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E&W Mai 2005 - GEW

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<strong>GEW</strong>ERKSCHAFTSTAG <strong>2005</strong><br />

Alle Infos und die<br />

aktuelle Berichterstattung<br />

über<br />

den Gewerkschaftstag<br />

finden<br />

Sie unter:<br />

www.gew.de<br />

10<br />

E&W 5/<strong>2005</strong><br />

Zu den Wurzeln zurückgekehrt<br />

Impressionen von der Eröffnung des Gewerkschaftstages in Erfurt<br />

Beim musikalisch umrahmten Auftakt<br />

kamen Kinder und Jugendliche<br />

ebenso zu Wort wie Bildungsgewerkschafter<br />

aus anderen Ländern. Zu<br />

ihrem 25. Gewerkschaftstag ist die<br />

<strong>GEW</strong> in die Stadt zurückgekehrt, in<br />

der ihre ältesten Wurzeln liegen: 1848<br />

war in Erfurt der Allgemeine deutsche<br />

Lehrerverein gegründet worden. Die<br />

Palette der Gäste aus dem politischen<br />

und gewerkschaftlichen Spektrum war<br />

breit – von der DGB-Spitze Michael<br />

Sommer und Ursula Engelen-Kefer<br />

über IG Metall-Vize Berthold Huber<br />

bis zum Vorsitzenden von Bündnis<br />

90/Die Grünen, Reinhard Bütikofer.<br />

In ihrer Eröffnungsrede spannte<br />

die scheidende <strong>GEW</strong>-Vorsitzende<br />

Eva-Maria Stange den internationalen<br />

Bogen, der dem Gewerkschaftstag<br />

sein Motto gibt: „Bildung<br />

in Europa. Bildung für die<br />

Welt.“ Sie stellte fest: „Bildungspolitik<br />

hat längst den engen Rahmen nationaler<br />

Politik verlassen – auch wenn es einige<br />

Ministerpräsidenten in Deutschland<br />

nicht wahr haben wollen.“<br />

Ähnliche Probleme weltweit<br />

Stange begrüßte Gäste aus 19 ausländischen<br />

Gewerkschaften und verwies auf<br />

das gemeinsame Dach, die Bildungsinternationale<br />

(BI), die 29 Millionen Mitglieder<br />

vertritt und damit die „größte<br />

globale Gewerkschaftsvereinigung“ ist.<br />

Als eines der weltweit vergleichbaren<br />

Probleme führte Stange den Rückzug<br />

des Staates aus der Verantwortung für<br />

Bildung und die Privatisierung der Einrichtungen<br />

an. Dagegen kämpfe die BI<br />

an, ebenso wie gegen die Gefahr, dass<br />

Bildung in die Mühlen der Liberalisierung<br />

des Dienstleistungssektors bei den<br />

GATS-Verhandlungen gerate. Vertreter<br />

und Vertreterinnen der Bildungsgewerkschaft<br />

in Israel, der Slowakei und den<br />

Niederlanden machten deutlich, wie<br />

sehr sich die akuten Probleme ähneln:<br />

Dezentralisierung des Bildungswesens,<br />

Mittelkürzungen und Privatisierung.<br />

Ein gemeinsames, weltweites Vorgehen<br />

sei unerlässlich, betonten sie, vom Informationsaustausch<br />

bis zur Entwicklung<br />

politischer Gegenstrategien.<br />

Sommer stützt <strong>GEW</strong>-Politik<br />

Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer<br />

dankte Eva-Maria Stange für ihren politischen<br />

Beitrag im Dachverband: Sie habe<br />

sehr früh und unablässig darauf gedrungen,<br />

dass die deutschen Gewerkschaften<br />

die Bildungspolitik als zweites<br />

wichtiges Zukunftsthema neben der<br />

Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit<br />

in den Blick nehmen. Sommer forderte<br />

mehr Geld für die Bildung und ein Bildungssystem,<br />

„das jeden jungen Menschen<br />

mitnimmt“. Es müsse Schluss<br />

sein mit der „Kleinstaaterei in der Bildungspolitik“<br />

in Deutschland und damit,<br />

dass immer noch „die Herkunft<br />

darüber entscheidet, ob jemand Bildungschancen<br />

hat.“<br />

Helga Ballauf<br />

Delegierte und Gäste auf dem Gewerkschaftstag der <strong>GEW</strong>: Anstehen beim Einchecken und entspannte Mienen bei der Eröffnungsveranstaltung.<br />

Fotos: Christian v. Polentz

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