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Nachhaltige Fischproduktion im Gotthard-Bergwasser

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asis 57NACHHALTIGE WASSERNUTZUNG AGERSTFELDNachhaltige Fischproduktionim Gotthard-Bergwasser


AUSGANGSLAGEIm Herbst 2016 wird der neue NEAT-Basistunnel zwischen Erstfeld und Bodio, mit 57 km der längste Eisenbahntunnelder Welt, in Betrieb genommen.Der Tunnel bewirkt eine Drainage des durchbohrten Gebirges. Das dabei in die Tunnelröhreneinsickernde warme und saubere Bergwasser von 150 bis 400 Sekundenliter bei einer ganzjährigen Temperaturvon ca. 14°C bis 16°C lässt sich sammeln und nutzen.GESCHÄFTSIDEEDie Basis57 nachhaltige Wassernutzung AG (B57) will das beim Nordportal austretende Bergwasser alsnatürlich verfügbare Ressource nutzen. Im Vordergrund stehen die Zucht einheimischer Fische undSchalentiere und die Gewinnung von Wärmeenergie.Die B57 stellt sich zur Aufgabe, neben einem Basisfisch (Zander) bisher weniger bekannte Fischarten(Trüschen, Huchen, Äschen, Saiblinge) in der Aquakultur zu züchten und unter Einhaltung nachhaltigerZuchtprinzipien eine kommerziell interessante Produktion aufzubauen. Dabei stehen das Erreichen einerökologisch sinnvollen Produktion, einer profitablen Produktionsmenge sowie die Marktakzeptanz imVordergrund.Das <strong>Projekt</strong> der B57 ist langfristig und auf die Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft und derLandwirtschaft angelegt.PROJEKTZander (Stizostedion lucioperca )© istockphoto.com


PROJEKTSTANDDie Gründung der B57 erfolgte 2007 mit dem Ziel, das beim Nordportal des Gotthardbasistunnelsanfallende Bergwasser zu nutzen. Dazu klärte das Unternehmen in den Jahren zwischen 2009 und 2013 imRahmen mehrerer Grundlagenarbeiten und mit Unterstützung des Kantons Uri, der Eidgenossenschaft (KTI)und von Hochschulen die Rahmenbedingen für den Bau einer wirtschaftlich selbständigen Aquakultur ab.In Verhandlungen mit den Behörden sicherte sich B57 2010 die Konzession zur Nutzung des Bergwassers(zusammen mit dem Elektrizitätswerk der Gemeinde Erstfeld) und vereinbarte Ende 2013 mit demLandbesitzer, der AlpTransit AG, den Kauf von 2.5ha Land beim Nordportal. Die Gemeinde Erstfeld wird bisEnde 2015 diese Parzellen einer Sonderzone zuweisen.Die Vorarbeiten sind soweit abgeschlossen, dass die Umsetzung des <strong>Projekt</strong>s beginnen kann.In einem ersten Schritt plant die B57 die Einrichtung einer Laboranlage, in der ab Herbst 2014 während dreiJahren die Prüfung der Mastbedingungen erfolgt.Nach der Freigabe des Baulands Ende 2017 will die B57 das Betriebsgebäude und die Hallen für Mastbeckenbauen. Aufgrund der meteorlogischen Situation am Standort Erstfeld (Föhn) und den standortbedingtenarchitektonischen Vorgaben muss die B57 eine Hallenkonstruktion ausführen und die Mast als Indoor-Produktion mit Rundlaufbecken einrichten.Mit dem nutzbaren Bergwasser, der verfügbaren Fläche und den heute erlaubten Produktionsbedingungenist eine theoretische Produktionskapazität von maximal 1‘200 t/a Fische möglich. Die effektive Menge hängtvon den am Ende der Laborversuche gewählten Fischarten und der Marktakzeptanz ab.KAPITALBEDARFAnlässlich der ausserordentlichen Generalversammlung vom 16. September 2014 wurde die Erhöhungdes Aktienkapitals auf Fr. 600‘000.- beschlossen. Diese Mittel werden für die Laboranlage sowie die weiterePlanung / <strong>Projekt</strong>ierung benötigt.In den nächsten Jahren ist geplant, das Eigenkapital schrittweise auf ca. 12 Millionen Franken zu erhöhen.Zur weiteren Finanzierung werden zinslose NRP-Darlehn und À-Fonds-Perdu-Beiträge beantragt.Hierzu hat die B57 bereits positive Signale seitens des Kantons Uri erhalten.


