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Detail-Info: Bildhauer Werkzeuge Ob als dekorative Kunst oder zur ...

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<strong>Detail</strong>-<strong>Info</strong>: <strong>Bildhauer</strong> <strong>Werkzeuge</strong><br />

<strong>Ob</strong> <strong>als</strong> <strong>dekorative</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>oder</strong> <strong>zur</strong> Herstellung von nützlichem Gerät, das<br />

plastische Gestalten von Holz ist ein weltumgreifendes Handwerk. Der Wille,<br />

sich durch geschnitzte Motive, Symbole <strong>oder</strong> Lettern auszudrücken, um mit<br />

seiner Umgebung und den Mitmenschen zu kommunizieren, hat in den<br />

jeweiligen Kulturkreisen zu einer charakteristischen Formensprache geführt.<br />

Ihre feinste Differenzierung fand sie in den großen mitteleuropäischen<br />

<strong>Kunst</strong>epochen: in der Antike, der Romanik, Gotik, dem Barock und der<br />

Renaissance.<br />

Nicht weniger beeindruckend sind die Artefakte der „primitiven“ <strong>Kunst</strong> Afrikas,<br />

Südamerikas und Ozeaniens, deren symbolistische Prägung den europäischen<br />

Kubismus entscheidend beeinflußte. Die Völker des Nordens, die Kelten und<br />

Wikinger haben uns zwar keine Schrift hinterlassen, doch einen<br />

Formenschatz, der an Ausdruckskraft seinesgleichen sucht. Aus der Mystik<br />

des Naturglaubens lebt auch die <strong>Kunst</strong> der Nordwestküstenindianer Amerikas,<br />

deren Totempfähle, Masken und Einbaumboote zu den größten Holzskulpturen<br />

unseres Universums zählen. China hat in der <strong>Bildhauer</strong>ei, ebensowie in vielen<br />

anderen Handwerkstechniken, die längste und tiefste Tradition. Sie offenbart<br />

sich in einer großartigen ornamentalen Gestaltungskunst bei Möbeln und<br />

architektonischen Elementen, verbunden mit hoher stilistischer Sicherheit und<br />

Durchgängigkeit. Während in China die handwerkliche Blüte mit der<br />

Kulturrevolution nahezu zum Erliegen kam, konnte sich das Schnitzhandwerk<br />

in Japan über Jahrhunderte hinweg ungestört entfalten. No-Masken, Inro-<br />

Schachteln <strong>oder</strong> die brillianten Farbholzschnitte sind beredte Zeugnisse einer<br />

einzigartigen Liebe zum <strong>Detail</strong>.<br />

Das faszinierende Spektrum des globalen kunsthandwerklichen Schaffens<br />

spiegelt sich im Werkzeug wieder. Hieraus Anregungen aufzunehmen und<br />

eventuell in unsere Arbeit einfließen zu lassen ist ein wichtiger Teil jeder<br />

kreativen Fortentwicklung.<br />

Japanische Beitel (Nomi)<br />

Das plastische Gestalten von Holz erfordert <strong>Werkzeuge</strong>, die gut in der Hand<br />

liegen und dem kreativen Prozess nichts entgegensetzen. Mit anderen Worten,<br />

sie müssen möglichst scharf sein und dies lange bleiben. In dieser Hinsicht<br />

weisen japanische, zweilagige Stähle zweifellos Vorteile auf.<br />

Anschliff:<br />

außen innen rechts links<br />

<strong>Bildhauer</strong>beitel (Maru Nomi)<br />

Professionelle Beitel für die anspruchsvolle Holzbildhauerei. Die<br />

Schneidenschicht besteht aus „Weissem Papierstahl“,<br />

schmiedeverschweißt mit dem weichen Grundkörper, der den Schlag<br />

dämpft. Die Spiegelseite ist auf Wassersteinen hochglanzpoliert.<br />

Feine <strong>Werkzeuge</strong> Donaustrasse 51 94526 Metten Germany<br />

Tel. + 49 - 991 91090 Fax + 49 - 991 910950<br />

www.dick.biz info@dick.biz<br />

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<strong>Bildhauer</strong>beitel (Ryuzo Nomi)<br />

