaler Küche, für Heimgäste überdies ein Speiseraum und ein Skiabstellraum.<br />

Das Restaurant hält seine Pforten während der Sommersaison täglich<br />

von 12.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Die Pension mit Restaurant ist nicht nur<br />

für Familienaufenthalte gut, sondern zu den Frühlings- und Sommerterminen<br />

auch für Schulgruppen, Hochzeiten, Firmenschulungen und sonstige einmalige<br />

Aktionen. Ein Parkplatz ist vor dem Haus.<br />

Pension Zelený Mlýn Nr. 1 und Skiareal Prkenný Důl wird von der Gesellschaft<br />

Arrakis betrieben, Revoluční 264, Žacléř, PLZ 542 01, Tel., Fax: 499 776 555,<br />

499 776 146, e-Mail: arrakis@tiscali.cz, http:// www.zacler.cz/arrakis. Man verständigt<br />

sich auch auf Deutsch oder Polnisch.<br />

Stadtmuseum Žacléř, geöffnet täglich außer montags und dienstags von 10<br />

bis 16 Uhr, Tel. 499 876 660, Fax 499 878 512, E-Mail: muzeum.zacler@seznam.cz,<br />

http:// www.zacler.cz.<br />

fy an (volkstümliche Architektur) und kommen letztendlich im unteren Abschnitt<br />

Schloss von Žacléř<br />

zum neu eröffneten Waldbad Retro Park Sejfy. Nur ein Stück hinter ihm biegen<br />

Ab dem14. Jahrhundert ragt es zwischen dem Ort Prkenný Důl und der Stadt<br />

wir beim Forsthaus nach links zu den beiden nach 1945 untergegangenen Or-<br />

Žacléř aus dem Buchenwald eines Felsausläufers empor. Fast von überall kann<br />

ten Bystřice und Sklenářovice ab. Hier an dem Waldrastplatz mit großer Land-<br />

man es sehen - von unserem Radwanderweg, von den Skipisten, oder von der<br />

karte (Goldgruben, Steinbrücke) beginnt ein langer Anstieg entlang des Wegs<br />

Idylle der Sněžné domky auf dem Rýchory. Die Schatzlarer Burg diente zum<br />

Bednářova cesta bis hin zum ersten großen Betonbunker in einer weiteren<br />

Schutz des Handelswegs nach Schlesien, war Besitztum zweier böhmischer<br />

verlassenen Ansiedlung, in Vernéřovice. Auf dem rot markierten Weg überque-<br />

Könige, aber auch Raubritternest. In ein Schloss wurde es 1555 durch den beren<br />

wir die Straße (kleiner Militärbunker, Säule mit Kreuz aus dem Jahre 1670)<br />

deutenden Riesengebirgsorganisator Christoph Gendorf umgebaut. Während<br />

und fahren an der Schranke vorbei zur großen Artilleriefestung Stachelberg<br />

des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Schloss zweimal von Schwedenscharen<br />

(Museum) aus dem Jahre 1938. Vorbei an diesem zentralen Festungsbunker<br />

geplündert und vor dem Verfall wurde es von Jesuiten bewahrt, welche die<br />

fahren wir einen schmalen Waldweg zur Strasse hinunter, wo wir nach links<br />

hiesige Herrschaft nach der Konfiszierung des Besitzes des mit Wallenstein<br />

zum Ort Prkenný Důl abbiegen (Teich). Auf dem Asphaltsträßchen fahren wir<br />

verbündeten Adam Trčky von Leipa im Jahre 1636 erwarben. Ein letztes Mal<br />

an einer Kapelle vorbei (Dorfplatz) und nach einem kurzen Anstieg kommen wir<br />

wurde der Schatzlarer Sitz von den Preußen im Krieg um den bayrischen Thron<br />

zum Restaurant mit Pension Zelený Mlýn, wo man nach dem anstrengenden<br />

im Jahre 1778 ausgeraubt. Auch damals wurde es wiederhergestellt. Nun aber<br />

Weg etwas essen oder trinken kann. Nach Žacléř fahren wir nicht direkt auf der<br />

steht es schon ein paar Jahrzehnte verlassen und ohne Besitzer auf seinem<br />

Straße entlang, sondern wenn wir am linker Hand liegenden Skiareal Žacléř<br />

Fels und wartet sehnlichst auf einen Retter. Noch dient es wenigstens als Blick-<br />

Horní Albeřice -rechts mit dem Zollamt (1910) - Prkenný Důl vorbeikommen, biegen wir sofort hinter der Kurve nach links<br />

fang in der Landschaft des östlichsten Zipfels des Riesengebirges.<br />

Schloss von Žacléř mit ursprünglichem Barockdach (1908)


8 PEC POD SNĚŽKOU<br />

9<br />

Der vollendete Bunker „Řopík” bei der Kapelle im Obří důl auf einer propagandis-<br />

tischen, nach der Annexion der Sudeten im Jahre 1938 veröffentlichten Ansichtskarte.<br />

Bis September 1938 gelang es nur ein Fünftel der geplanten Befestigungslinie<br />

in den Gebirgspartien des Riesengebirges fertigzustellen.<br />

Auch hier blieb die Grenze relativ unbefestigt, von 390 konzipierten<br />

leichten Befestigungsanlagen gelang es bis zur Annexion<br />

des Grenzlandes am 8. Oktober 1938 an den meistgefährdeten<br />

Stellen des Riesengebirges nur 85 Bunker zu errichten. Außer<br />

sechs Objekten der Ausführung 36 (nach dem Entstehungsjahr),<br />

sind alle Pec anderen pod Sněžkou vom Typ 37, die bis heute auf Tschechisch<br />

„Řopík” genannt werden - übersetzt die Abkürzung von „Direktion<br />

für Befestigungsarbeiten”. In Feindesrichtung verfügen sie über<br />

eine bis zu 1,20m dicke Betonwandung ohne Schießscharten,<br />

überdies noch mit einem schützenden Steinsatz versehen. Da sie<br />

sich mittels Seitenkreuzfeuer gegenseitig decken sollten, münden<br />

ihre Schießscharten scheinbar unlogisch in die Flanken. Die bis<br />

zu 80 cm starke Decke der Bunker des 37-er Typs bedeckte eine<br />

Grasnarbe und an den Seiten ließ man Haken zum Einhängen der<br />

Tarnnetze herausragen. Die glatten, im Unterschied zum vorherigen<br />

Typ 36 abgerundeten Betonwände bedeckte teilweise auch ein<br />

imitierender Tarnanstrich im Fichtenwalddesign. In einem Stahlrohr<br />

im Dach befand sich ein Spiegelperiskop zur Beobachtung des zu<br />

schützenden Raums. Die in den zwei Schießscharten in Lafetten<br />

gelagerten Maschinengewehre verfügten über eine Arretierung für<br />

Nachtfeuer an vorher ausgewählte Ziele. Eine kleinere Schießscharte<br />

zielte zur Deckung nach hinten. Zwischen benachbarten<br />

Die in hastiger Eile verlassene Baustelle des Abwehrbunkers auf dem Berg Luční hora im Oktober 1938.<br />

GRENZBEFESTIGUNGEN<br />

Bei Touren durch das Riesengebirge stößt man auch in den höchsten<br />

Partien immer wieder auf Teile des Befestigungswalls der Tschechoslowakischen<br />

Republik aus den Jahren von 1936 bis 1938. Auch mit<br />

dem Abstand der verflossenen 65 Jahren gesehen erinnern sie doch<br />

nachhaltig an die schwerste Situation in der neuzeitlichen Geschichte<br />

Tschechiens. Die Betonbunker sind einerseits Zeugen der festen Entschlossenheit<br />

der Tschechoslowaken, sich am Vorabend des größten<br />

aller Kriege einer Übermacht von Fanatikern zu erwehren, andererseits<br />

sind sie auch Symbol des Verrats, oder etwas milder ausgedrückt, der<br />

Schwäche der Regierungen der Alliierten. Nicht zuletzt hat die Geschichte<br />

der Befestigungslinie auch mit den komplizierten Wirren des späteren<br />

Vertreibens der Böhmischdeutschen zu tun, die im Jahre 1938 Stellung<br />

gegen dasjenige Land einnahmen, das ihnen Jahrhunderte lang Heimatland<br />

war. So trugen auch sie ihr Scherflein zur bis heute wahrnehmbaren<br />

Entwurzelung der gesamten Sudeten bei. Schnell gewöhnte man sich<br />

an die Allgegenwart der Befestigungsanlagen in der Bergwelt, aber<br />

der bittere Nachgeschmack bleibt - bei beiden beteiligten Parteien des<br />

damaligen Konflikts. Die Bunker wurden so solide gebaut, dass sie trotz<br />

der extremsten klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa nur langsam<br />

verfallen. Man wird noch lange mit ihnen leben müssen. Auch mit dem,<br />

woran sie erinnern.<br />

Bunkern zogen sich meist Schützengräben und mitunter auch<br />

Infanterie-Drahtverhaue und Panzersperren hin. Die Besatzung<br />

eines Bunkers zählte im Idealfall sieben Mann.<br />

Größere schwere Festungen entstanden an wichtigen Verkehrsverbindungen<br />

in den Sätteln östlich und westlich des Riesengebirges,<br />

noch in den Bergen befindet sich die Festung Stachelberg<br />

bei Žacléř (siehe Seite7). Alle Bunker der leichten Befestigung des<br />

Riesengebirges befinden sich in einer Linie zwischen Žacléř und<br />

Harrachov, namentlich auf dem Rýchory-Gebirge, in Dolní Lysečiny,<br />

auf dem Kamm Dlouhý hřeben, entlang des Flusses Malá Úpa<br />

und im Tal Latovo údolí, im Obří důl, auf den Bergen Studniční und<br />

Luční hora, am Zusammenfluss von Labe a Bílé Labe in Špindlerův<br />

Mlýn, in größerer Anzahl ringsherum um den Kessel Kotel und Zlaté<br />

návrší, am Fluss Jizery und auf Rýžoviště bei Harrachov. In den<br />

bewaldeten Abschnitten verschmelzen sie langsam mit der Umgebung,<br />

die ehemaligen Schneisen der einstigen Querschusslinien<br />

verwucherten ja inzwischen wieder. Aber auf den alpinen Wiesen<br />

der höchstgelegenen Orte des Riesengebirges werden die Bunker<br />

wohl für immer Augenfang bleiben.<br />

Die Sicherung der Grenze gegenüber Hitlerdeutschland bestand<br />

in Pec pod Sněžkou (Petzer) in der Abwehr dreier möglicher Einzugsbereiche,<br />

wo ein Angriff der Bodenstreitkräfte zu erwarten war.<br />

An keiner der Stellen wurde die Abwehrlinie jedoch fertiggestellt.<br />

Auf der am wenigsten ausgerüsteten Linie zwischen Pěnkavčí vrch<br />

und Růžova hora gelang es bis zur allgemeinen Mobilmachung<br />

nur Schießschneisen durch das Knieholz und den<br />

niedrigen Bergwald zu hauen und an den Verbindungslinien<br />

Schützengräben für die MG-Nester auszugraben.<br />

Die sich kreuzenden Linien sind sogar von der Seilbahn<br />

zu gut sehen, und zwar am zweiten Mast aus, bei einer<br />

Fahrt von Růžova hora zur Sněžka. Der schwierige Zugang<br />

zur Schneekoppe von deutscher Seite aus machte den<br />

Einsatz schwerer Militärtechnik unmöglich, deshalb wurde<br />

eine gründlichere Befestigung dieses Abschnitts vorerst<br />

verworfen. Intensivere Angriffe wurden von der Tschechoslowakischen<br />

Armee im engen Tal des Obří důl vorausgesetzt.<br />

Der Raum rund herum um die Kapelle wurde von drei<br />

sich gegenseitig deckenden Abwehrbunker gesichert. 500<br />

Meter Infanterie-Drahtverhaue ergänzten den bestgesicherte<br />

Abschnitt im Kataster von Pec. Zwei der Bunker sind<br />

längst im neuen Wald verschwunden, nur der dritte am linken Ufer<br />

der Úpa bei der hübschen Berghütte in der Nähe der Baude pod<br />

Sněžkou lugt ein wenig heraus. Er wurde am 17. Juli 1938 in einem<br />

Zug betoniert, da nur homogener Beton ohne technologische Pause<br />

vollkommene Festigkeit des Objekts garantierte. Problematisch<br />

waren die Abwehrbunker, die den Weg von der Ebene Bílá louka in<br />

den Sattel des Luční sedlo schützen sollten. In Sichtweite zur Luční<br />

bouda, die damals direkt an der Staatsgrenze stand, sollten zwei<br />

leichte Verteidigungslinien mit leichten Abwehrbunkern und zwei<br />

Festungen entstehen, die Abschlussbasteien genannt wurden.<br />

Einen von ihnen begann man in der Nähe der ehemaligen Rennerbaude<br />

zu bauen, den zweiten nahe der Luční bouda in Richtung<br />

Gipfel des Studniční hora. Beide bekannten Kammbauden<br />

brannten zum Zeitpunkt der Generalmobilmachung ab, angeblich<br />

durch Brandstiftung durch tschechoslowakische Soldaten. Nur die<br />

Luční bouda wurde später aus Mitteln des Protektorats Böhmen<br />

und Mähren wiederaufgebaut. Privatfirmen schafften es gerade<br />

noch so, für beide geplanten zweigeschossigen Betonbasteien,<br />

die mit Panzerkanonen und vier MG-Schießscharten ausgerüstet<br />

werden sollten, die tiefen, bis heute noch sichtbaren Fundamente<br />

auszuheben. Entlang des Sattels Luční sedlo gelang es nur noch,<br />

einen Teil der oberen leichten Abwehrlinie mit 5 „Řopík”-Bunkern<br />

nahezu fertigzustellen. Die Prager Firma von Ing. Kříž hatte schon<br />

am 7. Oktober den Auftrag zum Bau von 17 leichten Abwehrbunkern<br />

auf Bílá louka bekommen, aber durch ihre Unfähigkeit<br />

schaffte man es nur, fünf der genannten Objekte fertigzustellen.<br />

Sie war die miserabelste aller am Bau der Befestigungslinie im Riesengebirge<br />

beteiligten Firmen und von den Armeeoffizieren wurde<br />

das Arbeitstempo glatt als Sabotage angesehen. Dabei sicherte ab<br />

September 1937 die Armee den Materialtransport zum Bunkerbau<br />

bis zur Baustelle mittels einer militärischen Seilbahn in eigener<br />

Regie. Die Strecke der Seilbahn verlief von der Kapelle in Pec pod<br />

Sněžkou ins Tal des Obří důl, wo die Seilbahn auf der Wiese bei<br />

der heutigen Sokol-Berghütte Stěžery mittels einer Eckstation über<br />

das Tal Modrý důl hinauf zum Hang des Studniční hora umgelenkt<br />

wurde. Endstation und Materiallager befanden sich demzufolge<br />

erst auf dem Gipfel des Luční hora in einer Höhe von 1500 Metern.<br />

Die hiesigen Abwehrbunker sind die höchstgelegenen und in den<br />

rauesten klimatischen Bedingungen befindlichen Militäreinrichtungen<br />

in Mitteleuropa. Unter diesen Umständen stelle man sich einen<br />

Winterstreifdienst bei Schneesturm vor.<br />

Ende September wurden die Bunker und Schützengräben von<br />

der mobil gemachten tschechoslowakischen Armee besetzt, aber<br />

schon sieben Tage später, am 30. September 1938 kam der von<br />

den Großmächten in München erzwungene Befehl, sich ins Inland<br />

zurückzuziehen und Deutschland die gesamte Befestigungslinie<br />

zu überlassen. Am gleichen Tag gossen Arbeiter den letzten Riesengebirgsbunker<br />

auf Malá Úpa. Während des Krieges unterhielt<br />

die Wehrmacht in der neuen Luční Bouda (Wiesenbaude) ein<br />

militärisches Ausbildungszentrum. Am Hang des Studniční hora<br />

probten deutsche Soldaten die Eroberung des hiesigen Bunkers.<br />

Trotz des durch MG-Trommelfeuer beschädigten Außenbetons ist<br />

er weiterhin voll funktionstüchtig und innen unbeschädigt. Er war<br />

das einzige militärische Objekt der Befestigungslinie im Riesengebirge,<br />

das tatsächlich unter feindlichen Beschuss gekommen<br />

ist, wenn auch unter ganz anderen Umständen, als ursprünglich<br />

gedacht. Mehr darüber ist im Buch von Radan Láška „Befestigungsanlagen<br />

im Riesengebirge” zu erfahren, das zusammen mit<br />

den Memoiren eines direkt am Bau der Abwehranlagen von Luční<br />

sedlo Beteiligten, von František Fara, im Info-Zentrum des <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> erhältlich ist.<br />

Rund herum um die Berge Černá und Světlá hora<br />

Die Forst- und Waldwege im Gebiet der Berge Černá<br />

und Světlá hora südlich von Pec pod Sněžkou schaffen<br />

im Winter ideale Bedingungen zum Skilaufen. Im<br />

Sommer wandelt es sich zu einem nicht minder attraktiven Gebiet für<br />

Mountainbiker. Die Hauptroute führt um den wuchtigen Černá hora und<br />

dessen bewaldeten Nachbarn herum. Nur der anfängliche Anstieg von Pec<br />

oder Velká Úpa zur Enklave Lučiny ist hart, dann gibt es nur noch angenehme<br />

Fahrt. Im Sattel hinter der Kolinská Baude begeben wir uns nach rechts<br />

und auf dem blauen Wanderweg fahren wir am Hang des Černá hora bis<br />

zur Baudengruppe Zrcadlové boudy. Wahrscheinlich werden Sie von dem<br />

schroffen Hang mit Aussicht ins Tal Železný důl angenehm überrascht sein.<br />

Die Route verläuft parallel zum ersten mit Informationstafeln ausgerüsteten<br />

Riesengebirgs-Radwanderlehrpfad. Von den Zrcadlové boudy stoßen wir<br />

bald darauf auf ein Gebirgssträßchen und auf ihm geht‘s hinauf zur nächsten<br />

Wiesenenklave des Černá hora, zu den Zinneckerbauden. Hinter der<br />

nächsten Kurve biegen wir nach links auf den Forstweg unterhalb von Černá<br />

paseka ab, wo wir nach rechts zu den Velké Pardubické boudy fahren.<br />

Der T-Weg führt hoch oben über der Schlucht Těsný důl zur Felsengruppe<br />

Modré kameny entlang. Auf fast ebenem Wege kommen wir zu den beiden<br />

ehemaligen Forsthäusern der Krausové boudy. Hier beginnen wir den Anstieg<br />

auf dem nach links hinaufführenden Waldweg zum Berg Světlá hora.<br />

Nach etwa hundert Metern fahren wir nicht nach rechts auf den zwar mar-<br />

kierten, aber steinigen Radfahrweg, sondern unsere heutige Tour führt<br />

nach links auf den Weg mit sanfterer Steigung. An der nächsten Wegkreuzung<br />

biegen wir nach rechts auf den langen Travers ab. Oben vom Světlá<br />

hora bietet sich ein herrlicher Anblick weit ins Land hinein und auf den<br />

gegenüberliegenden Kamm des Rýchory. Von der höchsten Stelle fahren<br />

wir nun auf dem Hauptforstweg zur Bergfarm Sosna auf den Valšovky hinunter.<br />

Von hier aus strampeln wir über die Thamm-Bauden nach Pětícestí<br />

hinauf, wo wir nach rechts unter das Hochmoor des Černá hora abbiegen.<br />

Nach einem weiteren längeren, aber gemächlichen Anstieg kommen wir<br />

zum Javoří-Bach an eine Stelle, die Václavák (Wenzelsplatz) genannt wird.<br />

Von hier geht es hinunter zur Kolínská bouda und über Lučiny zurück nach<br />

Pec pod Sněžkou. Die Tour nimmt etwa einen halben Tag in Anspruch und<br />

kann auch von etwas älteren Kindern gemeistert werden. In Pec kann man<br />

sich im Hotel Horizont ein MTB ausleihen (Tel. 499 861 111) und in Velká<br />

Úpa im Verleih Aron (603 259 787 und 603 479 882).<br />

VORSICHT VOR „NULL-WECHSELSTELLEN“<br />

Vor allem die ausländischen Besucher können sich beim Geldumtausch<br />

in tschechische Kronen gründlich die Laune verderben. Schon jahrelang<br />

nehmen Wechselstellenketten, meist die mit ausländischem Kapital, Zuflucht<br />

zu täuschender Werbung. Sie tummeln sich in den Hauptzentren des<br />

Riesengebirges, eine befindet sich in Pec pod Sněžkou entfernt, am wohlsten<br />

fühlen sie sich aber in Prag, wo eine gar auf dem zweiten Vorhof der<br />

Prager Burg zu finden ist. Wir nennen sie „Null-Wechselstellen“, weil sie<br />

mittels großer Anzeigetafeln mit Aufschriften wie „0% COMMISION“ und<br />

hoher Kurswerte zu einem günstigen Umtausch verlocken. Das Gegenteil<br />

ist der Fall. Unter dem Versprechen von Null-Gebühren zu einem feinen<br />

Kurs verbergen sich für den Besucher ziemlich haarige Umtauschbedingungen.<br />

Wer bemerkt schon den kleinen Hinweis auf den Werbetafeln<br />

„WE SELL“, also „wir - die Wechselstube - verkaufen“. Ihre Valuta gehören<br />

allerdings in die Rubrik WE BUY, also „wir - die Wechselstube - kaufen“ und<br />

deshalb gelten für diese Wechselstellen in den Touristikzentren niedrige<br />

Kurse bei sehr hohen Gebühren. Bei einem gewöhnlichen Umtausch von<br />

50 EUR zieht einem die „Null-Wechselstelle“ Růžohorky vom ohnehin niedrigen Kurs<br />

noch weitere 10% ab, das heißt für jeden Euro auch mehr als 3 Kronen.<br />

Jede Wechselstelle lebt von dem kleinen Anteil am umgetauschten Betrag,<br />

aber bezahlen sie für die nette Dienstleistung nicht mehr als unbedingt<br />

nötig. Zu ihrer Orientierung reicht ein kurzer Blick auf den Kurszettel nicht<br />

aus. Eine einfache aber schlüssige Methode ist die Frage, wieviel Kronen<br />

man für einen Valutabetrag nach Abzug nun tatsächlich herausbekommt.<br />

Schon an der fehlenden Bereitschaft der „Null-Wechler“ diesen Nettobetrag<br />

zu nennen, erkennt man, dass man die Kröten lieber anderswo<br />

umtauschen sollte.


