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Wärmedämmung und Brandschutz - Caparol

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wie der absehbare Energiebedarf – ganz<br />

unabhängig von der Lage.<br />

Gut ausgestattet, sparsam zu beheizen<br />

<strong>und</strong> vor allem sicher zu bewohnen sollen<br />

Wohngebäude heute sein; auf diese<br />

einfache Formel lassen sich die Wünsche<br />

vieler Mieter <strong>und</strong> Erwerber bringen. Am<br />

Erreichen dieses Ziels ist auch die energetische<br />

Sanierung jedes Wohngebäudes<br />

zu messen. Die Kunst besteht darin, Wirtschaftlichkeit,<br />

Fassadenästhetik, Ausstattungskomfort<br />

mit unverzichtbaren Sicherheitsmerkmalen<br />

in Einklang zu bringen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei<br />

dem <strong>Brandschutz</strong>.<br />

Vorrangig:<br />

Schutz für Leib <strong>und</strong> Leben<br />

Rein statistisch betrachtet, sind in<br />

Deutschland jährlich mehr als 600 Brandtote<br />

zu beklagen. Acht von zehn Brandopfern<br />

sterben dabei an den Folgen einer<br />

Rauchvergiftung. R<strong>und</strong> 6.000 Menschen<br />

werden bei Bränden schwer verletzt. Der<br />

Sachschaden geht in die Milliarden. Verständlicherweise<br />

genießt der vorbeugende<br />

<strong>Brandschutz</strong> bei der Errichtung von<br />

Wohngebäuden einen besonders hohen<br />

Stellenwert. Es gilt, das Entstehen <strong>und</strong> die<br />

Ausbreitung eines Brandes mit baulichen<br />

Mitteln schon im Vorfeld zu verhindern –<br />

schließlich ist der <strong>Brandschutz</strong> am besten,<br />

der gar nicht erst gebraucht wird.<br />

Darüber hinaus besteht die Forderung,<br />

dass erforderliche Löscharbeiten der Feuerwehr<br />

im Falle eines Brandfalles schnell<br />

<strong>und</strong> wirkungsvoll ablaufen können, damit<br />

sich das Schadensausmaß für alle Betroffenen<br />

so gering wie möglich hält.<br />

Diese Notwendigkeiten gelten allerdings<br />

nicht nur für Neubauten: Auch Bestandsgebäude,<br />

deren Fassaden nachträglich<br />

gedämmt werden, sind auf ihre <strong>Brandschutz</strong>qualitäten<br />

eingehend zu prüfen. In<br />

Altbauten nachrüstbare <strong>Brandschutz</strong>vorkehrungen<br />

sollten unbedingt getroffen<br />

werden, um die Sicherheit von Personen,<br />

Haustieren <strong>und</strong> Sachwerten auf Dauer zu<br />

erhöhen. Sicheres Wohnen darf schließlich<br />

keine Frage des Alters eines Hauses sein,<br />

in dem man lebt. Modernität per se ist<br />

andererseits auch kein Garant dafür, dass<br />

mit dem <strong>Brandschutz</strong> alles zum Besten<br />

steht. Ob Alt- oder Neubau, zu fordern<br />

ist, dass die Planung vorbeugender baulicher<br />

<strong>Brandschutz</strong>maßnahmen der potenziellen<br />

Gefahr angemessen Rechnung<br />

trägt <strong>und</strong> die handwerkliche Ausführung<br />

rechts- <strong>und</strong> regelkonform verläuft. Alles<br />

andere wäre im doppelten Sinn des Wortes<br />

ein unverantwortliches Spiel mit dem<br />

Feuer.<br />

Bautechnischer<br />

<strong>Brandschutz</strong> bisher<br />

Menschen machen Fehler; teils mit gravierenden<br />

Folgen. Auch Defekte an haustechnischen<br />

Systemen <strong>und</strong> Geräten wie<br />

Kurzschluss <strong>und</strong> Überspannung werden<br />

trotz weitreichender Vorsichtsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Prüfaufl agen niemals völlig<br />

auszuschließen sein. Damit es nicht unausweichlich<br />

zur Katastrophe kommt,<br />

wenn der Funke überspringt, das Flambieren<br />

des Sonntagsbratens einen Zimmerbrand<br />

auslöst, das Bügeleisen auf der<br />

Wäsche schmort oder der Wasserkocher<br />

still <strong>und</strong> heimlich ohne Wasser kocht <strong>und</strong><br />

das Stromkabel durchbrennt, sollen bautechnische<br />

<strong>Brandschutz</strong>maßnahmen helfen,<br />

das wägbare Gefahrenpotenzial zu<br />

mindern. Damit werden folgende Ziele<br />

verfolgt:<br />

Prüfnachweis gemäß DIN 4102-1<br />

Nationale Klasse<br />

A<br />

A1<br />

A2<br />

B<br />

B1<br />

B2<br />

B3<br />

Charakteristik<br />

nichtbrennbare Baustoffe<br />

WOBAU BRANDSCHUTZ<br />

• Die Entstehung eines Brandes ist<br />

durch vorbeugende Schutzmaßnahmen<br />

zu erschweren;<br />

• die Ausbreitung von Feuer <strong>und</strong> Rauch<br />

ist zu verhindern oder zumindest<br />

erheblich zu verzögern;<br />

• die Rettung von Personen aus dem<br />

Gebäude muss auf schnellstem Wege<br />

möglich sein;<br />

• Sachwerte sind vor Beschädigung <strong>und</strong><br />

Zerstörung durch Feuer <strong>und</strong> Rauch zu<br />

schützen;<br />

• die Brandfolgen sollen für die Umwelt<br />

so gering wie möglich bleiben.<br />

Das setzt voraus, dass Baustoffe so ausgewählt<br />

werden, dass sie den vorgenannten<br />

Schutzzielen dienlich sind. Um ihre<br />

Qualitäten einschätzen zu können, werden<br />

sie bestimmten Klassen zugeordnet.<br />

In Deutschland geschieht dies bislang auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage bauaufsichtlich anerkannter<br />

Prüfnachweise gemäß DIN 4102-1.<br />

Für Baustoffe, die in DIN 4102-4 aufgeführt<br />

sind, gilt der Nachweis ihres Brandverhaltens<br />

als erbracht. Für alle anderen<br />

Baustoffe muss das Brandverhalten mittels<br />

Prüfung nachgewiesen werden.<br />

Baustoffe ohne brennbare Bestandteile<br />

Baustoffe mit brennbaren Bestandteilen<br />

brennbare Baustoffe<br />

schwerentfl ammbare Baustoffe<br />

normalentfl ammbare Baustoffe<br />

leichtentfl ammbare Materialien; sie dürfen im<br />

Bauwesen nicht verwendet werden<br />

<strong>Caparol</strong> • WOBAU Report 14 – 2012<br />

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