MyTHoS WiLDERER
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80<br />
outlaw<br />
Berge<br />
der<br />
Mit einer provokanten Buch-Beichte und unbändiger Schießwut krönte sich der<br />
Südtiroler Horst Eberhöfer zum König der Alpen-Wilderer.<br />
Ein Bock wie aus Stein in einer Landschaft aus<br />
Stein. Da fühlt der Mensch sich klein.<br />
| TExT: SvEn F. GoERGEnS || FoToS: GünTER STAnDL |<br />
Südtirols prominentester Wilderer<br />
hat gebeichtet und gesühnt. Reue<br />
aber kennt er nicht. Wie zum<br />
Beweis seiner unerschütterlichen Unbotmäßigkeit<br />
trägt Horst Eberhöfer<br />
eine Kappe mit zwei Federn des geschützten<br />
Steinadlers über seinem<br />
dunkelblonden Haar.<br />
Er steht zwischen Geröllhalden und<br />
den grauen Eiszungen des Gletschers<br />
und lauscht in den schneidend kalten<br />
Wind. Langsam hebt er seinen Arm in<br />
die dünne Hochgebirgsluft und deutet<br />
auf den Gipfel des Monte Scorluzzo,<br />
einen Dreitausender, der das Stilfser Joch<br />
noch um ein paar Hundert Meter überragt.<br />
Dort, auf einer Felsnase zwischen<br />
Himmel und Erde, posiert eine Steingeiß<br />
mit ihrem Jährling. Das Menschlein<br />
unter ihnen haben die beiden Tiere<br />
längst bemerkt, aber an Flucht denken<br />
sie nicht. „Steinböcke“, sagt Horst, „sind<br />
für den Jäger keine große Herausforderung.<br />
Mangels ausgeprägten Fluchtinstinkts<br />
stehen sie starr wie Statuen<br />
und bieten ein leichtes Ziel.“ ><br />
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Das Wild mit dem gewellten Gehörn<br />
hat freilich auch nichts zu befürchten.<br />
Im Nationalpark Stilfser Joch<br />
trägt Horst schon lange keine Waffe<br />
mehr bei sich. Nach dem Erscheinen seines<br />
erschreckend aufrichtigen Bekenntnis-Buches<br />
vor acht Jahren schwor er der<br />
illegalen Jagd ab.<br />
Die Wilderei hatte ihm fast das Leben<br />
gekostet, einmal pfiffen die Kugeln der<br />
Park-Ranger knapp an seinem Kopf vorbei.<br />
Zweimal verfrachteten ihn Carabinieri<br />
in Handschellen ins Bozener Gefängnis.<br />
Die Untersuchungshaft dauerte<br />
zwar nur ein paar Tage, aber an der Brutalität<br />
der Verhöre und der Enge der<br />
Zelle, die er mit Schlägern und Mördern<br />
teilen musste, wäre er fast zerbrochen.<br />
Außerdem drohten ihn die Anwaltskosten<br />
aufzufressen.<br />
1989, da war Horst Eberhöfer gerade<br />
21 Jahre alt, wurde er wegen Wilderei im<br />
Nationalpark Stilfser Joch zu einer hohen<br />
Geldbuße verurteilt. Seine Jagd-<br />
lizenz zogen die italienischen Behörden<br />
für viele Jahre ein, erst 2002 bekam er<br />
sie zurück.<br />
Eigentlich war es unfassbares Glück,<br />
dass der Wilddieb das Papier überhaupt<br />
je wiedersah. Denn kaum hatte der<br />
Delinquent das Gerichtsgebäude verlassen,<br />
knallte seine Büchse wieder durchs<br />
Naturschutzgebiet. Unrechtsbewusstsein<br />
hatte Horst Eberhöfer, der den Park-<br />
Rangern die kapitalen Hirsche manchmal<br />
rudelweise vor der Nase wegschoss,<br />
eigentlich nie.<br />
„Wir machen uns die<br />