EINE SOMMERWOCHE IM<br />

SCHATTEN DER SCHNEEKOPPE<br />

WIR EMPFEHLEN<br />

BEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN<br />

10 11<br />

Wir machen ihnen ein paar Tipps zu einem aktiven wöchentlichen Aufenthalt in Peci pod Sněžkou. Wenn Sie gern in den Bergen wandern,<br />

Neues kennenlernen und überdies noch etwas dazulernen möchten, nehmen Sie einfach unsere Einladung zu unseren Lieblings-<br />

orten wahr. Wir sind sicher, dass es Ihnen Spaß machen und das Gefühl verleihen wird, einen angenehmen Tag verbracht zu haben.<br />

1. Tag: Jeder Aufenthalt hat seinen ersten und letzten Tag - sprich Reisetag. Wenn man sich aber schon bis nachmittags vier Uhr<br />

einquartiert hat, bleibt noch etwas Zeit für einen Entspannungsspaziergang übrig. Wir erlauben uns Ihnen vorzuschlagen, mit einer<br />

Stippvisite im Info-Zentrum des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> an der Hauptstrasse anzufangen. Nicht nur, dass man sich hier etwas aus dem Angebot<br />

an Wanderkarten, Reiseführern oder inspirierenden Publikationen zum detaillierten Planen der ganzen Woche aussuchen kann, vom<br />

Holzhaus ist es nur 500 Meter zur Mündung des Tals Zelený důl. Sie mögen überrascht sein, wie wenige Schritte man gehen muss, um<br />

urplötzlich inmitten liebreizender und beruhigender Natur zu sein. Ein Spaziergang entlang des Zelený potok zur Waldeinsiedelei Jelení<br />

louky gewinnt durch einige Raststellen mit viersprachigen erläuternden Texttafeln zur Geschichte, den Menschen und zur hiesigen<br />

Natur noch an Attraktivität. Im urwüchsigen Gasthof Jelení louky kehrt man gern zu einem Abendessen, einem Eisbecher, oder auch<br />

nur um den Durst zu löschen ein. Auf dem Waldsträßchen ist man in gut 40 Minuten wieder zurück.<br />

2. Tag: Es ist angeraten, einen Aufstieg auf den höchsten Gipfel nördlich der Alpen nicht hinauszuschieben, am besten nutzt man<br />

den ersten sonnigen Tag. Der Gipfel der Schneekoppe ist zwar bequem mit dem Sessellift zu erreichen, aber auch ein paar Bergsteige<br />

führen hinauf. Der interessanteste von ihnen führt durch den Gletscherkessel des Obří důl. Gleich zu Beginn der Tour sei ein Besuch des<br />

Öko-Museums Obří důl mit neuer Ausstellung anempfohlen. Bis zur Kapelle mit Gedenkstätte für die Erdlawinenopfer steigt der Weg<br />

sanft an, der Hauptanstieg beginnt kurz hinter der Stelle, an der einst die Bergschmiede stand. Eventuell schon gegen Ende der Saison<br />

wollen die Speläologen unter Radko Tásler den Probebetrieb eines Freilichtmuseums der Schmiede einschließlich einer Führung durch<br />

die alte Grube im Innern des Obří důl aufnehmen. Das Info-Zentrum des Vesleý <strong>výlet</strong> wird sie über die Voraussetzungen zu einem<br />

solchen Besuch der im 16. Jahrhunderts gegründeten Erzgrube rechtzeitig informieren. In der Schlucht des Bachs Rudní potok ist ein<br />

verlassenes Wasserwerk zu sehen, von dem in den Jahren von 1912 bis 1957 Wasser bis hinauf auf die Böhmische Baude auf der<br />

Schneekoppe gepumpt wurde. Bei einer Einkehr in der polnischen Slezská bouda kann man auch in tschechischen Kronen bezahlen.<br />

Vergessen sie keinesfalls, eine Ansichtskarte mit Sonderstempel der hiesigen Poststelle abzuschicken, dies ist inzwischen schon mehr<br />

als hundertjährige Tradition. Der Abstieg vorbei am täglich von 9 bis 22 Uhr geöffneten Gasthof Růžohorky ist rasch und bequem, aber<br />

bevor sie von hier aus auf direktem, blau markierten Weg hinuntereilen, sollten sie wissen, dass der interessantere und bequemere Weg<br />

der gelbe Wanderweg durchs Tal Šraml nach Velká Úpa mit Abzweigung nach Pec ist.<br />

3. Tag: Auch bei etwas unwirtlichem Wetter kann man zu einem Spaziergang entlang des neu eröffneten Lehrpfads Vlčí jama aufbrechen.<br />

Vom Zentrum von Pec pod Sněžkou geleiten einen Richtungsweiser zu dem acht Kilometer langen Rundweg. Dabei überquert<br />

man vier Hauptskipisten des Skiareals, sowie die Schluchten und den Bergwald des Gletscherkessels Wolfsschlucht (Vlčí jama ). Auch<br />

hier laden Raststellen mit Blick auf die Berge und den Ort Pec zum Verschnaufen ein, mit viersprachigen Texttafeln zur Geschichte der<br />

einzelnen Orte. Auf Vysoký svah wird man Augenzeuge der Restaurierung der zerstörten Kapelle.<br />

4. Tag: Moment - haben Sie den Reisepass dabei? Dann planen Sie doch eine Autotour auf die polnische Seite der Berge ein! Bis<br />

nach Karpazc ist es über den ständig geöffneten Grenzübergang auf Pomezní Boudy - Przelecz Okraj nur eine Stund Fahrt. Vielleicht<br />

halten sie erst einmal zu einem Kurzbesuch beim neu eröffneten Informationszentrums in Malá Upa mit historischer Ausstellung an.<br />

Auch eine Besichtigung des alten Bergbaustädtchens Kowary mit Pfarrkirche zur „Allerheiligsten Jungfrau Maria“ mit reich verziertem<br />

Deckengewölbe und Barockaltar Zohnt sich. In Horní Karpacz stellt man den PKW am besten auf dem höchstgelegenen Parkplatz ab,<br />

nur ein Stück von der uralten Wikinger-Kirche Wang aus dem 12. Jahrhundert entfernt, die im Jahre 1841 aus dem norwegischen Ort<br />

Vang ins Riesengebirge umsiedelte, dieser Ortsame blieb dem evangelischen Kirchlein bis heute erhalten. Nach einer Besichtigung dieses<br />

einzigartigen Holzbaus kann man den blauen Wanderweg hinauf zum Gletschersee Malý Stav mit seiner ursprünglichen Bergbaude<br />

Samotnia hinaufwandern. Hier, sowohl auch ein Stück höher in der Baude Strzecha Akademicka (ehem. Hampelbaude) bekommt man<br />

einen guten Imbiss. Auf dem Kamm geht man nach rechts den Freundschaftswegs oberhalb des Gletschersees Velký Stav entlang und<br />

kehrt dann auf dem grün markierten Wanderweg zurück nach Karpazc. Hier bleibt einem noch genug Zeit für einen Bummel durch das<br />

größte polnische Riesengebirgszentrum, in dem dauerhaft 5000 Einwohner leben und das zehntausend Unterkunftsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

5. Tag: Ein Ausflug zu den Hängen des Bergs Světla hora beginnt man an der tiefstgelegenen Stelle der Stadt Pec pod Sněžkou, am<br />

Gasthof Na křižovatce. Aber vorher ist es angebracht, sich im Info-Zentrum von Pec oder in Temný Důl die Schlüssel vom Waldbürglein<br />

(siehe Seite 3) auszuleihen. Von der Bushaltestelle Na křižovatce geht man flussabwärts bis zu dem Ort, an dem es 1778 zu einem<br />

Scharmützel zwischen Preußen und Österreichern kam. Hier, an der Abzweigung zum Waldbürglein Aichelburg geht es auf dem Lehr-<br />

pfad Aichelburg weiter und sie steigen die Felsstufen zur Bertholdshöhe mit rekonstruierter Waldburg aus dem Jahr 1863 hinauf. Nach<br />

einer Besichtigung der Burgkammer mit Büste des Adligen von Aichelburg gehen sie auf dem Waldpfad, vorbei an der Baudengruppe<br />

Velké Tippeltovy Boudy, hinauf zur Baude Valšovka mit der bekannten und beliebten Bergfarm Sosna (montags geschlossen). Nach Pec<br />

zurück gelangt man durch das Tal Javoří důl oder man geht auf dem Lehrpfad weiter nach Velká Úpa.<br />

6. Tag: Vom Bach Zelený Potok geht es auf dem engen, grün markierten Waldpfad hinauf über Kamor nach Hnědý Vrch und weiter<br />

zur Wiesenenklave Severka. Von hier aus führt ein drei Kilometer langer, erneuerter Wandersteig entlang des Hangs des Liščí hora. Die<br />

schönste Stelle ist der uralte Fichtenwald im Grund Liščí jama. Von der Baude Bufet na Rozcestí begibt man sich nach links auf dem<br />

Wanderweg mit rotem Wanderzeichen bis zum Gipfel des Liščí hora. Nur ein Stück hinter dem Höhenpunkt 1362 Meter eröffnet sich einem<br />

ein Ausblick auf das ganze Tal unterhalb der Schneekoppe. Die Lyžářská bouda ist immer gut für einen Imbiss, von hier aus geht‘s<br />

weiter auf dem Kamm zwischen Pec und Černý Důl zur Enklave Lučiny. Von der Pražská bouda geht es auf dem gelben Wanderweg<br />

durchs Tal Javoří Důl zurück nach Pec.<br />

7. Tag: Mehr als ein letzter Bummel durch die Bergstadt und der Einkauf von Mitbringseln und Souvenirs ist wohl kaum zu schaffen.<br />

Auf dem Heimweg könnte man allerdings noch in Trutnov Halt machen und dem der Preußisch-Österreichischen Schlacht von 1866<br />

gewidmeten Lehrpfad in enger Nachbarschaft zum Stadtzentrum einen Besuch abstatten. Jeden Samstag sind den Sommer über von<br />

13 bis 17 Uhr und sonntags schon ab 10 Uhr das auch als Aussichtspunkt dienende Gablenz-Kriegsdenkmal, sowie die restaurierte<br />

Johanniskapelle auf dem gegenüberliegenden Hügel der Öffentlichkeit zugänglich. Zu gleicher Zeit führen die Mitglieder des Klubs für<br />

Kriegsgeschichte zeitgenössische Waffen und Uniformen vor und geben mitunter sogar einen Schuss aus einer der Nachbildungen von<br />

historischen Kanonen ab.<br />

Pension Nikola<br />

Direkt im Zentrum von Pec pod Sněžkou, an der zum Ski-Areal führenden Hauptstrasse, ist die Familienpension<br />

Nikola zu finden. Basis für alle weiteren soliden Dienstleistungen ist die Unterbringung in einem grösseren Appartement<br />

und in 12 Zimmern, ausgestattet mit WC, Dusche, TV, Kühlschrank und mit einem kleinen Tresor. Die Gäste<br />

können im stilgerecht eingerichteten, geräumigen Speiseraum, ergänzt durch eine kleine Bar verweilen. Die Küche<br />

ist ausschliesslich böhmisch und Tag für Tag erwartet sie frisches böhmisches Gebäck und weiteres mehr. In der<br />

Pension Nikola kann man sich Unterkunft mit Frühstück, Halb- oder Vollpension buchen. In der Nähe der Pension<br />

befinden sich Ski-Verleihe. Im Winter schnallen sie sich die Skier vor der Baude an, fahren zum Zubringerlift, und in<br />

zehn Minuten fahren sie zu den besten Skilifts und Pisten ab, die Pec zu bieten hat. Zurück brauchen sie die Skier<br />

auch nicht abzuschnallen. Nach einer Tour, oder nachdem sie sich auf der Piste ausgetobt haben, tut ein Aufwärmen<br />

in Sauna und Solarium doppelt gut. Die Pension verfügt über einen eigenen Parkplatz mit einer ausreichenden<br />

Kapazität fürs ganze Jahr.<br />

Pension Nikola in Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaber Alena Novotná, Tel. 00420 499 736 151, Fax 499 736<br />

251, E-mail: nikola-pec@volny.cz, www.nikolapec.cz, man spricht auch deutsch.<br />

Pension Veronika<br />

Die neuerbaute Pension Veronika finden Sie im unteren Abschnitt von Velká Pláň, an der Wegkreuzung nach<br />

Malá Pláň und zu den Skilifts, dem Hotel Horizont und zur Hauptstrasse. Das moderne Haus bietet Unterkunft mit<br />

Halbverpflegung in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern mit Bad, Dusche und WC an. Alle Zimmer sind mit Sat-Fernsehen<br />

ausgestattet, überall ist Zubettung möglich. Aus dem rundum verglasten, halbkreisförmigen Restaurant mit<br />

Aussenterrasse bietet sich einem ein herrlicher Ausblick auf die Stadt, die Berge ringsherum und die Skipisten. Das<br />

Restaurant wartet mit traditionell-böhmischen Spezialitäten auf, wie gefüllten oder hausgemachten Obstknödeln mit<br />

Sahne oder Quark. Nachmittags- und Abendgäste kehren zu leichten Gerichten ein, zu Eisbechern, einem gezapftem<br />

Pilsner Urquell und anderen Getränken. Heimgästen wird Frühstück und Abendessen gereicht. In der Pension<br />

Veronika ist man direkt am Puls von Pec mit all seinen sportlichen und Vergnügungsmöglichkeiten. Direkt am Haus<br />

ist ein 400 Meter langer Skilift mit einem Hang zum Üben. Ganzjährig in Betrieb ist das 200 Meter entfernte Hotel<br />

Horizont mit Wellnesszentrum samt Hallenbassin, Whirlpool, Sauna, Solarium, Squash, Ricochet, Fitness-Center,<br />

Kegelbahn und weiteren Raffinessen. Leicht zu erreichen sind auch beide Karasalt-Tennisplätze, die Skischule und<br />

ein Skiverleih. Ein MTB-Verleih ist direkt im Haus. Das ganzjährige Parken ist auf einem pensionseigenen Parkplatz<br />

möglich.<br />

Pension Veronika, Pec pod Sněžkou Nr. 309, PLZ 542 21, betrieben von Petr Baláček, Tel.: 00420 499 736 135,<br />

Fax: 499 736 134, Handy: 608 281 321, e-mail: veronika.pec@centrum.cz, www.veronika-pec.cz, Sie verständigen<br />

sich auch auf Deutsch.<br />

Hotel Krokus ***<br />

Das Hotel Krokus inmitten von Pec pod Sněžkou bietet Unterkunft mit Frühstück oder Halbpension in 17 Zweibett-<br />

zimmern mit eigener Dusche und Toilette. Manche der Zimmer können aufgebettet werden, ein Zimmer im Erdgeschoss<br />

ist für immobile Gäste hergerichtet. Frühstück und Abendessen bekommen die Hotelgäste im Speisesraum,<br />

der mittags und abends auch für einkehrende Gäste geöffnet ist. Im Frühling und im Sommer vergrößert sich das<br />

Café um eine Terrasse. Hier werden auch gegrillte Leckerbissen vom Lava-Grill serviert. Das Hotel verfügt über<br />

einen eigenen Parkplatz, wo die Hotelgäste bequem direkt im Herzen des Berg- und Touristikzentrums parken können,<br />

die Parkgebühren sind im Aufenthaltspreis enthalten. Das Buchen der Zimmer ist per E-Mail oder telefonisch in<br />

der Hotelrezeption möglich, und dies täglich von 9 bis 21 Uhr. Das Café mit hausgemachten Konditoreierzeugnissen<br />

ist täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet, das Restaurant im Sommer von 11 bis 21 Uhr. Im Haus gibt es auch einen Bargeldautomaten.<br />

In der Rezeption befindet sich eine zu Sommerausflügen inspirierende Übersicht von interessanten<br />

Orten aus näherer und fernerer Umgebung. Zu den Skiarealen kommt man im Winter bequem mit dem Skibus, der<br />

nur 150 Meter von hier eine seiner Haltestelle hat, oder man benutzt den Zubringerlift. Zurück kann man per Ski bis<br />

fast zum Hotel abfahren.<br />

Hotel Krokus ***, Postamt Pec pod Sněžkou Nr. 189, PLZ 542 21, Inh.: Ing. Miroslav Kopecký, Tel. 00420 499 896<br />

961, Fax: 00420 499 896 962, E-Mail: hotel.krokus@iol.cz. Sie verständigen sich auch auf Deutsch oder Englisch.<br />

Bergbaude Smetánka<br />

Nur 200 Meter oberhalb der unteren Skiliftstation Bramberk - Hnědý Vrch, direkt an der längsten Piste in Pec<br />

steht die Pension Smetánka. Im Winter ist sie ein ausgezeichneter Ausgangspunkt zum Skifahren, im Sommer<br />

zu Spaziergängen in die umliegenden Wälder oder auch zu Bergtouren. Auch der Wanderlehrpfad Vlčí jama führt<br />

hier vorbei. Das ursprünglich gezimmerte Haus bildet bis heute einen Teil des Erdgeschosses, wie man leicht am<br />

Interieur des Speiseraums erkennen kann. Die Baude bietet heute Unterkunft in insgesamt 60 Betten einschließlich<br />

Zubettung, und dies mit Vollpension im Winter und Halbpension im Sommer. Auch größere Schulgruppen sind<br />

erwünscht. Grundstein zur Zufriedenheit der Gäste ist die solide böhmische Küche mit großen Portionen und<br />

beliebtem hausgemachten Kuchen. Die Hälfte der Zimmer verfügen über ein eigenes Bad mit Dusche, Toilette<br />

und Sat-Fernsehen, die anderen über ein Waschbecken mit Warmwasser und allem Sonstigen auf dem Gang.<br />

Man kann auch im Nichtraucher- oder Raucherspeiseraum mit Bar und Sat-Fernsehen verweilen. Es wird ein gutes<br />

Gambrinus gezapft. Zur Verfügung stehen auch ein geräumiger Spielraum mit Tischfussball, Billardtisch, Pfeilspiel<br />

und Tischtennis, auch Sat -Fernsehen ist möglich. Bemerkenswert ist die saubere ökologische Art und Weise der<br />

Beheizung und der Wassererhitzung mittels Wärmepumpe. Im Sommer wird direkt bei der Baude geparkt, im Winter<br />

auf dem bewachten Parkplatz Zelený Potok im Zentrum von Pec. Der Transport der Gepäckstücke ist je nach Ver-<br />

einbarung im Preis für den Aufenthalt enthalten.<br />

Bouda Smetánka, Pec pod Sněžkou Nr. 45, PLZ 542 21, Inhaber Ilona und Ing. Luboš Braha, Tel. (00420) 499 736<br />

202, Fax 491 424 850. Sie können sich auch auf Deutsch und Englisch verständigen. www.mujweb.cz/cestovani/<br />

chatasmetanka.