In Japan werden für die <strong>Bildhauer</strong>ei Hohlbeitel mit kurzen Klingen in<br />

kompakter Bauweise bevorzugt, um ein werkstücknahes<br />

Arbeiten zu ermöglichen. Ryuzo Nomi sind <strong>Werkzeuge</strong><br />

dieser traditionellen Art, mit zweischichtigem Blatt und<br />

nahtlos in der Angel integriertem Heft aus Roteiche. Die<br />

massive Zwinge erlaubt ein Schlagen mit dem Eisenhammer.<br />

Leichte <strong>Bildhauer</strong>- und Geigenbaueisen (Maru Nomi)<br />

Schnitzeisen für den Geigenbau und leichte Arbeiten in der <strong>Bildhauer</strong>ei,<br />

bei denen kein Klüpfel benutzt wird. Die dünnen, laminierten Blätter sind<br />

feingeschliffen, aber noch nicht geschärft. Die hohe Härte (ca. 62<br />

Rockwell) gewährleistet beste Standzeiten selbst bei abgelagertem<br />

Ahorn.<br />

Durch die handwerkliche Fertigung kann bei japanischen Eisen die tatsächliche Klingenkrümmung<br />

gegenüber der Spezifikation etwas abweichen.<br />

Feine <strong>Werkzeuge</strong> Donaustrasse 51 94526 Metten Germany<br />

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Chinesische <strong>Bildhauer</strong>eisen<br />

Die in Südchina gelegene Stadt Dongyang gilt seit der Tang Dynastie<br />

(618-907) <strong>als</strong> ein Zentrum der <strong>Bildhauer</strong>kunst. Hier gibt es nicht nur<br />

eine zu den Nation<strong>als</strong>chätzen zählende Altstadt mit überreich verzierten<br />

Holzbauwerken sondern auch eine Schnitzschule sowie zahlreiche nach<br />

der Kulturrevolution wiederbelebte Werkstätten. Zwei ortsansäßige<br />

Schmieden stellen mit einfachen Mitteln die benötigten Schnitzeisen her,<br />

die sich seit der Tangzeit formal wenig verändert haben dürften. Die<br />

stark konischen Klingen gehen bei den kleinen Eisen, die mit der Hand<br />

gestoßen werden, in eine Spitzangel über. Die größeren Beitel weisen einen<br />

tüllenförmigen H<strong>als</strong> auf, der den Griff aufnimmt und ihn auch bei Schlägen mit<br />

dem typischen Eisenklüpfel nicht aufsplittern läßt. Da in China bevorzugt mit<br />

widerstandsfähigen, exotischen Hölzern gearbeitet wird, weisen die Klingen<br />

gute Standzeiten auf. Die kleinen Eisen bestehen aus Mono-Kohlenstoffstahl<br />

(C 60) mit einer Härte von ca. 58 Rockwell. Die Tülleneisen sind zweilagig<br />

geschmiedet, mit einer Schneidenhärte von über 60 Rockwell. Nach<br />

chinesischer Tradition werden die Eisen vom Schmied nur grob vorgeschliffen.<br />

Erst der Anwender versetzt sie durch den Feinschliff, das Schärfen und ggf.<br />

die Griffmontage in einen gebrauchsfertigen Zustand. Wer dieses<br />

Vorbereitungen nicht scheut, kommt in den Genuß außergewöhnlicher<br />

Schnitzwerkzeuge mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis.<br />

Yarri-Kanna<br />

Das Yarri-Kanna ist eines der ältesten <strong>Werkzeuge</strong> zum Glätten von Holz.<br />

Es gilt <strong>als</strong> der Vorläufer des japanischen Hobels. Die beidseitig geschärfte<br />