Gesetze selbst“, saGt er<br />
trotziG und spricht damit<br />
den meisten südtirolern<br />
aus der seele.<br />
Als 1983 sämtlichen Südtiroler Jägern,<br />
deren Reviere innerhalb des rund 130.000<br />
Hektar großen Nationalparks lagen, das<br />
Jagdrecht entzogen wurde, geriet die<br />
Wilderei zum Volkssport. Pfarrer, Lehrer,<br />
Bauern, Förster, Beamte, Jugendliche –<br />
die halbe Bevölkerung des Vinschgaus<br />
montierte Schalldämpfer auf die Büchsen<br />
und räuberte im wildreichen Nationalpark,<br />
bis die Kühltruhen zu bersten<br />
drohten.<br />
Die Anwohner erzürnte besonders die<br />
offensichtliche Doppelmoral der Naturschützer<br />
und Park-Verantwortlichen: „Was<br />
ist das für ein Nationalpark“, schimpft<br />
Horst Eberhöfer, „in dem Straßen, Aufstiegsanlagen<br />
und ganze Skigebiete gebaut<br />
werden dürfen? Man darf alles tun,<br />
nur nicht auf die Jagd gehen. Ein Irrsinn!“<br />
Tatsächlich grenzt es an bürgerkriegsähnlichen<br />
Wahnsinn, was Horst Eberhöfer<br />
in seinem autobiografischen Bestseller<br />
„Der Wilderer im Nationalpark“<br />
zu berichten weiß.<br />
Gesetzeshüter und Gesetzesbrecher<br />
liefern sich im<br />
fiat Wilde VerfolGunGsjaGden<br />
über die abschüssi-<br />
Gen berGstrassen.<br />
Um die Selecontrollori (so heißen die von<br />
den italienischen Behörden eingesetzten<br />
Ranger) abzuhängen, legen die Wilderer<br />
Nagelbretter auf die Straßen, und um<br />
unerkannt zu bleiben, tragen sie wie<br />
Terroristen schwarze Strumpfmasken.<br />
Die Ranger dringen nachts in die Häuser<br />
Verdächtiger ein, reißen die Burschen aus<br />
dem Bett und buddeln im Garten nach<br />
verscharrten Gewehren. Carabinieri klammern<br />
sich an die Kühlerhauben der Fluchtfahrzeuge,<br />
abzuschütteln nur bei rasanter<br />
Rückwärtsfahrt über Stock und Stein.<br />
Längst, so hat der bange Leser den Eindruck,<br />
geht es den Häschern nicht mehr<br />
um den Schutz von Gams, Steinbock<br />
und Hirsch, sondern um ihre persönliche<br />
Rache an den dreisten Rebellen.<br />
Der Autor dieser Räuberpistole wird in<br />
den Tälern am Fuße der mächtigen Ortlergruppe<br />
wie ein alpiner Robin Hood<br />
verehrt. Vom Gebaren eines schießwütigen<br />
Draufgängers hat er indes wenig.<br />
Horst Eberhöfer trägt ein sanftmütiges<br />
Lächeln in seinem von der Gebirgssonne<br />
bronzierten Gesicht, dazu eine randlose<br />
Brille über den hellen Augen. Seine Stimme<br />
ist leise, in seinen Worten schwingt<br />
Selbstkritik mit: „Ich war überpassioniert,<br />
das stimmt schon“, räumt er ein. Und<br />
manchmal, so beichtet er auch in seinem<br />
Buch, widerte ihn sein unstillbarer Jagdtrieb<br />
selbst an.<br />
Seine Zerknirschung erreicht den Höhepunkt,<br />
als er als 19-Jähriger trotz unsi-<br />
cherer Ansprache auf ein Rudel Gamswild<br />
schießt. „Es waren ein Jährlingsbock<br />
und zwei Geißen. Beide waren trächtig.<br />
Sie hatten ein Kitz im Bauch. Das ist keine<br />
schöne Sache, zwei werdende Mütter,<br />
stark abgemagert von den Winterstrapazen.<br />
