05.12.2012 Aufrufe

MyTHoS WiLDERER

MyTHoS WiLDERER

MyTHoS WiLDERER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

80<br />

outlaw<br />

Berge<br />

der<br />

Mit einer provokanten Buch-Beichte und unbändiger Schießwut krönte sich der<br />

Südtiroler Horst Eberhöfer zum König der Alpen-Wilderer.<br />

Ein Bock wie aus Stein in einer Landschaft aus<br />

Stein. Da fühlt der Mensch sich klein.<br />

| TExT: SvEn F. GoERGEnS || FoToS: GünTER STAnDL |<br />

Südtirols prominentester Wilderer<br />

hat gebeichtet und gesühnt. Reue<br />

aber kennt er nicht. Wie zum<br />

Beweis seiner unerschütterlichen Unbotmäßigkeit<br />

trägt Horst Eberhöfer<br />

eine Kappe mit zwei Federn des geschützten<br />

Steinadlers über seinem<br />

dunkelblonden Haar.<br />

Er steht zwischen Geröllhalden und<br />

den grauen Eiszungen des Gletschers<br />

und lauscht in den schneidend kalten<br />

Wind. Langsam hebt er seinen Arm in<br />

die dünne Hochgebirgsluft und deutet<br />

auf den Gipfel des Monte Scorluzzo,<br />

einen Dreitausender, der das Stilfser Joch<br />

noch um ein paar Hundert Meter überragt.<br />

Dort, auf einer Felsnase zwischen<br />

Himmel und Erde, posiert eine Steingeiß<br />

mit ihrem Jährling. Das Menschlein<br />

unter ihnen haben die beiden Tiere<br />

längst bemerkt, aber an Flucht denken<br />

sie nicht. „Steinböcke“, sagt Horst, „sind<br />

für den Jäger keine große Herausforderung.<br />

Mangels ausgeprägten Fluchtinstinkts<br />

stehen sie starr wie Statuen<br />

und bieten ein leichtes Ziel.“ ><br />

81


82<br />

Das Wild mit dem gewellten Gehörn<br />

hat freilich auch nichts zu befürchten.<br />

Im Nationalpark Stilfser Joch<br />

trägt Horst schon lange keine Waffe<br />

mehr bei sich. Nach dem Erscheinen seines<br />

erschreckend aufrichtigen Bekenntnis-Buches<br />

vor acht Jahren schwor er der<br />

illegalen Jagd ab.<br />

Die Wilderei hatte ihm fast das Leben<br />

gekostet, einmal pfiffen die Kugeln der<br />

Park-Ranger knapp an seinem Kopf vorbei.<br />

Zweimal verfrachteten ihn Carabinieri<br />

in Handschellen ins Bozener Gefängnis.<br />

Die Untersuchungshaft dauerte<br />

zwar nur ein paar Tage, aber an der Brutalität<br />

der Verhöre und der Enge der<br />

Zelle, die er mit Schlägern und Mördern<br />

teilen musste, wäre er fast zerbrochen.<br />

Außerdem drohten ihn die Anwaltskosten<br />

aufzufressen.<br />

1989, da war Horst Eberhöfer gerade<br />

21 Jahre alt, wurde er wegen Wilderei im<br />

Nationalpark Stilfser Joch zu einer hohen<br />

Geldbuße verurteilt. Seine Jagd-<br />

lizenz zogen die italienischen Behörden<br />

für viele Jahre ein, erst 2002 bekam er<br />

sie zurück.<br />

Eigentlich war es unfassbares Glück,<br />

dass der Wilddieb das Papier überhaupt<br />

