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Flachdächer in Holz-Beton-Verbundbauweise - Die neue Quadriga

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<strong>Flachdächer</strong> <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

In den letzten Ausgaben der HOLZBAU wurde<br />

bereits mehrfach über die Möglichkeiten des <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-Verbundbaus berichtet. Allgeme<strong>in</strong>e Informationen<br />

zur Wirkungsweise, die Vorstellung von<br />

Verb<strong>in</strong>dungssystemen sowie grundsätzliche E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten<br />

im Geschossdeckenbau wurden<br />

<strong>in</strong> Ausgabe 5/2004 thematisiert. Ausgabe 5/2006<br />

beschäftigte sich mit der Anwendung der <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong> bei der Ertüchtigung von<br />

<strong>Holz</strong>balkendecken. Im Rahmen von Projektberichten<br />

wurde zudem über den Neubau e<strong>in</strong>es Mehrfamilienhauses<br />

<strong>in</strong> <strong>Holz</strong>betonverbundbauweise<br />

(5/2006) sowie über die Sanierung e<strong>in</strong>es Schlosses<br />

im Rhe<strong>in</strong>gau, bei der e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>terlüftete HBV-Decke<br />

erstellt wurde (2/2007), berichtet. In diesem<br />

Bericht werden Flachdachkonstruktionen <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong> vorgestellt.<br />

Autoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon<br />

FH Wiesbaden<br />

Kurt-Schumacher-R<strong>in</strong>g 18<br />

65197 Wiesbaden<br />

Fachgebiet Ingenieur-<strong>Holz</strong>bau<br />

Dipl.-Ing. (TU) Dipl.-Ing. (FH)<br />

Oliver Bletz<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

im Fachgebiet Ingenieur-<strong>Holz</strong>bau<br />

Anforderungen<br />

an Flachdachkonstruktionen<br />

<strong>Flachdächer</strong> bilden den<br />

oberen räumlichen<br />

Abschluss e<strong>in</strong>es Bauwerks<br />

mittels ger<strong>in</strong>g geneigter<br />

Tragkonstruktionen. Neben<br />

statischen und konstruktiven<br />

Anforderungen <strong>in</strong>folge<br />

der zu überbrückenden<br />

Spannweite und des<br />

gewählten Tragwerks werden<br />

an <strong>Flachdächer</strong> auch<br />

funktionelle, gestalterische,<br />

technologische und bauphysikalischeAnforderungen<br />

gestellt [1]. <strong>Die</strong> funktionellen<br />

Anforderungen<br />

bestehen im Wesentlichen<br />

im Schutz des Bauwerks vor<br />

äußeren und <strong>in</strong>neren E<strong>in</strong>wirkungen.<br />

Zu den äußeren<br />

E<strong>in</strong>wirkungen zählen dabei<br />

Niederschläge, Abgase,<br />

Staub, W<strong>in</strong>d, Lärm, Flugfeuer,<br />

Wärme oder Kälte.<br />

E<strong>in</strong>e geforderte M<strong>in</strong>destneigung<br />

bei Flachdachkonstruktionen<br />

dient <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang dazu, auftretendes<br />

Wasser möglichst<br />

schnell abzuführen sowie<br />

Wasseransammlungen und<br />

Staubanhäufungen zu vermeiden.<br />

Von der Innenseite<br />

auftretende Beanspruchungen<br />

stellen <strong>in</strong>sbesondere<br />

Lufttemperatur, Wasserdampf,<br />

Luftdruck oder<br />

Raumschall dar. Gestalteri-<br />

sche Anforderungen an<br />

<strong>Flachdächer</strong> treten z. B. bei<br />

der Anpassung und E<strong>in</strong>gliederung<br />

des Bauwerks <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e vorhandene Bebauung<br />

auf. Technologische Anforderungen<br />

betreffen nach<br />

[1] die Aspekte Vorfertigung,<br />

Transport, Lagerung<br />

und Montage. <strong>Flachdächer</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel volloder<br />

