Neues aus dem Vereinsleben - Bischofsmais
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Kunst und Kultur<br />
Eine Gedankenreise zu den Wegen auf der Oberbreitenau<br />
40 Zuhörer waren vom Vortrag von Alexander<br />
Schuster über die alten Wege auf der Oberbreitenau<br />
begeistert, hatte er doch nicht als Wissenschaftler,<br />
sondern als „Leidenschaftler“ über sein<br />
Metier berichtet.<br />
Alexander Schuster ist ein gebürtiger <strong>Bischofsmais</strong>er<br />
und kennt die Oberbreitenau von Kindheitstagen<br />
an. Und sein Hobby, die Erforschung<br />
der Geologie und Geschichte brachte ihn wieder<br />
Wichtige Entscheidungen im Gemeinderat<br />
in seine Heimat zurück. Zum Polizistenberuf ist<br />
die Beschäftigung mit der Historie der beste Ausgleich.<br />
Neben 1. Bürgermeister Walter Nirschl und Kultur<strong>aus</strong>schussvorsitzen<strong>dem</strong><br />
Franz Hollmayr<br />
konnte Alexander Schuster auch die Kreisheimatpflegerin<br />
Cornelia Schink und Regierungsdirektor Peter Staudinger, Johannes Molitor und den<br />
Kreisarchäologen des Landskreises Deggendorf, Dr. Schmotz, unter den Zuhörern begrüßen. Auch<br />
einige Schulkameraden ließen es sich nicht nehmen, Alexander Schuster zuzuhören. Viele nahmen<br />
sich nach <strong>dem</strong> Vortrag vor, in Zukunft mit offenen Augen die Wege auf der Breitenau zu begehen.<br />
Der Referent untermalte seinen Vortrag mit Dias und verdeutlichte die vielen Stellen der gepflasterten<br />
Wege auf der Oberbreitenau. Lesesteinmauern, bestens aufgeschichtet und oftmals wahrscheinlich<br />
in mühevoller Handarbeit erstellt, zeigte Alexander Schuster. Auch die jeweilige Pflasterung der Packlage<br />
und der Gredplatten wurde bestens erklärt. Das digitale 4D-Gelän<strong>dem</strong>odell des Gebietes um<br />
die Wastlsäge bis zur Oberbreitenau brachte viel Aufklärung, wie und wo damals die Wägen zur<br />
Breitenau unterwegs waren, ob zur Holzabfuhr (Eisenbahn nach Gotteszell oder zur Donau) oder<br />
nur zum Transport anderer landwirtschaftlicher Güter. Der Weg über die Wastlsäge vorbei auf der<br />
heutigen Trasse der Forststraße in Richtung Degenhartkapelle und weiter zur Josefsbuche war ein<br />
oft befahrener Weg. Sinusförmig schmiegen sich die Wege zur Breitenau hinauf.<br />
Das ehemalige Bergdorf Oberbreitenau mit allen Bauernhöfen wurde von Alexander Schuster bestens<br />
gezeigt. Er erklärte alle Höfe der Familien und sogar die Bifänge und Wolfsgruben auf der Breitenau,<br />
selbst die damalige Flinsgrube wurden verdeutlicht. Die Frage nach der zeitlichen<br />
Einschätzung ist schwierig, doch um 1755 wurde der sog. Sommerweg schon erwähnt, und 1876<br />
zum Bau der Eisenbahn in Gotteszell dürften die Wege schon so fertig gewesen sein.<br />
Die Gemeinde <strong>Bischofsmais</strong> ist sich bewusst darüber, dass die alten Wege auf der Oberbreitenau<br />
Kulturdenkmäler sind, die so nicht in jeder Gemeinde vorliegen. Alexander Schuster bekundete seine<br />
Bereitschaft, bei einer künftigen Aufarbeitung dieses Themas gerne zu helfen, zumal es ihn damit<br />
noch öfter in die Heimat zieht. 1. Bürgermeister Walter Nirschl und Franz Hollmayr bedankten sich<br />
mit einem Holunderpaket für den interessanten Vortrag.