je wiedersah. Denn kaum hatte der<br />

Delinquent das Gerichtsgebäude verlassen,<br />

knallte seine Büchse wieder durchs<br />

Naturschutzgebiet. Unrechtsbewusstsein<br />

hatte Horst Eberhöfer, der den Park-<br />

Rangern die kapitalen Hirsche manchmal<br />

rudelweise vor der Nase wegschoss,<br />

eigentlich nie.<br />

„Wir machen uns die<br />

Gesetze selbst“, saGt er<br />

trotziG und spricht damit<br />

den meisten südtirolern<br />

aus der seele.<br />

Als 1983 sämtlichen Südtiroler Jägern,<br />

deren Reviere innerhalb des rund 130.000<br />

Hektar großen Nationalparks lagen, das<br />

Jagdrecht entzogen wurde, geriet die<br />

Wilderei zum Volkssport. Pfarrer, Lehrer,<br />

Bauern, Förster, Beamte, Jugendliche –<br />

die halbe Bevölkerung des Vinschgaus<br />

montierte Schalldämpfer auf die Büchsen<br />

und räuberte im wildreichen Nationalpark,<br />

bis die Kühltruhen zu bersten<br />

drohten.<br />

Die Anwohner erzürnte besonders die<br />

offensichtliche Doppelmoral der Naturschützer<br />

und Park-Verantwortlichen: „Was<br />

ist das für ein Nationalpark“, schimpft<br />

Horst Eberhöfer, „in dem Straßen, Aufstiegsanlagen<br />

und ganze Skigebiete gebaut<br />

werden dürfen? Man darf alles tun,<br />

nur nicht auf die Jagd gehen. Ein Irrsinn!“<br />

Tatsächlich grenzt es an bürgerkriegsähnlichen<br />

Wahnsinn, was Horst Eberhöfer<br />

in seinem autobiografischen Bestseller<br />

„Der Wilderer im Nationalpark“<br />

zu berichten weiß.<br />

Gesetzeshüter und Gesetzesbrecher<br />

liefern sich im<br />

fiat Wilde VerfolGunGsjaGden<br />

über die abschüssi-<br />

Gen berGstrassen.<br />

Um die Selecontrollori (so heißen die von<br />

den italienischen Behörden eingesetzten<br />

Ranger) abzuhängen, legen die Wilderer<br />

Nagelbretter auf die Straßen, und um<br />

unerkannt zu bleiben, tragen sie wie<br />

Terroristen schwarze Strumpfmasken.<br />

Die Ranger dringen nachts in die Häuser<br />

Verdächtiger ein, reißen die Burschen aus<br />

dem Bett und buddeln im Garten nach<br />

verscharrten Gewehren. Carabinieri klammern<br />

sich an die Kühlerhauben der Fluchtfahrzeuge,<br />

abzuschütteln nur bei rasanter<br />

Rückwärtsfahrt über Stock und Stein.<br />

Längst, so hat der bange Leser den Eindruck,<br />

geht es den Häschern nicht mehr<br />

um den Schutz von Gams, Steinbock<br />

und Hirsch, sondern um ihre persönliche<br />

Rache an den dreisten Rebellen.<br />

Der Autor dieser Räuberpistole wird in<br />

den Tälern am Fuße der mächtigen Ortlergruppe<br />

wie ein alpiner Robin Hood<br />

verehrt. Vom Gebaren eines schießwütigen<br />

Draufgängers hat er indes wenig.<br />

Horst Eberhöfer trägt ein sanftmütiges<br />

Lächeln in seinem von der Gebirgssonne<br />