12 ŠPINDLERŮV MLÝN<br />

13<br />

KOZÍ HŘBETY (ZIEGENRÜCKEN)<br />

Gerade dieser drei Kilometer lange und teilweise felsige, durch einen sanften Sattel<br />

mit dem mächtigen Berg Luční hora verbundene Kamm bildet das Hauptpanorama<br />

der Gebirgsstadt Špindlerův Mlýn (Spindelmühle) und sein Ausläufer, der Železná<br />

hora, mit seinen vier tiefen Mulden ist wohl die charakteristischste Gebirgsszenerie<br />

der Stadt. Mindestens ab dem 17. Jahrhundert wurde der felsige Kamm Ziegenrücken<br />

genannt. Schwer zu sagen, ob der Rücken dieses langen schroffen Bergs die<br />

Ansiedler tatsächlich an das zweithäufigste Haustier im Riesengebirge erinnerte<br />

oder ob dies aufgrund der Nutzung der schroffen Abhänge als Ziegenweiden<br />

geschah. Alte Fotografien belegen eine regelmäßige Bewirtschaftung noch vor<br />

hundert Jahren.<br />

Für Ausflügler mag die Herkunft der geografischen Terminologie belanglos sein,<br />

aber während alle anderen Berge im Riesengebirge eher rundlich sind, zeichnet<br />

sich der Ziegenrücken tatsächlich als einziger Berg durch einen relativ scharfen<br />

Grat aus. Wie dem auch sei, Wanderer kommen hierher, um die schöne Natur kennenzulernen,<br />

weite Aussichten zu genießen oder um historisch interessante Stellen<br />

kennenzulernen. All dies kann man findet man in Hülle und Fülle auf einer der interessantesten<br />

Wandertouren in der Umgebung von Špindlerův Mlýn.<br />

DER ZIEGENRÜCKEN UND VIER GENERATIONEN<br />

DER FAMILIE KOHL<br />

Im Winter sind alle Wege über Kozí hřbety gesperrt, da von beiden Flanken Lawinen<br />

herunterstürzen, deshalb ist ein Kennenlernen nur im Sommer möglich. Sollten Sie<br />

allerdings der Familie Kohl abstammen, sei Ihnen auch im Juli dringend von einem<br />

eventuellen Aufenthalt abgeraten. Die Kohls gehören zu einem alten Gebirglergeschlecht,<br />

das sich ab dem 16. Jahrhundert an der Gründung von Svatý Petr, wie<br />

damals ganz Špindlerův Mlýn genannt wurde, beteiligte. Sie bewohnten gleich<br />

mehrere der Berghütten unter dem Ziegenrücken und obwohl sie mit den Bergen gut<br />

vertraut waren, blieb ihnen eine unwahrscheinlich anmutende Serie von Unglücksfällen<br />

nicht erspart.<br />

Alles nahm seinen Anfang im November 1773, als der Förster Phillippe Kohl mit<br />

einem Kollegen aus Sedmídolí und dem Jagdgehilfen Christoph Buchberger von der<br />

Jagd nach Svatý Petr zurückkehrte. Beim Bach Hrazený potok wurden alle drei von<br />

einer Lawine ins Tal des Dlouhý důl gerissen. Der Hund, den Buchberger dabei an<br />

einer langen Leine hielt und der von der Lawine nicht verschüttet wurde, scharrte danach<br />

solange den Schnee weg, bis der Kopf seines Herrn frei wurde, was Buchberger<br />

das Leben rettete. Phillippe Kohl und der Förster konnten unter einem sieben<br />

Meter dicken Schneewall nur noch tot geborgen werden. Nur ein paar hundert Meter<br />

näher zu Svatý Petr kam irgendwann im Winter von 1837 Philipps Sohn Ignaz Kohl<br />

bei einem Lawinenunglück ums Leben. Die Schneemasse fuhr von der Mitte des<br />

Ziegenrückens hinunter und verschüttete ihn bei der Mulde Sachberg, dem heutigen<br />

Tetřeví žlab. Ignaz war zusammen mit seinem Sohn hier, aber dieser wurde von der<br />

Lawine aus ihrer Hauptrichtung wegkatapultiert, was ihm das Leben rettete. Aber<br />

auch seine Generation sollte nicht verschont bleiben. Am 30. November 1856, also<br />

nach weiteren neunzehn Jahren, kehrte der zweite Sohn von Ignaz, Wenzel Kohl aus<br />

Karpazc über die Berge zurück. Zum Abstieg von der Luční bouda wählte er den Weg<br />

durchs Weißwassergrund (Bílé Labe), wo ihn eine Lawine vom Ziegenrücken in solch<br />

einer Dicke verschüttete, das man seine sterblichen Reste erst im Frühling bergen<br />

konnte. Kaum zu glauben, aber genau nach 19 Jahren, am 29. November 1875, kam<br />

auch Eduard Kohl am Ziegenrücken in einer Lawine ums Leben. Auch er war auf dem<br />

Rückweg von Schlesien über die Wiesenbaude, aber eingedenk des tragischen Todes<br />

seines Vaters ging er nicht durch das Tal der Weißwasser, sondern am Hang des<br />

Ziegenrückens nach Svatý Petr. Die Lawine riss ihn in die Mulde des Bachs Hrazený<br />

potok, er starb also an genau der gleichen Stelle, wie schon sein Urgroßvater Phillipe<br />

Kohl 120 Jahre früher. Erst im Juni des nachfolgenden Jahres gaben die Berge<br />

seine Überreste frei. Die Tragödie der Familie Kohl ist um so unglaublicher, wenn<br />

man bedenkt, dass es zumindest dreimal im November zum Unglück kam, wenn der<br />

Winter im Riesengebirge erst Einzug hält und es nur selten zu Lawinen kommt. Aber<br />

gerade diese Jahreszeit soll die beste Zeit zum Schmuggeln gewesen sein, mit dem<br />

die Gebirgler ihren kargen Lebenserwerb etwas aufzubessern pflegten.<br />

Nach einer Aufzeichnung des Chronisten von Pec -Josef Šourek.<br />

RINGSHERUM UM KOZÍ HŘBETY<br />

Die schroffen Abhänge des Ziegenrückens fallen nach<br />

Norden ins Tal Sedmidolí mit den Kaskaden des Flüsschens<br />

Bílé Labe (Weißwasser) ab und nach Süden ins Tal Dlouhý<br />

důl mit der alten Bergmannssiedlung Svatý Petr. Der Aufstieg durch das Weißwas-<br />

sertal zur Luční bouda ist durch den allmählichen Anstieg allerdings bequemer. Die<br />

Wege Bucharova und Judeichova cesta am Abhang des Ziegenrückens sind da besser<br />

für die Rückkehr. Auch für eine sommerliche Wanderung von Špindlerův Mlýn<br />

zur Schneekoppe ist der Weg im Weißwassergrund am geeignetsten. Bis zur Luční<br />

bouda hat man einen Höhenunterschied von 670 zu überwinden, bis zum Gipfel<br />

des höchsten Gipfels von Tschechien noch einmal 850 Meter. Die Rundwanderung<br />

ist bequem in 6 Stunden zu bewältigen, bei einem Aufstieg bis zum Gipfel ist mit<br />

weiteren zwei Stunden zu rechnen. Die Tour beginnen wir am Zusammenfluss von<br />

Elbe und Weißwasser bei Dívčí lávky. Der blau markierte Weg Weberova cesta führt<br />

zu anfangs sehr gemächlich gegen den Strom der Bílá labe, die dank ihres Flussbetts<br />

aus Granit viele kleine Wasserfälle, glatte und flache Stellen, aber auch tiefe<br />

tyrkisfarbene Tümpel bildet. Wir kommen an einigen Stellen vorbei, wo man sich an<br />

heißen Sommertagen mit dem eiskalten Wasser abkühlen kann. Nach nicht ganz<br />

zweieinhalb Kilometern kommen wir zu einer Rast mit Kinderspielecke, die zum Austoben<br />

aber auch zum Kennenlernen der Natur einlädt. Andere Eindrücke erwarten<br />

insbesondere Liebhaber technischer Denkmäler einen Kilometer höher.<br />

Baude U Bílého Labe und die Kaskaden von Čertova strouha<br />

Nach dem schrecklichen Hochwasser von 1897 entschlossen sich die königlich und<br />

kaiserlichen Beamten Österreichs dazu, die Wildbäche im Riesengebirge zu regulieren,<br />

um das Leben in den Tälern zu schützen. So entstand bei Čertova strouha<br />

das schönste aller Wassereinfriedungswerke im Riesengebirge. Aus großen, perfekt<br />

zusammengesetzten Granitblöcken wurden 43 Stufen und Kaskaden errichtet,<br />

ergänzt durch das gepflasterte Bett und die Uferwände des Bachs. Entlang des<br />

einzigartigen technischen Meisterwerks führt ab 1997 ein Lehrpfad, der bei den<br />

Resten einer ehemaligen Schmiede endet, in der sich die Steinmetze ihre Werkzeuge<br />

schärfen ließen. Am Zusammenfluss von Weißwasser und Čertova strouha<br />

(Teufelsgrund) entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Bedarf des Werks<br />

eine schlichte Holzhütte zur Material- und Werkzeugaufbewahrung, sowie zur Unterbringung<br />

der Steinmetze aus dem Tirol und aus anderen Gegenden der Monarchie.<br />

Nach Vollendung des Werks erwarb Wenzel Hollmann diesen etwas größeren<br />

Schuppen und baute ihn in eine Imbissstelle mit dem stolzen Namen „Restauration<br />

Weißwassergrundbaude“ um, später umbenannt in Bouda u Bílého Labe. Da aber<br />

Touristenströme durch dieses romantische Tal zur Schneekoppe wanderten, konnte<br />

Wenzel Hollmann schon gegen 1930 eine neue Baude errichten, die nach einem<br />

Umbau vor dreißig Jahren bis heute ihrer Bestimmung dient. Auf unserer Strecke<br />

ist sie das einzige Restaurant, wo man zur Sommersaison täglich von 10 bis 22<br />

Uhr drinnen im Gasthof oder draußen auf der Veranda einen kleinen Imbiss und<br />

auch warmes Essen bekommen kann. Den Weber-Weg hatte die Besitzerin der<br />

Hohenelber Herrschaft, Gräfin Aloisia Czernin-Morzin, in den Jahren 1889 bis 1891<br />

bauen lassen, den oberen Abschnitt mit Unterstützung durch den Österreichischen<br />

Riesengebirgsverein. Seinen Namen bekam der Weg vom Hohenelber Dekan<br />

Wenzel Weber aus Hohenelbe (Vrchlabí), der dazumal Vorsitzender des Riesengebirgsvereins<br />

war. Auch im oberen Abschnitt des Weißwassergrunds erkennt man an<br />

einigen Stellen die solide Arbeit der Tiroler Steinmetze. Noch vor Betreten der Wiese<br />

Bílá louka überquert man einige Lawinenbahnen vom Ziegenrücken, die Grund genug<br />

zum winterlichen Wanderverbot ist. Der Abschluss des Aufstiegs mit dem Bach<br />

Stříbrná bystřina und Čertová louka am gegenüberliegenden Hang gehört zu den<br />

wildromantischsten Stellen der ganzen Tour. Bei der Luční bouda mit radikal eingeschränktem<br />

Betrieb muss man sich entscheiden, ob man über das Úpa-Hochmoor<br />

zur Schneekoppe weiterwandert oder auf dem rot markierten Weg Stará Bucharova<br />

cesta nach Špindlerův Mlýn zurückgeht.<br />

Rennerbaude<br />

Noch bevor wir zurück zum Ziegenrücken wandern, halten wir auf dem Plateau<br />

mit Quelle an der Stelle der verfallenen Rennerbaude inne. Die Gebrüder Ignaz<br />

und Augustin Renner aus Špindlerův Mlýn hatten sie 1797 auch gegen den<br />

großen Widerstand der Verwandtschaft von der Wiesenbaude (Luční bouda) als<br />

Sommerhütte für 40 Stück Vieh errichten lassen. Achtzig Jahre lang diente sie der<br />

Viehwirtschaft, bevor sie im Jahre 1880 zum Bedarf der immer häufiger vorbeikommenden<br />

Wanderer umgebaut wurde. Als erstes wurde von den neuen Besitzern, den<br />

Buchbergern, die Stube in einen Gasthof und der Boden zur Übernachtungsmöglichkeit<br />

umfunktioniert. 1886 kam die typische Veranda hinzu und nach und nach immer<br />

weitere Anbauten, bis die ursprüngliche Hütte nahezu unter ihnen verschwand.<br />

(siehe S. 27). Auch so wurde die Mehrheit der Sommergäste auf den Bänken im<br />

Freien bedient. Die Rennerbaude, nun schon im Besitz der Bönsch-Familie, ereilte<br />

das gleiche Schicksal wie die benachbarte Wiesenbaude - bei der Mobilisierung im<br />

Oktober 1938 brannte sie aus. Während des Kriegs wurden der Rohbau neu errichtet,<br />

aber der unvollendete Bau wurde nach Kriegsende von Soldaten abgerissen und<br />

Schon vor hundert Jahren führte der Hauptweg von Špindlerův Mlýn zur<br />

Schneekoppe an der Baude U Bílého Labe vorbei.<br />

Von der Wiese Bílá louka trugen die Bergbauern das getrocknete Bergheu auf dem<br />

heutigen Weg Bucharova cesta am Hang des Ziegenrückens bis nach Svatý Petr.<br />

Diese Dame trägt auf ihrer Holzkraxe eine Last, die mindestens 40 kg wiegt.<br />

die Grundmauern bekamen ihr heutiges Aussehen. Auf der höchsten Erhebung des<br />

Ziegenrückens in einer Höhe von 1422 ü.M. befindet sich ein Aussichtspunkt mit Panoramaabbildung<br />

des mittleren und westlichen Riesengebirges. Noch vor vierzig Jahren<br />

führte auf dem felsigen Grat ein Pfad entlang, aber wegen der Beeinträchtigung<br />

der Natur wurde er für immer gesperrt und so verwucherte er rasch mit Krummholz.<br />

Wir begeben uns auf dem Weg nach Svatý Petr hinunter, der hier schroff am Bach<br />

Hrazený potok abfällt und wo wir dem Schicksal der Gebirgler aus der Kohl-Familie<br />

gedenken können. Es ist ganz egal, ob wir nun den Weg Bucharova oder Judeichova<br />

benutzen, beide geleiten uns ins Zentrum von Špindlerův Mlýn.<br />

Mehr erfährt man im Touristischen Informationszentrum, TIC Špindlerův<br />

Mlýn, P. O. Box 24, PLZ 543 51, Telefon 00420 499 523 656, Fax 499 523 818,<br />

E-mail: infoc@sendme.cz. Es siedelt im Gebäude des Stadtamts, geöffnet ist täglich von<br />

9 bis 17 Uhr mit Ausnahme einer einstündigen Mittagspause. In tschechischer, deutscher,<br />

englischer und russischer Sprache bekommt man hier Informationen zu Stadt, Touristik und<br />

Skifahren, sowie brandneue Infos des Bergrettungsdienstes und der Leitung des KRNAP.<br />

Bei einem persönlichen Besuch bekommt man auch Hinweise zu Unterkünften. Außer Werbematerialien<br />

sind auch Wanderkarten und -führer, Ansichtskarten und kleine Souvenirs zu<br />

bekommen. www.mestospindleruvmlyn.cz.<br />

Zur gleichen Zeit wie das Touristische Infozentrum ist auch ein öffentliches Informationsterminal<br />

zugänglich. Mittels einer Telefonkarte, die man sich kaufen kann, bekommt man<br />

Zugang zum Internet, man kann nicht nur telefonieren, sondern auch E-Mails oder SMS-<br />

-Nachrichten verschicken. Das Terminal befindet sich genauso wie das TIC am Stadtamt in<br />

Zentrum von Špindlerův Mlýn, nur 20 Meter von der Hauptstrasse nach Svatý Petr entfernt.<br />

Das Haus ist etwas verdeckt von zwei großen Orientierungstafeln zu Stadt und Umgebung.


Vosecká bouda<br />

Kotel<br />

1435<br />

Vítkovice<br />

Křižlice<br />

Jizerka<br />

Kotelní<br />

jáma<br />

Hrabačov<br />

Čihadlo<br />

1200<br />

JILEMNICE<br />

Pramen Labe<br />

Benecko<br />

Štěpanice<br />

Valteřice<br />

Martinice<br />

Labská bouda<br />

Vrbatova b.<br />

Zlaté návrší<br />

Mrklov<br />

Labský důl<br />

Sněžné jámy<br />

Vysoké kolo<br />

1504<br />

Labe<br />

Horní<br />

Branná<br />

Martinovka<br />

Dolní<br />

Branná<br />

Petrova b.<br />

Labe<br />

Údolí Bílého Labe<br />

Kozí hřbety<br />

VRCHLABÍ<br />

Kunčice<br />

Špindlerova<br />

bouda<br />

Podhůří<br />

POLSKO<br />

Stará Bucharova cesta<br />

Malé Labe<br />

Kotelský potok<br />

Velki<br />

Stav<br />

Horní Lánov<br />

Prostřední<br />

Lánov<br />

Dolní<br />

Lánov<br />

Wang<br />

18<br />

Modrý důl<br />

Čistá<br />

Lomnica<br />

Samotnia Hamplova b.<br />

Mědvědín<br />

IC KRNAP<br />

Čertova louka<br />

1471<br />

Bílé Labe<br />

Bílá louka<br />

Maly<br />

Stav<br />

Kopa<br />

Sowia<br />

1164<br />

Jelenka<br />

Svorová h.<br />

Pomezní Boudy Clo - Zoll<br />

Karpacz<br />

Kowary<br />

Jelenia Gora<br />

Mísečky<br />

Krausovky<br />

Labská<br />

přehrada<br />

13<br />

Svatý Petr<br />

ŠPINDLERŮV<br />

MLÝN<br />

Stoh<br />

1315<br />

Na Pláni<br />

Luční hora<br />

1547<br />

Dlouhý důl<br />

Výrovka<br />

Luční b.<br />

Studniční<br />

hora 1554<br />

SNĚŽKA<br />

Úpská 1603<br />

Prostřední<br />

rašelina<br />

hora<br />

Obří důl<br />

Koule<br />

Růžová hora<br />

1390<br />

Lví důl<br />

Haida<br />

Malá<br />

Úpa<br />

Kraví h.<br />

Jelení h. 1071<br />

1172<br />

Nové<br />

domky<br />

U kostela<br />

Lysečinská bouda<br />

Šeřín<br />

1033<br />

Štěp.<br />

Lhota<br />

Žalý<br />

Volský<br />

Důl<br />

Přední Labská<br />

Herlíkovice<br />

Rennerovky<br />

Strážné<br />

Klínový potok<br />

Richterovy b.<br />

Ekomuzeum<br />

Na rozcestí<br />

KRNAP<br />

11<br />

kaple<br />

Spálený<br />

Krokus<br />

Mlýn<br />

Narození<br />

11<br />

Pěnkavčí<br />

Páně<br />

PEC pod<br />

Zadní<br />

Severka Veronika<br />

vrch<br />

Rennerovky<br />

SNĚŽKOU<br />

Jana<br />

jeskyně<br />

Nikola<br />

Nový<br />

Červený<br />

Liščí hora<br />

kříž<br />

1363<br />

Liščí louka<br />

11<br />

Info<br />

Smetánka<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

Horní<br />

Galerie<br />

Červený<br />

Horní<br />

Albeřice<br />

vrch<br />

Reisova<br />

Hnědý Vrch Javor<br />

Velká Úpa<br />

Lysečiny<br />

3<br />

kaple<br />

Farma<br />

Tetřeví<br />

Sosna<br />

Křižovatka<br />

Dolní<br />

boudy<br />

Vebrova<br />

19 Lesní b.<br />

Albeřice<br />

bouda<br />

Valšovky Aichelburg IC Stará hora<br />

Kolínská Thammovy b.<br />

KRNAP<br />

bouda<br />

sv. Anna Dolní lom<br />

Rudolfov<br />

VESELÝ VÝLET<br />

Lysečiny Suchý<br />

Hrnčířské b. Lučiny<br />

INFOCENTRUM<br />

Důl<br />

GALERIE - PENSION<br />

LAPIDÁRIUM<br />

19<br />

Černohorská<br />

Temný Důl<br />

Pension<br />

Dolní<br />

Václavák rašelina<br />

Rýchorská<br />

Hlaváč<br />

Světlá hora<br />

bouda<br />

Dvůr kaple<br />

Černá h.<br />

Krausovy b. Reisovy<br />

Sever<br />

19<br />

sv. Michala<br />

domky<br />

7<br />

Krkonošské<br />

muzeum<br />

Fořt<br />

Zahrádky<br />

Úpa<br />

Zrcadlové b.<br />

Černý<br />

Důl<br />

Čistá<br />

Terezín<br />

Karpacz<br />

1299<br />

Hoffman.<br />

bouda<br />

Lomniczka<br />

Travers<br />

Šraml<br />

Sowia dolina<br />

Portášky<br />

Cesta Tee Weg<br />

Lanovka Č. hora<br />

Centrální<br />

parkoviště<br />

Zvonková cesta<br />

Janská h.<br />

Malá Úpa<br />

Rudolfova<br />

cesta<br />

Tabule<br />

JANSKÉ<br />

LÁZNĚ<br />

Modrokamenná<br />

bouda<br />

Luční potok<br />

Střecha<br />

Dlouhý hřeben<br />

Úpa<br />

Kowary<br />

Cestník<br />

Růženina cesta<br />

Rossaweg<br />

Sejfy<br />

Podgorze<br />

Jedlica<br />

Ochranná<br />

kaple<br />

Antonínovo<br />

údolí<br />

Hrádeček<br />

Křížový vrch<br />

Kowary<br />

Dvorský les<br />

1033<br />

Sklenářovice<br />

Mladé Buky<br />

V Peklích<br />

Rýchorský<br />

kříž<br />

Rýchory<br />

Histor. most<br />

Brücke<br />

Vernéřovice<br />

Bednářova cesta<br />

Bystřice<br />

Bóbr<br />

ŽACLÉŘ<br />

Stachelberg<br />

TRUTNOV<br />

Nová Paka - Praha Hostinné - Praha Hostinné Kuks - Dvůr Králové<br />

Bolkov<br />

Rudník<br />

Javorník<br />

Smrčinná stráň<br />

Emmi na cesta<br />

Svoboda<br />

nad Úpou<br />

Prádelna<br />

23<br />

Horní<br />

Maršov<br />

Hertvíkovice<br />

Parada<br />

Niedamirów<br />

VÝCHODNÍ KRKONOŠE<br />

OST RIESENGEBIRGE<br />

2003<br />

19<br />

Hlaváč<br />

Bobr<br />

doporučená služba - strana<br />

Emptehlene Dienstleistungen - Seite<br />

veřejná silnice<br />

Offentliche Straße<br />

místní a lesní silnice<br />

Ort - und Waldstraßen<br />

lesní cesty a chodníky<br />

Wald und Fußwege<br />

lanová dráha<br />

Seilbahn<br />

lyžařské vleky<br />

Ski Lift<br />

potok - řeka<br />

Bäche und Flüsse<br />

parkoviště<br />

Parkplatz<br />

střežená parkoviště<br />

Bewachter Parkplatz<br />

Černá Voda<br />

Lampertice<br />

Zelený Mlýn<br />

7<br />

Prkenný<br />

Důl<br />

Křenov Zlatá<br />

Olešnice<br />

Libeč<br />

Voletiny<br />

CLO-ZOLL<br />

Královec<br />

Turistické<br />

fárání 26<br />

Úpice - Adršpach


16 MALÁ ÚPA<br />

17<br />

Eine der Emaille-Tafeln vom Ortsanfang von Malá Úpa hing noch<br />

vor fünfzig Jahren an der Außenwand der Böhmischen Baude (Česká<br />

bouda) auf der Schneekoppe. Heute ist sie Bestandteil einer historischen<br />

Sammlung im Informationszentrum in Pomezní Boudy.<br />

von Malá Úpa maßgerecht herstellen lassen. Die dreißig folgenden Jahre<br />

stand er immer fahrbereit in der Sagasser-Hütte. Der ausgezeichnete<br />

Zustand des Schlittens, die gleich daneben hängenden, sorgfältig zusammengerollten<br />

