05.12.2012 Aufrufe

Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

enen aufwendigen Brandtests erfolgreich<br />

bestanden wurden.<br />

Das ist nach herrschender Auffassung<br />

notwendig, um eine Gefährdung für Leib<br />

<strong>und</strong> Leben, die von komplexen Bauprodukten<br />

bei unsachgemäßer Ausführung<br />

oder Verwendung nicht zugelassener<br />

Komponenten ausgehen kann, nach<br />

menschlichem Ermessen auszuschließen.<br />

Zu berücksichtigen sind dabei auch die<br />

unterschiedlichen bauphysikalischen Vorgänge,<br />

die ausreichend getestet sein müssen.<br />

Deshalb sind strenge Prüfverfahren<br />

vorgeschrieben – vor allem im Hinblick<br />

auf den <strong>Brandschutz</strong>. Über die bauaufsichtliche<br />

Zulassung des WDV-Systems<br />

hinaus besteht für Anbieter die Pfl icht,<br />

alle wesentlichen Bestandteile regelmäßigen<br />

Fremdüberwachungen durch unabhängige<br />

Institute zu unterziehen. Denn<br />

nur, wenn die Überwachungskriterien<br />

lückenlos erfüllt sind, darf dies mit dem<br />

Übereinstimmungsnachweis, kurz Ü-Zeichen<br />

genannt, besiegelt werden.<br />

Im Klartext heißt das, dass die Zulassung<br />

alle Elemente sowie die bauphysikalischen<br />

Eigenschaften eines WDVS beschreibt,<br />

während das Übereinstimmungszertifi -<br />

kat der praktische Nachweis dafür ist,<br />

dass die Systemkomponenten tatsächlich<br />

die in der Zulassung angegebene Qualität<br />

besitzen. Für den Verarbeiter ergeben<br />

sich daraus erhebliche Konsequenzen: So<br />

ist die Montage eines WDVS nur dann<br />

rechtskonform, wenn ausnahmslos in der<br />

Zulassung aufgeführte Produkte bzw.<br />

Komponenten als zusammengehörige<br />

Bestandteile des jeweiligen Systems verwendet<br />

wurden. Bei marktüblichen Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>systemen<br />

zählen dazu<br />

die Dämmplatten, die Befestigungsmittel,<br />

die Armierungsmasse, das Gewebe, der<br />

Oberputz <strong>und</strong> anderes mehr. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist jeder Verarbeiter gut beraten, alle<br />

Komponenten eines WDV-Systems aus<br />

einer Hand zu beziehen, also von einem<br />

einzigen Anbieter. Das gibt ihm die nötige<br />

Sicherheit, baurechtlich einwandfrei zu<br />

handeln. Auch der Auftraggeber profi tiert<br />

davon, wenn alle Elemente auf Anhieb<br />

zueinander passen <strong>und</strong> es weder bei der<br />

Montage noch danach „unvorhersehbare“<br />

bzw. „unvorhergesehene“ Probleme<br />

gibt.<br />

Abweichungen von der Zulassung, etwa<br />

die Verwendung eines oder mehrerer<br />

systemfremder Produkte innerhalb eines<br />

WDVS, können in Deutschland weitreichende<br />

Folgen haben: Gr<strong>und</strong>sätzlich wäre<br />

das betreffende WDVS aus baurechtlicher<br />

Sicht dann nicht mehr zugelassen. Dadurch<br />

würde die Gewährleistungspfl icht<br />

des Zulassungsinhabers automatisch erlöschen.<br />

Am Ende hätte der ausführende<br />

Betrieb mindestens fahrlässig gehandelt<br />

<strong>und</strong> müsste im Falle einer Reklamation<br />

für die Mängelbeseitigung geradestehen.<br />

Bei großen Objekten mit entsprechend<br />

dimensionierten Außenfl ächen, wie sie in<br />

der Wohnungswirtschaft beim Dämmen<br />

Vorbildliche energetische Sanierung in Eckernförde: Capatect-WDVS mit Meldorfer Flachverblendern.<br />

WOBAU BRANDSCHUTZ<br />

von Mehrgeschossgebäuden üblich sind,<br />

wäre es unter Umständen sogar denkbar,<br />

dass die Reklamationskosten selbst bei berechtigten<br />

Beanstandungen am Bauherrn<br />

hängen bleiben, da die aufzubringenden<br />

Summen die Finanzkraft der ausführenden<br />

Handwerksbetriebe oftmals übersteigen.<br />

Dann bliebe der Auftraggeber möglicherweise<br />

komplett auf seinem Schaden<br />

sitzen. Gerade darum liegt es gleichermaßen<br />

im Interesse jedes Bauhandwerkers<br />

wie auch seines Auftraggebers, auf eine<br />

rechtskonforme Ausführung der Dämm-<br />

<strong>und</strong> Putzarbeiten zu achten <strong>und</strong> sich von<br />

vornherein auf eine mit der jeweiligen<br />

WDVS-Zulassung exakt übereinstimmende<br />

Ausführung zu verständigen.<br />

Unzulässiger Materialmix, z.B. die Verwendung<br />

eines nicht zum System gehörigen<br />

Armierungsgewebes, das Abdichten<br />

von Bruchstellen <strong>und</strong> Fugen mit nicht<br />

zugelassenen Bauschäumen, die Verarbeitung<br />

von Putzkomponenten fremder<br />

Anbieter etc., lässt sich nach der WDVS-<br />

Montage erst beim Auftreten von Schäden<br />

erkennen. WDVS-Verarbeiter bekommen<br />

dann allerdings die Folgen ihres Verstoßes<br />

gegen die Zulassung umso heftiger<br />

zu spüren. Denn Reklamationen gehen<br />

in der Praxis erfahrungsgemäß Verarbeitungsfehler<br />

oder Kombinationen von<br />

Einzelkomponenten voraus, die miteinander<br />

nicht harmonieren oder untereinander<br />

keinen ausreichenden Verb<strong>und</strong><br />

bilden können. Wenn sich etwa Putz <strong>und</strong><br />

Platte nicht vertragen <strong>und</strong> es zu Rissen,<br />

<strong>Caparol</strong> • WOBAU Report 14 – 2012<br />

09

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!