bronzierten Gesicht, dazu eine randlose<br />

Brille über den hellen Augen. Seine Stimme<br />

ist leise, in seinen Worten schwingt<br />

Selbstkritik mit: „Ich war überpassioniert,<br />

das stimmt schon“, räumt er ein. Und<br />

manchmal, so beichtet er auch in seinem<br />

Buch, widerte ihn sein unstillbarer Jagdtrieb<br />

selbst an.<br />

Seine Zerknirschung erreicht den Höhepunkt,<br />

als er als 19-Jähriger trotz unsi-<br />

cherer Ansprache auf ein Rudel Gamswild<br />

schießt. „Es waren ein Jährlingsbock<br />

und zwei Geißen. Beide waren trächtig.<br />

Sie hatten ein Kitz im Bauch. Das ist keine<br />

schöne Sache, zwei werdende Mütter,<br />

stark abgemagert von den Winterstrapazen.<br />

Es tat weh, sie tot liegen zu sehen.<br />

(...) Ich hatte zum ersten Mal kopflos getötet<br />

und war selbst im Herzen tief<br />

verwundet.“<br />

Noch heute plagt den inzwischen lizenzierten<br />

Jäger mit legalem Revier außerhalb<br />

des Nationalparks der Schießzwang<br />

und das anschließend schlechte Gewissen.<br />

Deswegen tauscht er nun öfter seine<br />

Blaser im Kaliber 7 mm Magnum gegen<br />

einen Fotoapparat mit Teleobjektiv. „So<br />

kann ich auf die Pirsch gehen und den<br />

Tieren nahe kommen, ohne sie zu töten.“<br />

Die Selbsttherapie, die der Hobbytierfotograf<br />

sich verordnete, hält allerdings meist<br />

nicht lange vor. Verschämt und mit gesenktem<br />

Kopf gesteht der Wildtöter ein:<br />

„Aber ein Hirschkalb muss im November<br />

schon her. Die schmecken so gut.“<br />

Die Einheimischen in den Vinschgauer<br />

Dörfern von Sulden bis Trafoi schauten<br />

lieber weg, wenn Horst Eberhöfer unter<br />

dem Bergwild wütete. Denn die Rohheit,<br />

mit der er bei seiner Wilderei manchmal<br />

zu Werke ging, hätte ihre Illusion eines<br />

edlen Unabhängigkeitskämpfers, der den<br />

Südtirolern den Nationalpark zurückeroberte<br />

und den verhassten Bürokraten<br />

in Rom die Stirn bot, zerstört.<br />

so Genoss eberhöfer, als<br />

Wäre er ein WiederGänGer<br />

des freiheitskämpfers<br />

andreas hofer, eine fast<br />

kritiklose VerehrunG<br />

unter den berGlern.<br />

Sein Schulkamerad Stephan Gander,<br />

der später die schöne Tochter des legendären<br />

Südtiroler Skirennläufers Gustav<br />

Thöni heiratete und heute mit ihr in<br />

Trafoi das sympathische Familienhotel<br />

„Bella Vista“ betreibt, hätte für den Wilddieb<br />

alles getan.<br />

„Als ich erlebte, wie brutal mein<br />

Freund von der Polizei behandelt wurde“,<br />

erzählt der Unternehmer, „begann ich<br />

Jura zu studieren, um ihm beistehen zu<br />

können. Leider musste ich bald ><br />

Sein Gewehr trägt Horst Eberhöfer nicht mehr bei sich, wenn er im nationalpark Stilfser Joch kraxelt.<br />

