Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe
Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe
Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gesundheit und Pflege<br />
34<br />
Themen ist die Umstellung<br />
sicher nicht vollkommenes<br />
Neuland. Die<br />
Umsetzung des Lernfeldkonzeptes<br />
wird zunächst<br />
in Form von Insellösungen<br />
in Anlehnung an<br />
vorhandene Ressourcen<br />
aus dem Bereich des<br />
handlungsorientierten Unterrichts stattfinden.<br />
Eine weitere Auswirkung wird sein, dass die<br />
Fachseminare die Träger der praktischen Ausbildung<br />
bei der Entwicklung eines Ausbildungsplanes<br />
unterstützen müssen und für die<br />
Begleitung bzw. Qualifizierung der Ausbilderinnen<br />
zuständig sind. Die Bemühungen aller<br />
an der Ausbildung Beteiligten sollten deshalb<br />
besser koordiniert werden. An unserer Schule<br />
funktioniert die Zusammenarbeit mit den<br />
Ausbildungseinrichtungen gut. Die Ausbildungsbereitschaft<br />
der praktischen Einrichtungen<br />
und die damit zusammenhängende Bereitschaft<br />
zur Übernahme der Verantwortung für<br />
die Vermittlung der betrieblichen Handlungskompetenz<br />
und aller damit verbundenen Konsequenzen<br />
(berufpädagogische Qualifizierung<br />
etc.) ist sehr hoch.<br />
In NRW gibt es einen landesweit verpflichtenden<br />
Kooperationsvertrag („empfohlener<br />
Ausbildungsvertrag“). Zukünftig wird es empfehlende<br />
Richtlinien geben, die von der Katholischen<br />
Fachhochschule in Köln erarbeitet<br />
werden.<br />
Andreas Koderisch,<br />
Schulleiter<br />
der ElisabethenstiftAltenpflegeschulen,<br />
Darmstadt,<br />
Groß-Gerau und<br />
Wiesbaden, Hessen<br />
Die neue Altenpflegeausbildung<br />
ist ein großer Fortschritt, weil die<br />
Ausbildung damit insgesamt an Bedeutung<br />
gewinnt und die Pflegeausbildungen untereinander<br />
ähnlicher und somit anschlussfähiger<br />
werden. Das heißt aber nicht, dass wir zufrieden<br />
sind.<br />
Eine wesentliche Veränderung wird sein,<br />
dass die schulische Ausbildung um 300 Stunden<br />
reduziert wird. Der Unterricht wird seit<br />
Pro<strong>Alter</strong> 2/03 <strong>Kuratorium</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Alter</strong>shilfe<br />
Jahren von uns kontinuierlich zusammenhängender<br />
und handlungsorientierter gestaltet.<br />
Nachdem wir in zweijähriger Arbeit einen neuen<br />
Rahmenlehrplan erarbeitet hatten, müssen<br />
wir diesen nun erneut umarbeiten. Wir müssen<br />
nicht nur die Stundenkürzung verkraften, sondern<br />
auch neue Inhalte in den Lehrplan aufnehmen.<br />
Das kostet viel internen Aufwand, der<br />
bei einer besseren Unterstützung der Schulen<br />
auf Landesebene vermeidbar wäre. Bisher ist<br />
uns jedoch noch keine Landesregelung bekannt.<br />
Eine Lehrplankommission ist installiert.<br />
Ihr gehören jedoch nach unserer Kenntnis keine<br />
Experten für berufliche Bildung an, und ihre<br />
Ergebnisse sind so spät zu erwarten, dass wir<br />
uns nicht dadurch unterstützt fühlen, denn wir<br />
beginnen im Oktober dieses Jahres mit dem<br />
neuen Kurs.<br />
Es gibt noch weitere offene Fragen: So sind<br />
wir zum Beispiel gehalten, die medizinisch-pflegerischen<br />
Kompetenzen im Unterricht noch<br />
mehr zu berücksichtigen. Doch wie sollen diese<br />
Kompetenzen in der Praxis ausgebildet werden,<br />
wenn so genannte „behandlungspflegerische“<br />
Leistungen aufgrund der Rahmenverträge mit<br />
den Kassen nicht von Auszubildenden erbracht<br />
werden dürfen? Eine ernst gemeinte Lernfeldorientierung,<br />
wie sie das Gesetz vorsieht, setzt<br />
eine minimale Teamstruktur voraus. Aber wir<br />
können uns aufgrund der Höhe des Schulgeldes<br />
weder Mediziner noch Gerontologen als<br />
Hauptamtliche leisten. Auch die Prüfungsanforderungen<br />
müssten entsprechend der neuen<br />
Lehrinhalte völlig neu konzipiert werden.<br />
Hinzu kommt, dass in Südhessen die Bewerberzahlen<br />
auf einem niedrigen Niveau<br />
schwanken. Der Beruf der Altenpflegerin kann<br />
in der Gunst von Erstauszubildenden noch lange<br />
nicht mit anderen Ausbildungen konkurrieren.<br />
Wir haben Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze<br />
in Einrichtungen zu finden, für die eine<br />
Ausbildungsvergütung anfällt. Viele Einrichtungen<br />
würden gerne mehr ausbilden, teilen<br />
uns aber mit, dass sie damit finanziell und organisatorisch<br />
überfordert seien. Das Aufgabenfeld<br />
eines Praxisanleiters ist weder definiert,<br />
noch sind die Einrichtungen in der Lage, ohne<br />
Unterstützung der Seminare eigene Ausbildungspläne<br />
zu entwickeln. Diese Unterstützung<br />
ist aber nicht in Sicht. Nach unserem Wissen<br />
hat es bis heute (Anfang Mai) noch nicht eine<br />
offizielle Information über die veränderten<br />
Aufgaben der Praxis gegeben, weder von der