Es tat weh, sie tot liegen zu sehen.<br />
(...) Ich hatte zum ersten Mal kopflos getötet<br />
und war selbst im Herzen tief<br />
verwundet.“<br />
Noch heute plagt den inzwischen lizenzierten<br />
Jäger mit legalem Revier außerhalb<br />
des Nationalparks der Schießzwang<br />
und das anschließend schlechte Gewissen.<br />
Deswegen tauscht er nun öfter seine<br />
Blaser im Kaliber 7 mm Magnum gegen<br />
einen Fotoapparat mit Teleobjektiv. „So<br />
kann ich auf die Pirsch gehen und den<br />
Tieren nahe kommen, ohne sie zu töten.“<br />
Die Selbsttherapie, die der Hobbytierfotograf<br />
sich verordnete, hält allerdings meist<br />
nicht lange vor. Verschämt und mit gesenktem<br />
Kopf gesteht der Wildtöter ein:<br />
„Aber ein Hirschkalb muss im November<br />
schon her. Die schmecken so gut.“<br />
Die Einheimischen in den Vinschgauer<br />
Dörfern von Sulden bis Trafoi schauten<br />
lieber weg, wenn Horst Eberhöfer unter<br />
dem Bergwild wütete. Denn die Rohheit,<br />
mit der er bei seiner Wilderei manchmal<br />
zu Werke ging, hätte ihre Illusion eines<br />
edlen Unabhängigkeitskämpfers, der den<br />
Südtirolern den Nationalpark zurückeroberte<br />
und den verhassten Bürokraten<br />
in Rom die Stirn bot, zerstört.<br />
so Genoss eberhöfer, als<br />
Wäre er ein WiederGänGer<br />
des freiheitskämpfers<br />
andreas hofer, eine fast<br />
kritiklose VerehrunG<br />
unter den berGlern.<br />
Sein Schulkamerad Stephan Gander,<br />
der später die schöne Tochter des legendären<br />
Südtiroler Skirennläufers Gustav<br />
Thöni heiratete und heute mit ihr in<br />
Trafoi das sympathische Familienhotel<br />
„Bella Vista“ betreibt, hätte für den Wilddieb<br />
alles getan.<br />
„Als ich erlebte, wie brutal mein<br />
Freund von der Polizei behandelt wurde“,<br />
erzählt der Unternehmer, „begann ich<br />
Jura zu studieren, um ihm beistehen zu<br />
können. Leider musste ich bald ><br />
Sein Gewehr trägt Horst Eberhöfer nicht mehr bei sich, wenn er im nationalpark Stilfser Joch kraxelt.<br />
nur noch der Feldstecher erinnert an sein früheres Dasein als Wilderer.<br />
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Blühende Wiesen und weiße Gipfel:<br />
Was wollen Bergsteiger und Wanderer mehr?<br />
Wie ein Trapper in Alaska wärmt sich der<br />
Ex-Wilderer am Lagerfeuer.<br />
Eine Steingeiß benutzt die steile Felswand<br />
als natürliche Treppe.<br />
Auch im Südtiroler Hochgebirge hat der<br />
Mensch seine Spuren hinterlassen.<br />
einsehen, dass auch die Juristerei wenig<br />
mit Gerechtigkeit zu tun hat. So bin<br />
ich Marketingexperte und Hotelier<br />
geworden.“<br />
Horst Eberhöfer sitzt auf der Hotelterrasse<br />
seines treuen Kumpels und lässt<br />
seinen Blick übers grandiose Bergpanorama<br />
schweifen. In glitzernden Kaskaden<br />
stürzen Wasserfälle aus den schroffen<br />
Wänden der drei Madatsch-Spitzen, der<br />
Ortler reckt seine weiße Kappe hoch in<br />
den blauen Himmel.<br />
Im September steigen die Hirsche zur<br />
Brunft hinab ins Tal, ihr Röhren kündigt<br />