teilvorgefertigt und<br />

können auf der Baustelle<br />

schnell und leicht verlegt<br />

werden. Im Fall der Vollvorfertigung<br />

bedarf es zur Ausbildung<br />

von Dachscheiben<br />

e<strong>in</strong>er Kopplung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Dachelemente. Im Fall<br />

der Teilvorfertigung, bei der<br />

nur die <strong>Holz</strong>elemente vorproduziert<br />

werden und die<br />

Ortbetonschicht auf der<br />

Baustelle aufgebracht wird,<br />

übernimmt die gegossene<br />

<strong>Beton</strong>platte bereits die<br />

Funktion der Dachscheibe.<br />

Auf die statischen, konstruktiven<br />

und bauphysikalischen<br />

Aspekte von <strong>Flachdächer</strong>n<br />

<strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

soll im Folgenden<br />

näher e<strong>in</strong>gegangen<br />

werden.<br />

Statische und konstruktive<br />

Anforderungen<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundkonstruktionen,<br />

die im Bereich<br />

von <strong>Flachdächer</strong>n<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, können<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihres Aufbaus<br />

Abbildung 1:<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbund-Flachdach<br />

bei der neu erbauten<br />

Pragschule <strong>in</strong> Stuttgart. Maximale<br />

Spannweite 8,70 m (aus<br />

[7]).<br />

grundsätzlich so aufgebaut<br />

se<strong>in</strong> wie herkömmliche, aus<br />

dem Geschossdeckenbau<br />

bekannte <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundtragwerke<br />

[2]. <strong>Die</strong><br />

Tragelemente setzen sich<br />

aus <strong>Beton</strong>platten und <strong>Holz</strong>querschnitten<br />

zusammen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>elemente bestehen<br />

dabei aus <strong>Holz</strong>balken (Vollholz,<br />

KVH, Duo/Trio-Balken<br />

oder Brettschichtholz),<br />

flachliegenden Brettschichtholzplatten<br />

oder<br />

Sonderquerschnitten wie<br />

z. B. U-Elementen aus<br />

Brettschichtholz. Bei Bedarf<br />

können die <strong>Holz</strong>elemente –<br />

sofern sie auf der Unterseite<br />

des Verbundquerschnitts<br />

angebracht s<strong>in</strong>d – im Vorfeld<br />

mit zusätzlichen Funktionen<br />

versehen werden,<br />

z. B. speziell <strong>in</strong>tegrierten<br />

Akustikelementen. <strong>Die</strong><br />

Abbildungen 1 und 2 zeigen<br />

exemplarisch die Ausführung<br />

e<strong>in</strong>er Flachdachkonstruktion<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter<br />

Akustikdecke bei der<br />

2006 erbauten Pragschule<br />

<strong>in</strong> Stuttgart.<br />

3/2007 25<br />

Special: <strong>Flachdächer</strong>


Special: <strong>Flachdächer</strong><br />

Abbildung 2:<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbund-Flachdach<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter Akustiklage<br />

(aus [7]).<br />

Abbildung 3:<br />

Systemskizze mit den M<strong>in</strong>destanforderungen<br />

des <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-Verbundsystems mit<br />

e<strong>in</strong>geklebten HBV-Schubverb<strong>in</strong>dern<br />

(aus [4]).<br />

26<br />

3/2007<br />

Zwischen zwei Ausführungsvarianten<br />

ist bei<br />

<strong>Flachdächer</strong>n <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