Hanfseile zum Festzurren der Last und die Kettenbremsen<br />

zeugen vom Ordnungssinn seines Besitzers. All dies und noch mehr<br />

wurde von den Sagassers liebevollerweise langzeitig an die Ausstellung<br />

verliehen. Beim Transport der meterlangen Scheite pflegte man etwa ein<br />

Drittel des Holzes auf den Schlitten zu schlichten und zwei Drittel der<br />

Klötzer wurden mittels einer langen Kette gezogen, wobei man sich deren<br />

Bremswirkung zu nutze machte. Aus Platzgründen musste man auf sie in<br />

der Ausstellung jedoch verzichten.<br />

Das Flugzeug von der Schneekoppe<br />

Unübersehbarer Bestandteil der Ausstellung ist die Erinnerung an eine<br />

Flugzeugkatastrophe an der Schneekoppe, die unter Kennern der Militärgeschichte<br />

als der Absturz der Junkers 52 in der Nacht vom 23. Februar<br />

1945 bekannt ist. Die kurze Episode aus dem Zweiten Weltkrieg offenbart<br />

das schwere Schicksal einfacher Leute in den Kriegswirren. Deutsche<br />

Transportflugzeuge versuchten, Verwundete aus dem von der roten<br />

Armee eingekesselten Wroclaw nach Böhmen auszufliegen. In einem<br />

Schneesturm, bei dem auf der Schneekoppe Windgeschwindigkeiten bis<br />

zu 110 km pro Stunde gemessen wurden, stieß die überlastige Maschine<br />

an den zum Massiv der Schneekoppe gehörenden Hang des Obří hřeben.<br />

An Bord befanden sich insgesamt 27 Passagiere, von denen es mindestens<br />

fünf gelang, sich aus den Trümmern zu befreien. Die verwundeten<br />

Soldaten, nur dürftig mit Lazarettbekleidung bekleidet, gelang es nach<br />

vier qualvollen Stunden durch den meterhohen Schnee zur Baude Růžohorky<br />

zu stapfen, wo einer von ihnen kurz darauf starb. Sofort brach ein<br />

Rettungstrupp zum Unglücksort auf, aber nach langem Suchen fanden sie<br />

die verbliebenen verwundeten Soldaten, von denen einige den Absturz<br />

überlebt hatten und im Flugzeugrumpf geblieben waren, schon erfroren.<br />

Alle 23 Opfer des Unglücks wurden in einem Massengrab auf dem Fried-<br />

hof in Malá Úpa begraben. Vergangenes Jahr wurden die sterblichen<br />

Reste exhumiert und nach einer Identifizierung mithilfe der Armeemarken<br />

auf dem Militärfriedhof in Brno beigesetzt. In der 14. Ausgabe des <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> hatten wir ausführlich über die Flugzeugkatastrophe berichtet. Im Jahre<br />

1998 gelang es Leuten aus Malá Úpa, die letzten Reste des Flugzeugs<br />

zu bergen und diese per Hubschrauber an zugänglichere Orte zu bringen.<br />

Malá Úpa - Informationszentrum und historische Ausstellung<br />

Die Gemeinde Malá Úpa eröffnete in einem neu errichteten Haus in Pomezní Boudy gegenüber der<br />

Pension Hořec das Info-Zentrum Malá Úpa. Es bietet Sofortinformationen über Malá Úpa, Touristik,<br />

Skifahren, kulturelle Veranstaltungen in der Umgebung, den Verkauf von Souvenirs, Ansichtskarten,<br />

Wanderkarten, Wanderführern und Publikationen über das Riesengebirge. Im Infozentrum gibt es<br />

auch eine Wechselstelle und einen Kopierer. Geöffnet ist täglich von 9.30 bis 17.00 Uhr.<br />

Teil dieser neuen Dienstleistung für die Besucher des Riesengebirges ist ab dem 27. Juni eine<br />

Ausstellung über die Geschichte der Gemeinde Malá Úpa. So erfährt man vom Einzug der Holzfäller<br />

aus den Alpenländern ins Ost<strong>riesengebirge</strong> im 16. Jahrhundert, sowie etwas über die Viehzucht<br />

und Wiesenbewirtschaftung und die traditionelle Käse- und Butterherstellung, über die Gründung<br />

der Kirche durch den Kaiser Josef II., sowie die Anfänge der Touristik und die hiesige volkstümliche<br />

Architektur. Wichtige und interessante Daten aus der Geschichte der Gemeinde und deren Umgebung<br />

werden mittels einer interessanten, von Zdeněk Petira künstlerisch dargestellten Zeitgeraden<br />

vermittelt. Außer zeitgenössischen Fotografien, Wandtafeln mit tschechischem, deutschem und polnischem<br />

Text gibt es auch eine Reihe dreidimensionaler Gegenstände zu sehen. Diese Exponate<br />

sind Leihgaben oder Widmungen von hiesigen Anwohnern, Alteingesessenen, vom Riesengebirgsmuseum<br />

in Vrchlabí und dem <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, dem Autoren der Ausstellung.<br />

Der Hörnerschlitten von Reimund Sagasser<br />

Der Transport des Holzes auf Hörnerschlitten war lange Zeit die einzige Möglichkeit, die Holzstämme<br />

aus den ausgedehnten Wäldern von Malá Úpa heranzuschaffen. Der Holzfäller fürchteten sich<br />

dabei nicht, sich zwischen die beiden Hörner des Schlittens zu stellen und stehend die bis zu 800<br />

Kilogramm schwere Last mit dem aufgeschlichteten Rundholz oder den rohen langen Stämmen zu<br />

Tal zu befördern.<br />

Auf engen Steigen fuhren sie auch Kilometer lange Strecken hinab. In der Ausstellung ist ein<br />

Schlitten zu sehen, auf dem das überhaupt letzte Holz in Malá Úpa transportiert wurde. Noch im<br />

Jahre 1970 brachte Reimund Sagasser auf ihm Holz von den Hängen des Lví důl heran. Er hatte ihn<br />

schon viel früher in der Tischlerwerkstatt von Kajetana Sagasser, dem damaligen Bürgermeisters<br />

Nach fünfjähriger Deponierung werden in der Ausstellung einer der drei<br />

BMW-Motoren und andere Flugzeugtrűmmer gezeigt. Im Infozentrum bereiten<br />

wir Gedenkmarken vor, die aus dem Aluminiumblech des Flugzeugs<br />

ausgeprägt werden.<br />

Rund herum um den Kamm Pomezní hřeben<br />

In den vergangenen Ausgaben hatten wir sie auf<br />

Mountainbikes zu vielen bekannten Stellen rund um<br />

Malá Úpa begleitet. Diesmal brechen wir zu einer<br />

interessanten Tour auf die polnische Seite der Berge auf, die erst durch<br />

die Eröffnung des touristischen Grenzübergangs zwischen Nedamirów<br />

und Albeřice möglich wurde. In Pomezní Boudy fahren wir über den<br />

Grenzübergang und schon geht es hinunter zur großen Serpentine, von<br />

der sich ein herrlicher Ausblick auf das polnische Vorland des Ost<strong>riesengebirge</strong>s<br />

bietet. Gleich hinter der Kurve biegen wir auf den blau markierten<br />

Waldweg ab und fahren hier lange auf der Höhenlinie entlang, immer in<br />

Sichtweite zum Kamm Pomezní hřeben. Auf der Wegekreuzung von fünf<br />

Wanderwegen begeben wir uns auf den gelb ausgewiesenen Weg bis<br />

unter Biele Skali. Hier fällt der gelbe Wanderweg steil ab, aber wir fahren<br />

lieber noch ein Stück auf dem Forstweg weiter und fahren erst auf dem<br />

Hohlweg mit rotem Wanderzeichen ins Tal. Dies ist der einzige technisch<br />

schwierige Abschnitt unserer heutigen Tour und wer Lust hat, kann auf<br />

dem breiten Weg bis zur Straße zum oberen Ortsteil von Jarkowice weiterfahren.<br />

Wir treffen uns im Kern des Orts wieder, wo wir dem roten Wanderzeichen<br />

folgend vorbei an der Baude Schroniska Srebrny Potok bis<br />

zu einer historischen Kalkhütte kommen. Im Vergleich mit derjenigen aus<br />

Albeřice, die wir später sehen, ist diese bedeutend größer. Der Brennofen<br />

mutet von weitem wie ein Burgfried an und es ist jammerschade, dass er<br />

verfällt. Durch eine der vier Kammern kann man in Innere gelangen und<br />

die noch erhalten gebliebene feuerfeste Ausmauerung begutachten. An<br />

einer weiteren Wegkreuzung begeben wir uns auf den blauen Weg, auf<br />

dem wir nach links in Richtung Nedamirów fahren. Der sich lang hinstre-<br />

ckende Anstieg führt uns zum Sattel über dem Ort, aber wir fahren vorerst<br />

nicht zum Haus dreier Kulturen - Parada, sondern biegen auf den bisher<br />

nicht markierten Weg in Richtung Grenzübergang ab. Hier entlang führt<br />

die Rýchory-Tour, die wir auf Seite 6 beschrieben. Bevor der technisch<br />

anspruchsvolle Anstieg beginnt, sehen wir unter uns das grasbedeckte<br />

Dach des Hauptgebäudes von Parada und hinten die Häuser des tsche-<br />

chischen Orts Bobr mit den Halden der Žacléř-Gruben. Am touristischen<br />

Grenzübergang haben wir etwa die Hälfte des Wegs hinter uns, auf<br />

polnischer Seite sind wir 16 Kilometer gefahren. Nun fahren wir vorbei<br />

an den Kalksteinbrüchen den alten Zollweg nach Horní Albeřice hinunter.<br />

Unten biegen wir nach rechts ab sehen kurz darauf den hiesigen Kalkofen<br />

der Kalkhütte aus dem 19. Jahrhundert. Nun steht uns ein langer Anstieg<br />

bevor, vorbei an der Baude Lysečinská bis zum Cestník, zum Kirchlein<br />

von Malá geht es ein Stück bergab. Der Anstieg hinter der Bergbaude<br />

Renerovka ist zwar kurz, hat es aber in sich. Über Nové domky ist es nach<br />

Pomezní Boudy nur noch ein Katzensprung. Die Rundfahrt ist auch für<br />

ältere Kinder relativ gut zu bewältigen und nimmt etwa einen halben Tag<br />

in Anspruch - und man lernt eine Menge neuer Orte kennen. Nehmen sie<br />

die Pässe mit und rüsten sie sich mit einer Wanderkarte aus, z.B. mit der<br />

polnischen Okolice Lubawki oder der tschechischen KČT Krkonoše 22.<br />

Unter Tage in Jelení struha<br />

Nur eine Stunde Fußmarsch von Pomezní Boudy<br />

befindet sich ein interessanter Ort, wo man das ehemalige<br />

Bergwerk Kowarské štoly besichtigen kann.<br />

Für eine Wanderung dahin braucht man den Pass, weil es wieder hinüber<br />

ins Polnische, zum Kamm Pomezní hřeben geht. Entlang des gelb<br />

markierten Wanderwegs gehen wir vom Grenzübergang ins Tal Jedlice<br />

hinab, wo das gelbe Wanderzeichen entlang des Goldwegs (Zlatá cesta)<br />

einen Bogen nach links beschreibt, aber wir gehen auf dem nicht mar-<br />

kierten Weg noch ein Stück am Bach entlang hinunter bis zu den großen<br />

Abraumhalden. Hier biegen wir nach rechts auf ein verlassenes, zu anfangs<br />

von den jüngsten Überschwemmungen unterspültes Bergsträßchen<br />

ab. Im weiteren aber schon bequem kommen wir zum Grubenbau Kowarské<br />

štoly. Eine Gruppe von Enthusiasten machte hier in Jelenie Struga ein<br />

Labyrinth unterirdischer Stollen zugänglich, wo noch vor fünfzig Jahren<br />

Uran zum Bedarf der Sowjetarmee und der Atomkraftwerke gefördert<br />

wurde. Die erste Atombombe sollen die Sowjets gerade aus diesem Uran<br />

gebaut haben. Vor zwei Jahren gelang es den Mitgliedern der Walon-<br />

-Gemeinschaft, wie sich die hiesigen Bergkobolde nennen, im Plutonium-Stollen<br />

in verschüttete Räume vorzudringen, wo sie ein schweres<br />

Paket von auf Seidengewebe verzeichneter Förderpläne auffanden. Die<br />

Schriftstücke waren rein russisch. Auf der unterirdischen Strecke der Kowarské<br />

štoly werden sie von einem Führer begleitet. Der ins reine Gestein<br />

getriebene Stollen beherbergt ein neu eingerichtetes Radon-Inhalatorium,<br />

eine stilisierte Kräuterlikörbrennerei und sonstige interessante Dinge, die<br />

an die Vergangenheit der Grubenstadt Kowary erinnern.<br />

Bestandteil des Zentrums Jelení struha sind ein Informationszentrum,<br />

ein Restaurant und ein Stück weiter oben eine moderne Pension. Zurück<br />

nach Pomezní Boudy gelangt man auf dem längeren Weg entlang des Bachs<br />

Jelení struha, wobei man unterhalb der Höhe Sulica zur der Strasse<br />

zurückkehrt, die zum Grenzübergang führt. Zum Grubenbau Kowarské<br />

štoly kann man auch mit dem PKW fahren, wenn man bei der Abfahrt von<br />

Pomezní Boudy vor Kowary nach links abbiegt.<br />

Zur Schneekoppe - vorbei an der Kirche Wang<br />

Auch die dritte Ganztagestour führt auf die polnische Flanke des Riesengebirges<br />

hinüber. Auf dem rot markierten Weg der Tschechisch-polnischen<br />

Freundschaft fahren wir bis zum Sattel Soví sedlo, von wo aus<br />

wir auf dem alten Schmugglersteig ins Tal Soví dolina in den südlichsten<br />

Stadtteil von Karpacz, nach Vlčí Poreba hinunterfahren. Entlang des<br />

Wegs mit zuerst grünem und dann blauem Wanderzeichen fahren wir<br />

durch die Bergstadt bis zur Wikinger-Kirche Wang in Horní Karpacz<br />

(siehe Seite 18). Der von hier aus blau markierte Weg steigt hinauf bis<br />

zum Gipfel der Schneekoppe. Zu anfangs gehen wir einen gepflasterten<br />

Weg hinauf, der von jeher der Hauptversorgungsweg für alle Bauden in<br />

der Umgebung der Schneekoppe war. Auch heute ist dies der einzige<br />

Weg, auf dem man bis zum Gipfel des höchsten Berges nördlich der<br />

Alpen hinauffahren kann. Bald gelangen wir zur Wiesenenklave Polana,<br />

wo einst eine der berühmtesten schlesischen Riesengebirgsbauden, die<br />

Schlingelbaude stand. Seit dem Jahre 1722 diente sie als Berganwesen<br />

zur Viehzucht, gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Hütte an dem<br />

viel belaufenen Weg zur Schneekoppe um ein zweistöckiges Gebäude<br />

nebst Gasthof erweitert, der in der Folge weit und breit bekannt wurde. Die<br />

Baude brannte aber im Jahre 1966 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.<br />

Bald verlassen wir den Fahrweg und auf dem Pfad zwischen den für die<br />

Nordflanke des Riesengebirges so typischen Granitblöcken fahren wir bis<br />

zum Gletschersee Malý rybník. Vom hiesigen Gasthof Samotnia ist es nur<br />

einen Katzensprung bis zur nächsten berühmten Baude mit ursprünglichem<br />

Interieur, der Strzecha Akademicka, der einstigen Hampelbaude.<br />

Unser weiterer Weg führt durch den kleinen Gletscherkessel von Biely Jar,<br />

wo im Winter des Jahres 1968 neunzehn junge Leute unter den Schneemassen<br />

einer Lawine ums Leben kamen. Vorbei an der oberen Station der<br />

Seilbahn aus Karpazc zum Kopa fahren wir nach Obří pláň, wo wir bei der<br />

Baude Slezský dům den touristischen Grenzübergang nach Tschechien<br />

überqueren. Auf dem bekannten „Freundschaftsweg“ fahren wir dann<br />

über die Gipfel von Sněžka, Svorova hora und die Baude Jelenka zurück<br />

nach Pomezní Boudy.<br />

Info-Zentrum Malá Úpa, Horní Malá Úpa 129 (PLZ 542 27), Tel., Fax 00420<br />

499 891 112, e-Mail: malaupainfo@volny.cz , täglich geöffnet von 9.30 bis<br />

17 Uhr. Sie können sich auch auf Deutsch und Englisch verständigen.<br />

Die Panorama-Kamera auf der Piste des Skiareals U kostela in einer Höhe<br />

von 1108 ü.M. informiert sie nicht nur über die aktuelle Wetterlage in Malá Úpa.<br />

Dank der günstigen Kameraeinstellung sind auch die Kammpartien, einschließlich<br />

der Schneekoppe gut einzusehen. Deshalb kann man dank der Live-<br />

-Einblendungen der Panorama-Kamera im Zweiten Tschechischen Fernsehen<br />

ČT2 in der Zeit von 7.55 bis 8.30 Uhr das ganze Jahr über Kammtouren planen<br />

oder sie lieber sein lassen.<br />

Detaillierte Information über Malá Úpa findet man auch auf den Web-Seiten<br />

der Gemeinde http://www.malaupa.cz. Angaben zu Sport- und Touristikmöglichkeiten<br />

in Malá Úpa werden auch per Teletext im Ersten und Zweiten Tsch.<br />

Fernsehen ČT1 und ČT2 unter dem Begriff „Panoráma - zpravodajství z hor“<br />

auf der Seite 192-3 präsentiert.<br />

Der letzte Landwirt und traditionelle Holzfäller von Malá Úpa,<br />

Reimund Sagasser, starb vor zehn Jahren.