den Wilderern das herbstliche Jagdfest<br />
an. Horst Eberhöfer schätzt, dass auch<br />
heute noch mindestens 150 Bergler mit<br />
ihren Büchsen in den Tälern und Wäldern<br />
unterwegs sind, nur sehr wenige werden<br />
auf frisc her Tat ertappt. Allein 400 Stück<br />
Rotwild bringen die ortskundigen Wilddiebe<br />
jährlich zur Strecke, der Park rund<br />
um das Stilfser Joch gilt nach wie vor als<br />
europäische Wilderer-Hochburg.<br />
Keiner von ihnen kann sich allerdings<br />
an jagdlichem Geschick mit dem 43-jährigen<br />
Horst Eberhöfer messen. Noch auf<br />
600 Meter Distanz, jeglicher Waidgerechtigkeit<br />
zum Trotz, trägt der Sportschütze,<br />
der wie besessen auf dem Schießplatz<br />
seiner Heimatgemeinde Taufers<br />
trainiert, dem Hirsch einen sauberen<br />
Blattschuss an. Und an Kondition und<br />
<strong>MyTHoS</strong> <strong>WiLDERER</strong><br />
Von den Dörflern verehrt, von den<br />
Mädels geliebt und von den Jägern gemordet:<br />
Nur der Wilderer, der sich diesen<br />
dreifachen Ritterschlag verdienen konnte,<br />
hatte das Zeug dazu, als Volksheld in die<br />
Geschichte einzugehen. Das war beim historischen<br />
Georg Jennerwein so und auch<br />
beim literarischen Blasi aus Ludwig Ganghofers<br />
Heimatroman „Der Jäger von Fall“.<br />
Allerdings hatte sich auch der gesetzlose<br />
Wildschütz einem Ehrenkodex zu unterwerfen.<br />
Ein bayerischer Aufsatz um<br />
1900 unterscheidet zwischen dem edlen<br />
Wildschütz und dem verachtungswürdigen<br />
Raubschütz. In Ersterem pulst das<br />
„wahre wilde Jägerblut, dem’s keine<br />
Ruh lässt, sich von einem dahergelaufenen<br />
Jagersknecht verbieten zu lassen,<br />
Gewandtheit ist ihm ohnehin niemand<br />
ebenbürtig. Der durchtrainierte Marathonläufer,<br />
ausdauernd wie ein Indianer<br />
und trittsicher wie eine Bergziege, weiß<br />
denn auch gar nicht mehr wohin mit all<br />
den Trophäen seiner jahrzehntelangen<br />
Wilderer-Karriere.<br />
Im Keller seines Eigenheims hat sich<br />
der Malermeister, der im Südtiroler Prad<br />
einen eigenen Betrieb mit sechs Angestellten<br />
führt, ein privates Jagdmuseum<br />
eingerichtet. Zehnender, Zwölfender und<br />
Vierzehnender drängen sich an den übervollen<br />
Wänden so dicht aneinander, dass<br />
die Geweihe sich wie beim Revierkampf<br />
zu verhaken drohen.<br />
„Die meisten Kapitalen“, bekennt Horst<br />
freimütig, „habe ich in meinen Wilderer-<br />
Jahren geschossen. „Aber den hier“, er<br />
deutet auf ein lebensechtes Hirschkopf-<br />
Präparat, „habe ich vergangenes Jahr<br />
ganz legal in meinem Revier außerhalb<br />
des Nationalparks erlegt. Mit weit über<br />
120 Kilogramm ist das Stück eines der<br />
schwersten, das in Südtirol zur Strecke<br />
gebracht wurde.“<br />
Und was für eine Bewandtnis hat es<br />
mit den Bärenfellen und Wolfspelzen, die<br />
auf dem Boden aus Lärchenholz ausgebreitet<br />
sind? Horst Eberhöfer schmunzelt:<br />
„Die stammen aus Kanada.“ Die interkontinentale<br />
Ausweitung seiner Jagdgründe<br />
