Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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Gesundheit und Pflege<br />
36<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen<br />
und Ausbildungseinrichtungen gestaltet sich<br />
konstruktiv. Es gibt verschiedene Formen der<br />
Zusammenarbeit, zum Beispiel gegenseitige<br />
Besuche, PDL-Treffen, Ausbildertreffen,<br />
Workshops und einen ständigen Ausschuss.<br />
Zusätzlich zur bundesgesetzlichen Regelung<br />
wird noch vor der Sommerpause ein Gesetz im<br />
saarländischen Landtag eingebracht, das die<br />
Altenpflegehilfeausbildung regeln wird.<br />
Barbara Beyer,<br />
Lehrerin am<br />
Altenpflegeseminar<br />
in Essen-Kupferdreh,<br />
NRW<br />
Aufgrund des Schulverbundes<br />
„Katholische<br />
Schule für Pflegeberufe<br />
e.V.“, dem zurzeit 20 Träger der stationären<br />
und ambulanten Altenhilfe in Essen und naher<br />
Umgebung beigetreten sind, finden jetzt intensivere<br />
Absprachen mit den Ausbildungs- und<br />
Anstellungsträgern statt. Die Zusammenarbeit<br />
mit den Ausbildungseinrichtungen klappt gut.<br />
Der neue Kurs ist mit 23 SchülerInnen belegt.<br />
Die vom KDA vorgeschlagene Lernfeldorientierung<br />
bedeutet für uns eine noch intensivere<br />
Kooperation, Kommunikation und Teamarbeit<br />
mit allen, insbesondere den freien<br />
Dozenten. Da wir an dem Modellversuch<br />
„Gemeinsame Pflegeausbildung in der Alten-,<br />
Kranken und Kinderkrankenpflege“ beteiligt<br />
waren, konnten wir schon Erfahrungen mit der<br />
fächerintegrativen Unterrichtsgestaltung sammeln.<br />
Deshalb ist für uns der Schritt zum Lernfeld<br />
auch nicht mehr so groß, und der Unterricht<br />
selbst wird nicht so sehr verändert werden<br />
müssen. Eventuell werden im Unterricht<br />
mehr Fallstudien eingesetzt. Auch das Teamteaching<br />
wird wohl ausgebaut werden müssen.<br />
Die neue Rolle des Lehrenden macht uns allerdings<br />
noch Kopfzerbrechen. Das Bild des<br />
Dozenten als Lernhelfer und Moderator ist bei<br />
immer jüngeren Teilnehmern (SchülerInnen),<br />
die eher einen steuernden Unterricht benötigen,<br />
in der Realität eher schwierig umzusetzen.<br />
Pro<strong>Alter</strong> 2/03 <strong>Kuratorium</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Alter</strong>shilfe<br />
Dr. Birgit Hoppe, Vorstandsvorsitzende<br />
des Arbeitskreises der<br />
Ausbildungsstätten für Altenpflege<br />
in der BRD, Berlin<br />
Die Umstellung auf eine „Berufsfachschule für<br />
Altenpflege“ ist derzeit noch nicht so weit<br />
gediehen, dass eine konkrete Planungsgrundlage<br />
für eine Umsetzung zum 1.8.03 gegenwärtig<br />
vorliegt.<br />
Die Veränderungen der Berliner Ausbildung<br />
sind strukturell und inhaltlich fundamental:<br />
Das Land Berlin hatte bisher die Ausbildung<br />
als Fachschulausbildung geregelt. Der<br />
Großteil der Bewerber waren Umsteiger/-innen<br />
und Berufsrückkehrer. Die Erstausbildung mit<br />
Ausbildungsvergütung und -vertrag seitens der<br />
Träger ist für das Land neu. Die berufsbegleitende<br />
Ausbildung, die ein Erfolgsmodell in der<br />
Berliner Ausbildung darstellt/-e, ist in ihrer<br />
Struktur zwar ähnlich, hat jedoch eine andere<br />
Zielgruppe: lebens- und berufserfahrene Menschen.<br />
Das Bundesgesetz regelt die Inhalte unterhalb<br />
in Berlin erreichter Standards. Dies gilt<br />
insbesondere für die Fachgebiete Recht und Sozialversicherung<br />
und der Sozialwissenschaften,<br />
das heißt der Kompetenzen zur Hilfeplanung<br />
und psychosozialen Begleitung. Die bisherige<br />
Ausbildung verliert damit an fachlichem Gewicht<br />
für die Gewinnung von Fachkräften, die<br />
dem Strukturwandel in der Altenhilfe im Sinne<br />
der Lebensqualität alter Menschen mit mehrdimensionalen<br />
Ansätzen zu begegnen vermögen.<br />
Neben den oben skizzierten Hindernissen<br />
für eine zügige Umsetzung produzieren die<br />
veränderten Strategien zur beruflichen Bildungsförderung<br />
durch die Bundesanstalt für<br />
Arbeit weitere erhebliche Reibungsverluste –<br />
bundesweit und je nach Region mehr oder<br />
minder prekär. Die Umstellung auf Bildungsgutscheine<br />
führt vielerorts dazu, dass Ausbildungsstätten<br />
ohne Planungsklarheit sind. Für<br />
eine dreijährige Fachausbildung, deren Bewerberpotenzial<br />
auch nach dem Willen des Gesetzgebers<br />
sich zu zwei Dritteln aus Umschülern/<br />
Umschülerinnen speisen soll bzw. muss, ist<br />
diese Praxis kontraproduktiv. Dies gilt auch für<br />
eine Orientierung an einer 70-prozentigen<br />
Vermittlungsquote in den 1. Arbeitsmarkt<br />
seitens der Arbeitsämter, die sich an all denjenigen<br />
bemisst, die mit der Ausbildung beginnen.<br />
Sinn machte es, sich an der Vermittlungsquote