grundsätzlich zu unterscheiden:<br />

der Ausführung mit<br />

oberseitig angeordneten <strong>Beton</strong>platten<br />

sowie der Variante<br />

mit unten liegenden<br />

<strong>Beton</strong>querschnitten. Bei<br />

oberseitig angeordneter<br />

<strong>Beton</strong>platte übernimmt der<br />

<strong>Beton</strong>querschnitt auftretende<br />

Druckspannungen, während<br />

die <strong>Holz</strong>elemente die<br />

Zugspannungen aufnehmen.<br />

Im umgekehrten Fall<br />

übernimmt das <strong>Holz</strong> die<br />

Druckspannungen, während<br />

zusätzlich <strong>in</strong> den<br />

<strong>Beton</strong>querschnitt e<strong>in</strong>gelegte<br />

Stahlbewehrung die Zugspannungen<br />

aufnimmt. In<br />

diesem Fall erhöht der <strong>Beton</strong>querschnitt<br />

die Eigenlast,<br />

beteiligt sich jedoch<br />

nicht direkt am Lastabtrag.<br />

Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d Bestrebungen<br />

von Herstellern<br />

dah<strong>in</strong>gehend, das Eigengewicht<br />

des <strong>Beton</strong>s durch<br />

Verwendung von Leichtbeton<br />

zu reduzieren. Dennert<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundelemente<br />

gehören zur Gruppe<br />

dieser „umgekehrten“<br />

HBV-Konstruktionen [3].<br />

<strong>Die</strong>se bauaufsichtlich zugelassene<br />

Systemlösung für<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbunddächer<br />

besteht aus Fertigteilen mit<br />

<strong>in</strong> der Druckzone angeordneten<br />

Duo-Balken. Der<br />

Verbund zu der unteren<br />

Leichtbetonplatte wird über<br />

Nagelplatten hergestellt.<br />

Dennert <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

Verbundelemente s<strong>in</strong>d nur<br />

<strong>in</strong> dieser Ausführungsvariante<br />

(<strong>Beton</strong> <strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Holz</strong> außen) zugelassen.<br />

E<strong>in</strong>e zweite bauaufsichtlich<br />

zugelassene Möglichkeit zur<br />

Verwendung der <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong> im<br />

Bereich von <strong>Flachdächer</strong>n<br />

besteht durch E<strong>in</strong>satz des<br />

HBV-Systems mit e<strong>in</strong>geklebtenHBV-Schubverb<strong>in</strong>dern<br />

[4]. In diesem Fall<br />

können alle beschriebenen<br />

Varianten (<strong>Beton</strong> <strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Holz</strong> außen sowie<br />

<strong>Beton</strong> außen und <strong>Holz</strong><br />

<strong>in</strong>nen) ausgeführt werden.<br />

Abbildung 3 zeigt die M<strong>in</strong>destanforderungen<br />

für das<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundsystem<br />

mit e<strong>in</strong>geklebten<br />

HBV-Schubverb<strong>in</strong>dern<br />

nach allgeme<strong>in</strong>er bauaufsichtlicher<br />

Zulassung<br />

Z-9.1-557.<br />

In Abhängigkeit des e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Verbundsystems<br />

können bei <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

Verbundflachdächern<br />

Spannweiten bis 15 m und<br />

mehr überbrückt werden.<br />

<strong>Die</strong> sich hieraus ergebene<br />

architektonische Raumgestaltungsvielfalt<br />

ist e<strong>in</strong> maßgebender<br />

Vorteil dieser<br />

Bauweise. Weitere – dem<br />

Bereich Statik und Konstruktion<br />

zuzuordnende –<br />

Vorteile ergeben sich aus<br />

der Steifigkeit der Konstruktion,<br />

die nur ger<strong>in</strong>ge<br />

Verformungen zulässt, und<br />

der Schw<strong>in</strong>gungsstabilität,<br />

die sich positiv auf die<br />

Haltbarkeit der Dachdeckungen<br />

auswirkt.<br />

Bauphysikalische<br />

Anforderungen<br />

Der bauphysikalischen<br />

Betrachtung von Bauwerken<br />

kommt im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er nachhaltigen Planung<br />