nur noch der Feldstecher erinnert an sein früheres Dasein als Wilderer.<br />

83


Blühende Wiesen und weiße Gipfel:<br />

Was wollen Bergsteiger und Wanderer mehr?<br />

Wie ein Trapper in Alaska wärmt sich der<br />

Ex-Wilderer am Lagerfeuer.<br />

Eine Steingeiß benutzt die steile Felswand<br />

als natürliche Treppe.<br />

Auch im Südtiroler Hochgebirge hat der<br />

Mensch seine Spuren hinterlassen.<br />

einsehen, dass auch die Juristerei wenig<br />

mit Gerechtigkeit zu tun hat. So bin<br />

ich Marketingexperte und Hotelier<br />

geworden.“<br />

Horst Eberhöfer sitzt auf der Hotelterrasse<br />

seines treuen Kumpels und lässt<br />

seinen Blick übers grandiose Bergpanorama<br />

schweifen. In glitzernden Kaskaden<br />

stürzen Wasserfälle aus den schroffen<br />

Wänden der drei Madatsch-Spitzen, der<br />

Ortler reckt seine weiße Kappe hoch in<br />

den blauen Himmel.<br />

Im September steigen die Hirsche zur<br />

Brunft hinab ins Tal, ihr Röhren kündigt<br />

den Wilderern das herbstliche Jagdfest<br />

an. Horst Eberhöfer schätzt, dass auch<br />

heute noch mindestens 150 Bergler mit<br />

ihren Büchsen in den Tälern und Wäldern<br />

unterwegs sind, nur sehr wenige werden<br />

auf frisc her Tat ertappt. Allein 400 Stück<br />

Rotwild bringen die ortskundigen Wilddiebe<br />

jährlich zur Strecke, der Park rund<br />

um das Stilfser Joch gilt nach wie vor als<br />

europäische Wilderer-Hochburg.<br />

Keiner von ihnen kann sich allerdings<br />

an jagdlichem Geschick mit dem 43-jährigen<br />

Horst Eberhöfer messen. Noch auf<br />

600 Meter Distanz, jeglicher Waidgerechtigkeit<br />

zum Trotz, trägt der Sportschütze,<br />

der wie besessen auf dem Schießplatz<br />

seiner Heimatgemeinde Taufers<br />

trainiert, dem Hirsch einen sauberen<br />

Blattschuss an. Und an Kondition und<br />

<strong>MyTHoS</strong> <strong>WiLDERER</strong><br />

Von den Dörflern verehrt, von den<br />

Mädels geliebt und von den Jägern gemordet:<br />

Nur der Wilderer, der sich diesen<br />

dreifachen Ritterschlag verdienen konnte,<br />

hatte das Zeug dazu, als Volksheld in die<br />

Geschichte einzugehen. Das war beim historischen<br />

Georg Jennerwein so und auch<br />

beim literarischen Blasi aus Ludwig Ganghofers<br />

Heimatroman „Der Jäger von Fall“.<br />

Allerdings hatte sich auch der gesetzlose<br />

Wildschütz einem Ehrenkodex zu unterwerfen.<br />

Ein bayerischer Aufsatz um<br />

1900 unterscheidet zwischen dem edlen<br />

Wildschütz und dem verachtungswürdigen<br />

Raubschütz. In Ersterem pulst das<br />

„wahre wilde Jägerblut, dem’s keine<br />

Ruh lässt, sich von einem dahergelaufenen<br />

Jagersknecht verbieten zu lassen,<br />

Gewandtheit ist ihm ohnehin niemand<br />

ebenbürtig. Der durchtrainierte Marathonläufer,<br />

ausdauernd wie ein Indianer<br />

und trittsicher wie eine Bergziege, weiß<br />

denn auch gar nicht mehr wohin mit all<br />

den Trophäen seiner jahrzehntelangen<br />

Wilderer-Karriere.<br />

Im Keller seines Eigenheims hat sich<br />

der Malermeister, der im Südtiroler Prad<br />

einen eigenen Betrieb mit sechs Angestellten<br />

führt, ein privates Jagdmuseum<br />

eingerichtet. Zehnender, Zwölfender und<br />

Vierzehnender drängen sich an den übervollen<br />

Wänden so dicht aneinander, dass<br />

die Geweihe sich wie beim Revierkampf<br />

zu verhaken drohen.<br />

„Die meisten Kapitalen“, bekennt Horst<br />

freimütig, „habe ich in meinen Wilderer-<br />

Jahren geschossen. „Aber den hier“, er<br />

deutet auf ein lebensechtes Hirschkopf-<br />

Präparat, „habe ich vergangenes Jahr<br />

