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Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

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12<br />

Bei den als kritisch eingeschätzten Baustoffklassen<br />

A2 <strong>und</strong> B1 hat diese Prüfung<br />

unter Aufsicht des Deutschen Instituts für<br />

Bautechnik (DIBt) zu erfolgen, was durch<br />

Vergabe eines Prüfzeichens nachgewiesen<br />

wird; dementsprechend besteht eine<br />

Kennzeichnungs- <strong>und</strong> Überwachungspfl<br />

icht.<br />

Der <strong>Brandschutz</strong> als wichtiges Merkmal<br />

jedes Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>systems ist in<br />

den nationalen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

explizit geregelt. In Deutschland<br />

betrachtet man ein WDVS als Ganzes,<br />

also als komplexes System mit aufeinander<br />

abgestimmten, zusammengehörigen,<br />

einander ergänzenden Komponenten.<br />

Daraus ergibt sich die Einstufung dieser<br />

Gesamtheit als Bauart, die gemäß DIN<br />

4201-1 so zu prüfen ist, als wäre das<br />

WDVS an einem fi ktiven Bestimmungsort<br />

verbaut. Für die einzelnen Komponenten<br />

(Dämmplatte, Armierungsmasse,<br />

Tellerdübel, Gr<strong>und</strong>putz, Deckputz usw.)<br />

gelten dabei spezifi sche <strong>Brandschutz</strong>anforderungen.<br />

Das geprüfte System wird entweder als<br />

„nichtbrennbar“, „schwerentfl ammbar“<br />

oder „normalentfl ammbar“ klassifi ziert.<br />

Eine Rolle spielt dabei die Art <strong>und</strong> Dicke<br />

des Dämmstoffs, der Anteil organischer<br />

Bindemittel im Kleber sowie im<br />

Unter- <strong>und</strong> Oberputz, die Art <strong>und</strong> Dicke<br />

des Putzsystems sowie die Detailausführungen<br />

an Einbauten, Anschlüssen <strong>und</strong><br />

Gebäudeklassen<br />

Gebäudeklasse<br />

Merkmale<br />

<strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />

an die Außenwand<br />

...<br />

... <strong>und</strong> ihre Bekleidung<br />

(WDVS)<br />

GKL 1<br />

<strong>Caparol</strong> • WOBAU Report 14 – 2012<br />

freistehend,<br />

Höhe bis 7 m,<br />

bis zu 2 Nutzungseinheiten<br />

mit insgesamt<br />

max. 400 m2 Gr<strong>und</strong>fl äche<br />

normal -<br />

entfl ammbar<br />

B2<br />

Gebäudehöhen für Baustoffklassen nach DIN 4102-1<br />

Durchdringungen der Fassade (wozu<br />

etwa Zu- <strong>und</strong> Abluftrohre für Anlagen zur<br />

Be- <strong>und</strong> Entlüftung, Dunstabzugsklappen,<br />

Wasserzapfstellen, Stromanschlüsse,<br />

Fenster <strong>und</strong> Türen etc. zählen).<br />

Für die Beurteilung des Brandverhaltens<br />

eines WDVS als Bauart werden auch die<br />

Eigenschaften der systemzugehörigen<br />

Komponenten wie beispielsweise der Tellerdübel<br />

herangezogen. Da beispielsweise<br />

die Umhüllung der Montagedübel aus<br />

brennbarem Kunststoff besteht, können<br />

selbst noch so ambitioniert entwickelte<br />

WDVS bestenfalls in Baustoffklasse A2<br />

eingruppiert werden; selbst bei Systemen,<br />

die auf nichtbrennbarer Mineralwolle basieren,<br />

ist das der Fall. Verfahren wird bei<br />

der Beurteilung nach dem Prinzip, dass<br />

eine Kette nur so gut ist wie ihr schwächstes<br />

Glied, ein System sich dementsprechend<br />

an den Eigenschaften seiner schwächsten<br />

Komponenten messen lassen muss.<br />

GKL 2<br />

nicht freistehend,<br />

Höhe bis 7 m,<br />

bis zu 2 Nutzungseinheiten<br />

mit insgesamt<br />

max. 400 m2 Gr<strong>und</strong>fl äche<br />

normal -<br />

entfl ammbar<br />

B2<br />

B2 = Gebäude mit geringer Höhe bis 7 m<br />

B1 = Gebäude mit mittlerer Höhe ab 7 m bis 22 m<br />

A = Hochhäuser über 22 m<br />

GKL 3<br />

nicht freistehend,<br />

Höhe bis 7 m,<br />

sonstige Nutzungsart<br />

normal -<br />

entfl ammbar<br />

B2<br />

GKL 4<br />

Höhe bis 13 m,<br />

mehr als 2 Nutzungseinheiten<br />

mit insgesamt<br />

max. 400 m2 Gr<strong>und</strong>fl äche<br />

nichtbrennbar oder<br />

feuerhemmend<br />

B1<br />

Richtet man den Blick auf die Bauwerke,<br />

an deren Fassaden WDV-Systeme zu<br />

montieren sind, hat sich unter <strong>Brandschutz</strong>gesichtspunkten<br />

die Gebäudehöhe<br />

als relevantes Verwendbarkeitskriterium<br />

etabliert. Zu unterscheiden sind Gebäude<br />

geringer Höhe, mittlerer Höhe sowie<br />

Hochhäuser. Weiter gehend werden Anforderungen<br />

des baulichen <strong>Brandschutz</strong>es an<br />

Standard- von Sonderbauten (Hochhäuser,<br />

Krankenhäuser, Schulen) unterschieden:<br />

Wohngebäude mit einer maximal<br />

1.600 Quadratmeter großen Brandabschnittsfl<br />

äche gelten demnach als Standardbauten,<br />

die je nach Anforderungen<br />

an das Brandverhalten ihrer Außenwände<br />

<strong>und</strong> Außenwandbekleidungen in fünf Gebäudeklassen<br />

(GKL 1 bis GKL 5) eingeteilt<br />

werden. Kriterien sind dabei die im<br />

Brandfall von der Feuerwehr zwecks Personenrettung<br />

<strong>und</strong> Löscharbeiten zu überwindende<br />

Außenhöhe sowie die Anzahl<br />

<strong>und</strong> Größe der Nutzungseinheiten.<br />

GKL 5<br />

Höhe bis 22 m,<br />

auch unterirdische<br />

Gebäude oder -teile<br />

nichtbrennbar oder<br />

feuerhemmend<br />

B1

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