e<strong>in</strong>e immer höhere Bedeutung<br />

zu. <strong>Die</strong> Beanspruchungen,<br />

die auf Dächer e<strong>in</strong>wirken,<br />

wurden bereits<br />

oben beschrieben. <strong>Die</strong><br />

Eigenschaften, die e<strong>in</strong> Dach<br />

entsprechend aufweisen<br />

muss, um diesen Beanspruchungen<br />

entgegenzuwirken,<br />

lassen sich unter den<br />

Schlagwörtern Regensperre,<br />

W<strong>in</strong>d- und Luftdichtigkeit,<br />

Wärme-, Kälte- und Schallschutz,Wärmespeicherkapazität<br />

und Raumakustik<br />

zusammenfassen. Folgende<br />

Lösungsansätze bieten<br />

<strong>Flachdächer</strong> <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

<strong>Verbundbauweise</strong>:<br />

Durch die Möglichkeit<br />

der direkten Auflagerung<br />

von <strong>Flachdächer</strong>n <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong> auf<br />

Stahlbeton- oder Mauerwerkswänden<br />

lässt sich auf<br />

e<strong>in</strong>fache Art und Weise die<br />

geforderte W<strong>in</strong>d- und Luftdichtigkeit<br />

der Konstruktion<br />

sicherstellen.<br />

Durch Verwendung von<br />

Stahlbeton als Teil der<br />

Tragstruktur wird die Masse<br />

der Konstruktion erhöht<br />

und somit der Luftschallschutz<br />

verbessert.<br />

<strong>Die</strong> schwere Stahlbetonplatte<br />

besitzt e<strong>in</strong> großes<br />

Wärmespeichervermögen.<br />

Sie wirkt sich regulierend<br />

auf den Wärmehaushalt <strong>in</strong><br />

darunter liegenden Räumen<br />

aus (sommerlicher Wärmeschutz<br />

und w<strong>in</strong>terlicher<br />

Kälteschutz).<br />

Herkömmliche aus dem<br />

Massivbau und dem <strong>Holz</strong>bau<br />

bewährte Dachaufbauten<br />

und Abdichtungssysteme<br />

für <strong>Flachdächer</strong> stellen<br />

e<strong>in</strong>en ausreichenden Wär-


Abbildung 4:<br />

Oberflächenfertige <strong>Beton</strong>unteransicht<br />

des HBV-Flachdachs<br />

(aus [6]).<br />

Abbildung 5:<br />

Regelquerschnitt e<strong>in</strong>es HBV-<br />

Flachdachs mit <strong>in</strong>nen liegender<br />

<strong>Beton</strong>platte.<br />

me- und Regenschutz her.<br />

Spezielle Dachaufbauten<br />

mit unterseitig angeordneten<br />

Akustikelementen<br />

bewirken e<strong>in</strong>e gute Raumakustik.<br />

Ausführungsbeispiele<br />

Drei Beispiele für ausgeführte<br />

<strong>Flachdächer</strong> <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