ENTSTEHUNGDas Unternehmen wurde Ende 2007 durch 25 Privatpersonen als Basis57 nachhaltige Wassernutzung GmbHmit einem Stammkapital von CHF 50‘000.- und Sitz in Erstfeld gegründet.Die beauftragte Machbarkeitsstudie zeigte die Möglichkeiten einer sinnvollen und wirtschaftlichen Nutzungdes Bergwassers. Darauf basierend beschlossen die Gesellschafter, die <strong>Projekt</strong>idee weiter zu entwickelnund die GmbH auf den 19. November 2008 in eine Aktiengesellschaft mit einem Eigenkapital vonCHF 100‘000.- zu wandeln.UNTERNEHMENMANAGEMENT / ORGANEDER VERWALTUNGSRATUrs Aschwanden, Altdorf, VR-PAndreas Graber, ChamRemo Baumann, FlüelenMax Germann, AltdorfDIE GESCHÄFTSLEITUNGRichard Beeler, AdligenswilTREUHANDSTELLE / REVISORAcorus Treuhand AG, Meggen, André Knüsel


LEITGEDANKENMISSIONDie B57 will:- Das Gotthard-Bergwasser nachhaltig nutzen und erleben- Frische Fische und Schalentiere nachhaltig produzierenVISIONQualität und Nachhaltigkeit werden dem Konsumenten bei der Ernährung immer wichtiger.Die B57 befriedigt genau diese Bedürfnisse. Sie strebt an, dass sich ihre Produkte bis 2025 auf dem Marktdurchgesetzt haben und gewinnbringend sind. Sie bürgt für Qualität und kann die einschlägigen Labels derGrossverteiler und QS-Organisationen nutzen.PRODUKTIONDie Geschäftstätigkeit der B57 soll mit minimalem Verbrauch an nicht erneuerbarer Energien und ohneBelastung des ökologischen Gleichgewichts konzipiert und realisiert werden. Dabei wird zwingend diekantonale und eidgenössische Tierschutzgesetzgebung beachtet und das Erreichen von signifikantenQS-Labeln / Zertifikaten angestrebt. Nach Möglichkeit verwendet B57 lokale landwirtschaftliche Produkte.INVESTORENDas Aktionariat ist offen für Investoren und strategische Partner aus dem Nahrungsmittelbereich, demGewerbe und Privatpersonen. Soweit möglich wird darauf geachtet, dass sich Produkte und Strategiender produzierenden Investoren ergänzen und nicht konkurrenzieren. Von den Aktionären wird erwartet,dass sie selber die nachhaltige Philosophie der B57 pflegen. Das <strong>Projekt</strong> ist auf eine langfristige Investitionangelegt.


PROJEKTENTWICKLUNGGRUNDLAGENMit dem Eigenkapital von CHF 100‘000.- und verschiedenen Darlehen wurden zwischen 2008 und 2013die Grundlagen erarbeitet. In der Machbarkeitstudie (ZHAW 2013) sind mögliche Fischarten eruiert undin einer Masterarbeit die Nachbehandlung und Entsorgung von Schlamm- und Ablaufwasser einer Kreislaufanlageam Standort Erstfeld (ETH/ZHAW, 2013) untersucht worden. Ende 2013 wurden die vorhandenenGrundlagen zusammen mit einer Kostenschätzung in einem vorläufigen Businessplan (comsy, 2013)zusammengefasst. 14°C bis 16°C lässt sich sammeln und nutzen.AQUAKULTURKONZESSIONDie Konzession zur Wassernutzung wurde vom Regierungsrat des Kantons Uri der B57 im Herbst 2009 unterder Bedingung der Einhaltung der Gewässerschutzverordnung in Aussicht gestellt. Diese Absicht wurde2012 durch die Gewährung einer Anschubfinanzierung aus Kantonsmitteln und durch die Unterstützungbei den Verhandlungen mit der AlpTransit AG im Oktober 2013 bekräftigt.STANDORT / BAULANDDie Nutzung des Gotthard Bergwassers ist auf Standorte entlang der Wasserableitung zwischen demNordportal in Erstfeld und der Einleitung in die Reuss in Schattdorf beschränkt. Die für eine pekuniäreNutzung der Ressourcen notwendige Fläche kann in diesem Betrachtungsperimeter nur beim Nordportalals Einheit erworben werden. Im November 2013 einigten sich die AlpTransit AG und die B57 über dieAbtretung der ca. 2.5 ha grossen Parzelle.Machbarkeitsstudium© Germann & Achermann AG, Altdorf


