05.12.2012 Aufrufe

Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16<br />

BRANDRIEGEL<br />

Schutz durch Innovation<br />

Zu einem vorausschauend geplanten<br />

<strong>Brandschutz</strong> für Mehrgeschossgebäude<br />

mindestens mittlerer Höhe gehört heute<br />

der Einbau von Brandriegeln: Alle zwei<br />

Stockwerke soll ein solcher Dämmstreifen<br />

aus nichtbrennbarer Mineralwolle<br />

in die Außenwanddämmung horizontal<br />

gebäudeumlaufend eingearbeitet werden,<br />

empfi ehlt der Fachverband WDVS. Um<br />

dem Risiko der Brandausweitung hinter<br />

der Putzschale entgegenzuwirken, ist auf<br />

vollständige Unterbrechung der Dämmung<br />

durch vollfl ächig angeklebte Mineralwollstreifen<br />

zu achten. Der Brand -<br />

riegel ist europaweit patentrechtlich<br />

geschützt <strong>und</strong> darf ausschließlich von den<br />

Mitgliedsunternehmen im Fachverband<br />

WDVS eingesetzt werden, so natürlich<br />

auch von <strong>Caparol</strong>.<br />

„Das brandschutztechnische Schutzziel<br />

des Brandriegels besteht in der Verhinderung<br />

einer fortschreitenden, geschossübergreifenden<br />

Brandweiterleitung in<br />

der Dämmebene von WDVS mit einer<br />

schwerentfl ammbaren (DIN 4102-B1)<br />

Dämmung aus Polystyrol-Hartschaum<br />

größerer Dicke (100 mm < d ≤ 300 mm)<br />

durch vollständige, horizontal umlaufende<br />

Unterbrechung der Dämmung in<br />

jedem zweiten Geschoss“, erläutert der<br />

Fachverband Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>systeme<br />

(FV WDVS), der die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Zulassung des Brandriegels als Beitrag<br />

zur brandschutztechnischen Prävention<br />

maßgeblich vorangetrieben hat. Voraussetzung<br />

dafür, dass der Einbau sich im<br />

Falle eines Brandes bewährt, ist, dass der<br />

Brandriegel aus einem im Brandfall hinreichend<br />

formstabilen, nichtbrennbaren<br />

Material bestehen muss, z. B. einem Mineralwollstreifen<br />

mit einer Rohdichte von<br />

mindestens 80 kg/m³ <strong>und</strong> einem Schmelzpunkt<br />

> 1000° C. Der Lamellenstreifen ist<br />

so anzuordnen, dass maximal ein Abstand<br />

von 0,5 m zwischen Unterkante Sturz <strong>und</strong><br />

Unterkante Brandriegel besteht. Der Einbau<br />

von Brandriegeln ist ausschließlich<br />

auf mineralischen Untergründen (Mauerwerk)<br />

zugelassen. Brandriegel aus Mineralwolle<br />

sind analog zur jeweiligen<br />

WDVS-Zulassung zu verkleben <strong>und</strong> anschließend<br />

im Untergr<strong>und</strong> zu verdübeln.<br />

<strong>Caparol</strong> • WOBAU Report 14 – 2012<br />

Für das ausführende Fachunternehmen<br />

bzw. den Verarbeiter vor Ort, der einen<br />

umlaufenden Brandriegel einbaut, sind<br />

die unter anderem in den Darlegungen<br />

des FV WDVS beschriebenen Details für<br />

die Ausführung verbindlich einzuhalten.<br />

Die fachliche Qualifi kation gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

vorausgesetzt, muss speziell darauf<br />

geachtet werden, dass die MW-Platten<br />

des umlaufenden Brandriegels vollfl ächig<br />

verklebt sind, dass eine maximale Dämmstoffdicke<br />

von 30 cm <strong>und</strong> der vorgeschriebene<br />

Abstand von 50 cm zur nächsten<br />

Öffnung eingehalten sind. Ansonsten<br />

muss auf- bzw. abgetreppt werden. Bei<br />

besonderen Gebäudeformen ist eine enge<br />

Abstimmung zwischen Architekten <strong>und</strong><br />

Fachunternehmen notwendig; Hersteller<br />

von WDV-Systemen wie <strong>Caparol</strong> bieten<br />

hierbei kompetente Unterstützung <strong>und</strong><br />

vermitteln bei Bedarf Kontakte zu erfahrenen<br />

Planungsspezialisten.<br />

Der Vorteil geschossumlaufender Brandriegel<br />

besteht darin, dass sich Brandschäden<br />

wie das Abschmelzen von Polystyrol-Dämmplatten<br />

hinter der Putzschale<br />

auf Außenwandbereiche des betroffenen<br />

Geschosses bzw. bestimmte Teilfl ächen<br />

der Fassadendämmung begrenzen. Der<br />

geschossübergreifende Brandüberschlag<br />

wird durch Brandriegel, die jeweils mindestens<br />

200 mm hoch sein müssen, verhindert<br />

bzw. zumindest stark verzögert.<br />

Gesimse, Kragplatten von Balkonen,<br />

durchgängige Fensterbänder, Rücksprünge<br />

u. a. m. können in die Ausbildung des<br />

Brandriegels einbezogen werden.<br />

Brandriegel: Vorschrift bei Mehrgeschossgebäuden.<br />

Blick über den Grenzzaun<br />

In Ländern wie Russland oder Großbritannien<br />

wurden bereits Fassaden mit Brandriegeln<br />

ausgeführt, allerdings ohne genaue<br />

Nachweise auf den Detailzusammenhang<br />

mit WDV-Systemen. Am weitesten fortgeschritten<br />

ist man bislang in Österreich, wo<br />

der Brandriegel durch die Prüf-, Überwachungs-<br />

<strong>und</strong> Zertifi zierungsstelle Wien bereits<br />

normativ geregelt ist. Wichtigste Zielsetzung<br />

hierzulande war die Verbesserung<br />

des <strong>Brandschutz</strong>es an Gebäuden mit mehr<br />

als zwei Geschossen. Die Motivation für<br />

die Forcierung des Brandriegel-Verfahrens<br />

lag in der Tatsache, dass ein brandschutztechnisch<br />

wirkungsvoller Einbau des bislang<br />

üblichen Sturzschutzes, der als Nächstes<br />

behandelt wird, in der Praxis häufi g mit<br />

vorhandenen Verschattungseinrichtungen<br />

oder anderen Einbauten direkt oberhalb<br />

der Fensteröffnung kollidiert.<br />

Mehr Sicherheit: Alle zwei Stockwerke minimieren Brandriegel eine Brandausweitung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!