Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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Thema<br />
8<br />
umgestaltete – Wohnungen in<br />
bestehenden „normalen“ Wohnquartieren.<br />
Die Bewohner können<br />
sehr häufig in ihrem vertrauten<br />
Wohnumfeld verbleiben,<br />
und alte nachbarschaftliche<br />
Kontakte bleiben leichter erhalten<br />
als bei einem Wechsel in eine<br />
vielfach vom eigenen Wohnquartier<br />
entfernte stationäre<br />
Einrichtung. Durch die Nutzung<br />
der vorhandenen Bausubstanz in<br />
normalen Wohnquartieren<br />
können solche Wohnprojekte<br />
relativ schnell aufgebaut, aber<br />
evtl. auch wieder abgebaut<br />
werden, wenn die Wohnungen wieder einer<br />
anderen Nutzung zugeführt werden sollen. Der<br />
Aufbau einer stationären Einrichtung ist aus<br />
vielerlei Gründen viel aufwendiger und beharrungsträchtiger.<br />
Insgesamt sind die Investitionskosten<br />
der betreuten Wohngemeinschaften<br />
geringer. Dafür liegt der bauliche Ausstattungsstandard<br />
häufig unter dem der KDA-Hausgemeinschaften,<br />
die in der Regel neben den<br />
Gemeinschaftsflächen ein Einzelzimmer mit<br />
eigenem Bad anbieten.<br />
• Wohnen in kleinen Einheiten<br />
Die Wohngemeinschaften mit Betreuung<br />
sind kleine Einheiten. So kann die Gruppengröße<br />
bis auf nur drei Personen reduziert sein,<br />
und die Wohnungen sind in der Regel nur als<br />
Einzelgruppe organisiert. Bei den KDA-Hausgemeinschaften<br />
werden häufig mehrere Gruppen<br />
zu kleinen Ensembles zusammengefasst,<br />
und die Gruppenstärke sinkt in der Regel nicht<br />
unter sechs Personen.<br />
• Von kleinen Initiativen ins Leben gerufen<br />
Die Initiatoren von Wohngemeinschaften<br />
mit Betreuung sind in der Regel Zusammenschlüsse<br />
von Einzelpersonen bzw. eher kleinere<br />
Organisationen, seien es ambulante Dienste,<br />
Angehörigeninitiativen oder sonstige Vereine.<br />
Pflege- und Betreuungskräfte rekrutieren sich<br />
meistens aus der Mitarbeiterschaft ambulanter<br />
Dienste. Die Trennung zwischen dem Anbieter<br />
von Betreuungsleistungen und dem Eigentümer<br />
bzw. Vermieter der Wohnung ist bei den<br />
betreuten Wohngemeinschaften meist deutlicher<br />
als bei den KDA-Hausgemeinschaften.<br />
Diese werden in der Regel eher von erfahrenen<br />
Pro<strong>Alter</strong> 2/03 <strong>Kuratorium</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Alter</strong>shilfe<br />
Der Umzug in eine Wohngemeinschaft mit Betreuung im<br />
„altbekannten“ Quartier hat auch zum Vorteil, dass man<br />
nicht den Supermarkt wechseln muss.<br />
Foto: Karin Simonett<br />
Trägern von Altenpflegeeinrichtungen organisiert,<br />
die ihr Angebot erweitern oder verbessern<br />
wollen. Auch als Typus mit ambulanter Betreuung<br />
sind die KDA-Hausgemeinschaften üblicherweise<br />
bereits während der Planung mit den<br />
Behörden abgestimmt und regelhafter organisiert<br />
(siehe Kasten Seite 9: zum Beispiel die<br />
Vereinbarung der Stadt Münster mit den Hausgemeinschaften<br />
der Alexianer-Krankenhaus-<br />
GmbH). Wohngemeinschaften mit Betreuung<br />
brauchen manchmal Jahre, bis sie von den<br />
Kassen (und den Sozialhilfeträgern) toleriert<br />
bzw. akzeptiert werden und ihr Leistungsspektrum<br />
mit allen Behörden abgestimmt haben.<br />
• Viele Konzepte für unterschiedliche Bedürfnisse<br />
Wohngemeinschaften mit Betreuung zeichnen<br />
sich durch eine erhebliche Konzeptvielfalt<br />
aus. Es gibt zudem in diesen Wohngemeinschaften<br />
Bewohner mit sehr unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen. Diese Wohngemeinschaften<br />
konzentrieren sich nicht nur auf Bewohner mit<br />
hohem Hilfe- und Pflegebedarf (zum Beispiel<br />
Menschen mit Demenz), sie schließen zum Teil<br />
auch Jüngere oder Nicht-Pflegebedürftige ein.<br />
Die Betreuungsintensität ist in betreuten Wohngemeinschaften<br />
in besonderem Maße flexibel<br />
auf den individuellen Bedarf ausgerichtet und<br />
kann – je nach Klientel – auch minimal sein<br />
(zum Beispiel ohne Nachtdienst bzw. nur mit<br />
stundenweiser Anwesenheit).