Die norwegische Kirche Wang steht schon 160 Jahre an der Nordflanke<br />

des Riesengebirges in Karpacz Górny (1905).<br />

Das norwegische Dorf Vang geriet in der ersten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts in finanzielle Schwierigkeiten<br />

und den Dorfbewohnern fehlten die nötigen Mittel<br />

zur Restauration ihres uralten Holzkirchleins. Wie<br />

auch an anderen Orten, kam man zum Entschluss es<br />

einfach abzureißen und zu verbrennen. Davon erfuhr<br />

jedoch der norwegische Maler und Professor an der<br />

Dresdener Akademie der Künste, Jan Kristian Dahl, der bis dahin ziemlich erfolglos<br />

versucht hatte, die Fachwelt zur Rettung der verschwindenden Säulenkirchen wachzurütteln.<br />

Deshalb erwarb er die Kirche in Vang mit Ausnahme des Daches im Jahre 1841<br />

im Rahmen einer Versteigerung. Zum Glück fand er einen Kunstliebhaber und vor allem<br />

wohlhabenden Investoren in der Person des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV.,<br />

der den Architekten und Maler F. W. Schierße dazu beauftragte, das Baudenkmal in Vang<br />

zu beschreiben, grafisch darzustellen und auseinander zu nehmen und am Nordhang des<br />

Riesengebirges auf einem von Graf Christian L. Schaffgotsch bereitgestellten Grundstück<br />

wiederzuerrichten. Das verzierte Portal entstand kurz nach dem Jahr 1200, die Kirche<br />

selbst stammt wohl aus dem Jahre 1175. Es ist interessant, dass die ursprüngliche<br />

Kirche viel schlichter aussah, da sie weder über das verzierte Türmchen, noch über das<br />

halbkreisförmige Presbyterium und die aufragenden Drachenköpfe verfügte. Zusammen<br />

mit dem steinernen Turm kamen diese nach dem Muster anderer norwegischer Säulenkirchen<br />

erst am neuen Standort im Riesengebirge hinzu. Mit der Zeit bürgerte sich für<br />

das protestantische Heiligtum der Name Wang in Anlehnung an seinen Ursprung ein,<br />

wobei das deutsche „W“ eine Verballhornung ins fonethische „F“ (bei Schreibweise „V“)<br />

verhinderte.<br />

Im Jahre 1997 hatten wir in der 10. Ausgabe des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> schon einmal über Wang<br />

berichtet. Auch deshalb machten wir bei einer unserer Reisen in das herrliche Land im<br />

Norden einen Abstecher ins Dorf Vang. Auf dem Berg über dem kleinen Dorf thront eine<br />

hübsche Steinkirche und auf dem Weg zu ihm erzählte ich meinen Kindern die Geschichte<br />

des einstigen Holzkirchleins, das hier vor 600 Jahren einmal gestanden hatte und nun<br />

schon wieder ganze 160 Jahre lang an den Nordhängen des Riesengebirges steht.<br />

Nachdem wir die Stille dieses hübschen Fleckchens Erde genügend ausgekostet hatten<br />

und ein paar Fotos vom Panorama und den Details geknipst hatten, kam eine ältere Frau<br />

vorbei, die uns mitteilte, dass diese Kirche schon viel länger hier stehe, als wir glauben<br />

und dass ihr Dorf niemals eine Kirche verkauft hätte. Wir sollten ruhig auf den Pfarrer warten,<br />

der uns dies bestätigen würde. Sie zeigte uns auch noch, wo er wohnte. Es dauerte<br />

schon ein Weilchen, bis der Pfarrer mit seinem Sohn vom Basketballtraining zurückkehrte,<br />

aber er wusste wenigstens, dass es in Norwegen mindestens vier Gemeinden mit dem<br />

Namen Vang gibt und sagte uns auch noch, dass er persönlich auf diejenige im Bezirk<br />

Oppland tippe, also nur 200 Kilometer von hier. Und tatsächlich, am alten Königsweg,<br />

der Oslo mit Bergen verbindet, fanden wir an einem gleichnamigen See ein weiteres Dorf<br />

Vang. Die für norwegische Verhältnisse etwas unansehnlich anmutende, weiß getünchte<br />

und mit senkrechten Brettern verhauene Kirche erinnerte unwillkürlich an die beschriebenen<br />

trostlosen alten Zeiten. Aber das aufgerichtete Steinmal aus dem 11. Jahrhundert mit<br />

Runen-Ornamenten unter einem Glashüttchen machte uns sofort auf die lange Geschichte<br />

dieses Orts aufmerksam. Innen war dann alles klar. Direkt neben der Kanzel stach<br />

vom eher ärmlichen Interieur das Modell einer Wikinger-Säulenkirche ab. Der Student,<br />

der hier in den Sommerferien Touristenführungen macht, erzählte uns, wie ihr Ort einst<br />

um dieses wertvolle Bauwerk gekommen sei und dass man dies heute bitter bereue. Man<br />

VANG, WANG UND<br />

NORWEGISCHE WEHMUT<br />

Die heutige Kirche im norwegischen Dorf Vang (2000).<br />

WIR EMPFEHLEN<br />

BEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN<br />

18 19<br />

besäße heute ein Kulturkleinod, das Besucher aus Nah und Fern anziehen würde - ja die<br />

Gottesdienste hätten in gleichem Milieu stattfinden können, wie es ihre Vorfahren vierzig<br />

Generationen früher erlebt hatten. Er zeigte uns auch noch eine Wandtafel mit dem Text<br />

über das Schicksal des Bauwerks und der Fotografie der Kirche, die heute irgendwo in<br />

weiter Ferne steht. Er war sprachlos, als er mitbekam, dass wir die heutige Kirche Wang in<br />

Polen gut kennen und versprachen ihm, den Holzbau aus dem Land der Wikinger herzlich<br />

von ihm zu grüßen. Erst hier wurde mir so richtig bewusst, welche Seltenheit da im Schatten<br />

der Schneekoppe steht.<br />

Die Holzäulenkirchen hängen mit dem Einzug des Christentums in Norwegen im 11.<br />

bis zum 13. Jahrhundert zusammen. Sie sind der einzige Beitrag des nordischen Landes<br />

zum Welterbe der Kirchenarchitektur. Wie auch anderswo in Europa mussten sich die<br />

sakralen Gebäude in Bauweise und Architektur von weltlichen Bauten unterscheiden. Um<br />

die Annahme des neuen Glaubensbekenntnisses zu erleichtern, wehrte die Geistlichkeit<br />

der Verquickung von christlicher und heidnischer Symbolik nicht.<br />

Deshalb zieren die Stavkirken, wie die Säulenkirchen in Norwegen genannt werden,<br />

neben gemalten Motiven christlicher Heiliger auch geschnitzte Drachenköpfe, Löwenfiguren<br />

und Abbildungen von Dämonen und seltsamen Pflanzenmotiven aus alten heidnischen<br />

Ritualen. Zur Hälfte des 13. Jahrhunderts gab es in Norwegen nicht zuletzt dank<br />

dieser toleranten Kirchenpolitik an die tausend Holzkirchen.<br />

Die Säulenkirchen sind auch aus architektonischer Sicht von Interesse. Als die Wikinger<br />

vor der Frage standen, auf welche Weise eine optische Differenzierung zu den geläufigen<br />

Holzhütten zu erreichen sei, griffen sie auf ihre Erfahrungen mit dem Schiffsbau<br />

zurück. So baute man die Kirche wie den Rumpf eines Schiffes, nur sozusagen mit dem<br />

Kiel nach oben. Um dem Bau die nötige Stabilität zu verleihen, wurde alles an mit Ornamenten<br />

verzierten Säulen (Mästen) aufgehängt. Genauso wie für die Mastbäume suchte<br />

man sich hierfür die besten Stämme aus, die man nach Entrindung auch bis zu 15 Jahren<br />

Wind und Wetter auszusetzen pflegte, bis sie ihre innere Spannung verloren hatten. Der<br />

ganze Bau wurde dann mittels gekreuzter Balkenverstrebungen stabilisiert, die nach der<br />

Art und Weise der Kreuzigung des St. Andreas auch bei uns Andreaskreuze genannt werden.<br />

Zu allen Zimmererverbindungen nutzte man Holzzapfen, sodass die federnden Bauten<br />

im Wind zwar leicht hin und her schwanken, aber dennoch den stärksten Windböen<br />

standhalten. Eine wichtige Kenntnis der Erbauer war die Holzimprägnierung, wobei man<br />

das Gebälk mit aus Holzasche gewonnenem Teer tränkte. Heute verbreitet das außerdem<br />

mit Firnis getränkte Holz einen wunderschönen Duft. Wer sich an die Behandlung von<br />

alten Holzski erinnert, kann sich diesen seltsamen Geruch sicher gut vorstellen. Es ist<br />

schon erstaunlich, dass manche dieser Bauten auch 800 Jahre überstanden. Die meisten<br />

von ihnen fielen allerdings Bränden zum Opfer, verfielen infolge von Pestseuchen, oder<br />

wurden gar von religiösen Fanatikern angesteckt.<br />

In Norwegen blieben bis zum heutigen Tag die letzten dreißig Säulenkirchen erhalten,<br />

wobei sie zu den wertvollsten Kulturdenkmälern des Landes zählen. Ein paar von ihnen<br />

wurden auch ins UNESCO-Verzeichnis weltweiten Kulturerbes aufgenommen. Dank der<br />

Voraussicht einer Handvoll Menschen im Jahre 1841 ist die einunddreißigste Kirche in<br />

voller Pracht in Karpacz Górny (Brückenberg) auf der polnischen Seite der Berge zu<br />

bewundern. Möge uns dies als Lehre dienen.<br />

Die Kirche Wang ist täglich, mit Ausnahme der Gottesdienste, für Besichtigungen geöffnet,<br />

und dies im Sommer von 9 bis 18 Uhr und im Winter nur bis 17 Uhr.<br />

Pension und Selbstbedienungsgeschäft U Hlaváčů<br />

Die Dominante des Marktplatzes von Maršov ist das renovierte geschichtsträchtige Haus, daß im Jahre 1855<br />

der Graf Berthold Aichelburg erbauen ließ. Es beherbergt heute die Pension U Hlaváčů mit solider Unterkunft<br />

(Frühstück) in Zweibettzimmern (15 Betten) mit der Möglichkeit der Zubettung. Die Zimmer verfügen über eigene<br />

Sanitäreinrichtungen und SAT TV. Im Gesellschaftsraum gibt es eine kleine Bar mit Fernsehgerät. Die Heimgäste<br />

können in einem kleinen Innenbassin bei der Pension schwimmen gehen. Vor der ganzjährig geöffneten Pension<br />

ist auch für´s Parken gesorgt. Im Erdgeschoß des Hauses befindet sich ein Selbstbedienungsgeschäft mit einem<br />

reichhaltigen Sortiment an Lebensmitteln und Getränken. Man bekommt hier auch Drogeriewaren, Obst und<br />

Gemüse. Das Geschäft ist die ganze Woche über geöffnet; an den Wochentagen von 6.30 bis 12 und von 13 bis<br />

18 Uhr, samstags von 6.30 bis 13 Uhr, sonntags von 8 bis 12 Uhr. Den ganzen Sommer über können die Gäste<br />

im Sommergärtchen nebenan unter Sonnenschirmen verweilen und dabei Eis oder Törtchen essen, einen Kaffee<br />

trinken oder sich etwas anderes aus dem erweiterten Angebot an nichtalkoholischen Getränken auswählen. Das<br />

Gärtchen mit Eisbude ist auch an den Wochenenden ganztägig geöffnet.<br />

Pension und SB-Geschäft U Hlaváčů, Horní Maršov, PLZ 542 26, Inhaber Miluška und Milan Hlaváč,<br />

Tel. 00420 499 874 112, man spricht auch deutsch.<br />

SEVER - Erziehung zur dauerhaften Erhaltung des Lebens<br />

In der neuen Grundschule von Maršov hat eine nichtstaatliche und nicht an Gewinn orientierte Organisation seinen<br />

Sitz - SEVER , das Zentrum der ökologischen und ethischen Erziehung im Riesengebirge. Hier werden ganzjährig<br />

Gruppenlehrprogramme veranstaltet, einschl. Unterkunft (35 Betten), und das hauptsächlich für Grundschüler,<br />

Fach-und Hochschulstudenten, Lehrer, für mit Kindern und Jugendlichen arbeitende pädagogische<br />

Mitarbeiter und für weitere Interessenten, denen die Öko-Erziehung am Herzen liegt. Auf dem Programm stehen<br />

z.B. Riesengebirgsexkursionen mit Beobachtungen in freier Natur, künstlerisches Schaffen; Spiele, die den<br />

Teamgeist fördern; Spiele zur Realitätssimulation, globale Erziehung unter dem Motto „Die Welt in der Klasse“<br />

u.w.m. Zur Verfügung stehen Gesellschaftsraum, Klubraum, Bücherei (thematische Zeitschriften, Publikationen)<br />

und eine Videothek mit etwa 280 Filmen, eine Küche und Duschen. Die Ganztagesverpflegung wird vorwiegend<br />

durch die Schulspeisung gesichert. Auch Schüler aus Schulen aus der Umgebung kommen hierher, vor allem zu<br />

mehrstündigen Lehrprogrammen oder die Mitarbeiter arbeiten extern in Schulen mit „mobilen Programmen“. Die<br />

Leute vom SEVER verfügen auch über ausreichende Erfahrungen mit internationalen Seminaren oder Programmen<br />

für Gruppen aus dem Ausland. Man spricht englisch, deutsch, russisch und polnisch. Um das Programm und<br />

Konsultationen kümmern sich fünf ständige Mitarbeiter, sowie ein externer Mitarbeiterkreis.<br />

Středisko SEVER, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel. Büro und Unterkunft 00420 499 874 280, 499 874 326, Privat<br />

und Büro tel. des Direktors Tel./Fax 00420 499 847 181, E-Mail: sever@ecn.cz., http://www.ecn.cz/sever.<br />

Tetřeví boudy<br />

Der Komplex der vier modernen Gebäude unter dem Berg Liščí hora am Schnittpunkt zwischen Černý Důl, Pec<br />

pod Sněžkou und Dolní Dvůr bietet in einer Höhe von 1030 Metern ü.M. Unterkunft mit Vollverpflegung sowie<br />

für Schulklassen, als auch für den individuellen Aufenthalt in getrennten Pavillons (insgesamt 150 Betten). Im<br />

Pavillon für individuelle Aufenthalte haben alle Drei- bis Vierbettzimmer eine eigene Duschecke, Toilette und<br />

Waschbecken, im Pavillon für Schulklassen sind die Duschecken und Waschbecken auf den Zimmern, nur die<br />

WC´s sind auf dem Flur. In bezug auf Programm-Initiativen für die Besucher gehören die Tetřeví boudy zu den<br />

besten im Riesengebirge und was ihr Angebot für Schulgruppen betrifft, sind sie einsame Spitze. Jede Schulgruppe<br />

hat ihren eigenen Klubraum mit Wandtafel, Bänken, Fernseher mit Video, einen Spielraum mit Tischtennisplatte<br />

und einen kleinen Turnsaal. Zum Programm gehören auch Vorträge des Bergrettungsdienstes, Sauna,<br />

eine Fitness-Maschine und ein runder Billardtisch. Neben dem Speisesaal befindet sich ein Saal mit Tanzparkett<br />

und einer Tonanlage für Kinderdiskotheken. Der familienorientierte Teil hat seine eigenen Klubräume und eine<br />

Weinstube mit Tanzparkett. Das große Restaurant öffnet im Sommer seine Pforten zur Sommerterrasse mit<br />

einem herrlichen Ausblick ins Land. Fast das ganze Jahr über ist sie auch für vorbeikommende Gäste geöffnet.<br />

In der Baude gibt es einen MTB- und Skiverleih. Ein 250 Meter langer Skilift mit Piste befindet sich direkt bei<br />

der Baude; von der oberen Station der Piste Zahrádky im Ski-Areal SKI Pec sind es nur mal 15 Minuten hierher.<br />

Nur ein Stück hinter der Baude verläuft die präparierte Loipe des Riesengebirgswegs “Krkonošská cesta”. Das<br />

sommerliche Parken ist auch für Busse bei der Baude möglich, mit der ausgewiesenen Anfahrt aus Dolní Dvůr;<br />

im Winter parkt man in Pec pod Sněžkou, Schulen in Černý Důl. Den Personen- und Gepäcktransport sichern<br />

vier Schnee-fahrzeuge.<br />

Bergbaude Tetřeví boudy, Postamt Černý Důl, PLZ 543 44, betrieben von Ivana und Miroslav Radionov,<br />

Tel.: 00420 499 896 312, Fax: 499 896 329, Handy: 601 245 480, E-Mail: mair@pvtnet.cz. Sie verständigen sich<br />

auch auf Deutsch.<br />

Die ausgewählten und empfohlenen Dienstleistungen widerspiegeln die Meinung der Redaktion des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> über die Entwicklung des hiesigen Tourismus.<br />

Kriterien zu einer Auswahl und Bewertung der Betreiber sind unsererseits vor allem Seriosität bei gleichbleibender Qualität der Leistungen, der Zustand der<br />

Gebäude als solches und dessen Einklang mit der Berglandschaft, bzw. eine gewisse Ausnahmestellung in der Gegend. Wir sind uns der Tatsache bewusst,<br />

dass wir mit der Präsentierung dieser Dienstleistungen auch eine gewisse Mitverantwortung für deren Qualität übernehmen, und dass deren tatsächliche Qualität<br />

dann rückwirkend als Qualitätssiegel unserer Zeitschrift empfunden wird. Auch deswegen begegnen sie auch in dieser Ausgabe des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> schon<br />

früher erwähnten, aber bewährten Dienstleistungsobjekten. Den <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> konnten wir vor allem dank des Verdienstes der örtlichen Städte und Gemeinden<br />

herausgeben, bei gleichzeitiger Unterstützung durch gerade diejenigen Unternehmer, welche die empfohlenen Dienstleistungsobjekte betreiben. Wir freuen<br />

uns auf und über Ihre Zufriedenheit und hätten sie gleichzeitig gern um Ihre liebenswürdige Unterstützung gebeten. Wenn Sie diese Objekte besuchen, wäre<br />

es nicht schlecht, wenn sie verlauten ließen, dass sie durch unsere Zeitschrift auf sie aufmerksam gemacht wurden. Vielen Dank im Voraus.<br />

Die Redaktion


20 JANSKÉ LÁZNĚ<br />

21<br />

Seit dem Besuch des Kronprinzen Rudolf von Habsburg trägt das Tal<br />

unweit vom Zentrum von Janské Lázně dessen Namen.<br />

Nur einen Katzensprung vom Zentrum der Kurstadt entfernt befinden sich<br />

zwei interessante und dennoch von unterschiedlicher Natur geprägte Orte.<br />

Beide sind einen Besuch wert, der schönen Natur wegen, aber auch wegen<br />

der geschichtlichen Hintergründe. Der Lehrpfad Střední hřeben und<br />

der Luisenweg wurde von der Leitung des Riesengebirgsnationalparks in<br />

Zusammenarbeit mit den derzeitigen Stadtvätern mit Informationstafeln,<br />

Richtungsweisern und Raststätten versehen. Die vordem desolaten Weg-<br />

abschnitte sind dank der Initiative des KRNAP wieder gut begehbar und<br />

dies auch für diejenigen Besucher von Janské Lázně (Johannisbad), die<br />

sich mit Gehhilfen aushelfen müssen.<br />

LEHRPFAD STŘEDNÍ HŘEBEN<br />

Zu einer Spazierwanderung über den Kamm Střední hřeben (Mittelberg)<br />

brechen wir vom Stadtplatz an der Kolonnade auf. Bei der katholischen<br />

Kirche muss man sich entscheiden, ob man den direkten Weg zu Kamm<br />

nimmt oder den allmählich ansteigenden Weg durch das Tal Rudolfovo<br />

údolí vorbei an der Kinderheilstätte Vesna geht.<br />

Rudolfstal (Rudolfovo údolí) und die Quelle des Bürgermeisters Exner<br />

Bis ins Jahr 1876 hinein trug das Tal den Namen Thesengrund. Aber - im<br />

Zuge des 10-jährigen Gedenkens der Schlacht bei Trutnov inspizierte der<br />

Thronfolger Kronprinz Rudolf von Habsburg das einstige Schlachtfeld und<br />

machte am 6. Juli einen Abstecher nach Janské Lázně. In Gesellschaft<br />

seines beliebten Hofmeisters Josef Latour machte er gerade durch dieses<br />

Tal einen Gesundheitsspaziergang. Der Prinz war dazumal gerade<br />

mal Achtzehn und seine Abneigung gegen die militärische Erziehung,<br />

sprich militärischen Drill, den ihm sein hartköpfiger Vater, Kaiser Franz<br />

Josef I. angedeihen ließ, erreichte ihren Höhepunkt. Seine „Flucht“ von<br />

der taktisch-strategischen Besichtigung des Trautenauer Schlachtfelds<br />

in den Kurort unter dem Schwarzen Berg unterstrich nur sein Desinteresse<br />

am Militärwesen und an der harten Monarchieordnung und seine<br />

Neigung zum Intellektualismus, ja zu seinem späteren Hang zur Boheme.<br />

Dieser tief greifende Widerspruch zwischen Ilusion und Realität sollte<br />

den Thronfolger 12 Jahre später bis in den Selbstmord treiben. Die Benennung<br />

des Rudolfstals und der Bau des Promenadenwegs, über den<br />

die Stadtväter sofort nach dem Besuch im Jahre 1876 entschieden, ist<br />

somit eine Erinnerung an den widerspenstigen Prinzen, der unter einem<br />

Pseudonym sogar eine Reihe von staatsfeindlichen Artikeln publizierte. In<br />

seiner kritischen Einstellung zur Monarchie, die er in einen freiheitlicheren<br />

