PKV-Rechenschaftsbericht 2011 - PKV - Verband der privaten ...
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Der <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong> in Politik und Öffentlichkeit<br />
politische Einflussnahme seit Jahrzehnten auf die Geschäftspolitik <strong>der</strong><br />
Versicherungsunternehmen.<br />
Ziel <strong>der</strong> Reform ist es, im Interesse <strong>der</strong> Versicherten besser den von den<br />
Versicherungsunternehmen eingegangenen Risiken gerecht zu werden. Künftig<br />
beurteilt die Aufsicht die Geschäfte <strong>der</strong> Unternehmen nach Art und Größe <strong>der</strong><br />
eingegangenen Risiken – und das sowohl mit Blick auf das eigentliche Versicherungsgeschäft<br />
als auch mit Blick auf die Kapitalanlagen. Je riskanter eine<br />
Anlage, so das Konzept, desto mehr Eigenkapital ist nötig, um Verluste ausgleichen<br />
zu können und die Versicherten so vor einer Insolvenz zu schützen.<br />
Die Private Krankenversicherung begrüßt die Ziele von Solvency II. Die EU hat<br />
das System in bislang fünf Testläufen geprüft, zuletzt von August bis November<br />
2010. Das Ergebnis dieser letzten, „QIS 5-Auswirkungsstudie“ genannten Generalprobe:<br />
Die deutschen <strong>PKV</strong>-Unternehmen haben mit Erfolg an den Studien<br />
teilgenommen – ein Beleg für die solide Geschäfts- und Anlagepolitik <strong>der</strong> Branche.<br />
Auch was die einzelnen Unternehmen betrifft, geht die Bundesanstalt für<br />
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) davon aus, dass nach dem heutigen Stand<br />
<strong>der</strong> Regelungen alle Mitglie<strong>der</strong> des <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong>s mit dem Inkrafttreten von<br />
Solvency II in <strong>der</strong> Lage sind, die neuen Kapitalanfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen.<br />
Dennoch ist die neue Aufsichtswelt kein Selbstläufer. Es ist noch Einiges an<br />
Feinjustierung nötig, bevor Solvency II in Kraft treten kann. Die Private Krankenversicherung<br />
bringt sich dabei konstruktiv in die Debatte ein, um das beson<strong>der</strong>e<br />
Geschäftsmodell <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> sachgerecht abzubilden. Als Erfolg ist in jedem Fall<br />
schon jetzt die Verankerung des inflationsneutralen Bewertungsverfahrens zu<br />
sehen, durch das die spezifischen Belange <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> im Rahmen von Solvency II<br />
berücksichtigt werden.<br />
Stärkung <strong>der</strong> Dualität<br />
Viele Fragen des Jahres <strong>2011</strong> werden die <strong>PKV</strong> auch 2012 beschäftigen. Geför<strong>der</strong>te<br />
Pflegezusatzversicherung, Unisex-Kalkulation, Solvency II, Nichtzahlerproblematik<br />
und gegebenenfalls auch Arbeiten an einer neuen GOÄ bilden einen<br />
Überhang an Sachfragen, <strong>der</strong> gleichwohl auf eine zunehmende Polarisierung in<br />
grundsätzlichen Fragen mit Blick auf die nächste Bundestagswahl treffen kann.<br />
Unter <strong>der</strong> Überschrift „Bürgerversicherung“ streben SPD, Bündnis 90/Die Grünen,<br />
Die Linke und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) eine Neuordnung des<br />
deutschen Gesundheitswesens an. Zur zukünftigen Finanzierung des Gesundheitswesens<br />
sollen <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversicherte<br />
Personenkreis ausgeweitet und – direkt o<strong>der</strong> indirekt – zusätzliche Einkommensarten<br />
in die Beitragspflicht einbezogen werden. Die Befürworter <strong>der</strong><br />
Bürgerversicherung verfolgen dabei, trotz erheblicher Unterschiede im Detail,<br />
ein gemeinsames Ziel: Die Abschaffung <strong>der</strong> Privaten Krankenversicherung in<br />
ihrer heutigen Form.<br />
Alle Modelle <strong>der</strong> Bürgerversicherung stellen in Aussicht, dass die Beitragssätze<br />
sinken. So soll den Schwächen <strong>der</strong> umlagefinanzierten GKV begegnet werden.<br />
Tatsächlich löst die Bürgerversicherung keines <strong>der</strong> Probleme im Gesundheitswesen<br />
– im Gegenteil.<br />
Deutschland hat im internationalen Vergleich eines <strong>der</strong> leistungsstärksten<br />
Gesundheitssysteme mit einem sehr hohen medizinischen Standard. Auch<br />
dank des dualen Systems aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung<br />
steht allen gesetzlich und privat Versicherten ein flächendeckendes Netz von<br />
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