PRODUKTEDie B57 wird ausgesuchte, einheimische Fischarten züchten. Die ZHAW klärte in mehreren Grundlagenarbeitenim Auftrag der B57 die Möglichkeiten einer wirtschaftlich interessanten Produktion von Zander (alsHauptfisch), Trüschen, Äschen, Huchen und Saiblingen ab.Diese Fischarten erfüllen die ernährungsspezifischen und wirtschaftlichen Anforderungen und lassen sichunter den gegebenen Rahmenbedingungen züchten.MARKETINGDie ausgewählten Fischarten sind als ausgezeichnete Speisefische bekannt. Insbesondere der Zander wirdsowohl von den Grossverteilern als auch den Detaillisten gesucht. Trüschen, Äschen und Huchen geltensowohl im Handel als auch in den Gaststätten als Raritäten und Premiumfische. Entsprechend ist die Preisgestaltung.Sie werden bislang nur in kleinen Mengen verkauft und wenig beworben.Die B57 wird parallel zur Mastentwicklung zusammen mit ihren Handelspartnern die Vertriebskanäleaufbauen, Marketingstrategien entwickeln und den Verkauf forcieren.Dazu liegt ein Marketingkonzept der Hochschule Luzern (HSLU, 2014) vor.


WERTSCHÖPFUNGSKETTEZur Umsetzung der Geschäftsidee und den wirtschaftlichen Erfolg setzt die B57 auf aktuelle Zuchtansätze.Dazu gehören abgestimmte Arbeitsprozesse und zeitgemässe Arbeitsmittel. Ganz besonders trifft diesaber auf die Positionierung der Unternehmung innerhalb der Wertschöpfungskette zu. Aus strategischenund wirtschaftlichen Gründen beschränkt sich B57 auf Bereiche, für die sie über Kompetenz und sichereRessourcen verfügt. Die anderen Bereiche deckt sie mit Partnern ab.Als Teil der Wertschöpfungskette ‚Fischzucht’ (siehe Abbildung) positioniert sich die B57 im Herstellungsprozessals Fischproduzent. Sie fokussiert ihre Tätigkeit auf die Aufzucht, Mast und Verarbeitung und führtdie notwendigen Sekundärprozesse des Vertriebs und der Logistik.Im Rahmen von Partnerschaften sichert sie sich den Zugang zu Satzfischen / Futtermitteln sowie zu denAbsatzkanälen des Gross- und Detailhandels.ProduktionVermarktungGrosshandelDetailhandelFischfutterRohstoff-ProduktionRohstoff-VerarbeitungFischfutter-VerarbeitungAufzuchtSelekttionBrutFütterungEntwöhnungWachstumskontrolleSanitäre ProzessüberwachungQualitätskontrolleTransfer Setzlinge zur MastMastGesundheitssicherungQualitätskontrolleFütterung nach EnergiebedarfKlassifizierungAbfischenSchlachtenTransfer zur VermarktungVertriebKaufmännische LeitungProduktmanagementMarketingVerkaufVerwaltungVerarbeitungErhalt der RundfischeReinigung und VorbereitungFiletierung und EntgrätungVeredlung zur FischproduktionWachstumskontrolleLogistikErhalt der FischprodukteVerpackung und EtikettierungKommissionierungQualitätskontrolleLieferlogistik zum HandelEinkauf undVertriebszentralenFischeinkaufWarenempfang und LagerungBewirtschaftungFachliche ProduktprüfungAuftragsverwaltung für KettenKommissionierungLieferlogistik für SupermärkteGrosshändler imMarktgebietEinkaufsmanagementWarenempfangProduktpräsentationProduktkonservierungQualitätskontrolleFinanzierungPreisverhandlungSupermarktWarenempfangQualitätskontrolleZubereitung und KennzeichnungProdukterotationKundenbedienung AusnehmenSchneiden, Filetieren, VerpackenWarenkogistikTraditioneller LadenEinkauf vom GrosshändlerTransport zur VerkaufsstelleZubereitung und KennzeichnungIndividuelle Kundenbetreuungdurch BeratungErarbeitung ProduktkenntnisKundenbedienung AusnehmenSchneiden, Filetieren, Verpacken