Staat umwandeln wollte, ähnelte er ungemein seinem Großonkel, dem<br />

Kaiser Josef II., der das Riesengebirge im Jahre 1779 besucht hatte und<br />

hier noch nachhaltigere Spuren hinterlassen hatte. Es ist schade, dass<br />

Josef II., ins besondere aber Rudolf keine großen Chancen hatten ihre<br />

Vorstellungen durchzusetzen, was die Entwicklung in Europa hätte sicher<br />

positiv beeinflussen können.<br />

Entlang des im Jahre 1877 feierlich eröffneten, promenadenartigen<br />

Rudolfswegs wurden gleich ein paar Mineralquellen erschlossen. Bis<br />

zum heutigen Tag sprudelt nur noch die nach dem damaligen Bürgermeister<br />

Exner benannte Quelle. Durch den Bau eines neuen Wegs vor<br />

zwanzig Jahren wurde die Wasserzuführung unterbrochen, aber im Jahre<br />

1992 wurde das Quellwasser dank der Initiative des Rathauses wieder<br />

aufgefangen und der Quelle ihr heutiges Aussehen verliehen. Die Bürgermeister-Quelle<br />

ist ebenso wie die beiden Heilquellen Jan und Černý<br />

pramen im Kurhaus keine Thermalquelle. Das mineralreiche Wasser der<br />

Bürgermeisterquelle kann man auch am Trinkbrunnen auf dem Stadtplatz<br />

trinken, wohin das Wasser geleitet wird. Von der Bürgermeisterquelle geht<br />

es nun auf einem Waldpfad oberhalb der Kinderheilstätte Vesna auf den<br />

Kamm Střední hřeben hinauf - vorbei an einem weiteren nachdenklich<br />

machenden Ort.<br />

Deutsches Kreuz<br />

Der Wunsch, an der Stelle dieses Massengrabs ehemaliger Mitbürger<br />

ein pietätvolles Kreuz zu errichten, wurde von Böhmendeutschen vorgebracht,<br />

die nach dem 2. Weltkrieg aus Janské Lázně zwangsausgesiedelt<br />

worden waren. Im Mai 1945 hatten Mitglieder bewaffneter paramilitäri-<br />

scher Truppen tschechischer „Partisanen“ in Janské Lázně acht Menschen<br />

ohne Gericht erschossen und sie am Střední hřeben verscharrt. Heftige<br />

Diskussionen der hiesigen Einwohner, aber auch Artikel in tschechischen<br />

Tageblättern veranlassten die Stadtvertretung zur Ausschreibung eines<br />

Referendums mit der Frage, ob die Bürger ihre Zustimmung zur Errichtung<br />

eines schlichten Kreuzes an der Stelle des Massengrabs der deutschen<br />

Einwohner gäben. Die Mehrheit der Einwohner von Janské Lázně stimmte<br />

zu. Im darauf folgenden Jahr errichteten die Heimatvertriebenen hier am<br />

Promenadenweg ein Granitkreuz mit der Inschrift „Ruhet in Frieden“. Von<br />

diesem traurig stimmenden Ort, der nicht nur der letzten hiesigen Opfer<br />

des Zweiten Weltkriegs gedenkt, sondern auch ein Exempel für den Mut<br />

der Einheimischen ist, der Wahrheit in die Augen zu blicken, ist es bis zum<br />

Kamm Střední hřeben nur noch ein Katzensprung.<br />

Ausblick auf Janské Lázně<br />

Die Stelle mit herrlichem Ausblick auf die Kurstadt und den wuchtigen<br />

Berg Černá hora wurde einige Male vom wachsenden Wald verdrängt und<br />

wechselte demzufolge ihren Standort. Auch ein sommerlicher Ausblick<br />

erinnert unbewusst an die hundertjährige Tradition des Wintersports in<br />

Janské Lázně. Der hiesige Wintersportverein wurde schon 1903 gegründet,<br />

zehn Jahre später baute er einen Aufzug für Skifahrer, die in einem<br />

großen Schlitten sitzend hochgezogen wurden. Im Jahre 1928 wurde hier<br />

die erste Kabinenseilbahn in Mitteleuropa in Betrieb genommen, sie führte<br />

vom Stadtplatz direkt bis zum Gipfel. Das Erbe der Waldschneise der alten<br />

Seilbahn, die heutige Hauptskipiste, ist gut zu erkennen. Die neue, 1980 in<br />

Betrieb genommene Seilbahn ist 2302 Meter lang und überwindet einen<br />

Höhenunterschied von 566 Metern. Nur ein Stück vom Aussichtspunkt<br />

mit Bänken befinden sich die Grundmauern des Anlaufturms der Rübezahlsprungschanze.<br />

Sie entstand in den Jahren von 1923 bis 1924 unter<br />

der Leitung des aus Pec gebürtigen Ski-Europameisters Adolfa Berger.<br />

Seiner Zeit war sie die größte Sprungschanze im ganzen Riesengebirge<br />

und Berger sprang auf ihr bis zu 60 Meter weit. Im Tal unter uns, bei der<br />

evangelischen Kirche aus dem Jahre 1879 mussten die Veranstalter zur<br />

Sicherheit der Skispringer angeblich sogar Auffangnetze spannen. Die<br />

Bedeutung von Janské Lázně als Wintersportzentrum unterstrich die<br />

Abhaltung der ersten inoffiziellen Skiweltmeisterschaften im Jahre 1925.<br />

Auf dem Kamm laufen wir bequem bis zum bekannten Ausflugsziel, der<br />

Hoffmannsbaude mit ursprünglichem Gasthof. Schon seit 1889 kehrt man<br />

hier ununterbrochen ein. Als erstes wurde die schlichte Baude um eine<br />

Veranda erweitert, später kam ein großer Saal hinzu und noch vor dem<br />

Ersten Weltkrieg wurde das Haus um ein Stockwerk und den typischen<br />

von zwei Pfeilern gestützten vorspringenden Vorbau aufgestockt.<br />

Die Zierde des erhalten gebliebenen stilgerechten Interieurs ist der<br />

große Kachelofen. Die ausgezeichnete Küche kann man von 12 bis 21<br />

Uhr und sonntags nur bis 18 Uhr ausprobieren.<br />

Unter der Hoffmannsbaude<br />

Der Bach Janský potok bildete in seinem oberen Verlauf Jahrhunderte<br />

lang die Grenze zwischen der Herrschaft Maršov mit der Siedlung Černá<br />

Hora und der Herrschaft Vlčice, zu der Janské Lázně gehörte. Gerade hier<br />

blieb ein Mischwald mit mehr als 200 Jahre alten Bäumen bestehen, der<br />

an die ursprünglichen Bestände im Riesengebirge erinnert. Neben der<br />

Gemeinen Fichte sind hier vor allem Waldbuche und Weißtanne zu Hause.<br />

Der gute Zustand des Waldes wird durch die reiche natürliche Verjüngung<br />

noch unterstrichen. Am Weg über den Kamm Střední hřeben ist hin und<br />

wieder auch seltener Tannenanflug zu sehen. Um solch eine Erneuerung<br />

des Waldes bemühen sich nun die Förster im ganzen Riesengebirge. Von<br />

der Hoffmannsbaude laufen wir nun gemächlich zur unteren Seilbahnstation<br />

und weiter zum Stadtkern von Janské Lázně zurück und dies auf<br />

einem historischen Weg, der in längst vergangenen Zeiten Janské Lázně<br />

mit den benachbarten Orten Černým Důl und Vrchlabí verband.<br />

LUISA-WEG IN DER SCHLUCHT TĚSNÝ DŮL<br />

Noch im Jahre 1865 beschreiben Reiseführer von Janské Lázně den<br />

Klausengrund (heute Těsní důl) als romantische Schlucht zwischen den<br />

Bergen Černá und Světlá hora, „die Damenfüßchen nur selten betreten“.<br />

Es war schon ein mutiges Unterfangen, in dieser felsigen Klamm einen<br />

Weg bauen zu wollen. Dazu rafften sich 1885 erst die Czernin-Morzins,<br />

die neuen Besitzer der Marschendorfer Herrschaft auf. Der Grund war<br />

eher prosaisch - die Bestände mit wertvollen Gehölzen sollten erschlossen<br />

werden, aber auch die Beliebtheit dieses Orts und womöglich auch<br />

Finanzspritzen des Riesengebirgs- bzw. Kurverbands mögen zu dieser<br />

Entscheidung beigetragen haben. Auch ohne einen bequemen Weg waren<br />

die Kurgäste schon lange hier eingedrungen, um in wilder Natur ein<br />

Am Eingang zum Klausengrund entlang des Luisenwegs war in dieser kleinen Bude<br />

ein Eintrittsgeld zu bezahlen. Die Kurgäste wurden von Führern begleitet, auf dem<br />

Foto wohl aus dem Jahre 1912 steht er links mit seiner Eisenbahnermütze.<br />

Gräfin Aloisie Czernin-Morzin machte sich um den Aufschwung der Hohenelber<br />

und Marschendorfer Herrschaft verdient. Kein Wunder, dass der Luisenweg durch<br />

das romantischste Tal des Ost<strong>riesengebirge</strong>s ihren Namen trägt.<br />

bisschen Abenteurer zu spielen. Der Bau des zwei Meter breiten Gehwegs<br />

bis unter die Kühnelbaude (die heutige Pardubická) nahm ganze fünf Jah-<br />

re in Anspruch. Schon nach einer Viertelstunde Anstieg ist der Weg in den<br />

felsigen Canon gehauen. An manchen Stellen geht der Wanderer unter<br />

überhängenden Felsen mit langen Bärten aus Moos und Flechten.entlang.<br />

An anderen Stellen ist der Weg an solch steilen Hängen begründet, dass<br />

die Wegebauer aus der unterliegenden Felsschicht Grundplattformen<br />

herausbohren und-hauen mussten. Bei der Überschwemmung von 1897<br />

wurde der Weg an so mancher Stelle unterspült, was kostspielige Ausbesserungen<br />

nötig machte. Wohl auch deswegen war beim Eingang zum<br />

Klausengrund ein mäßiger Obolus zu berappen.<br />

Das ganze Czerniner Revier war zum Hegen des Rotwilds von einem<br />

hohen Stangenzaun umgeben und das Tor zum Luisenweg öffnete sich<br />

erst nach Bezahlung des Eintrittsgelds. Ohnehin kamen die Kurgäste<br />

lieber in Begleitung eines Führers mit entsprechender Lizenz hierher, der<br />

dazumal - im Jahre 1892 - für eine Gruppenführung 75 Heller bekam. Im<br />

Sommer 1996 hatten wir den werten Lesern auf den Seiten der neunten<br />

Ausgabe des Lustigen Ausflugs eine Besichtigung des unteren Abschnitts<br />

des Těsný důl nahe gebracht. Einige Besucher schilderten uns im Nachhinein,<br />

wie sie bei regnerischem Wetter, wo der Strom des von den Kaskaden<br />

herabstürzenden und von den Humuslösungen des Hochmoors auf<br />

dem Černá hora bernsteinfarben getönten Wassers am schönsten ist,<br />

an einigen Stellen durch tiefen Schlamm auf dem seit Jahren nicht mehr<br />

unterhaltenen Luisienweg gestapft seien.<br />

Im vergangenen Herbst und im diesjährigen Frühjahr vollzog die Leitung<br />

des KRNAP eine komplizierte Rekonstruktion der ersten Brücke,<br />

sodass er nun auch „graziösen Damenfüßen“ offen steht. Am Ende des<br />

Canons endet der Weg abrupt - die zweite Brücke wartet noch auf eine<br />

Rekonstruktion.<br />

Zum Anfang des Luisenwegs bei der Brücke über den Bach Černohorský<br />

potok gelangt man am besten auf dem Promenadenweg vom Hotel<br />

Lesní dům. Übersehen sie hierbei an dessen rechtem Ufer nicht das<br />

Objekt zur Wasseraufnahme zur künstlichen Beschneiung der Pisten auf<br />

dem Černá hora, das sich im vergangenen Winter so gut bewährt hat. Der<br />

Luisenweg biegt hinter der Brücke nach links ab, wobei die Hauptrichtung<br />

zur Modrokamenná bouda und zum Rudolfsweg weiterführt. Pate zur Namensgebung<br />

stand hier mitnichten der Kronprinz, sondern der Sohn von<br />

Aloisie, Rudolf Czernin-Morzin, der Besitzer der Herrschaft Maršov und<br />

Vrchlabí in den Jahren von 1907 bis 1927.


Das war damals im Jahre 1871 schon ein großes Ereignis, welches das<br />

Leben in jeder Hütte beeinflussen sollte. Johann Bönsch, Korlahannes<br />

genannt, hatte in seine Hütte auf Vysoký Svah, den heutigen Žižkova<br />

bouda, einen Maurer aus Hostinné oder gar Vrchlabí eingeladen,<br />

damit ihm dieser einen Ofen von völlig neuer Konstruktion baue. Der<br />

Ofen war so Aufsehen erregend, dass nach und nach alle Nachbarn<br />

vorbeikamen, um ihn in Augenschein zu nehmen. Direkt in der guten<br />

Stube konnte man da auf Eisenplatten Essen kochen, und von hier aus<br />

konnte man auch Holz zulegen. Bis dahin heizte man in der großen<br />

Nische einer schwarzen Küche draußen in der kalten Diele und an diesem<br />

verrußten Ort bereitete die Mutter auch das Essen zu. Die Wärme<br />

gelangte so nur indirekt durch Luftlöcher des großen Ofens in die Stube,<br />

wo nur den direkt bei ihnen liegenden Schläfern warm wurde. Auch<br />

Karl Renner kam, um den neuen Ofen zu inspizieren. Außer auf die<br />

Wohnungsinsassen traf er hier auf den Schullehrer von den Töpferbauden<br />

(Hrnčířské boudy), der die Neuheit auch unbedingt sehen wollte.<br />

Beiden gefiel der Ofen so gut, dass sie gleich bis zum Morgen blieben,<br />

um auch noch das morgendliche Kochen des Viehfutters mitzuerleben.<br />

So richtete man ihnen ein Lager im Heu her und Renner musste am<br />

Morgen feststellen, dass er vom Lehrer Läuse bekommen hatte. Das<br />

blieb ihm so stark in Erinnerung, dass der Chronist Stefan Dix nach sei-<br />

ner Erzählung die Ankunft des ersten Herds in Pec genau bestimmen<br />

konnte. Die neuen Öfen brachten für lange Zeit ausreichend Energie in<br />

die Hütten. In so mancher Hütte sieht man diese alten Herde bis heute<br />

noch, aber von den schwarzen Küchen dürfte im Riesengebirge wohl<br />

kaum eine mehr in Betrieb sein.<br />

Mit dem Aufschwung von Sport und Touristik stiegen auch die<br />

Ansprüche an die Beheizung der Bergbauden, manche von ihnen<br />

besaßen schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Zentralheizung mit<br />

Warmwasserverteilung von einem mit Holz beheizten Kessel. Erst<br />

der Aufschwung neuer Verkehrsmittel brachte es mit sich, dass statt<br />

unschädlichem Holz, Kohle und später noch heizkräftigerer Koks als<br />

Brennstoff verwendet wurden. Das erhöhte wohl den Komfort, aber<br />

besonders in den sechziger und achtziger Jahren wuchsen vor jeder<br />

Baude große Ascheberge. Umweltschädigend waren dabei nicht nur<br />

die schwefelhaltigen Abgase, sondern auch die vom Regenwasser aus<br />

den Abfallhaufen ausgeschwemmten Schadstoffe. Auch trotz späterer<br />

konsequent kontrollierter Mülltransporte aus den Bergen blieben in den<br />

HEIZEN IM RIESENGEBIRGE<br />

- FRŰHER UND HEUTE<br />

Wällen vor den Bauden abgelagerte Aschereste als Nachweis einer<br />

der Heizetappen im Riesengebirge bestehen. Ein großer Beitrag für<br />

die Natur war der Einzug sauberer Energie in die Berge. Zuerst wurden<br />

feste Brennstoffe durch elektrischen Strom ersetzt und ab der zweiten<br />

Hälfte der 70. Jahre bekamen die Haupt-Riesengebirgszentren nach<br />

und nach alle ihr Gasleitungsnetz. Dadurch wurde das Heizproblem<br />

zum Beispiel von Špindlerův Mlýn, Pec pod Sněžkou oder von Harrachov<br />

gelöst. Svoboda nad Úpou, Janské Lázně und neuerdings auch<br />

Horní Maršov schlossen sich ans Fernwärmenetz mit Dampf- und Heiß-<br />

wasserleitung an. Randgebiete und für die Gas- und Fernwärmelieferanten<br />

uninteressante Lokalitäten blieben weiterhin auf den teureren<br />

elektrischen Strom oder das zeitlich aufwendigere Heizen mit Holz<br />

angewiesen. Viel mühsamer geht der Übergang zum höheren Niveau<br />

der Nutzung von umweltfreundlichen und gleichzeitig erneuerbaren<br />

Energiequellen von statten. Schon zu Beginn der Besiedlung dieses<br />

Landstrichs pflegten die Gebirgsbewohner die Wasserenergie zu nu-<br />

tzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trieben Bergflüsse wie Elbe und<br />

Aupa zig Turbinen an. In den verbauten Landschaftsteilen sammelte<br />

man das Wasser hinter einer Turbine sofort wieder im nächsten Wassergraben.<br />

Nach 1950 wurden nahezu alle kleinen Wasserkraftwerke<br />

dummerweise zerstört, aber in den letzten dreißig Jahren wurden die<br />

meisten von ihnen von kleinen Stromerzeugern mit neuen Turbinen besetzt<br />

und wieder in Gang gesetzt. Ein weiterer Aufschwung von kleinen<br />

Wasserkraftwerken ist im Nationalpark mit Rücksicht auf den Schutz<br />

der Wasserläufe jedoch nicht zu erwarten. Aus landschaftsästheti-<br />

scher Sicht kommen hier auch keine großen Windkraftwerke in Frage.<br />

Sonnenkollektoren haben in ihrer Leistungskapazität ihre Grenzen und<br />

so dürften sie in der Zukunft des Riesengebirges eher die Rolle einer<br />

zweiten Energiequelle zum Erwärmen von Nutzwasser spielen. Aber<br />

große Möglichkeiten bietet die Nutzung der geothermalen Energie.<br />

Die Wärmepumpe ist eigentlich so etwas wie ein umgedreht funktionierender<br />

Kühlschrank. Sie entnimmt Wärme aus einem Fluss oder<br />

See, aus der Luft oder dem Gestein und leitet sie in den Wasserkreislauf<br />

des Heizsystems ein. Dabei reicht schon eine niedrige Wärmedifferenz<br />

von 2 - 4° C. Den größten Wirkungsgrad im Riesengebirge haben in<br />

tiefe Bohrlöcher eingebrachte Kollektoren. Schon in einer Tiefe von 10<br />

Metern ist die Ganzjahrestemperatur um acht Grad höher. Die Pumpe<br />

pumpt nun ein Umlaufmedium auf Glykolbasis in eine Schlauchschlinge,<br />

das sich auf dem Weg nach unten und wieder nach oben auf eine<br />

Temperatur von angenommen 8° C erwärmt. Die Wärmepumpe kühlt<br />

das erwärmte Medium durch Wärmeentzug um zirka 3° C ab, deshalb<br />

wandert es wieder zurück in die Schlauchschlinge im Bohrloch, um<br />

sich zu erwärmen. Die abgepumpte Wärme - deshalb Wärmepumpe<br />

- wird im „Heizkessel“ mittels Kompressor auf 100°C erhöht und durch<br />

Kondensation im Wärmeaustauscher gibt es die Wärme ins Heizsystem<br />

des Objekts ab. Der zum Heizen des Objekts und Erhitzen des<br />

Nutzwassers notwendige Gesamtenergieverbrauch setzt sich zu etwa<br />

einem Drittel aus der Elektroenergie zum Betreiben der Wärmepumpe<br />

zusammen und zu zwei Dritteln aus der gewonnenen Geothermal-<br />

energie. Die Direktkosten für Heizung und Wassererhitzung sinken<br />

gegenüber einer Elektroheizung bis auf ein Drittel.<br />

Vielleicht erleben wir auch im Riesengebirge eine größere Unterstützung<br />

seitens des Staates bei der Nutzung erneuerbarer Energiequellen.<br />

Hat sich die Tschechische Republik doch im April in Athen durch<br />

eigenhändige Unterzeichnung des Vertrags über den Beitritt zur EU<br />

durch ihren Präsidenten und Premier dazu verpflichtet, den Anteil der<br />

aus erneuerbaren Energiequellen erzeugten Energie am Gesamtenergieverbrauch<br />

von den derzeitigen 3,2% bis auf 8% im Jahre 2010 zu<br />

erhöhen. Ohne Schaffung eines stabilen unternehmerischen Milieus<br />

mit dem Ziel einer erhöhten Motivation der auf dem Gebiet von erneuerbaren<br />

Energiequellen präsenten Unternehmer, so wie es in Westeuropa<br />

und sogar in einigen Staaten in den USA gang und gäbe ist, wird<br />

es der Tschechischen Republik kaum gelingen, ihr Wort zu halten.<br />

SERVICE<br />

FŰR BAUDENBESITZER<br />

22 23<br />

80 m<br />

Ab Mitte Dezember 2003 können<br />

Sie sich nach vorheriger<br />

Terminabsprache den Betrieb<br />

einer Wärmepumpe vom Typ IVT<br />

Greenline F35 in der Galerie und<br />

Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný<br />

Důl in Horní Maršov anschauen.<br />

WÄRMEPUMPEN IVT<br />

Die schwedische Firma IVT ist einer der größten Hersteller von Wärmepumpen<br />

in Europa, auf deren Herstellung sie sich schon seit 1972 spezialisiert.<br />

Auch auf dem tschechischen Markt festigte die Firma IVT ihre Position,<br />

schon das 12. Jahr werden von ihr diese energiesparenden Geräte<br />

installiert. Von deren Qualität zeugen Hunderte von Wärmepumpen-Installationen<br />

auch in Einfamilienhäusern, sowie weitere interessante Aktionen.<br />

Zum Beispiel im Ort Borová Lada im Böhmerwald werden mithilfe dieser<br />

Wärmepumpen 7 Gemeindeobjekte mit einem Gesamtwärmeverlust von<br />

300 kW beheizt, im Erzgebirge werden 11 Objekte in Boží Dar beheizt,<br />

einschließlich des Rathauses und einer ÖMV-Tankstelle. Auch eine ganze<br />

Reihe von Objekten im Riesen- und Isergebirge werden inzwischen von<br />

IVT-Wärmepumpen beheizt. Eine technisch interessante Lösung ist die<br />

Beheizung der Betriebsobjekte auf der Talsperre Josefův Důl, wo die Wärme<br />

aus dem Sickerwasser der Staumauer gewonnen wird.<br />

Der staatliche Umweltfond subventioniert den Einsatz von Wärmepumpen<br />

nicht nur in Eigenheimen (die Zuwendung beträgt 30% der Investitions-<br />

kosten, maximal 100.000 Kč), sondern auch in Wohngenossenschaften<br />

und bei Unternehmen in Form von Kreditzuschüssen. Finanziell äußerst<br />

attraktiv ist die Installation von Wärmepumpen für Gemeinden und gemeinnützige<br />

