PKV-Rechenschaftsbericht 2011 - PKV - Verband der privaten ...
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den gesetzlichen 10-Prozent-Zuschlag begrenzt. Die in einem Geschäftsjahr an<br />
einen einzelnen Versicherungsvermittler gewährten Zahlungen und sonstigen<br />
geldwerten Vorteile für den Abschluss von Krankenversicherungen werden analog<br />
zum Vertragsdeckel begrenzt. Bestandspflegeprovisionen sind ausdrücklich<br />
ausgenommen. Die auf fünf Jahre festgesetzte Stornohaftungszeit gilt nicht bei<br />
Kündigung infolge von Versicherungspflicht in <strong>der</strong> GKV. Diese Regelungen sind<br />
am 1. April 2012 in Kraft getreten.<br />
Der <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong> sowie einzelne <strong>PKV</strong>-Unternehmen hatten schon seit einiger<br />
Zeit öffentlich im Kunden- wie im Brancheninteresse eine gesetzliche Regulierung,<br />
insbeson<strong>der</strong>e eine Ausdehnung <strong>der</strong> Stornohaftungszeit, eingefor<strong>der</strong>t, da<br />
die Branche sich aus kartellrechtlichen Gründen nicht selbst regulieren darf. Die<br />
neue gesetzliche Regelung begegnet Fehlanreizen – vor allem den sogenannten<br />
Umdeckungen von Versicherten. Nun muss geprüft werden, ob sich die neuen<br />
Vorschriften auch in <strong>der</strong> Praxis bewähren. Es geht darum, Übertreibungen bei<br />
den Provisionen zu vermeiden, ohne jedoch die Qualität <strong>der</strong> persönlichen Beratung<br />
und Betreuung <strong>der</strong> Versicherten durch die Vermittler zu beeinträchtigen.<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig ist, dass im Interesse <strong>der</strong> Versicherten angesichts <strong>der</strong> im<br />
Grundsatz lebenslangen Absicherung in <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> die fortdauernde persönliche<br />
Betreuung durch die Vermittler uneingeschränkt gewährleistet bleibt.<br />
Unabhängige Patientenberatung<br />
Der <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong> in Politik und Öffentlichkeit<br />
Die Private Krankenversicherung beteiligt sich seit <strong>2011</strong> an <strong>der</strong> Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Die Mittel <strong>der</strong> <strong>PKV</strong><br />
dienen dazu, ein eigenständiges, neues Projekt umzusetzen. Zusätzlich zum<br />
Beratungsangebot <strong>der</strong> UPD wird ratsuchenden Menschen mit Migrationshintergrund<br />
ein muttersprachliches Beratungsangebot unterbreitet.<br />
In Deutschland leben etwa 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Das sind 19 Prozent <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Gut 3 Millionen Menschen haben<br />
ihre Wurzeln in <strong>der</strong> Türkei, 2,9 Millionen in den Nachfolgestaaten <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Sowjetunion. Bislang waren die regulären Beratungsangebote auf deutschsprachige<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher ausgerichtet und gehen an den<br />
Bedürfnissen <strong>der</strong> Ratsuchenden mit Migrationshintergrund vorbei.<br />
Die UPD setzt seit dem 1. August <strong>2011</strong> ein qualifiziertes Team von Ärzten, Juristen,<br />
Sozialpädagogen, Gesundheits- und Pflegewissenschaftlern mit türkischen<br />
und russischen Sprachkenntnissen ein. Sie beraten Ratsuchende in <strong>der</strong>en<br />
Muttersprache zu allen gesundheitsrelevanten Fragen unter Berücksichtigung<br />
kulturspezifischer Beson<strong>der</strong>heiten. Zudem sind bundesweit zwei kostenlose<br />
Telefonhotlines auf Türkisch und Russisch sowie spezifische Internetauftritte<br />
freigeschaltet. Muttersprachliche Beratungseinrichtungen werden in Berlin,<br />
Stuttgart, Nürnberg und Dortmund, also in Städten mit beson<strong>der</strong>s hohem Migrantenanteil,<br />
angeboten. Um darüber hinaus Barrierefreiheit für weitere Ratsuchende<br />
mit Migrationshintergrund und/o<strong>der</strong> mit sozialer Benachteiligung zu<br />
erreichen, werden die Patienteninformationen sukzessive auch in einer beson<strong>der</strong>s<br />
leicht verständlichen deutschen Version zur Verfügung gestellt. Zudem<br />
kann in begründeten Ausnahmefällen die Vermittlung von Dolmetschern in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
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