Klinge kann sowohl gezogen <strong>als</strong> auch geschoben werden. Durch die<br />

freihändige Führung folgt man der Maserung des Holzes um organische<br />

<strong>Ob</strong>erflächenstrukturen von hoher haptischer Qualität zu erzeugen. Es<br />

können sowohl flache <strong>als</strong> auch gekrümmte Werkstücke bearbeitet werden,<br />

<strong>als</strong> typisches Beispiel sei der Tokobashira, der in der Bildnische eingebaute<br />

Schmuckstamm, erwähnt. Faszinierende Anwendungsmöglichkeiten<br />

ergeben sich auch bei der Herstellung <strong>dekorative</strong>r Füllungen, Reliefs <strong>oder</strong><br />

plastischer Arbeiten.<br />

Feine <strong>Werkzeuge</strong> Donaustrasse 51 94526 Metten Germany<br />

Tel. + 49 - 991 91090 Fax + 49 - 991 910950<br />

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Indianische Schnitzmesser (Mettgar)<br />

Seit alters her benutzten die Ureinwohner an der<br />

Westküste Kanadas Schnitzmesser, die in Form und Funktion den japanischen<br />

Yarri-Kanna nicht unähnlich sind. Das Mettgar diente den Haida und<br />

Tsimshiam Indianer <strong>zur</strong> Herstellung von Masken, kleinen Figuren, Kisten<br />

(„Bent Boxes“) und Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Die elastischen,<br />

beidseitig geschärften Klingen können gezogen <strong>oder</strong> geschoben werden und<br />

ermöglichen eine sehr feinfühlige Spanabnahme. Sie werden durch eine<br />

verklebte Fadenbewicklung in einem Griff aus Zedernholz fixiert.<br />

Ziehmesser<br />

Die Kulturgeschichte des Menschen wird begleitet vom<br />

Zugmesser, das dem Bootsbauer ebenso unentbehrlich<br />

ist, wie dem Küfer, Wagner und Stuhlmacher. Es dient zum Putzen und<br />

Zurichten von geraden und gekrümmten Werkstücken und dem Abrunden von<br />

Kanten.<br />

Dechsel<br />

Seit Menschengedenken war der Dechsel eines der<br />

wichtigsten <strong>Werkzeuge</strong> zum Behauen und Glätten von<br />

Stämmen, zum Mollenhauen <strong>oder</strong> für plastische Arbeiten.<br />

Schnitz- und Furniermesser (Kogatana)<br />

Handgeschmiedete Klingen aus Mehrschichtenstahl mit folgenden Vorteilen:<br />

- Höhere Schnitthaltigkeit<br />

- Höhere Schärfe<br />

- Leichtere Schärfbarkeit.<br />

Man unterscheidet zwischen beidseitigem Anschliff (für universelle<br />

Anwendung) und einseitigem Anschliff. Der einseitige Anschliff ist zu<br />

empfehlen, wenn mit einem Anschlag geschnitten wird <strong>oder</strong> senkrechte<br />

Schnittkanten gewünscht werden (Intarsien- und Furnierarbeiten).<br />

Anschliff rechts Anschliff links<br />

Der leichte Hohlschliff auf der Planseite erleichtert das Abziehen der Schneide.<br />

Die Klingen sind jeweils über die ganze Länge durchgehärtet, mit Härtegraden<br />

von 58 HRC bzw. 64 HRC (Suminagashi).<br />

Wir empfehlen, nach japanischer Tradition, die Klinge mit einem Lederband zu<br />

umwickeln. Länge ca. 160 - 180 mm, Dicke ca. 2 - 3 mm.<br />

Suminagashi-Ausführungen:<br />

Diese, vom Meister Shozo Ikeuchi Lo handgeschmiedeten, gefalteten Stähle<br />

mit 20 bis 30 Lagen, zeichnen sich durch überragende Standzeiten bei der<br />

Bearbeitung harter und exotischer Hölzer aus.<br />

Feine <strong>Werkzeuge</strong> Donaustrasse 51 94526 Metten Germany<br />

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