ganz legal in meinem Revier außerhalb<br />

des Nationalparks erlegt. Mit weit über<br />

120 Kilogramm ist das Stück eines der<br />

schwersten, das in Südtirol zur Strecke<br />

gebracht wurde.“<br />

Und was für eine Bewandtnis hat es<br />

mit den Bärenfellen und Wolfspelzen, die<br />

auf dem Boden aus Lärchenholz ausgebreitet<br />

sind? Horst Eberhöfer schmunzelt:<br />

„Die stammen aus Kanada.“ Die interkontinentale<br />

Ausweitung seiner Jagdgründe<br />

verdankt der Südtiroler der Groß-<br />

frei im Berg umeinand’ zu streifen.“ Die<br />

Schmach wäre allzu groß: „Kein Madl<br />

könnte ihn mehr achten.“<br />

Den zweiten Typus des Wilderers<br />

kennzeichnet die Quelle hingegen als<br />

gewöhnlichen Kriminellen: „Der fertige<br />

Lump, der Desperado der Berge, den<br />

nicht Leidenschaft treibt und jugendlicher<br />

Übermut, sondern einfach Raub-<br />

und Diebeslust.“<br />

Im Südtiroler Bergland scheint man<br />

es hingegen bis heute mit dem Ethos<br />

des waidgerechten, noblen Wilderers<br />

nicht allzu genau zu nehmen. Vielleicht<br />

weil jedwedes Aufbegehren gegen die<br />

italienischen Behörden so nostalgisch<br />

nach Andreas Hofer duftet, der einst als<br />

Freiheitskämpfer seine Heimat gegen<br />

bayerische und französische Besetzung<br />

verteidigte.<br />

zügigkeit eines gräflichen Bewunderers<br />

und Mäzens. Hierzulande möchte der<br />

adlige Sponsor nicht mit dem ehemaligen<br />

Straftäter auf der Pirsch gesehen werden.<br />

Deshalb durchstreift der diskrete Waidmann<br />

lieber die anonymen Weiten Nordamerikas<br />

– mit der Wilderer-Legende als<br />

Gefährten und Lehrprinzen.<br />

Es scheint tatsächlich, als sei der hofierte<br />

Horst vom Schicksal geküsst. Das<br />

legt auch seine neueste Trophäe nahe.<br />

Horst hat sie zur sachkundigen Begutachtung<br />

im Fotospeicher seines iPhones<br />

archiviert. Sie heißt Arina, stammt aus<br />

Moldawien, ist Model, kaum dreißig und,<br />

wie der verknallte Horst versichert, „von<br />

allen Seiten schön“.<br />

Der Schürzenjäger und das Mädchen<br />

trafen sich in einer Bar in Padua, man<br />

schäkerte, der Bergler hinterließ seine<br />

Mobilnummer. Ein paar Tage später rief<br />

Arina zornig an. „Wer bist du überhaupt“,<br />

fauchte sie auf Italienisch ins Handy, dass<br />

du glaubst, ich wolle dich wiedersehen?“<br />

Mit sanfter Stimme und warmem Alpen-Akzent<br />

erzählte ihr Horst von seinem<br />

sonnigen Haus auf der Wiese, vom Enzian,<br />

der zwischen dem Gletschereis sprießt<br />

und vom Pfeifen des Murmeltiers.<br />

Am übernächsten Tag stand die<br />

schöne Moldawierin vor der Tür, ins Herz<br />

getroffen von Südtirols zielsicherstem<br />

Schützen. ■<br />

Woran aber lag’s, dass wahre Wilddiebe<br />

immer auch Herzensdiebe waren<br />

und bei den Damen einen besonderen<br />

Schlag hatten? Wohl weil der kühne<br />

Freibeuter der Wälder den Ausbruch<br />

aus der engen Bürgerlichkeit verhieß.<br />

Ein früher 68-er gewissermaßen, der<br />

sich der freien Liebe und dem Kampf<br />

gegen das Establishment verschrieben<br />

hatte.<br />

Der Girgl Jennerwein jedenfalls kannte<br />

keinen Mangel an Liebchen. Sennerinnen<br />

und Kellnerinnen hielten ihm das Bett<br />

warm.<br />

Und so wie all die Klischees über die<br />

Wilderer heute noch lebendig sind, ist<br />

auch ihre Verehrung ungebrochen.<br />

An Jennerweins Grabkreuz im bayerischen<br />

Schliersee hing noch zu seinem<br />

99. Todestag eine gewilderte Gams.<br />

84 85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!