verdankt der Südtiroler der Groß-<br />
frei im Berg umeinand’ zu streifen.“ Die<br />
Schmach wäre allzu groß: „Kein Madl<br />
könnte ihn mehr achten.“<br />
Den zweiten Typus des Wilderers<br />
kennzeichnet die Quelle hingegen als<br />
gewöhnlichen Kriminellen: „Der fertige<br />
Lump, der Desperado der Berge, den<br />
nicht Leidenschaft treibt und jugendlicher<br />
Übermut, sondern einfach Raub-<br />
und Diebeslust.“<br />
Im Südtiroler Bergland scheint man<br />
es hingegen bis heute mit dem Ethos<br />
des waidgerechten, noblen Wilderers<br />
nicht allzu genau zu nehmen. Vielleicht<br />
weil jedwedes Aufbegehren gegen die<br />
italienischen Behörden so nostalgisch<br />
nach Andreas Hofer duftet, der einst als<br />
Freiheitskämpfer seine Heimat gegen<br />
bayerische und französische Besetzung<br />
verteidigte.<br />
zügigkeit eines gräflichen Bewunderers<br />
und Mäzens. Hierzulande möchte der<br />
adlige Sponsor nicht mit dem ehemaligen<br />
Straftäter auf der Pirsch gesehen werden.<br />
Deshalb durchstreift der diskrete Waidmann<br />
lieber die anonymen Weiten Nordamerikas<br />
– mit der Wilderer-Legende als<br />
Gefährten und Lehrprinzen.<br />
Es scheint tatsächlich, als sei der hofierte<br />
Horst vom Schicksal geküsst. Das<br />
legt auch seine neueste Trophäe nahe.<br />
Horst hat sie zur sachkundigen Begutachtung<br />
im Fotospeicher seines iPhones<br />
archiviert. Sie heißt Arina, stammt aus<br />
Moldawien, ist Model, kaum dreißig und,<br />
wie der verknallte Horst versichert, „von<br />
allen Seiten schön“.<br />
Der Schürzenjäger und das Mädchen<br />
trafen sich in einer Bar in Padua, man<br />
schäkerte, der Bergler hinterließ seine<br />
Mobilnummer. Ein paar Tage später rief<br />
Arina zornig an. „Wer bist du überhaupt“,<br />
fauchte sie auf Italienisch ins Handy, dass<br />
du glaubst, ich wolle dich wiedersehen?“<br />
Mit sanfter Stimme und warmem Alpen-Akzent<br />
erzählte ihr Horst von seinem<br />
sonnigen Haus auf der Wiese, vom Enzian,<br />
der zwischen dem Gletschereis sprießt<br />
und vom Pfeifen des Murmeltiers.<br />
Am übernächsten Tag stand die<br />
schöne Moldawierin vor der Tür, ins Herz<br />
getroffen von Südtirols zielsicherstem<br />
Schützen. ■<br />
Woran aber lag’s, dass wahre Wilddiebe<br />
immer auch Herzensdiebe waren<br />
und bei den Damen einen besonderen<br />
Schlag hatten? Wohl weil der kühne<br />
Freibeuter der Wälder den Ausbruch<br />
aus der engen Bürgerlichkeit verhieß.<br />
Ein früher 68-er gewissermaßen, der<br />
sich der freien Liebe und dem Kampf<br />
gegen das Establishment verschrieben<br />
hatte.<br />
Der Girgl Jennerwein jedenfalls kannte<br />
keinen Mangel an Liebchen. Sennerinnen<br />
und Kellnerinnen hielten ihm das Bett<br />
warm.<br />
Und so wie all die Klischees über die<br />
Wilderer heute noch lebendig sind, ist<br />
auch ihre Verehrung ungebrochen.<br />
An Jennerweins Grabkreuz im bayerischen<br />
Schliersee hing noch zu seinem<br />
99. Todestag eine gewilderte Gams.<br />
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