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PKV-Rechenschaftsbericht 2011 - PKV - Verband der privaten ...

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Der <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong> in Politik und Öffentlichkeit<br />

Der Referentenentwurf zum Pflege-Neuausrichtungsgesetz kündigt zudem an,<br />

dass im Sinne <strong>der</strong> langfristigen Finanzierbarkeit <strong>der</strong> Pflegeversicherung und im<br />

Hinblick auf die notwendige Eigenvorsorge <strong>der</strong> Ausbau einer kapitalgedeckten<br />

zugriffsgeschützten Pflegevorsorge steuerlich geför<strong>der</strong>t werden soll.<br />

Private Pflegezusatzversicherung<br />

Für eine private Pflegezusatzversicherung gibt es gute Gründe: Heute sind rund<br />

2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig, 2050 werden es dem Statistischen Bundesamt<br />

zufolge 4,7 Millionen sein. Der Höhepunkt des demografischen Problems<br />

bei <strong>der</strong> Pflege wird in den Jahren 2050 bis 2060 erreicht. Bis dahin kann zu<br />

durchaus überschaubaren Beiträgen zusätzlicher privater Versicherungsschutz<br />

mit nachhaltiger Kapitaldeckung aufgebaut werden.<br />

Kapitalreserven im staatlichen Einflussbereich sind hingegen nicht zugriffssicher.<br />

Das „Sündenregister“ <strong>der</strong> politischen Zweckentfremdung von Kapitalreserven<br />

ist lang. Vielfältige Erfahrungen aus <strong>der</strong> Vergangenheit zeigen, wie Regierungen<br />

zur Not auf vorhandene Geldreserven zurückgreifen, auch wenn sie offiziell als<br />

Vorsorge für etwas ganz an<strong>der</strong>es vorgesehen sind. So musste die Gesetzliche<br />

Pflegeversicherung Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre über 500 Millionen Euro als zinslosen<br />

Kredit für die Infrastrukturleistungen in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n abgeben.<br />

Der Zinseszins-Effekt ging den Versicherten verloren. Ein zweites Beispiel: Mitte<br />

des vergangenen Jahrzehnts verkaufte <strong>der</strong> damalige Finanzminister milliardenschwere<br />

For<strong>der</strong>ungen des Bundes gegenüber den Post-Nachfolgeunternehmen<br />

auf dem internationalen Kapitalmarkt. Dieses Geld sollte eigentlich die späteren<br />

Pensionsansprüche <strong>der</strong> Postbeamten abdecken, wurde aber für an<strong>der</strong>e Zwecke<br />

verwendet. Auch die Rentenversicherung ist bei angespannter Finanzlage des<br />

Bundeshaushalts schon mehrmals um ihre finanziellen Reserven „erleichtert“<br />

worden. Alle Beispiele zeigen, dass zusätzliche Elemente von Kapitaldeckung<br />

nicht in staatliche Hände gehören, son<strong>der</strong>n in die Private Pflegeversicherung.<br />

Nur unter dem Eigentumsschutz privatwirtschaftlicher Verträge ist das Geld<br />

wirklich sicher. Die Bildung sogenannter Kapitalreserven im Rahmen <strong>der</strong><br />

Gesetzlichen Kranken- o<strong>der</strong> Pflegeversicherung, unter welchem klingenden<br />

Namen auch immer, wäre keine Lösung.<br />

Die Private Pflegeversicherung zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie verlässlich sie<br />

mit den ihr anvertrauten Gel<strong>der</strong>n wirtschaftet. Gesetzliche und Private Pflegeversicherung<br />

sind 1995 auf Augenhöhe gestartet. Die Private Pflegeversicherung<br />

verfügt heute bei jährlich etwa 2 Milliarden Euro Beitragsaufkommen über 21<br />

Milliarden Euro Alterungsrückstellungen. Damit hat sie das Demografieproblem<br />

für ihre fast 10 Millionen Versicherten gelöst.<br />

Mit dieser Erfahrung hat sich <strong>der</strong> <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong> nachdrücklich für eine ergänzende<br />

kapitalgedeckte Pflegeversicherung unter dem Dach <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> engagiert.<br />

Die sich nun anbahnende För<strong>der</strong>ung eines echten <strong>privaten</strong> Zusatzversicherungsproduktes<br />

ist unter ordnungspolitischen Gesichtspunkten sachgerechter<br />

als das ursprünglich angedachte Obligatorium. Die Branche wird ihre Kompetenz<br />

bei <strong>der</strong> Produktgestaltung einbringen. Aus Sicht des <strong>PKV</strong>-<strong>Verband</strong>s sollte<br />

das Produkt eine echte Risikoversicherung und kein individuelles Sparkonto für<br />

den Lebensabend sein. Geför<strong>der</strong>t werden sollten Produkte, die in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

die heutige Lücke zwischen <strong>der</strong> Teilkaskoabsicherung <strong>der</strong> Sozialen Pflegeversicherung<br />

und dem tatsächlichen Bedarf zu schließen.

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