PKV-Rechenschaftsbericht 2011 - PKV - Verband der privaten ...
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Das Wissenschaftliche Institut <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> (WIP)<br />
große Unterschied ist vorrangig eine Folge <strong>der</strong> Leistungskürzungen in <strong>der</strong> GKV.<br />
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass es keinen Nachholbedarf bei <strong>der</strong><br />
Honorierung privatzahnärztlicher Leistungen gibt.<br />
In einem Vergleich von GOZ und BEMA konnte das WIP zudem zeigen, dass die<br />
GOZ den Zahnärzten ermöglicht, bei vergleichbaren Positionen rund 70 Prozent<br />
mehr abzurechnen als über den BEMA. Ausgangspunkt <strong>der</strong> WIP-Studie sind<br />
hierbei die 30 wichtigsten GOZ-Ziffern, die zusammen rund 60 Prozent des<br />
Umsatzes ausmachen.<br />
Ein solcher Vergleich ist nicht nur für <strong>PKV</strong>-Versicherte, son<strong>der</strong>n auch für GKV-<br />
Versicherte relevant. Immer mehr gesetzlich krankenversicherte Patienten<br />
entscheiden sich wegen des zunehmend eingeschränkten Leistungsangebots<br />
<strong>der</strong> GKV für eine Versorgung außerhalb <strong>der</strong> GKV-Regelleistungen und erhalten<br />
hierfür eine zahnärztliche Privatabrechnung nach GOZ.<br />
Arzneimittelversorgung <strong>der</strong> Privatversicherten<br />
Die letztjährige Studie zur Arzneimittelversorgung von Privatversicherten wurde<br />
fortgeschrieben und erweitert. Sie gibt erneut einen umfassenden und detaillierten<br />
Überblick über das Verordnungs- und Umsatzprofil sowie die Bedeutung<br />
von generikafähigen Wirkstoffen, nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
und von Arzneimittelneueinführungen. Es wird verdeutlicht, welche Medikamente<br />
maßgeblich für die Arzneimittelausgaben in <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> verantwortlich sind<br />
und welche Medikamente Privatversicherte hauptsächlich erhalten.<br />
Eine <strong>der</strong> vielen Erkenntnisse ist, dass sich Privatpatienten zunehmend für preisgünstigere<br />
Präparate (Generika) entscheiden. Die Generikaquote in <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> lag<br />
im Jahr 2009 bei 55,2 Prozent aller Rezepte und damit um 3,8 Prozentpunkte<br />
höher als im Jahr 2008 und 8,8 Prozentpunkte höher als 2007.<br />
Arzneimittelrabatte<br />
Nachdem die gesetzliche Rabattierung des Arzneimittelpreises bislang <strong>der</strong> GKV<br />
vorbehalten war, können seit Januar <strong>2011</strong> auch <strong>PKV</strong>-Unternehmen den Herstellerrabatt<br />
einfor<strong>der</strong>n, sofern ihre Versicherten die Arzneimittelrechnung zur<br />
Erstattung einreichen.<br />
In einer Studie zu dieser Thematik konnte das WIP ein Einsparvolumen für die<br />
<strong>PKV</strong> in Höhe von 161 Mio. Euro (dies sind 6,9 Prozent <strong>der</strong> Arzneimittelausgaben)<br />
für das Jahr <strong>2011</strong> berechnen. Hierzu addieren sich noch die Einsparungen <strong>der</strong><br />
Beihilfe. Das WIP wies in seiner Studie zudem darauf hin, dass die Arzneimittelausgaben<br />
pro Verordnung unter Berücksichtigung des gesetzlichen Herstellerrabattes<br />
in <strong>der</strong> <strong>PKV</strong> 7,7 Prozent höher sind als in <strong>der</strong> GKV. Würde <strong>der</strong> gesetzliche<br />
Herstellerrabatt nur für die GKV gelten, wie es jahrelange Praxis war, läge <strong>der</strong><br />
Unterschied bei 10,2 Prozent. Es ist zu beachten, dass die GKV weiterhin einen<br />
Kostenvorteil besitzt. Dieser besteht unter an<strong>der</strong>em im Apothekenrabatt (<strong>der</strong> für<br />
die <strong>PKV</strong> keine Anwendung findet) und in <strong>der</strong> erheblich größeren Bedeutung <strong>der</strong><br />
ausgehandelten Rabattverträge mit pharmazeutischen Herstellern.