Organisationen, die Zuwendung macht hier bis zu 90% der<br />

Installation aus!<br />

Die Firma Ing. Dušan Stejskal befasst sich mit Komplettlieferungen<br />

von IVT - Wärmepumpen und der zusammenhängenden Problematik.<br />

Wärmepumpen werden „schlüsselfertig“ geliefert - einschließlich Projektdokumentation<br />

, Montage und Inbetriebnahme der Wärmepumpe. Für den<br />

Fall eines schon funktionsfähigen Heizsystems führt die Firma eine Begut-<br />

achtung der bestehenden Heizanlage durch und stellt sie im Bedarfsfall auf<br />

das Heizsystem mittels Wärmepumpe um.<br />

Ing. Dušan Stejskal - Montage von IVT-Wärmepumpen<br />

Běloveská 900, 547 01 Náchod, Tel.: 00420 491 433 644, Fax: 491<br />

431 470, Mobiltel.: 777 867 797, e-Mail: ivtnachod@ivtnachod.cz,<br />

www.ivtnachod.cz<br />

DIE WÄSCHEREI IN MLADÉ BUKY<br />

ist die größte in Trutnov und reinigt auch die Wäsche, die von den am höchsten<br />

gelegenen Bauden im ganzen Riesengebirge kommt. Auch während der<br />

Hauptsaison wird hier alle Wäsche binnen 14 Tagen gewaschen, und das zum<br />

Normalpreis, bei einer Wochenfrist mit einem leichten Aufschlag. In der Wäscherei<br />

können sie Einzelheiten festlegen: Abholetermin, Preis, gestärkt oder<br />

nicht, Duftnote, oder wenn gewünscht auch das Bleichen der Bettwäsche.<br />

Auch Textilien werden hier gereinigt, eine neue Dienstleistung ist der Verleih<br />

von Bett-wäsche zu Saisonhöhepunkten. Die Wäscherei sichert auch den<br />

Rücktransport.<br />

Wäscherei, Mladé Buky, PLZ 542 23, Inh. Petr Lukáček, Tel. 00420 871 120,<br />

von Montags bis Freitags von 6 - 14, in der Hauptsaison bis 16 geöffnet.<br />

Radiokommunikation - Ingeneering<br />

Komplette Dienstleistungen für Handy’s im<br />

T-Mobile - Netz für Normalbenutzer und Profis.<br />

Grosshandel mit Heiz- und<br />

Installationsmaterial<br />

Tel.: 499 881 190, 499 781 024, 499 781 026-7<br />

Fax: 499 781 025<br />

Zákopanka 765, 542 32 Úpice<br />

e-Mail: vetim@vetim.cz, www.vetim.cz


24 RIESENGEBIRGS NATIONALPARK<br />

25<br />

Hrabě Jan Harrach<br />

Josef Šourek<br />

Miroslav Klapka<br />

Schon vierzig Jahre lang ist der auf tschechischer Seite liegende Teil<br />

des Riesengebirges Nationalpark. Die Bemühungen um den Schutz<br />

der einzigartigen Gebirgsnatur unseres höchsten Gebirges haben<br />

eine lange Geschichte hinter sich und wie so oft kam es auch hier auf<br />

das Engagement und den Einsatz einzelner konkreter Leute an.<br />

Den Schutzvorkehrungen ging das schier endlose Kennenlernen<br />

der hiesigen Ökosysteme voller seltener Pflanzen- und Tierarten,<br />

verschiedenster Gebilde der Erdoberfläche und der Bedeutung der<br />

einzelnen Landschaftselemente voraus, einschließlich derer, die von<br />

Menschenhand geschaffen wurden und zum Kulturerbe gehören.<br />

Schon im Jahre 1904 wurde an den Hängen des Elbgrunds die<br />

erste Reservation von dem aufgeklärten Mann Jan Harrach, dem Besitzer der Herrschaft Jilemnice, dem Mitbegründer<br />

des Nationalmuseums in Prag, gegründet. Damals kam es nach amerikanischem Vorbild zu einer<br />

Welle von Bemühungen, die letzten Reste unberührter Natur zu bewahren. Interessant ist, dass der Landerwerb<br />

zwecks Gründung privater Reservationen bis heute zum Beispiel in lateinamerikanischen Ländern<br />

praktiziert wird, wo der Staat keine Maßnahmen zur Einschränkung der Rodung und landwirtschaftlichen<br />

Nutzung von bisher jungfräulichen Waldgebieten trifft oder treffen kann. Dabei war die Riesengebirgische<br />

Natur vor hundert Jahren aus heutiger Sicht in ersprießlichem Zustand, die Grundstücke, einschließlich derer<br />

in den höheren Gefilden waren im Besitz von Inhabern, die sich nach den schrecklichen Überschwemmungskatastrophen<br />

zu Ende des 19. Jahrhunderts der Sensibilität des Gebirgsökosystems bewusst waren. Hauptproblem<br />

war dazumal die Plünderung seltener Flora und Fauna durch Sammler, Apotheker und gewöhnliche<br />

Blumen pflückende Touristen. Bis die Wissenschaft begann, auf die außergewöhnliche Position des Riesengebirges<br />

als Ort in Mitteleuropa hinzuweisen, an dem einst die Natur des hohen Nordens und die der Alpen<br />

aufeinander stießen und wo das Ergebnis gleichsam als Wunder bis heute erhalten blieb. Der bedeutende<br />

Botaniker František Schustler reichte am 30. April 1923 den Vorschlag zur Gründung eines Riesengebirgs-<br />

-Isergebirgsnationalparks ein, der nicht nur das Riesengebirge, und das gesamte Rýchorý-Gebirge, sondern<br />

auch das Isergebirge umfassen sollte.<br />

Das vorzeitige Abscheiden des geachteten Professors verhinderte die Realisierung. Ach die Erste<br />

(Tschechoslowakische) Republik hatte ihre vieldiskutierten Streitfälle, so zum Beispiel die Abholzung der<br />

Waldschneise für die Seilbahn zum Berg Černá hora im Jahre 1928 oder der Bau der Masaryk - Gebirgs-<br />

straße von Horní Mísečky nach Zlaté návrší im Jahre 1936. Die gewichtigsten Schäden in der alpinen Zone,<br />

verursacht durch den Bau von Befestigungsanlagen gegen Hitlerdeutschland in den Jahren von 1936 bis<br />

1938, blieben angesichts der ernsten politischen Lage ohne Widerhall. Das größte Gefühl der Hilflosigkeit<br />

bemächtigt sich der Naturschützer, die hinter den meisten Bemühungen eines komplexen Schutzes des<br />

Riesengebirges standen, in den vierziger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Verstaatlichung<br />

deutschen Vermögens im Jahre 1945 und die generelle Überführung von Privatbesitz ins Volkseigentum nach<br />

dem kommunistischen Putsch von 1948 hatte den Interessenverlust der Verwalter um eine hübsches Umfeld<br />

zur Folge und bewirkte nicht nur den Verfall der Objekte selbst, sondern auch der Riesengebirgsnatur. Unter<br />

dem Motto „Die Berge in die Hand der Werktätigen“ blieb die konzeptionelle Lösung der Urlaubergebiete auf<br />

der Strecke und vor jedem Urlauberheim oder jeder betriebseigenen Baude wuchsen Halden von Müll und<br />

Asche. Die früher intensiv bewirtschafteten Wiesen verwucherten mit Unkraut, schwere Technik zerfurchte<br />

die für den Holztransport auf Hörnerschlitten und leichte Fuhrwerke konzipierten Wege. Die unbewirtschafteten<br />

Wiesen mit ihrer seltenen Flora wurden mit Fichtenmonokulturen aufgeforstet, sodass aus botanischer<br />

Sicht einzigartige Lokalitäten wie die auf dem Rýchory einfach ausradiert wurden. Unermessliche Schäden<br />

richteten geologische Untersuchungen auf dem Medvědín, in der Lokalität Žacléřské boudy und vor allem in<br />

den wertvollsten Partien des Riesengrunds (Obří důl) an. Die Naturschutzinteressen im ganzen Riesengebirges<br />

wurden damals von nur drei Konservatoren gewahrt, im Gebiet von Jilemnice von Jindřich Ambrož,<br />

in Vrchlabí von Zdeněk Pilous und in Trutnov vom Botaniker Josef Šourek. Dieser stand an der Wiege der<br />

ersten, vom Staat ausgerufenen Riesengebirgsreservationen und er war bereit, zur Rettung des Obří důl<br />

auch sein eigenes Leben einzusetzen. Zuerst brachte er die örtlichen und staatlichen Bürokraten gegen<br />

sich auf, als er die Verlegung der Trasse der Seilbahn zur Schneekoppe durchsetzte - von der Kapelle im<br />

Riesengrund über die ehemalige Riesenbaude weg, hin zur heutigen Trasse von Pec über den Rosenberg<br />

(Růžova hora). Der obere Abschnitt sollte überhaupt nie gebaut werden, aber die Funktionäre ließen im Jahre<br />

1949 ohne Bewilligung eine Schneise ins Gehölz der Latschenkiefern schlagen und die Seilbahn bis zum<br />

Gipfel der Sněžka verlängern. Als im Jahre 1950 schwere Technik im Riesengrund anfuhr und man hier den<br />

Bergbaubetrieb einleitete, wobei man Halden mit tauben Gestein aufhäufte, schrieb Šourek an verantwortliche<br />

Stellen, alarmierte Kollegen und führte Verhandlungen mit dem hiesigen Bergleuten. Als Legionär und<br />

Adjutant des Präsidenten Masaryk war er ohnehin Persona non grata. Zuerst erschoss man ihm den Hund,<br />

dann nahm man ihn selbst zusammen mit seiner Frau ins Visier und letztendlich wurde er 1959 aus seiner<br />

Funktion als Konservator abberufen. Erst im Jahre 1968, nur ein paar Wochen vor seinem Tod, war ihm<br />

die Rehabilitation vergönnt, als er vom damaligen Kultusminister für seine Verdienste geehrt wurde. Hatte<br />

er doch auf markante Weise zur Einstellung der geologischen Erz-Untersuchungen beigetragen und seine<br />

Meinungen halfen die Öffentlichkeit von der Wichtigkeit einer Ausrufung des Riesengebirgsnationalparks zu<br />

überzeugen. Dies gelang am 17. Mai 1963, genau vierzig Jahre nach dem Vorschlag von František Schustler,<br />

91 Jahre nach der Gründung des ersten Nationalparks, dem Yellostone-Park in den USA im Jahre 1872<br />

und vier Jahre nach Ausrufung des Nationalparks auf der polnischen Seite der Berge. Mit der tatsächlichen<br />

Gründung des KRNAP - diese Abkürzung für den Riesengebirgsnationalpark bürgerte sich rasch ein - wurde<br />

Miroslav Klapka betraut. Mit seinem persönlichen Engagement und seinem Elan gelang es ihm, die ganze<br />

Equipe der ersten Mitarbeitern der formierten Leitung des Riesengebirgsnationalparks für die Arbeit zu begeistern.<br />

Zu anfangs mussten ganze vier Wächter und vier Experten dazu ausreichen, bei Verhandlungen die<br />

Interessen des Naturschutzes zu wahren. Mit minimaler Unterstützung steckten sie die Grenzen des Parks<br />

ab und begannen, den von Gesetzesseite geforderten Maßnahmen Leben zu verleihen. Es war viel zu tun.<br />

Hunderte von wilden Deponien mussten beseitigt werden, die Touristenströme mussten in den Reservationen<br />

auf gekennzeichnete Wanderwege gelenkt werden und der Fahrverkehr in den Bergen musste stark reduziert<br />

werden. Bald darauf wurde die systematische Forschung der Bergwelt in Angriff genommen, der Naturschutz<br />

musste durch eigene Herausgebertätigkeit in Zeitschriften, in der Fachliteratur, in Flugblättern und<br />

Wanderführern für die Besucher publik gemacht werden. Im Jahre 1967 wurde das Riesengebirgsmuseum<br />

mit seiner reichhaltigen Bücherei und seiner volkskundlichen Sammlung der Leitung des KRNAP unterstellt.<br />

Kurz nach der der Okkupation durch die Bruderarmeen des Warschauer Pakts im Jahre 1968 wurde der<br />

Direktor Miroslav Klapka wegen „politischen Unzuverlässigkeit“ seiner Funktion enthoben. Er hatte es unter<br />

anderem gewagt, eine Beschwerde an höhere Stellen zu schreiben, in der er die Schäden beschrieb, die der<br />

Natur durch sowjetische Soldaten zugefügt wurden. Dabei ging es ihm vor allem darum, die Armeeeinheit<br />

wegzubekommen, die sich mitten in der Reservation des Rýchory-Gebirges eingegraben hatte. Die Russen<br />

blieben vorerst, aber Klapka ging gleich - zur Arbeit in die Grube. Die tiefen Fahrrinnen mit Weidenanflug<br />

zeugen noch heute vom ehemaligen Lager der Roten Armee. Ein qualitativer Sprung begann im Jahre 1974,<br />

als Jiří Svoboda zur Leitung des KRNAP stieß. Dem Mann mit klarer und für jene Zeit mutiger Vision gelang<br />

es mitten im realen Sozialismus, in dem sich andere Bauvorhaben ganze Jahre hinschleppten, Vieles zu realisieren<br />

- fünf Lehrpfade, vier neue Dienststellen für die Terrainarbeit, eine Zucht zur Rettung des Auerhahns<br />

auf dem Rýchory, die Beendigung der Rekonstruktion des Klosters von Vrchlabí als Domizil für das Riesengebirgsmuseum<br />

und die Eröffnung der modernen ökologischen Ausstellung „Leben und Stein“, die Gründung<br />

der Volkskundeausstellung und die Gewinnung der Räume in den drei restaurierten historischen Häusern in<br />

Vrchlabí, die Gründung der ökologischen Ausstellung im Obří důl - Schatz des Riesengebirges, das Zentrum<br />

zur Öko-Erziehung auf dem Rýchory und viele weitere Aktivitäten. Vor allem bei der ökologischen Erziehung<br />

und bei der Publicity des Naturschutzes hat der Direktor - Erbauer Jiří Svoboda in 11 Jahren ein gewaltiges<br />

Stück Arbeit geleistet. Die meisten dieser Einrichtungen sind immer noch in Betrieb und dienen den Besuchern<br />

des Riesengebirges nach wie vor.<br />

Nach einigen Jahren der Stagnation, verstärkt durch den Schock der ökologischen Katastrophe der<br />

Immissionsschädigung der Wälder, kam es erst nach dem Wechsel in der politischen Szene im Jahre 1989<br />

zu einer weiteren Verbesserung des Naturschutzes im Riesengebirge. In einem Auswahlverfahren wurde<br />

Jan Štursa zum Direktor gewählt, der heute dienstälteste Naturschützer in der Leitung des Nationalparks.<br />

Während seiner vierjährigen Amtszeit kam es zu Veränderungen in der Gesetzeslage zu Gunsten des<br />

Naturschutzes und zur Bestärkung der Position des KRNAP. Ein Teil der bebauten Siedlungen des Nationalparks<br />

gingen in die Schutzzone mit freierem Regime über, aber gleichzeitig wurde die Entscheidungsgewalt<br />

der Leitung des KRNAP bei Entscheidungen erhöht, die die Eingliederung in die wertvollsten Partien der<br />

I. und II. Zone betreffen. Mit dem Aufschwung unternehmerischer Aktivitäten kam es zu so mancher Cause, in<br />

denen von den Naturschützern Zugeständnisse in diesen Zonen gefordert wurden, aber dank der fachlichen<br />

Kompetenz der Mitarbeiter des KRNAP gelang es die Vermarktung der wertvollsten Partien zu verhindern.<br />

Gerade Jan Štursa ist ein würdiger Repräsentant der fachlichen Qualitäten der Leitung. Sein ursprüngliches<br />

Fachgebiet ist die Geobotanik, aber als erster im Riesengebirge präsentierte er die Problematik quer durch<br />

das gesamte Spektrum naturwissenschaftlicher und sozialer Fachbereiche. Nach 38 Dienstjahren in der<br />

Leitung des KRNAP ist er heute der renommierteste Ökologe des Riesengebirges.<br />

Einer grundsätzlichen Reorganisation des KRNAP nahm sich am 1. Januar 1994 Oldřich Lábek an.<br />

Am gleichen Tag schlossen sich zwei vorher nebeneinander auf gleichem Gebiet arbeitende Wirtschafter<br />

zu einer Organisation zusammen. Die Förster und Heger mit all ihren Forsthäusern und -wegen, mit ihren<br />

Kalamitätswaldschlägen, Aufforstungen, mit Wildfütterung und Jagd und vielen weiteren Tätigkeiten wurden<br />

zum festen Bestandteil des Riesengebirgsnationalparks. Vom neuen Direktor erwartete man die kontinuierliche<br />

Fusion und vor allem die harmonische Zusammenarbeit zwischen den beiden früher im Wettbewerb<br />

stehenden Naturschützern und Förstern. Bei weitem kein einfaches Unterfangen - aber Oldřich Lábek gelang<br />

es, die Annäherung einzuleiten. Die Ökologen begrüßten die Möglichkeit, sich eng an der Erstellung der<br />

Forstpläne zur Erneuerung des ursprünglichen Waldbestands beteiligen zu können und die Förster erfreut<br />

die Rückkehr zur soliden Forstarbeit, bei der nicht die Kubikmeter Holz, sondern die Qualität des Waldes im<br />

Vordergrund steht.<br />

Die derzeitige Leitung des Parks mit ihrem Direktor Jiří Novák an der Spitze setzt diesen Trend zur Verbesserung<br />

des anvertrauten Gebiets fort. Dem Besucher fallen sicher nicht nur die hübsch hergerichteten<br />

Informationszentren, die kleinen Lehrausstellungen und die großen Museen ins Auge, sondern auch die Spazierwege<br />

und Lehrpfade, die erneuerten Waldwege und -steige, die restaurierten, in der Gebirgslandschaft<br />

verstreuten Denkmale, Forsthäuser und Betriebsobjekte, die touristischen Raststätten, sowie die Trassen<br />

für Skiläufer und Mountainbiker. Weniger augenfällig und dabei genauso wichtig sind die mittels derartiger<br />

moderner Technologien erfüllten wissenschaftlichen Aufgaben, von denen die Begründer des ersten Nationalparks<br />

in Tschechien nicht einmal zu träumen wagten. Eine Aufgabe haben die Mitarbeiter der Leitung des<br />

Riesengebirgsnationalparks nach wie vor - nämlich die Besucher des Riesengebirges davon zu überzeugen,<br />

dass die Erhaltung der sensiblen Gebirgsnatur bei gleichzeitigem aktivem Kennenlernen und Nutzung der<br />

Landschaft nur nach den Regeln der nachhaltigen Entwicklung stattfinden kann. Nur solch ein Trend bringt<br />

Freude und Prosperität und erhält die Schönheit des Riesengebirges auch für künftige Generationen.<br />

Jiří Svoboda<br />

Jan Štursa<br />

Oldřich Lábek


26 SOMMERKALENDARIUM RENNERBAUDE UND ZIEGENRŰCKEN<br />

27<br />

April - 15. 6. - Trautenauer Maler, Riesengebirgsmuseum (KM) Vrchlabí, Kloster<br />

April - 29. 6. - 40 Jahre KRNAP-Leitung, KM Vrchlabí, Drei historische Häuser<br />

bis 15. 6. - Jaromír Komínek - Wann? Woher?, Ausstellung von Gemälden und<br />

Zeichnungen aus den Jahren 1992 - 2002, Riesengebirgsvorland-Museum in<br />

Trutnov<br />

2. 5. - 29. 6. - Blick in die Vergangenheit, Ausstellung über die 138 Jahre andauernde<br />

