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Flachdächer in Holz-Beton-Verbundbauweise - Die neue Quadriga

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Special: <strong>Flachdächer</strong><br />

Abbildung 2:<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbund-Flachdach<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter Akustiklage<br />

(aus [7]).<br />

Abbildung 3:<br />

Systemskizze mit den M<strong>in</strong>destanforderungen<br />

des <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-Verbundsystems mit<br />

e<strong>in</strong>geklebten HBV-Schubverb<strong>in</strong>dern<br />

(aus [4]).<br />

26<br />

3/2007<br />

Zwischen zwei Ausführungsvarianten<br />

ist bei<br />

<strong>Flachdächer</strong>n <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

grundsätzlich zu unterscheiden:<br />

der Ausführung mit<br />

oberseitig angeordneten <strong>Beton</strong>platten<br />

sowie der Variante<br />

mit unten liegenden<br />

<strong>Beton</strong>querschnitten. Bei<br />

oberseitig angeordneter<br />

<strong>Beton</strong>platte übernimmt der<br />

<strong>Beton</strong>querschnitt auftretende<br />

Druckspannungen, während<br />

die <strong>Holz</strong>elemente die<br />

Zugspannungen aufnehmen.<br />

Im umgekehrten Fall<br />

übernimmt das <strong>Holz</strong> die<br />

Druckspannungen, während<br />

zusätzlich <strong>in</strong> den<br />

<strong>Beton</strong>querschnitt e<strong>in</strong>gelegte<br />

Stahlbewehrung die Zugspannungen<br />

aufnimmt. In<br />

diesem Fall erhöht der <strong>Beton</strong>querschnitt<br />

die Eigenlast,<br />

beteiligt sich jedoch<br />

nicht direkt am Lastabtrag.<br />

Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d Bestrebungen<br />

von Herstellern<br />

dah<strong>in</strong>gehend, das Eigengewicht<br />

des <strong>Beton</strong>s durch<br />

Verwendung von Leichtbeton<br />

zu reduzieren. Dennert<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundelemente<br />

gehören zur Gruppe<br />

dieser „umgekehrten“<br />

HBV-Konstruktionen [3].<br />

<strong>Die</strong>se bauaufsichtlich zugelassene<br />

Systemlösung für<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbunddächer<br />

besteht aus Fertigteilen mit<br />

<strong>in</strong> der Druckzone angeordneten<br />

Duo-Balken. Der<br />

Verbund zu der unteren<br />

Leichtbetonplatte wird über<br />

Nagelplatten hergestellt.<br />

Dennert <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

Verbundelemente s<strong>in</strong>d nur<br />

<strong>in</strong> dieser Ausführungsvariante<br />

(<strong>Beton</strong> <strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Holz</strong> außen) zugelassen.<br />

E<strong>in</strong>e zweite bauaufsichtlich<br />

zugelassene Möglichkeit zur<br />

Verwendung der <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong> im<br />

Bereich von <strong>Flachdächer</strong>n<br />

besteht durch E<strong>in</strong>satz des<br />

HBV-Systems mit e<strong>in</strong>geklebtenHBV-Schubverb<strong>in</strong>dern<br />

[4]. In diesem Fall<br />

können alle beschriebenen<br />

Varianten (<strong>Beton</strong> <strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Holz</strong> außen sowie<br />

<strong>Beton</strong> außen und <strong>Holz</strong><br />

<strong>in</strong>nen) ausgeführt werden.<br />

Abbildung 3 zeigt die M<strong>in</strong>destanforderungen<br />

für das<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundsystem<br />

mit e<strong>in</strong>geklebten<br />

HBV-Schubverb<strong>in</strong>dern<br />

nach allgeme<strong>in</strong>er bauaufsichtlicher<br />

Zulassung<br />

Z-9.1-557.<br />

In Abhängigkeit des e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Verbundsystems<br />

können bei <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

Verbundflachdächern<br />

Spannweiten bis 15 m und<br />

mehr überbrückt werden.<br />

<strong>Die</strong> sich hieraus ergebene<br />

architektonische Raumgestaltungsvielfalt<br />

ist e<strong>in</strong> maßgebender<br />

Vorteil dieser<br />

Bauweise. Weitere – dem<br />

Bereich Statik und Konstruktion<br />

zuzuordnende –<br />

Vorteile ergeben sich aus<br />

der Steifigkeit der Konstruktion,<br />

die nur ger<strong>in</strong>ge<br />

Verformungen zulässt, und<br />

der Schw<strong>in</strong>gungsstabilität,<br />

die sich positiv auf die<br />

Haltbarkeit der Dachdeckungen<br />

auswirkt.<br />

Bauphysikalische<br />

Anforderungen<br />

Der bauphysikalischen<br />

Betrachtung von Bauwerken<br />

kommt im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er nachhaltigen Planung<br />

e<strong>in</strong>e immer höhere Bedeutung<br />

zu. <strong>Die</strong> Beanspruchungen,<br />

die auf Dächer e<strong>in</strong>wirken,<br />

wurden bereits<br />

oben beschrieben. <strong>Die</strong><br />

Eigenschaften, die e<strong>in</strong> Dach<br />

entsprechend aufweisen<br />

muss, um diesen Beanspruchungen<br />

entgegenzuwirken,<br />

lassen sich unter den<br />

Schlagwörtern Regensperre,<br />

W<strong>in</strong>d- und Luftdichtigkeit,<br />

Wärme-, Kälte- und Schallschutz,Wärmespeicherkapazität<br />

und Raumakustik<br />

zusammenfassen. Folgende<br />

Lösungsansätze bieten<br />

<strong>Flachdächer</strong> <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

<strong>Verbundbauweise</strong>:<br />

Durch die Möglichkeit<br />

der direkten Auflagerung<br />

von <strong>Flachdächer</strong>n <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong> auf<br />

Stahlbeton- oder Mauerwerkswänden<br />

lässt sich auf<br />

e<strong>in</strong>fache Art und Weise die<br />

geforderte W<strong>in</strong>d- und Luftdichtigkeit<br />

der Konstruktion<br />

sicherstellen.<br />

Durch Verwendung von<br />

Stahlbeton als Teil der<br />

Tragstruktur wird die Masse<br />

der Konstruktion erhöht<br />

und somit der Luftschallschutz<br />

verbessert.<br />

<strong>Die</strong> schwere Stahlbetonplatte<br />

besitzt e<strong>in</strong> großes<br />

Wärmespeichervermögen.<br />

Sie wirkt sich regulierend<br />

auf den Wärmehaushalt <strong>in</strong><br />

darunter liegenden Räumen<br />

aus (sommerlicher Wärmeschutz<br />

und w<strong>in</strong>terlicher<br />

Kälteschutz).<br />

Herkömmliche aus dem<br />

Massivbau und dem <strong>Holz</strong>bau<br />

bewährte Dachaufbauten<br />

und Abdichtungssysteme<br />

für <strong>Flachdächer</strong> stellen<br />

e<strong>in</strong>en ausreichenden Wär-

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