INVESTITIONENMasterplan 08.14 (+/- 20%)Zahlen in Mio.Vorbereitungsarbeiten 650Betriebs- und Mastgebäude:Landerwerb / Baugrube / RohbauElektroanlagenHLK- / SanitäranlagenTransportanlagenAusbau / AusstattungHonorare9‘173500430809501‘42712‘560Umgebung 1‘750Baunebenkosten 755Ausstattung 120BetriebseinrichtungenBetriebs- und LagergebäudeMasteinrichtungVerarbeitung1‘6008‘2002‘20012‘000Reserve 665 28‘500


ZEITLICHE PROJEKTENTWICKLUNGFolgende zwei Bedingungen beeinflussen die zeitliche <strong>Projekt</strong>entwicklung:1.Die Freigabe des Baugeländes für die Pläne der B57 ist erst nach Abschluss der Installationsarbeiten derBahntechnik und dem anschliessenden Bau der Kantonsstrasse / Kreisel möglich.2.Vor dem Bau der Aquakultur müssen unter realen Bedingungen erste Erfahrungen mit den Fütterungsprozessen,dem Wachstum der ausgesuchten Fischarten, den Zuchtbedingungen und insbesondere auch dengeplanten Technologien (Geräte, Becken) gesammelt werden. Dazu betreibt B57 ab Herbst 2014 für dieDauer von drei Jahren beim Nordportal eine temporäre Laboranlage.Ab 2017 werden als erste Realisierungsetappe das Betriebs- und Mastgebäude gebaut und ein erster Teilder Produktions- und Verarbeitungsanlagen erstellt. Dabei werden die Erkenntnisse der Laboranlage umgesetztund für grössere Produktionsmengen verifiziert. Sie bildet den Grundbaustein und wird in mehrerenEtappen zur Gesamtanlage ergänzt.ZEITPLANMit diesen Rahmenbedingungen ergeben sich für den Bau der Aquakultur folgendeRealisierungsphasen:Bisher2010 Vorprojekt ZHAW ‚Aquakultur Erstfeld und Richtplan Energie‘2012 Bachelorarbeit ‚Konzept Versuchsanlage‘2012 / 2013 Machbarkeitsstudie ZHAW ‚Produktion einheimischer Fischarten im Gotthard-Bergwasser‘2013 Masterarbeit ‚Entsorgung von Schlamm- und Ablaufwasser einer Aquakultur-Kreislaufanlage‘Q4 2013Verhandlungen Landerwerb ATG / Vorvertrag


2014Q2/2014 Detailplanung Laboranlage 1 t/a für Zander, Trüschen, Äschen, Huchen, SaiblingeQ3/2014 Aufstockung Eigenkapital auf 600 kCHFQ3+Q4/2014 Aufbau & Betrieb LaboranlageQ4/2014+Betrieb Laboranlage2015-2016Q1/2015 Aufnahme Fremdkapital zur Finanzierung der Planungsarbeiten gemäss MasterprojektQ2+Q3/2016 Planung Betriebs- und Mastgebäude und Layout der GesamtanlageBaugesuche Gesamtanlage2016 Eröffnung Gotthard-BasistunnelQ1/2017 Detailplanung Betriebs- und Mastgebäude und 1. Etappe FischmastQ2/2017 Aufstockung Eigenkapital um 6’000 kCHF zur Finanzierung Parzellenkauf undBaumassnahmenQ2+Q3/2017 Bau Betriebs- und Mastgebäude und 1. Etappe Fischmast2017+ Betrieb 1. Ausbauetappe Fischmastab 20172017 Detailkonzept Teilschritte und Endausbau Aquakultur B572019 Planung 2. Ausbauetappe und Ergänzung Aquakultur2020 Planung 3. Ausbauetappe und Ergänzung AquakulturQ3/2020 Aufstockung Eigenkapital um 5’000 kCHF2021 Planung 4. Ausbauetappe und Ergänzung AquakulturAb 2023Vollbetrieb Aquakultur B572014-20182014 bis 2016 Marketingkonzept / Marktaufbau auf Grundlagen 1. Ausbauetappe2014 bis 2018 Aufbau Verkaufskanäle


Weitere AuskünfteBasis57 nachhaltige Wassernutzung AGRubacherweg 11, 6472 ErstfeldTel. 041 372 06 88Comsy Strategie. Organisation.Winkelbüel 2, 6043 AdligenswilTel. 041 372 0202Fax 041 372 0683richard.beeler@comsy.ch

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