werden im Folgenden kurz<br />

vorgestellt. Dabei handelt<br />

es sich um zwei Mehrfamilienhäuser<br />

im Raum Mumpf /<br />

Wallbach (Schweiz), zum<br />

anderen um e<strong>in</strong> Schulgebäude<br />

<strong>in</strong> Luxemburg.<br />

Mehrfamilienhaus<br />

<strong>in</strong> Mumpf<br />

Bei e<strong>in</strong>em Mehrfamilienhaus<br />

<strong>in</strong> Mumpf, über das <strong>in</strong><br />

[5] bereits berichtet wurde,<br />

werden vorgefertigte HBV-<br />

Dachelemente verwendet.<br />

<strong>Die</strong> Spannweite des Daches<br />

beträgt 6,80 m. <strong>Die</strong> 10 cm<br />

dicke Stahlbetonplatte<br />

(Festigkeitsklasse C20/25)<br />

der <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundkonstruktion<br />

liegt hierbei<br />

auf der Gebäude<strong>in</strong>nenseite,<br />

während die <strong>Holz</strong>rippen<br />

(KVH, b/h = 16/28 cm,<br />

e = 90 cm außen liegend<br />

angebracht s<strong>in</strong>d. Zwischen<br />

den <strong>Holz</strong>rippen wird Ste<strong>in</strong>wolle<br />

e<strong>in</strong>gelegt, danach<br />

folgt der h<strong>in</strong>terlüftete Aufbau<br />

mit Querlattung, <strong>Holz</strong>werkstoffplatte,Abdichtungsbahnbahn<br />

und Kiesschüttung.<br />

Zwischen <strong>Holz</strong>rippen<br />

und <strong>Beton</strong>platte ist<br />

e<strong>in</strong>e Dampfsperre angeordnet.<br />

Durch die direkte Auflagerung<br />

der Stahlbetonplatte<br />

der Dachkonstruktion<br />

auf dem Stahlbetonquerschnitt<br />

der HBV-Wand<br />

(Auflagerung erfolgt im<br />

Mörtelbett) wird e<strong>in</strong>e<br />

Durchdr<strong>in</strong>gung der Außenschale<br />

im Bereich des<br />

Anschlusses Wand / Dach<br />

vermieden und die geforderte<br />

W<strong>in</strong>ddichtigkeit<br />

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Special: <strong>Flachdächer</strong><br />

Abbildung 6:<br />

Südansicht des Mehrfamilienhauses<br />

(aus [6]).<br />

Abbildung 7:<br />

Regelquerschnitt e<strong>in</strong>es HBV-<br />

Flachdachs mit außen liegender<br />

<strong>Beton</strong>platte.<br />

Abbildung 8:<br />

Dachmontage beim Schulgebäude<br />

Bonnevoie (aus [7]).<br />

28<br />

3/2007<br />

Abbildung 9:<br />

Verlegte Dachelemente des<br />

Schulgebäudes Bonnevoie vor<br />

dem <strong>Beton</strong>ieren (aus [7]).<br />

Mehrfamilienhaus<br />

<strong>in</strong> Wallbach<br />

Das Mehrfamilienhaus <strong>in</strong><br />

Wallbach ist als zweites<br />

Objekt der Firma B&A<br />

Immobilien AG komplett <strong>in</strong><br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

erbaut worden. Alle<br />

tragenden Bauteile –<br />

Decken, Wände und Dach<br />

– wurden <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

Verbund erstellt. Das Flachdach<br />

bei diesem Mehrfamilienhaus<br />

besitzt e<strong>in</strong>e Spannweite<br />

von 4,60 m und weist<br />

e<strong>in</strong>e Dachneigung von 5°<br />

auf. <strong>Die</strong> Verbundkonstruktion<br />

besteht aus e<strong>in</strong>er 8 cm<br />

dicken Stahlbetonplatte<br />

(Festigkeitsklasse C20/25)<br />

und <strong>Holz</strong>rippen aus KVH,<br />

b/h = 12/20 cm, e = 62,5<br />

cm. Wie Abbildung 6 zu<br />

entnehmen ist, ist die<br />

<strong>Beton</strong>platte außen liegend<br />

angeordnet.<br />

Der <strong>in</strong> Abbildung 7 dargestellte<br />

Regelquerschnitt<br />

zeigt den Dachaufbau mit<br />

zwischen den <strong>Holz</strong>rippen<br />

liegender Dämmung, unterseitiger<br />

Dampfsperre, Querlattung<br />

und Gipsfaserplatte.<br />

Oberseitig wird auf die <strong>Beton</strong>platte<br />

e<strong>in</strong>e Abdichtungsbahn<br />

mit anschließender<br />

Bekiesung aufgebracht.<br />

Schulgebäude<br />

<strong>in</strong> Bonnevoie<br />

Bei e<strong>in</strong>em 2007 erbauten<br />

Schulgebäude <strong>in</strong> Luxemburg<br />

ist das Dach über e<strong>in</strong>er<br />

Turnhalle als <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-<br />

Verbundkonstruktion ausgeführt<br />

worden. <strong>Die</strong> Spannweite<br />

des Daches beträgt<br />

11,20 m. E<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundelemente<br />