Herrschaft der Jesuiten, über die Papierherstellung in Prkenný Důl und<br />

die Einführung des elektr. Stroms, Städtisches Museum Žacléř<br />

13. 5. - 13. 7. - Vladimír Preclík, Plastiken und Gemälde, Städtische Galerie<br />

Trutnov<br />

17. 6. - 29. 6. - Riesengebirge aus der Kinderperspektive, KM Vrchlabí, Kloster<br />

21. 6. - Sonnenwende 2003 - Musikfestival für „Pfarre und alte Kirche“ in Horní<br />

Maršov um 11 Uhr im Hof des Pfarrhauses - Theaterensemble Nejhodnější Medvídci<br />

mit Chilliaster-Vorstellung, um 13 Uhr in der alten Kirche, Vlastislav Matoušek<br />

(Shakuhachi - japanische Bambusflöte), Karel Babuljak (Zither und Gesang),<br />

Dagmar Andrtová - Voňková, (Gitarre und Gesang), Irena und Vojtěch Havlovi<br />

+ Petr Nikl, (alternative Musik + künstlerische Präformation) Elena Kubičková +<br />

Fabrice Michel, (klassische indische Raga-Musik - Esraj, Tablas), Oldřich Janota,<br />

(alternative Musik), um 19 Uhr in der alten Kirche Miroslav Gabriel Částek mit der<br />

Veranstaltung Citadela, Meditation über den Sinn des Lebens von A. de Saint-<br />

Exupéry und Z. Pololáník<br />

22. 6. - Musikalischer Gottesdienst aus dem Jahre 1968, in der Friedhofskirche<br />

Jungfrau Maria Himmelfahrt in Horní Maršov um 11 Uhr, Text Pavla Zachařová,<br />

Musik Luboš Svoboda, es dient der Pfarrer der Tschechoslowakischen Husitenkirche<br />

Tomáš Karel, begleitet von der Hus Band<br />

26. 6. - 26. 10. - Deutsche Kunst in und um Trutnov, Riesengebirgsvorland-<br />

-Museum in Trutnov<br />

27. 6. - 29. 6. - Spindlermühler Kirmesfest, kulturelle und sportliche Veranstaltungen,<br />

traditionelle Rübezahl-Ankunft<br />

28. 6. - Adrenalin Cup in Špindlerův Mlýn, offene internationale tschechische<br />

Meisterschaften im Stafetten-Extremwettkampf,19km Lauf, 4 km Paragliding, 4km<br />

Kajak, 28km MTB, Veranstaltungen am Rande für die Öffentlichkeit, gebührenfreier<br />

Minibus<br />

28. 6. - Tag des Handwerks, alte Gewerbe einschl. Verkauf der Erzeugnisse vor<br />

dem Riesengebirgsvorland-Museum in Trutnov<br />

28. 6. - Traditionelle Gedenkveranstaltung zum 137. Jahrestag der Schlacht<br />

bei Trutnov im Jahre 1866, um 9 Uhr Treffen uniformierter Truppeneinheiten und<br />

Besucher vor dem Riesengebirgsvorland-Museum in Trutnov, um 10 Uhr - Besichtigung<br />

der ständigen Ausstellung „Schlacht bei Trutnov“, um 10.45 - Abmarsch<br />

der historischen Einheiten zum Rübezahlplatz (Krakonošovo náměstí), um 11<br />

Uhr - Vorstellung der Einheiten, Übermalen der Ziffern der Gedenktafel mit dem<br />

Datum 27.6. 1866 mit schwarzer Farbe zum Zeichen der Trauer und Ehrensalve,<br />

Abmarsch zum General Gablenz-Denkmal zur Galgenhöhe (Šibeník), dort um<br />

12.30 Uhr Aufstellung der Einheiten, Trauerakt und Ehrensalven<br />

1. 7. - 14. 9. - Handwerkssommer, Beispiele handgemachter Erzeugnisse und<br />

Ausstellung von Maisblatterzeugnissen von Jarmila Horná, KM Vrchlabí, Drei<br />

historische Häuser<br />

4. 7. - 31. 8. - 50 Jahre Puppentheater-Ensemble Permoník, Städtisches<br />

Museum Žacléř<br />

8. 7. - 5. 10. Mühle und Mühlchen für Korn und Kümmel, ethnografische Ausstellung<br />

aus den Sammlungen des KM Vrchlabí, Kloster<br />

22. 7. - 27. 8. - Milan Lhoták, Fotografie, - Jan Skořepa, Bilder aus Afrika, Städtische<br />

Galerie Trutnov<br />

9. 8. - Tschechische Meisterschaften der Juniorinnen, Junioren, Frauen und<br />

Männer im Berganlauf von Janské Lázně zum Černá hora<br />

14. 8. - Orgelkonzert am Vorabend des Festtages Jungfrau Maria Himmelfahrt in<br />

der Kirche von Horní Maršov<br />

16. 8. - Jahrmarkt in Maršov am Stadtplatz ab 10 Uhr bis in die Nacht, ein Folklore-Ensemble<br />

tritt auf, Konzert auf Ivan Hlas .....<br />

22. 8. - 24. 8. - „Trutnov 1987 - 2003“ Open Air Music Festival, größtes<br />

Woodstock in Tschechien<br />

4. 9. - 23. 9. - Robert Kukla, Gemälde des polnischen bildenden Künstlers, - Vladimír<br />

Renčín, Humorzeichnungen, Städtische Galerie Trutnov<br />

5. 9. - 31. 10. - Eva Pohořalá, Kunstgewerbe-Keramik, Städtisches Museum<br />

Žacléř<br />

9. 9. - 26. 10. - Jiří F. Jakoubek, Ausstellung von Gemälden und Grafiken, KM<br />

Vrchlabí, Kloster<br />

23. 9. - 2. 11. - Wer nicht müßig ist IV, die Arbeiten bekannter und unbekannter<br />

volkstümlicher Autoren aus der Umgebung von Vrchlabí, KM Vrchlabí, Drei historische<br />

Häuser<br />

30. 9. - 12. 11. - Dalibor Matouš, Gemälde, Grafik, Städtische Galerie Trutnov<br />

14. 10. - 30. 11. - Fritz Hartmann, Gemäldeausstellung, KM Vrchlabí, Kloster<br />

4. 11. - 18. 1. - Postgeschichte, Ausstellung zur Geschichte der Post in und um<br />

Vrchlabí, KM Vrchlabí, Kloster<br />

TOURISTISCHE BERGWERKSBEGEHUNG IN ŽACLÉŘ<br />

Schon am 15. August 1570 wurde in der Umgebung von Žacléř Steinkohle „gehackt“, aber zu einem richtigen Aufschwung der Kohleförderung kam es erst im 18. und 19. Jahrhundert.<br />

Die Lagerstätte wird von einem dichten Netz von Schächten und Stollen durchzogen. Schon gegen 1950 entstand durch Zusammenschluss einiger Schächte die heutige<br />

Zeche Jan Šverma, die älteste Steinkohlengrube in Böhmen. Ungefähr zu jener Zeit begann man mit dem Teufen des Förderschachts Jan, dem nur wenig zu einer Tiefe von einem<br />

Kilometer fehlt. An die 600 Bergleute förderten 200 - 250 Tausend Tonnen Steinkohle pro Jahr. Der Übergang zur Marktwirtschaft enthüllte die ökonomische Unvertretbarkeit<br />

eines weiteren Betriebs. Nach mehr als vier Jahrhunderten endete am 31.12.1992 der Steinkohleabbau in Žacléř. Unter Tage blieben ausser nicht unbedeutenden Kohlevorräten<br />

auch 77 km Stollen und Querschläge auf einer Fläche von 10 km 2 , die nach und nach aufzufüllen sind. Dieser Langzeitaufgabe nahm sich die Gesellschaft Gemec an, die Stück<br />

für Stück noch nutzbares Grubenmaterial demontiert und im Nachhinein die verlassenen Stollen mit Ascheschlamm aus einem E-Werk zuschwämmt. Die Schachteinrichtungen<br />

müssen also noch einige Jahre betriebsfähig bleiben. So kam man auf den Einfall, einen Teil des Schachts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nun kann also jeder, der über<br />

10 ist, das Abenteuer einer Bergwerksbegehung erleben. Zuerst muss man sich einer Eingangs-Sicherheitsbelehrung unterziehen und sich mit der Funktion des Selbstrettungsatmungsgeräts<br />

vertraut machen. Im Umkleideraum bewahren sie sich Ihre Privatsachen in einem Garderobeschrank auf und schlüpfen in die Bergmannskluft und Gummistiefel.<br />

Unerlässlich ist der Schutzhelm mit Stirnlampe und Batterie am Gürtel. Mit der Batterie und dem Atmungsgerät wird Ihnen gegen Unterschrift auch die traditionelle nummerierte<br />

Blechmarke ausgehändigt. Die bleibt in der Markenkammer auf einer Orientierungstafel hängen, bis Sie wieder zu Tage fahren.<br />

Der Förderkorb bringt Sie in die erste Sohle in einer Tiefe von 100 Metern. Alles ist authentisch und trotz „antiquarischem“ Aussehen auch voll funktionsfähig. Die Stollen<br />

sind mittels Heizmännern ausgebaut und mit Betonverzugsplatten oder Halbspalten verkleidet. In den Lücken sieht<br />

man hier und da Steinkohleadern glänzen. Ab und zu kommt man an auf Schienen stehenden Huntenzügen voller<br />

Grubenmaterial vorbei. Man durchläuft sogenannte Wetterbrücken - Kammern, die von beiden Seiten mit schweren<br />

Eisenbetontoren versehen sind, stattet dem Mini-Depo von Grubenlokomotiven und der Pumpstation einen Besuch<br />

ab, wo mächtige Pumpen für den Kreislauf des Grubenwassers sorgen. All dies unter der Leitung professioneller Bergleute,<br />

von denen einige auch deutsch sprechen. Obertags erwartet Sie noch ein Besuch der Fördermaschinenhalle,<br />

die Zurückgabe der Kluft und dann, schwups unter die Dusche. Schneller als in zwei Stunden ist der Rundgang kaum<br />

zu schaffen. Die hübsche Eintrittskarte für 250 Kronen wird Ihnen nach diesem aussergewöhnlichen Erlebnis nicht<br />

zu teuer vorkommen. Glück auf !<br />

Touristische Bergwerksbegehung in Žacléř, Gesellschaft Gemec s.r.o., Tel. Reservierung 00420 499 876 154 bis<br />

7, Fax: 499 876 123. Die Bergwerksbegehung können jeweils höchstens 20 Interessenten und mindestens 3 Personen<br />

absolvieren. Eine Bergwerksbegehung inklusive Minischulung dauert zirka 3 Stunden. Exkursionen sind möglich bei<br />

einer Bestellung von mindestens zwei Tagen im Voraus für mindestens 10 Personen (auch samstags). Man parkt vor<br />

dem Werk. Führung auch in Deutsch. http:// www.volny.cz/gemec.<br />

Wo die Rennerbaude nun wirklich 140 Jahre lange gestanden hat, davon können sie sich bei einer auf den Seiten 12 und 13 beschriebenen Tour rund herum um den<br />

Ziegenrücken (Kozí hřbety) überzeugen. Wo die Inhaber sie gern gehabt hätten, ist auf den Ausschnitten der Ansichtskarten aus den Jahren 1898 bis 1925 zu sehen.<br />

Keine der Darstellung entspricht der Wirklichkeit, nur die Wandlungen der Baude sind reell.


Weitere Informationszentren: Das Stadt-I-Zentrum (MiS) in Janské<br />

Lázně 499 875 161. Das Riesengebirgstouristen - I - Zentrum in Svoboda<br />

499 871 167, das I-Zentrum Turista in Pec pod Sněžkou, 499 736 280,<br />

IC Malá Úpa in Pomezních Boudách 499 891 112, das I-Zentrum in Trutnov<br />

am Markplatz 499 818 245, das I-Zentrum (IC) in Špindlerův Mlýn Tel. 499<br />

523 656, Vrchlabí 499 422 136, das I-Zentrum (IC) Flora im Haus des<br />

Dienstes in Benecko 481 582 606, IC Harrachov, 481 529 600, I-Zentrum<br />

Jilemnice 481 541 008, (PL) Karpacz (004875 7618605).<br />

DAS INFORMATIONSZENTRUM VESELÝ VÝLET<br />

GALERIE - WECHSELSTELLE<br />

in Temný Důl - Horní Maršov, Tel., Fax: (00420) 499 874 298<br />

Pec pod Sněžkou, Tel.: (00420) 499 736 130, Fax: (00420) 499 736 131, (00420) 499 874 221<br />

e-mail: veselyvylet@mbox.vol.cz<br />

www.veselyvylet.cz<br />

täglich 8.30 - 18.00 Uhr<br />

Telefonanschlüsse: Am 22. IX. 2002 kam es zu einer kompletten<br />

Umnummerierung aller Telefonanschlüsse in Tschechien. Nun beginnen<br />

alle Tel.nummern von Festanschlüssen im östl. und mittleren Riesengebirge<br />

mir der Nummer 499 (aus dem Ausland 00420 499). Informationen zu Tel.<br />

nummern - 1180.<br />

Gesundheitswesen: Schnelle medizinische Hilfe Trutnov und Vrchlabí Tel.<br />

155, 499 735 921, für das östliche Riesengebirge ist der Bereitschaftsdienst<br />

in Trutnov 499 840 100, Krankenhaus Trutnov 499 866 111, Zahnarztpraxis<br />

finden sie in Pec pod Sněžkou 603 413 113, in Horní Maršov 499 874 144,<br />

499 874 166, Kinderartzpraxis 499 874 143, in Janské Lázně 499 875 116,<br />

in Svoboda nad Úpou 499 871 140, Kinderartzpraxis 499 871 287, die<br />

Apotheke ist in Horní Maršov folgendermassen geöffnet: Mo.-Fr. 8.00 -<br />

12,30 Uhr, 14.00 - 17.00 Uhr 499 874 121 auch Svoboda nad Úpou 499 871<br />

264, Bereitschaftsdienst in Vrchlabí (auch für Šp. Mlýn) 499 421 155.<br />

Polizei: Ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov und Vrchlabí 158,<br />

Verkehrsunfälle 499 804 251, Dienststelle in Pec pod Sněžkou 499 736<br />

233, Svoboda nad Úpou 499 871 333, in Šp. Mlýn 499 433 354, Horní<br />

Maršov 499 874 133, Gemeindepolizei in Janské Lázně 603 345 538,<br />

Gemeindepolizei Šp. Mlýn 606 484 805, 499 523 115.<br />

Feuerwehr: ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov 150, 499 848 411.<br />

Parkplätze: Bewachte Parkplätze in Velká Úpa 499 896 156, in Pec bei<br />

der Kapelle 499 736 179, und Zelený Potok 728 153 268, in Malá Úpa<br />

- Spálený Mlýn 499 891 128 und auf den Pomezní Boudy 499 891 145, in<br />

Janské Lázně bei der Seilbahn 499 875 124, in Špindlerův Mlýn 499 523<br />

229, 499 523 119.<br />

Stadt- und Gemeindeämter: Horní Maršov 499 874 156, Janské Lázně<br />

499 875 101, Soboda nad Úpou 499 871 105, Pec pod Sněžkou 499 896<br />

215, Malá Úpa 499 891 157, Žacléř 499 878 510, Šp. Mlýn 499 433 226,<br />

Amtsstunden jeweils Mo+Mi von 8 - 12 Uhr und von 12,30 - 17 Uhr.<br />

Meteorologische Station: in Pec pod Sněžkou 499 796 303.<br />

Die Verwaltung des Riesengebirgsnationalparks: Das Zentrum in Pec<br />

pod Sněžkou 499 896 213, Mo-So (Winter Mo-Fr) 7.30-12.00 Uhr, 12.30 -<br />

18.00 Uhr, Špindlerův Mlýn 499 433 228, 8.00 - 16.45, Rokytnice - 481 523<br />

694, Harrachov 481 529 188. Das Museum im Obří Důl 499 736 311, Mo-Fr<br />

9.00 - 12.00 Uhr, 13.00 - 16.00 Uhr. Information und Wechselstube Temný<br />

Důl 499 874 264, tägl. Mo-Do 8.00 - 16.30, Fr. 8.30 - 18.00, Sa+So 9.00 -<br />

16.30. Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí täglich ausser montags von 8.00<br />

- 16.00 Uhr 499 456 708, Rýchorská bouda 499 895 107.<br />

Forstwirtschaft Vrchalbí: 499 456 111, Forst - Horní Maršov 499 874<br />

161, Pec pod Sněžkou 499 896 214, Svoboda nad Úpou 499 871 159,<br />

Špindlerův Mlýn 499 433 282.<br />

Gottesdienste: Horní Maršov Samstag 17.00 Uhr, Svoboda nad Úpou<br />

Sonntag 11.15 Uhr, Janské Lázně Sonntag 8.30 Uhr, Velká Úpa Samstag<br />

15.30 Uhr, Špindlerův Mlýn Sonntag 10.00 Uhr. Zusammenkünfte der<br />

Versammlungen der Zeugen Jehovas im Königreichsaal in Trutnov,<br />

Bergrettungsdienst (Horská služba): Ganzjähriger ständiger Bereitschaftsdienst<br />

ist in Špindlerův Mlýn 499 433 239 (602 448 338). Im Winter<br />

in Pec pod Sněžkou499 896 233 ist die Dienststelle täglich von 7 - 22 Uhr<br />

geöffnet (außer dieser Zeit 602 448 444).<br />

In Malá Úpa auf den Pomezní Boudy 499 891 233 (606 157 935), Janské<br />

Lázně 499 895 151 (606 157 936), Strážné 499 434 177 (606 157<br />

934), Harrachov 481 529 449 (602 448 334), Rokytnice nad Jizerou<br />

481 523 781.<br />

Bojiště 103. Wöchentliche Zusammenkünfte: Jeden Dienstag (17.45) und<br />

Donnerstag (19.00). Öffentliche Vorträge jeweils jeden Sonntag von 9.30<br />

bis 11.30 Uhr und von 16.30 bis 18.30 Uhr.<br />

Die Tankstelle in Svoboda n. Úpou täglich geöffnet Benzina,499 871 128,<br />

5.00 - 22.00; Lucraco Oil, 499 871 188, 6.00 - 21.00. Weitere Tankstellen,<br />

die ununterbrochen geöffnet sind, befinden sich in Trutnov und Vrchlabí in<br />

Špindlerův Mlýn täglich von 7.00 - 17.00 Uhr (sonntags ab 8 Unr, Tel. 499<br />

433 295).<br />

Autowerkstätten und Reifenservice: Svoboda nad Úpou - Hlávka 499<br />

871 153, täglich von 7.00-12.00, 13.00-17.00 Uhr, Mladé Buky - Hák 499<br />

873 405, Reifenservice - 499 773 263, Autoklub Bohemia Assistance<br />

(0/124).<br />

Grenzübergänge: Malá Úpa 499 891 133 - (auch für KFZ - aber nur<br />

PKW) - rund um die Uhr geöffnet, ebenso die Übergänge in Královec bei<br />

Žacléř und in Harrachov. Touristen-Grenzübergänge sind bei der Luční<br />

bouda, am Slezský dům, der Špidlerova bouda, im Sattel Soví sedlo, und<br />

bei der Vosecká bouda, Bobr - Niedamirów, Horní Albeřice - Niedamirów-<br />

Im Winter geöffnet 9.00-16.00 Uhr, im Sommer 8.00-20.00 Uhr. Pass<br />

mitnehmen.<br />

Seilbahnen: Zur Schneekoppe Pec pod Sněžkou, Tel. 499 895 137, täglich<br />

zu jeder vollen Stunde 8-18 Uhr., die Teilstrecke Růžová hora - Gipfel je<br />

nach Wetter. Portášky Velká Úpa, 499 736 347, täglich jede volle Stunde<br />

8.30-17.00 Uhr, von 15. 2. bis17.30. Černá hora Janské Lázně, 499 875 152<br />

täglich um 7.30 und dann jede volle Stunde von 8-18 Uhr. Na Pláň Šp. Mlýn<br />

- Sv. Petr, 499 497 215 und Medvědín Šp. Mlýn, 499 433 384 täglich 8.30-<br />

16.00 und 18.00 Uhr., Žalý Vrchlabí 499 423 582, Lysá hora Rokytnice, 481<br />

523 833, Čertova hora Harrachov, 481 528 151.<br />

Panorama-Kamera: Täglich werden im 2. Tschechischen Fernsehen von<br />

7.55 - 8.30 Uhr live Landschaftsausschnitte aus Harrachov, Lysá Hora,<br />

Medvědín, Svatý Petr in Špindlerův Mlýn, Pec pod Sněžkou, Malá Úpa und<br />

Černá hora gezeigt.<br />

CYKLOSERVIS MIKLI<br />

Reparatur von Straßenrädern<br />

und MTB’s, SHIMANO Service.<br />

Miloslav Klimeš sen.<br />

Slovany 122, Horní Maršov<br />

Tel./fax: 499 874 236, Tel.: 737 504 811

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