05.12.2012 Aufrufe

Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe

Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe

Alter - Kuratorium Deutsche Altershilfe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leser-Forum<br />

28<br />

Leser-Forum<br />

Pro<strong>Alter</strong> möchte an dieser Stelle seine Leserinnen und Leser zu Wort<br />

kommen lassen. Wenn Sie Anregungen, Lob oder Kritik haben, dann<br />

schreiben Sie uns bitte. Wir möchten aus Platzgründen um möglichst<br />

kurze Leserbriefe bitten.<br />

Türen öffnen zum Menschen mit<br />

Demenz: Kommunikationshilfen<br />

für beruflich und privat<br />

Pflegende<br />

Pro <strong>Alter</strong> 3/2002<br />

Mit großem Interesse habe<br />

ich Ihren Bericht „Türen öffnen<br />

zum Menschen mit Demenz“<br />

gelesen, in dem Sie über die<br />

deutsche Version des englischen<br />

Ratgebers „Care to Communicate“<br />

berichten („Hilfen zur<br />

Kommunikation bei Demenz“,<br />

KDA, 2002, Anm. d. Red.). Der<br />

große Nutzen dieses Buches<br />

besteht darin, dass Mitarbeiter<br />

effektiv, anschaulich und dennoch<br />

theoretisch gut fundiert an<br />

genau diejenigen Aspekte in der<br />

Kommunikation und Interaktion<br />

mit Menschen mit Demenz<br />

herangeführt werden, die für die<br />

Entwicklung einer personenzentrierten<br />

Haltung wesentlich sind.<br />

Das gilt sowohl für die Deeskalationsstrategien,<br />

die geschildert<br />

werden, als auch für den beigefügten<br />

„CLIPPER-Fragebogen“,<br />

der es Pflegenden ermöglicht,<br />

ein individuelles Profil zur Verbesserung<br />

der Lebensqualität für<br />

jeden Klienten zu erstellen. Der<br />

CLIPPER versucht, genau diejenigen<br />

Aspekte in den Mittelpunkt<br />

zu rücken, die für die Betreuung<br />

wesentlich sind und vor der<br />

Pflegende oft zurückschrecken.<br />

Er motiviert zu einer Suchbewegung,<br />

die er begleitet und strukturiert.<br />

Eben dies, Struktur in die<br />

Betreuung zu bekommen, die<br />

sich am Einzelnen orientiert, ist<br />

in Deutschland ein großes<br />

Pro<strong>Alter</strong> 2/03 <strong>Kuratorium</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Alter</strong>shilfe<br />

Manko, denn in der Regel<br />

geschieht Betreuung standardisiert<br />

und wenig individuell<br />

(Gedächtnistraining etc).<br />

Der CLIPPER hilft, in Kontakt<br />

mit Menschen mit Demenz zu<br />

kommen und in Kontakt mit<br />

ihnen zu bleiben. Denn Kommunikation<br />

und Interaktion mit<br />

Menschen mit Demenz geschieht<br />

normalerweise anlassbezogen<br />

und braucht ein „Material“,<br />

damit sich der Kontakt entfalten<br />

kann.<br />

Erste Erfahrungen im Lehrgang<br />

„Fachkraft für gerontopsychiatrische<br />

Pflege“ weisen darauf<br />

hin, dass Pflegende dieses Instrument<br />

sehr hilfreich finden.<br />

Allerdings wird es von Kollegen<br />

und Kolleginnen als „artfremd“<br />

beurteilt, da es sich schwer in die<br />

defizitorientierten Sichtweisen<br />

der Dokumentations- und Planungsgewohnheiten<br />

einsortieren<br />

lässt. Zudem wird jedes neue<br />

Planungs- und Informationssammlungsinstrument<br />

als zusätzliche<br />

Belastung empfunden. Es<br />

wäre zu fragen, ob eine Planung<br />

nach dem Schema des CLIPPERs<br />

nicht für die Betreuungskräfte,<br />

den psychosozialen Dienst o. Ä.<br />

verpflichtend werden könnte<br />

und diesen davon entlasten<br />

würde, seine Maßnahmen nach<br />

dem oft für Betreuung schwierigen<br />

Schema der AEDLs zu betreiben.<br />

Christian Müller-Hergl,<br />

Altenpfleger und Theologe,<br />

Dozent am Meinwerk Institut<br />

Türen öffnen zum Menschen mit<br />

Demenz: Kommunikationshilfen<br />

für beruflich und privat<br />

Pflegende<br />

Pro <strong>Alter</strong> 3/2002<br />

Vielen Dank für den Hinweis<br />

auf den Ratgeber „Hilfen zur<br />

Kommunikation bei Demenz“ in<br />

der Pro<strong>Alter</strong>-Ausgabe 3/02. Ich<br />

habe mir den Ratgeber gleich<br />

schicken lassen und mich sofort<br />

darauf gestürzt und alles gelesen<br />

– das Erinnerungsfotoalbum ist<br />

auch schon in Arbeit. Will sagen:<br />

Ich find's prima – gut verständlich,<br />

motivierend, nicht zu sehr<br />

überfordernd (so dass man nicht<br />

gleich ein schlechtes Gewissen<br />

bekommt, wenn man feststellt,<br />

was man alles noch nicht/nie<br />

gemacht hat). Manchmal würde<br />

ich mir allerdings noch eine<br />

Hilfestellung für die Prioritätensetzung<br />

wünschen, also: Was ist<br />

wichtiger – in der Familie zu<br />

leben, auch wenn dann kein<br />

geregelter Tagesablauf möglich<br />

ist? Im Prinzip zu Hause oder in<br />

der Familie sein, auch wenn dann<br />

teilweise keine Betreuung oder<br />

Betreuung durch wechselnde<br />

Personen erfolgt?<br />

Und was mich auch beschäftigt,<br />

ist die Frage: Wie integriert<br />

man Angehörige mit Demenz am<br />

besten in die Familie? Wie viel ist<br />

gut, was ist zu viel? Wie geht<br />

man damit um, dass zum Beispiel<br />

Kinder die guten ABC-Strategien<br />

des Buches keineswegs kennen<br />

oder nicht akzeptieren?: „Das<br />

stimmt doch gar nicht, was der<br />

Opa sagt – darf der denn lügen?“<br />

Oder: „Immer gibst du dem Opa<br />

Recht und uns nie!“<br />

Petra Niesbach, Bonn,<br />

privat Pflegende

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!