– bestehend aus<br />

e<strong>in</strong>er im Druckbereich<br />

angeordneten 8 cm dicken<br />

<strong>Beton</strong>platte (C30/37), die<br />

über HBV-Schubverb<strong>in</strong>der<br />

schubfest mit U-Profilen<br />

aus Brettschichtholz verbunden<br />

ist. <strong>Die</strong> werkseitig<br />

vorgefertigten U-Profile<br />

bestehen aus jeweils zwei<br />

<strong>Holz</strong>stegen b/h = 9/14 cm,<br />

die auf e<strong>in</strong> <strong>Holz</strong>zugband b/h<br />

= 62,5/3,8 cm aufgeklebt<br />

werden. Der Zwischenraum<br />

zwischen den Stegen ist mit<br />

Dämmung gefüllt. Abbildung<br />

8 zeigt den Verlegevorgang<br />

der vorproduzierten<br />

<strong>Holz</strong>elemente. In<br />

Abbildung 9 ist die Oberseite<br />

der <strong>Holz</strong>elemente mit<br />

den e<strong>in</strong>geklebten HBV-<br />

Schubverb<strong>in</strong>dern und der<br />

e<strong>in</strong>gelegten Zwischendämmung<br />

vor dem <strong>Beton</strong>iervorgang<br />

auf der Baustelle dargestellt.<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Flachdächer</strong> <strong>in</strong> <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-<strong>Verbundbauweise</strong><br />

stellen <strong>in</strong>novative Alternativen<br />

für herkömmliche<br />

Lösungsansätze von <strong>Flachdächer</strong>n<br />

dar. HBV-<strong>Flachdächer</strong><br />

verfügen über vielfältige<br />

Funktionen. Statische<br />

und bauphysikalische<br />

Anforderungen können<br />

leicht gelöst werden.<br />

Bewährte Konstruktionsund<br />

Ausführungsdetails aus<br />

anderen Bauweisen s<strong>in</strong>d auf<br />

HBV-<strong>Flachdächer</strong> übertragbar.Anwendungsmöglichkeiten<br />

zeigen sich sowohl<br />

im Wohnhausbau als auch<br />

im Schul- oder Gewerbebau.<br />

■<br />

Literatur & Quellen<br />

[1] Mönck, W.; Rug, W.:<br />

„<strong>Holz</strong>bau“, Verlag Bauwesen,<br />

Berl<strong>in</strong>, 2000<br />

[2] Bletz, O.; Kocher, D.;<br />

Bathon, L.: „Neue Möglichkeiten<br />

im <strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundbau“,<br />

die <strong>neue</strong> quadriga 5/2004,<br />

Seite 45 – 49<br />

[3] Allgeme<strong>in</strong>e bauaufsichtliche<br />

Zulassung Z-9.1-474: „Dennert<strong>Holz</strong>-<strong>Beton</strong>-Verbundelemente“,<br />

www.dennert.de<br />

[4] Allgeme<strong>in</strong>e bauaufsichtliche<br />

Zulassung Z-9.1-557: „<strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Beton</strong>-Verbundsystem mit e<strong>in</strong>geklebten<br />

HBV-Schubverb<strong>in</strong>dern“,<br />

www.hbv-systeme.de<br />

[5] Bathon, L.; Bletz, O.,<br />

Schmidt, J. (2006): „Mehrfamilienhaus<br />

<strong>in</strong> Hybridbauweise“,<br />

HOLZBAU 5/2006,<br />

Seite 13 – 17<br />

[6] Internetseite der Firma<br />

B & A Immobilien AG,<br />

www.ba-immobilien.ch<br />

[7] Internetseite der Firma<br />

Lignotrend Produktions GmbH,<br />

www.lignotrend.de

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